Kapitel 43
KAPITEL 43
~ May's Sicht ~
Am nächsten Tag, hatte ich nach der Arbeit nichts weiteres zu tun. Ich saß in der Thier-Galarie bei einem Türken und gönnte mir gerade den dritten mit Hähnchenfleisch voll beladenen Döner mit extra Zazikisoße. Und ich hatte Hunger auf mehr.
"Du scheinst ja ziemlich Hunger zu haben", hörte ich jemanden sagen. Mit vollem Mund schaute ich auf und schaute in das Gesicht von Nuri. Ein Grinsen breitete sich aus, nachdem ich das Gekaute runtergeschluckt hatte. "Hi, du, lange nicht mehr gesehen", sagte ich erfreut und haute den Döner auf den Teller. Ich wischte mir die Hände in der servierte ein wenig sauber und stand auf. Nuri verstand sofort und umarmte mich herzlich. "Kannst du wohl laut sagen. Wie geht's dir?", fragte er mich.
"Ganz gut. Hab nur wieder eine Fressattacke, ist aber normal, wenn man schwanger ist."
"Du bist schon wieder schwanger?", fragte er verblüfft.
"Ja", nickte ich. "Pflanz dich hin."
"Ja, danke", sagte er. "Wenn noch Platz für Ömer ist."
"Wie? Die Grinsebacke ist auch hier?", fragte ich und schaute mich um. An der Theke, konnte ich einen jugendlichen verschnitt von Nuri und Tugba erkennen, der gerade auf türkisch am bestellen war.
"Ja", nickte Nuri.
"Wie geht's dir eigentlich?", fragte ich Nuri und fiel wieder über mein Döner her.
"Mir geht es sehr gut. Ich bin froh, wieder hier zu sein. Die letzten Jahre Türkei, waren echt nichts mehr für mich. Vor allen Dingen für Ömer. Wir hatten alte Fotos angesehen und da waren eben die Fotos von ihm und Kane. Er wollte den mal wieder sehen."
"Weiß Tugba davon? Du weißt ja, wir sind ja im Streit auseinander gegangen."
"Weiß ich", nickte Nuri. "Und es hätte nicht so enden sollen. Wer weiß, wie es wäre, wenn wir Deutschland nicht verlassen hätten. Ömer würde bei den Bienen spielen, Tugba und du wärt noch Freundinnen-"
"Ömer, Curtys, Kane und Nico wären die vier Volldeppen", unterbrach ich Nuri mit vollen Mund. Er lachte nur. "Boah, so viel Dummheit auf einmal."
"Baba", hörte ich Ömer sagen. Was soll man sagen, er hatte Glück, dass er die Augen von seinen Vater hatte. Und teilweise auch das meiste aussehen. Aber man konnte auch ein paar Gesichtszüge von Tugba erkennen.
"Bin hier", sagte Nuri.
"Essen kommt gleich. Uhm, Baba."
"Erkennst du mich nicht mehr?", fragte ich.
"Das ist May. Marco Reus' Frau. Mama von Kane."
"Boah, wie krass. Lass dich drücken", sagte Ömer aufgedreht und breitete die Arme zu einer Umarmung aus. Lachend stand ich auf und erwiderte die Umarmung von Klein-Sahin.
"Schön dich wieder zu sehen", sagte ich.
"Wann war denn das letzte Mal?", fragte Ömer und schnappte sich ein Stuhl, damit er sich zu uns an den Tisch setzen konnte.
"Da warst du noch ein kleiner Furz. Kane und du wart damals Unzertrennlich."
"Genau wie Mama und du", nickte Ömer. Ich schaute niedergeschlagen. "Ja, Mama meinte, dass ihr beiden euch ziemlich in den Haaren hattet und das war's dann."
"Ja, so in Etwa", nickte ich und stocherte mit der Gabel im Fleisch herum. Irgendwie war mir das Essen vergangen, mein Hunger war wie weggeblasen.
Nuri sagte irgendwas auf türkisch in Richtung Ömer und dieser schlug ein anderes Thema an. "Wie schmeckt der Döner?", fragte Ömer mich.
"Gut", antwortete ich.
"Sicher?"
"Ja, dass ist nur mein Dritter, weshalb ich ein bisschen voll bin", log ich. Ja das war mein Dritter, den ich noch geschafft hätte, aber wie gesagt, wenn man das Auseinandergehen von Tugba und mir anspricht, dann kann ich nichts mehr Essen.
"Achso, okay", nickte Ömer. "Baba, meinte, dass Marco und du zwei Kinder habt?"
"Ja, Kane und Mina. Nummer drei ist unterwegs."
"Noch eins? Bist du nicht zu alt?"
"Ömer, halt die Fresse", zischte Nuri. "Das fragt man eine Frau nicht."
"Sorry, Baba. Das rutscht halt raus. Kennst mich."
"Ja, natürlich kenne ich dich. Du bist aus meinem Ei geflogen."
"Baba, ich schwör' du bist peinlich."
"Du auch."
"Ach komm, May, bin ich peinlich?"
"Keine Ahnung", sagte ich schulterzuckend. "Hab dich lange nicht mehr gesehen. Du kannst dich verändert haben, Ömer."
"Hab ich nicht, vallah."
"Hast du. Pubertät setzt voll ein."
"Wieso? Hat er abwechselnde Freundinnen?"
"Nee, hat er nicht. Das darf er auch nicht."
"Wollt ihr ihm seine Freundin oder Frau aussuchen?"
"Wenn es nach Baba's Eltern geht, dann ja. Ich bin ja schon 18."
"Die haben dich und Tugba auch nicht einfach so verheiratet?"
"Haben die auch nicht. Ich bin froh, dass ich der jüngste bin. Da muss ich keine Zwangsheirat haben. Nur der Erstgeborene."
"Also ich."
"Wie siehst du das?"
"Beschissen", sagte Nuri. "Wenn ich meinen Vater enttäusche, enterbt er mich und sieht mich nicht mehr als seinen Sohn an. Dann bin ich für ihn gestorben."
"Wir zögern es schon heraus, bis der Alte an einem Herzinfarkt oder so stirbt. Aber der is so robust."
"Wenn man sich unbedingt was wünscht, klappt es meistens nicht. Man muss daran nicht mehr glauben, dann klappt es meistens."
"Wenn du das sagst, dann Amen", sagte Ömer und warf die Arme in die Luft.
Der Dönermann rief etwas in Ömers Richtung. Dieser sprang auf und lief zum Typen, der ihm das Essen reichte. Zum Mitnehmen. Anscheinend hatten sie noch was vor. Ömer bezahlte und nahm die Tüte entgegen.
"Du kannst uns mal besuchen kommen", sagte Ömer in meine Richtung.
"Ich weiß nicht", antwortete ich.
"Quatsch dich bitte mit meiner Mom aus. Ich hab letztens erst gesehen, wie sie Fotos von euch angeguckt hat. Normalerweise, wenn sie mit jemanden abgeschlossen hat, zerreißt und verbrennt sie die Fotos. Hat sie aber nicht."
"Wie gesagt, Ömer, dass ist nicht so einfach", wiederholte ich.
"Springt doch beide über euren Schatten. Nachdem man geredet hat, geht's einen doch gut", redete Ömer weiter auf mich ein.
"Ömer", warf Nuri ein. "Lass gut sein. Das muss schon von den beiden kommen. Wir müssen auch los", Nuri drehte sich zu mir und stand von dem Stuhl auf.
"Okay, ich hab eh noch Sachen zu erledigen. Babyklamotten kaufen."
"Weißt du schon, was es wird?", fragte Ömer mich. Ich zuckte mit den Schultern. "Nein, wissen wir noch nicht."
"Na dann, hoffentlich so was wie Kane."
"Du meinst einen Jungen, Ömer?", fragte Nuri belustigt.
"Ja genau. Einen Jungen, Baba. Das lag mir auf der Zunge, kennste das?"
"Ja", nickte Nuri. "Okay, dann sagen wir auch mal ciao", ich erhob mich ebenfalls von dem Stuhl und umarmte zuerst Nuri und dann Ömer zum Abschied. Als die beiden den Laden verließen, setzte ich mich wieder auf meinem Platz und versuchte es noch den Döner rein zustopfen.
"Noch ein Döner?", fragte mich der Besitzer, der hinter der Theke stand.
"Nee, danke. Ich bin schon voll", winkte ich ab.
"Okay."
"Kann ich dann bezahlen."
"Hast du doch schon."
"Hä?"
"Hat der Junge gerade, dieser Ömer."
"Echt jetzt?", verblüfft zog ich die Augenbrauen zusammen.
"Ja, hat er", nickte der Typ und bediente die nächsten Gäste, die den Laden betraten. Ich schnappte mir meine Handtasche und stellte den Teller mit den zerknüllten Servierten auf die Theke. Mit einem "Tschüss", verließ ich den Laden und machte mich auf den Weg zum ersten Babygeschäft.
"Boah, nee", sagte ich, als ich an der Treppe stehen blieb. Ich musste nach oben und als ich die ganzen Treppen sah, hatte ich jetzt schon keinen Bock. Ab zum Fahrstuhl.
"Moment!", rief ich und eilte zum Fahrstuhl, der gerade losfahren wollte. Die Frau, die im Fahrstuhl stand, drückte auf einen Knopf und die Türen gingen wieder auf.
"Danke", sagte ich und quetschte mich rein. Gerade als ich auf die Nummer drei drucken wollte, kam mir eine Hand zuvor. "Oh", lachte ich nervös. Die Frau sagte nichts.
Erschrocken fuhr ich zusammen, als der Fahrstuhl heftig am Wackeln und am Quietschen war. Mit einem Ruck, rührte sich gar nichts mehr. Nee, oder? Ich war nicht gerade in diesem bescheuerten Fahrstuhl hängen geblieben.
"Vielleicht sollten wir mal auf den Not-", ich drehte mich zu der Frau um und blieb erschrocken stehen. Sie selbst schaute mich genauso erschrocken an, wie ich sie selbst. "-fallknopf drücken", stammelte ich. "Tugba!?"
"May!"
"Ähm, wie geht's dir?", fragte ich.
"Mir würde es besser gehen, wenn ich jetzt nicht im Fahrstuhl stecken bleiben würde."
"Du hast das ”mit mir“ vergessen."
"Ich habe es mir gedacht. Reicht das auch?", fragte Tugba mich.
"Kann man durchgehen lassen", nickte ich. "So, jetzt sitzen wir hier im Fahrstuhl und nun?"
"Und nun? Wir sollten den Notfallknopf betätigen?", schlug sie vor. Ich blickte auf Tuğbas Bauch und sah eine Kugel. Sie war anscheinend wieder schwanger. Oder sie hat einfach nur zu viel gegessen. Sie drückte auf den Notfallklopf und nichts passierte. "Geht das Ding oder nicht?", fragte sie genervt und schlug auf dn Knopf ein.
"Bist du schwanger!?", fragte ich sie und starrte immer noch auf ihren Bauch.
"Mensch, du bist zwar alt, aber kannst noch gut gucken. Das ist gut", bemerkte sie ironisch.
"Also ja?", fragte ich.
"Ja, ich wollte noch ein paar Babyklamotten kaufen. Dauert nicht mehr lange."
"Wie weit bist du denn?"
"Nächste Woche soll die Kleine kommen."
"Ein Mädchen?"
"Ja."
"Schön, dass es geklappt hat."
"Hat auch lange genug gedauert", seufzte Tugba. "Ich hatte schon genug Fehlgeburten gehabt."
"Ach nein", murmelte ich.
"Doch."
"Ich bin auch schwanger!", sagte ich.
"Ich dachte nur, du bist fett geworden", Tugba drehte sich zu mir und ich blickte sie verdutzt an. "Dann hab ich mir gedacht, wie komisch das sein muss, so fett zu werden. Im Gesicht und an den Beinen nicht so viel, aber am Bauch, hui."
"Hätte auch ein Bierbauch sein können", sagte ich schulterzuckend.
"Hätt' der Hund nicht geschissen, hätt' er den Hasen gekriegt. Wie weit bist du?"
"Anfang sechster Monat. Das dritte Kind."
"Weißt du was es wird?"
"Nein, liegt ziemlich unpassend und immer die Hände vor dem Genitalbereich. Das gleiche wie bei Mina."
"Dann wirds ein Mädchen. Glaub mir", meinte Tugba und starrte die Wand an.
"Ja", sagte ich und setzte mich auf den Boden, da ich keinen Bock mehr hatte zu stehen. Ich blickte zu Tugba.
"Was?", fragte sie. "Hast du Hunger und stellst mich jetzt, als Burger vor?"
"Nein, wenn dann Boulette."
"Scheiß Schweinefleisch", brummte Tugba angewidert und rümpfte die Nase.
"Wie man es nimmt", entgegnete ich schulterzuckend. Dann waren wir also in dem Fahrstuhl gefangen. Der Notknopf funktionierte nicht und ein Gespräch zwischen uns beiden eh nicht. Ich schaute immer wieder auf mein Handy, wo ich überhaupt kein Netz hatte, oh, wie schön, es vergingen Minuten, bis eine Stunde rum war. Tugba und ich haben immer noch nicht miteinander geredet. Mittlerweile hatte sie sich auch auf den Boden gesetzt und starrte immer noch die Wand an. Dann holte sie ihr Handy heraus und schaute seufzend da rauf.
"Hast du eigentlich Netz?", fragte ich sie.
"Ich habe einen türkischen Anbieter, was glaubst du denn?", stellte sie die Gegenfrage. Damit habe ich ja meine Antwort. Dann schwiegen wir wieder.
"Okay, ich finde es absolut Scheiße, wie wir aus einander gegangen sind. Es ist Jahre her und ich weiß, man kann nach der langen Zeit, nicht so tun, als wäre man beste Freunde auf den Planeten. Aber können wir nicht wie alte Bekannte reden, anstatt uns anzuschweigen? Es ist so leise hier, dass ich die blubbernden Fürze, der Babys hören kann. Und das macht mich verrückt. Wenn ich höre, wie jemand furzt, muss ich auch furzen und ich habe drei Döner mit Zazikisoße gegessen. Du weißt, dass mir das meinen Arschloch nach einer Weile nicht gerade gut tut. Also lenk mich bitte ab?"
"Hast du nicht irgendwelche Spiele auf dem Handy?", fragte Tugba nur und würdigte mich keines Blickes.
"Könnte ich, aber will ich das auch?"
Sie zuckte trotzig mit den Schultern und seufzte.
"Mensch, Tugba."
"Was willst du, May? Wieso nervst du mich?"
"Ich will mich jetzt endlich mit dir aussprechen, Tugba. Was soll denn sein, wenn einer von uns nicht mehr da ist und man es erfährt, hm? Dann kommt man darauf nicht wirklich klar und hat ein schlechtes Gewissen, dass man im Streit auseinander geht."
"Ich hab mit dir abgeschlossen. Ich bin ganz glücklich so wie es ist."
"Du warst auch glücklich, als wir beste Freundinnen waren, oder?"
"Kann sein. Wie gesagt, ich erinnere mich nicht mehr daran. Ich hab alles schlechte aus der Vergangenheit aus meinem Gehirn gelöscht."
"Okay, aber-"
"Nein, kein aber May. Ich habe nach unserem Streit abgeschlossen, okay und ich will das es so bleibt. Wenn ich dir verzeihe und du mir, dann erinnert mich das alles an meine erste Fehlgeburt. Ich bin dir dankbar, dass du für mich da warst, aber nach unserem Streit war ich mir nicht sicher, ob du es wert bist beste Freundin genannt zu werden. Und du warst immer so dicke mit Alysha. Hast mehr mit ihr gemacht. Wo ich dich am meisten gebraucht habe, wo warst du da? Nicht bei mir."
"Tugba-"
"Nee, ich rede jetzt. Ich habe dich gebraucht, weißt du das? Gerade da. Nachdem Melek in meinem Bauch gestorben ist, ich erfahren musste, dass meine Mutter Krebs hat und sterben wird, was sie dann auch ist, wo warst du da? Sonst hast du es immer gemerkt, wenn es mir Scheiße ging, immer, und da wo ich dich am meisten brauchte, warst du nicht bei mir und hast lieber was mit Alysha gemacht, oder Familie Aubameyang. Was glaubst du, wie ich mich gefühlt habe. Du hast mich angelogen, dass es dir nicht gut geht und du nicht zu mir kommen kannst-"
"Ich wusste das nicht mit deiner Mutter. Wieso hast du mir das nicht gesagt? Oder Nuri?"
"Ich wollte ja, aber Alysha kam immer wieder dazwischen. Ich habe mich ersetzt gefühlt und verlassen von dir. All die Jahre war ich immer für dich da. Wir haben telefoniert, geskypt und alles. Selbst als du noch in Wolfenbüttel gewohnt hast und Marco und du getrennt wart. Immer. Ich hab's immer gemerkt, wenn es dir Scheiße ging. Aber wo es mir einmal so richtig beschissen geht, bist du so blind, dass du das nicht mitbekommen hast. Deshalb, habe ich die Freundschaft beendet. Deshalb, wegen Alysha, da du mich, dass traurige Etwas, was ihr Kind verloren hat, ersetzt."
"Das habe ich damals nicht so gemeint. Es ist mir damals, mit dem Spruch und das traurige Etwas rausgerutscht. Weißt du wieso? Weil ich sauer war, dass du mir das unterstellt hast, dass ich dich durch Alysha ersetzt habe. Tugba, ich kann keine Gedanken lesen, dass weißt du. Woher soll ich wissen, dass dir das alles zu viel wird und das du das Gefühl hast, ich werde dich ersetzen wollen, was nicht so ist."
"Es ist aber so gewesen. Und weißt du wieso, ich dann so Scheiße wurde, nicht nur wegen Alysha, sondern auch noch, dass du das Glück hattest eine gesunde Tochter zu bekommen und ich meine verlieren musste. Jetzt bist du schon wieder schwanger, du hast es vermutlich noch nicht mal versucht, und alles sieht gut aus. Dann komme ich, die die nach Melek alles versucht hat, Ömer eine Schwester oder einen Bruder zu schenken. Jahre lang hat nichts geklappt, dann"- und schon brach Tugba in Tränen aus. Ich rutschte zu ihr rüber, hielt aber noch Abstand. "Und wenn ich mal schwanger war, hab ich das Kind verloren. Ich hatte vier Fehlgeburten, May. Vier Kinder. Alle immer unter sechs Monaten. Von einen auf den anderen Tag waren sie tot. Alle."
Sie vergrub ihr Gesicht in ihre Hände und ich seufzte nur. "Ich weiß, wie du dich fühlst. Vor drei Jahren, war ich auch schwanger. Marco weiß davon nichts, dass ich schwanger war und das Kind verloren habe."
"Lügst du?", schniefte Tugba.
"Nein, bei sowas lüge ich nicht. Und ich sage es dir noch mal, ich habe dich nicht durch Alysha ersetzt. Wie könnte ich? Ganz ehrlich, der Streit mit dir, geht mir nicht mehr aus dem Kopf, wie wir auseinander gegangen sind. Wir hätten uns in Ruhe aussprechen sollen, dann wäre das nicht passiert. Wir wären all die Jahre noch für einander da und, Gott, ein Rotzbläsen, ich gebe dir mal ein Taschentuch", sagte ich und zog mit den Fuß meine Handtasche zu mir. Dort suchte ich eine Packung Taschentücher heraus und hielt diese Tugba bin.
"Danke", murmelte sie und zog sich ein Taschentuch heraus. "Ich, ich..., es tut mir leid, May. Es tut mir einfach nur leid."
"Mir tut es auch leid", sagte ich und legte ein Arm um Tuğbas Schulter. Damit hätte ich nicht gerechnet, sie drehte sich zu mir und umarmte mich. "Fangen wir noch mal von vorne an?"
"Das dauert immer so lange. Vergessen wir was passiert ist, okay? Wir haben noch eine Menge nach zu holen. Vor allen an Geschichten der letzten Jahre."
"Sei einfach leise, May", schniefte Tugba und drückte mich näher an sich. Erschrocken fuhr ich zusammen, als sie mir völlig unerwartet in den Rücken kniff. "Ah, Tugba. Aua!", rief ich und drückte sie von mir weg. "Hab ich ja verdient. Aber Aua! Gott, alles gut!?"
"Hm, hast du in die Hose gepinkelt?", fragte ich und schaute auf die hellblaue Jeans mit der dunkelblauen Stelle. Selbst der Boden hatte eine kleine Pfütze. Tugba wurde augenblicklich blass im Gesicht und blickte erschrocken zu mir.
"Nein, meine Fruchtblase ist gerade explodiert."
"Nee, oder?", fragte ich und riss die Augen auf.
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Moin moin, die beiden haben sich endlich ausgesprochen und es scheint so, als würden die beiden wieder an ihrer Freundschaft anknüpfen, wenn May nicht im Fruchtwasser ausrutscht, sich das geknick bricht und dann stirbt. ^^
Kleiner Scherz am Rande. Mal ein dickeres Kapitel. Schönen tag noch :)
LG
Diane
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