Kapitel 10

KAPITEL 10

~ Marco's Sicht ~

"Gut, dass wir darüber geredet haben", sagte ich, nachdem Kane mir alles erzählt hatte.

"Finde ich auch", nickte Kane. "Krieg ich jetzt noch mehr Hausarrest?"

Ich seufzte. "Nein", sagte ich. Er schaute mich verblüfft an. "Aber da du erst Donnerstag wieder zur Schule musst, darfst du ja den Haushalt machen."

Ich klopfte ihn auf die Schulter und stand auf.

"Dann mach ich das wohl", seufzte er. "Gibt es heute Mittagessen."

"Es ist gleich 18 Uhr. Ich denke, es gibt eher nur Abendbrot."

Kane nickte nur und ich verließ sein Zimmer. Ich zog die Tür zu und ging nach unten zu May. Sie war in der Küche und bereitete alles für das Abendbrot vor.

"Wie verlief das Männergepräch?", wollte May wissen und blickte zu mir, nachdem sie den Tisch eingedeckt hatte.

"Jason ist nur pissig auf unseren Sohn gewesen, da Kane auf Curtys Party mit seiner Stiefschwester geknutscht hat", erklärte ich.

Meine Frau blickte mich sprachlos an. "Unser Sohn hat ein Mädchen geküsst", ihr Blick sprach Bände. Sie bekam das gerade gar nicht auf die Reihe. Ich nickte nur.

"Nur geküsst?"

"Nur geküsst", nickte ich. "Das hat Jason anscheinend nicht gepasst. Wie dem auch sei. Unser Sohn hat zum aller ersten Mal in seinem Leben ein Mädchen geküsst."

"Glaubst du, die wird noch seine Freundin?"

"Die haben sich nur geküsst. Halt mal den Ball flach", lachte ich und drückte May einen Kuss auf die Wange. Ich öffnete den Kühlschrank und holte ein paar Sachen heraus, die ich auf den Tisch legte. Hauptsache etwas, was wir auf Brot klatschen konnten.

"Holst du die Kinder?", fragte May.

"Du tust mir doch einen Gefallen, oder?", stellte ich die Gegenfrage. May blickte mich fragend an. "Reiß dich vor Kane zusammen. Ich hab's dir nicht erzählt. Das war eigentlich ein Geheimnis. Pssst."

"Wieso sagst du es mir dann?", fragte sie mich.

"Ich musste dir es sagen", sagte ich. "Unser Sohn hat zum aller ersten Mal in seinem Leben ein Mädchen geküsst. Das muss ich doch als Vater mit der Mutter teilen, oder nicht. Ich hoffe, wenn Mina zu dir kommt, dann sagst du mir das auch, okay?"

"Klar", sagte May. "Jetzt hol unsere Kids."

Ich nickte und ging in den Hausflur. "Kane! Mina! Abendessen! Kommt ihr?"

Wenig später stolperten meine Kinder die Treppen herunter, an mir vorbei und in die Küche.

"Ich hab so ein Kohldampf", bemerkte Kane nur und schmiss sich auf seinen Platz. Mina setzte sich auch hin. Ich tat es den beiden gleich.

"Was wollt ihr trinken?", fragte May.

"Milch", sagte Mina sofort.

"Wasser", kam es von Kane und mir. Als May am Tisch saß, konnte sie es nicht sein lassen und starrte Kane an. Der war aber so mit den Gedanken wo anders, dass er das nicht mitbekam. Als May grinste schaute er auf und blickte seine Mutter fragend an.

Kane seufzte und blickte zu mir. "Was verstehst du unter Geheimnis?", platzte es aus Kane heraus.

May war von ihrem Platz aufgestanden und ging um den Tisch herum. "Aaaah! Mein Baby wird erwachsen!", quietschte sie und zog Kane in eine Umarmung. Der ließ sein Brot fallen und riss erschrocken die Augen auf. Dann blickte er wieder zu mir.

"Was?", fragte ich nur.

"Was ist denn?", wollte auch Mina wissen.

"Nichts!", zischte Kane und drückte seine Mutter weg. May setzte sich grummelnd auf ihren Platz und Mina fragte noch mal nach.

"Dein Bruder hat ein Mädchen geküsst!", platzte es aus May raus.

"Iiiiih", bemerkte Mina nur.

"Mama, wir haben es kapiert. Ich habe ein Mädchen geküsst. Yeah", sagte er ironisch. "Können wir das Thema wechseln?"

"Was ist mit deiner Hand?", wollte Mina wissen. Kane blickte auf die Hand.

"Bin hingefallen", murmelte Kane und wandte sich wieder seinem essen zu.

"Ich mache da gleich Jod drauf und dann ein Verband rum. Und du solltest es kühlen. Es sieht angeschwollen aus", sagte May, nachdem sie auf Kane's Rechte geschaut hatte.

"Tut ja auch weh", murmelte er und aß mit der linken Hand. Er war Rechtshänder.

"Sag mal", bemerkte May in Richtung Kane.

"Nein, Mom. Die ist nicht meine Freundin. Ich hab die nur geküsst. Das war's."

"Das wollte ich eigentlich gar nicht wissen", bemerkte May und kratzte sich an der Schläfe. "Wie auch immer. Ist egal."

Ich musterte May's Gesicht. Irgendwas war doch gewesen. "Alles gut?", fragte ich sie.

Sie nickte. "Alles gut", sagte May und wandte sich ihrem essen zu.

      Kane und Mina waren in deren Zimmer verschwunden und machten was auch immer. Ich saß mit May im Wohnzimmer und schaute Fernsehen, während May sich die Nägel pfeilte.

"Hantierst du auch gleich mit Nagellack herum?", fragte ich nach.

"Wieso?"

"Damit ich mich vor den Gasen verdrücken kann. Ich kriege immer Kopfschmerzen."

May atmete entnervt aus, schnappte sich ihr Manikürezeug und den Klarlack und war auf die Veranda verschwunden. Ich schnappte mir mein Laptop und suchte nach einer Reise für zwei Personen- für May und mich.

Ich hatte mit meinen Eltern gesprochen. Sie nahmen die Kinder von 25. Dezember bis zum 4. Januar damit May und ich ruhe hatten.

Das letzte Mal aus wir im Urlaub waren, war auch wieder Jahre her. Wir hatten gebucht, aber dann ist immer einer krank geworden. Meistens immer die Kinder, so als ob die nicht wollten, dass wir beide alleine in den Urlaub fliegen.

"Haaa!", seufzte ich, als ich was gefunden hatte. May saß auf der Veranda am Tisch und lackierte sich die Nägel. "Schatz?"

"Hm?"

"Wie wäre es mit den Malediven. Da wollten wir doch immer schon mal hin. Aber es hat nicht geklappt."

May blickte zu mir. "Als ob es dieses Mal klappen würde."

"Ein bisschen mehr Zuversicht, Mrs. Zuversicht."

Dann schaute ich weiter. Schottland. Da war ich immer noch nie gewesen- außer für Fußballspiele.

"Glasgow?", fragte ich weiter.

"Urlaub im Regen?", stellte May skeptisch die Gegenfrage.

"Du hast so überhaupt kein Bock auf Urlaub, kann das sein?"

"Irgendwie schon."

"Kein Bock auf irgendeine Insel?"

"Nein."

"Festland wie Miami oder Amerika?"

"Nein."

"Gut. Dann was anderes", sagte ich.

"Dann mach."

Kurzerhand buchte ich eine Kreuzfahrt vom 25. Dezember bis 05. Januar. Es ging von der holländischen Küste bis hin nach Griechenland. Perfekt. Zwei Personen. Fertig.

"Ist gebucht", sagte ich.

"Und was?"

"Tja, du willst ja nicht mit, dann fahre ich alleine."

"Ehrlich?", fragte sie.

"Quaaaaatsch. Kreuzfahrt für uns beide", antwortete ich und druckte die Tickets aus, nachdem ich online 5000,- Euro überwiesen hatte.

"Sind wir schon so alt?", seufzte May und kam ins Wohnzimmer.

"Ja", nickte ich. "Und wir werden nicht jünger."

Ich legte mein Laptop beiseite, als May sich die Tickets vom Drucker holte.

"Wow. 2500-"

"Meckere nicht herum", lachte ich und zog May zu mir. "Holland bis Griechenland?"

"Niederlande. Holland ist nur ein- aua!"

"Besserwisser! Auf die Hoffnung das das was wird."

"Oh, es wird was werden. Meine Eltern passen auf den Chaot und unsere schüchterne Prinzessin auf."

"Du, kann es sein, dass du eines unserer Kinder bevorzugst?"

"Welches, dass pubertäre Gör oder Mina?"

"Oh, Marco."

"Oh, May", sagte ich und legte ein Arm um May's Schulter. Ich zog sie zu mir und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. "Wie wäre es mit einem Bad für uns beide?"

"Badewanne? Oder Pool?"

"Badewanne. Kinder schlafen ja schon."

"Oder das ist die Ruhe vor dem Sturm."

Ich lachte leise. "Werden wir ja sehen", sagte ich und stand auf. Ich hielt May die Hand hin. Sie legte die Tickets weg und ihre Hand in meine. Dann zog ich sie auf die Füße und nach oben. Dort ließ ich uns Wasser ein und knallte genügend Badezeug rein, damit es auch ein wenig schäumte. Aber das wurde mal wieder viel zu viel.

May war im Schlafzimmer, und ich setze mich in die Badewanne.
"Heiiiiiiß", rief ich und ließ mich reinfallen. Und schon saß ich bis zur Wange im Schaum.

"Öööööh, Schatz?", frage May belustigt und kam ins Bad. Sie war nackt und ich grinste nur. May lachte. "Das einzige was man sieht ist dein Kopf!"

"Jaja wie auch immer. Komm rein, dass Wasser ist schön warm!"

"Wenn wir uns im Schaum nicht verlieren", lachte sie und machte die Tür zu, dann stieg sie zu mir in die Wanne und war ganz im Schaum verschwunden.

"Hi", grinste ich, als May's Gesicht vor meinem auftauchte.

"Hey", meinte sie und drückte mir leichte Küsse auf den Mund, nachdem ich ihr Gesicht von Schaum befreit hatte. Ich blickte May einfach nur wieder in die Augen und lächelte. "Brauchst du ein Fernglass?"

"Nein", sagte ich und lachte leise. "Hast du eine Ahnung, wie sehr ich dich liebe?"

"Ein bissl?"

Ich schnaubte belustigt. "Hm klar", machte ich. "Im Ernst. Im bin so froh, dich zu haben, May."

Sie lächelte mich an. "Tja, anscheinend wirst du mich nicht so einfach los."

"Du bist ja auch die Liebe meines Lebens. Das ist alles was ich weiß und alles was ich wissen muss. Und wenn das ein Traum ist, werde ich den Menschen töten, der mich versucht zu wecken."

"Du kleiner Poet", grinste sie.

"Großer passt besser. Bin ja schon vierzig", sagte ich eingebildet.

May lachte leise. "Vierzig", meinte sie. "Wie schnell die Zeit vergeht, huh?"

Ich nickte. "In ein paar Jahren, vermutlich zehn, leben unsere Kinder nicht mehr bei uns. Sind erwachsen, haben ihre eigenen Leben. Einer von den beiden hat schon Kinder. Und wir sitzen da im Garten und schauen unseren Enkelkindern beim Spielen zu."

May runzelte die Stirn. "All die Jahre verheiratet und wir haben immer noch keinen Hund."

"Wir haben keine Zeit für einen Hund", bemerkte ich.

"Die Kinder? Dann lernen sie Verantwortung. Kane hat sich doch schon immer einen Hund gewünscht."

"Denkst du nicht auch, dass das ein wenig zu spät ist?"

"Verantwortung übernehmen?", May runzelte die Stirn. "Dafür niemals."

"Weist du wie viel Behördengänge das wieder sind? Und was wir alles beachten müssen. Wir brauchen so einen Schein bevor wir uns überhaupt einen-"

"Ist okay", warf May ein. "Ich hab's kapiert. Kein Hund. Schon verstanden. War nur ein Vorschlag", sie drehte sich mit dem Rücken zu mir und lehnte sich an mich heran. "Wie wäre es mit Fische?"

"Nee, die kann ich nicht ab. Mina auch nicht."

"Katze?", lachte ich.

May drehte sich um und packte mir zwischen die Beine. Und dann kniff zu.

"Eier! Eier! Eier! Eier!", fluchte ich herum und riss May's Hand weg. "Keine Katze!", stöhnte ich und legte Sicherheitshalber meine Hände davor.

"Dann eben kein Haustier", sagte May.

"Meine Eier!", wimmerte ich nur.

"Ich mach das wieder gut, Schatz", sagte sie und drückte mir Küsse auf den Mund.

"Okay", sagte ich munter und der Schmerz war wie verflogen.

              Am nächsten Morgen - haaach - wachte ich mal wieder mit May's Haaren in meinem Mund auf. Hat sich auch nichts dran geändert.

"Hm", grummelte ich und zog mir das Haar aus dem Mund. Ich hatte mich von hinten an sie herangekuschelt und wurde zig mal in der Nacht wach, da mich ihre kalten Füße zwischen den Waden erschraken.

Ich zog May's Haar nach hinten und lehnte mich über sie rüber. Es war vier Uhr. Gut. Noch eine halbe Stunde für uns beide. Dann mach ich mal meine Frau wach.

Mit Sex am Morgen blieb man länger wach, als mit Kaffee. Und da wir beide keinen Kaffee tranken, ging das auch nicht anders.

Ich drückte May sanfte Küsse auf den Hals und wanderte mit meiner Hand immer weiter nach unten.

Triumphierend grinste ich, als ich sah, dass May Gänsehaut bekam und leise stöhnte.

"Morgen, Schatz", hauchte ich in ihr Ohr und verwöhnte sie weiter mit sanften küssen.

"Hi", lachte sie leise und drehte sich zu mir. Ich zog meine Hand zurück und fuhr damit über ihre Hüfte und ihren Hintern, während May ihre Lippen auf meine presste. Ich erwiderte den Kuss und zog May zu mir auf den Schoß.

          "Guten Morgen, Sonnenschein!", grinste ich Kane an, der völlig fertig in die Küche kam.

Dienstag, war Kane's persönlicher Montag.

"Moin", sagte er nur und setzte sich an den Tisch.

"Was bist du schon wach?", fragte ich erstaunt.

"Ich muss zur Schule? Es ist Dienstag?"

"Sohnemann? Du musst erst Sonntag wieder hin. Du bist suspendiert?"

"Aaaahjaaa", meinte er und stand wieder auf. "Dann habe ich ja nicht umsonst die Nacht durchgemacht."

Ich goss mir O-Saft in ein Glas und Kane war verschwunden. Dafür kam May mit Mülltüten wieder.

"Mina hat nur Überreste von ihren Stiften weggeschmissen", bemerkte sie. "Aber Kane schien geweint zu haben. Sind ne Menge Taschentücher."

Ich verschluckte mich am Orangensaft und hustete, dann lachte ich.

"Klar. Er hat die Nacht auch über Hooligans den Film geguckt", lachte ich.

May's Blick war ein Bild für die Götter als sie es endlich realisierte.

Sohn in der Pubertät, da muss man nichts weiter zu sagen.

"Hach", machte May nur. "Wenn er so weiter macht, ist die Taschentuch Industrie pleite und unser Sohn hat einen Oberarm wie Hulk."

"Mama, mein Babyöl ist schon wieder weg!", hörte ich Mina rufen.

May und ich fingen an zu lachen.

"Hat bestimmt wieder dein Bruder versteckt."

"Meine Haut ist schon so empfindlich und wieder trocken. Er soll aufhören wir meine Sachen zu klauen", bemerkte Mina und stellte sich zu ihrer Mom.

Ich verstand nach oben und platzte in Kane's Zimmer. Der ließ schnell etwas unter seinem Kissen verschwinden. Ich tat so als hätte ich nichts gesehen.

"Junge! Lüfte mal hier!", sagte ich und ging zum Fenster. Ich riss die Rollladen hoch und dann das Fenster auf.

"Stinkt es nach furz? Dann liegt es an dem Chillifrischkäse von gestern?"

"Hier stinkt es nach Pubertät!", sagte ich und drehte mich zu ihm.

"Stinke ich nach Schweiß?", fragte Kane panisch.

"Nee", meinte ich. "Was hast du denn da?"

Mit einer hastigen Bewegung zog ich das Heftchen unter dem Kissen hervor und blickte drauf.

Theatralisch seufzte ich.

"Wieso besitzt du Playboy-Hefte?", fragte Kane mich.

"Das ist Mamas Heft", sagte ich.

"Mamas?"

Ich nickte. "Auf welche Seite bist du denn gekommen?" Als ich die Zweideutigkeit realisierte lachte ich auf. "Gott o Gott."

"Witzig Dad!", grummelte Kane und wurde knallrot. "Ich hab nur die bisher-"

"Du hast noch eine hier?", fragte ich.

"Jipp."

"Welche Zeitungen hast du alles von Mama?"

"Nur zwei!"

"Welche!", rief ich.

Gut. Diese war es nicht. Super.

"Die und die mit den paar DFB-Spielerfrauen. Da hab ich noch nicht-"

"Wo ist die?"
Er zeigte auf seinen Schreibtisch und ich nahm den kurzerhand auseinander.

"Die darfst du behalten", sagte ich und warf ihn die Aufgabe hin, die ich unter dem Kopfkissen gefunden hatte. "Die andere nehme ich mit. Lege die die nächsten Tage zurück zu Mamas Zeitungen wo auch immer sie die hortet. Wehe die Seiten kleben zusammen!"

"Daaaaad! Oh Gott!", rief Kane und hielt sich die Ohren zu. "Ist ja gut! Gott! Raus!"

Mit der Ausgabe von Playboy verschwand ich aus dem Zimmer und zog die Tür zu.

Auf dem Cover waren einige DFB-Spielerfrauen- WM 2018. Aber in inneren des Heftchens, das wäre zu riskant für Kane gewesen, zu verstörend. Danach würde er seine Mom nicht mehr in die Augen schauen können.

May wollte das eigentlich nicht machen, aber das war die letzte Ausgabe vom Playboy wo nackte Frauen drinnen waren. Die letzte. Ich hab sie gedrängt, Monti, Cathy, alle anderen Spielerfrauen und Freundinnen die mit gemacht haben. Und die Fotos waren ziemlich gut geworden.

"Höhö!", grinste ich, als ich nach oben ging und mir May's Bilder anblickte. Sie trug ein wirklich knappes Trikot - Reus 21 und dann ihr Knackpo. "Gut das sie den immer noch hat", murmelte ich grinsend.

"Hast du nicht dein eigenes Exemplar!", sagte May hinter mir. Erschrocken fuhr ich zusammen und drehte mich zu May.

"Hi", meinte ich nur.

"Kriege ich die wieder. Danke", sagte May und riss sie mir aus der Hand. Sie schaute auf das Cover. "Bei Cathy ist nach all den Jahren und zwei Schwangerschaften immer noch nichts dran. Da trittste gegen die Beinchen und die brechen durch. Wie Salzstangen. Guck mal. Monti."

"Ist mir egal. Die Frau mit der Rückennummer 21 hat immer noch den besten Arsch", sagte ich trotzig.

May boxte mir leicht in den Magen und ließ mich stehen. Sie verschwand in ihr Ankleidezimmer und ich nach unten.

Kane kam mir unterwegs entgegen.

"Dad", murmelte er leise und wurde knallrot.

"Sohn", meinte ich. "Hast du doch Hunger?"

"Hm", nickte er.

"Mensch ist dein Oberarm dick geworden!", ärgerte ich ihn weiter.

"Oh Gott Dad! Als ob du das nicht mal gemacht hast."

"Natürlich", nickte ich.

"Dann lass mich und geh mir nicht damit mehr - das ist so peinlich. Ich kann dich nicht mal angucken!"

"Kane, Selbstbefriedi-"

"Mom, nee!", rief Kane und stürmte wieder nach oben. May und ich tauschten lachend einen Blick aus.

"Ich bin dann arbeiten", sage May.

"Ich auch", meinte ich.

"Bringt mich einer zur Schule?", fragte Mina und kam aus die Küche.

"Lass das mal den Papa machen", sang ich.

"Der Papa macht es gut", sing Mina zu Ende.

"Meine Tochter", lachte ich und klatschte in die Hände. Mina hielt mir nur den Daumen hin und May lachte leise. Meine Frau machte sich auf den Weg zur Arbeit und ich lieferte wenig später Mina bei der Schule ab.

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