|21| Von peinlichen Kindheitsgeschichten kommt man nicht davon, egal was ist
Alles gut, dachte ich mir.
Alles ist gut.
Und jetzt ratet einmal.
Nichts war gut.
Die werte Mutter von Gwen wollte meine Eltern kennen lernen.
Es konnte nämlich sein, dass ich Mr. und Mrs. Johnson belogen und ihnen gesagt hatte, dass ich Eltern hatte.
Na ja, im Prinzip hatte ich ja welche, aber meine Mum war tot und mein Dad war der nicht allzu beliebte Gott des Schabernacks, welcher versucht hatte, die Welt zu unterwerfen.
Ich meine, ich hatte Steve ja schon zum Elternabend bei mir in der Schule geschickt (wobei er Glück hatte, nicht erkannt zu werden) aber erstens war Gwens Familie ein Captain America Fan und zweitens war der Arme wegen dem, was meine Lehrer ihm über mich erzählt hatten genug traumatisiert gewesen. Tony kam als Ersatzvater nicht in Frage, dafür war er zu bekannt. Vielleicht Sam? Nein, ich hatte extra betont, dass ich bei meinen leiblichen Eltern gelebt hatte. Clint? Der wollte aus unserem Mist rausgelassen werden. Coulson? Anfangs hielt ich es für eine gute Idee, dann fiel mir auf, dass er eine Geheimorganisation leiten musste und die Johnsons mit der Cellistin, in welche er verliebt war, verwandt waren.
Als ich nur noch die einzige Möglichkeit erkannte ließ ich mich geschlagen nach hinten auf mein Bett fallen und drückte mir ein Kissen auf's Gesicht, in der Hoffnung, dass ich dadurch vielleicht sterben würde.
,,Was ist denn los, Thalia?", ertönte plötzlich Visions Stimme. Ich ließ einen erschrockenen Pterodaktylus-Schrei ertönen, sprang auf die Kommode neben dem Bett und schmiss währenddessen mein Selbstmordkissen nach ihn, welchem er geschickte auswich.
,,Sag mal, spinnst du?", fragte ich aufgeregt und hielt mir mein Herz.
,,Vision. Anklopfen.", meinte ich genervt.
,,Aber die Tür stand offen.", verteidigte er sich kleinlaut und blickte verwirrt auf die offene Tür.
,,Und ich lag gerade auf dem Bett und versuchte Selbstmord zu begehen. Dabei brauche auch schon ein wenig Zeit für mich!"
Er hob noch verwirrter eine Augenbraue.
,,Wer greift an?", stürmte Sam plötzlich in mein Zimmer, eine Pistole in seiner Hand haltend und zielte herum, nach der Gefahr Ausschau haltend.
,,Niemand greift an, Sam.", seufzte ich und ließ meine kurzen Beine runter baumeln.
,,Jemand hat wie ein Velociraptor geschrien.", widersprach er und ließ seine Waffe sinken.
,,Das war Thalia.", antwortete Vision.
,,Also bitte, Jungs. Erstens, woher weißt du, was für ein Laut ein Velociraptor macht? Zweitens, ich klang nicht wie ein Velociraptor, eher ein Pterodaktylus. Drittens-", ich sprang von der Kommode, packte beide an den Oberarmen und zerrte sie aus meinem Zimmer. ,,-stecke ich gerade in einer Krise und wenn ihr nicht meinen Zorn spüren wollte - und ich versichere euch, das wollt ihr nicht -, dann bleibt draußen!"
Damit schlug ich die Tür vor ihrer Nase zu, öffnete sie dann noch einmal.
,,Und jetzt ist die Tür geschlossen, Vision."
Mit diesem Worten schloss ich die Tür endgültig.
Vollkommen geschlagen blickte ich sehnsüchtig auf mein Selbstmordwerkzeug und holte meinen Rucksack aus dem Schrank.
,,Wo ist mein Handy? Sam muss mir einen neuen Vorrat an Süßigkeiten besorgen."
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,,Wer ist das denn, Thalia?", fragte Peter völlig verwirrt, als er die Wohnung betrat und meinen Dad auf der Couch dabei entdeckte, wie er eine Dokumentation über den zweiten Weltkrieg anschaute.
Dass Peter und ich eine Verabredung hatten, hatte ich völlig vergessen und ließ deswegen erst einmal meine Marshmallows fallen.
,,Und wer bist du?", fragte Loki neugierig, sprang auf und lief auf ihn zu.
Peter lief einige Schritte zurück.
,,Lass dich von seiner Größe nicht einschüchtern, Pete. Er ist nur eine Katze, welche versucht jedem klar zumachen, dass er jeden hasst obwohl dem nicht so ist.", meinte ich, während ich meine Marshmallows von Boden aufsammelte.
,,Dad, das ist Peter. Peter, das ist mein Dad, Loki."
,,Moment.", fragte Peter und kam etwas überfordert auf mich zu, während mein Dad ihn belustigt ansah, wahrscheinlich schon überlegend, wie er ihn verarschen und auf die Nerven gehen konnte.
,,Wieso-wieso lädst du deinen Dad hier ein? Ich dachte, dass jeder denkt, er sei tot!"
Ich grinste.
,,Hehe, ja, das ist so 'ne Sache. Gwens Eltern wollten meine Eltern kennen lernen und niemand kam in Frage."
Er seufzte.
,,Du hast Recht, nachdem, wie Captain Rogers drauf war, als er vom Elternabend zurück kam..."
,,Und da kommt mein Dad mit ins Spiel.", meinte ich lächelnd und zeigte auf meinen Vater, welcher sich wieder auf die Couch setzte und versuchte, dass Peter sich unangenehm fühlte, indem er ihn ungewöhnlich lange anstarrte.
,,Aber wenn du schon einmal hier bist. Ich kann mit dir für ein paar Stunden auf Streife gehen, um 18 Uhr treffen wir uns mit den Eltern von Gwen."
Peter schüttelte ein wenig überfordert mit dem Kopf.
,,Ok. Gut. Ich-Ich gehe mich dann umziehen."
,,Bist du ihr Freund?", ließ Loki plötzlich eine Bombe platzen.
Ich blickte ihn ungläubig an.
,,Er ist 13!"
,,14.", verbesserte Peter mich.
,,Meinte ich."
Er hob eine Augenbraue.
,,Und wie alt bist du? 16? 17?"
Kein Scherz, ich war kurz davor los zuheulen.
,,Dad, ich bin 20! Und außerdem mit Gwen zusammen, wie du aus unseren letzten Gesprächen folgern könntest!"
Er schloss kurz die Augen, wissend, dass er gerade einen Fehler gemacht hatte.
,,Ach ja. Richtig."
Ich grinste.
,,Du bist der Vater des Jahres."
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,,Was steht an, Wade?", fragte ich über die Komms, während ich an einem Computer saß. Wir waren in einem Labor und solche Einbrecher waren da.
Ich sollte über die Monitore alles überwachen während Peter gegen die Kriminellen kämpfte.
Von mir so ein kleiner Test für ihn.
,,Feuer. Feuer!", rief er überfordert.
,,Dann lösche es!"
,,Geht nicht! Bis du da bist ist das Gebäude schon verbrannt! Kein Feuerlöscher und es ist ein Ölbrand!"
,,Man könnte sagen, es ist eine...brenzlige Situation.", grinste ich und kicherte.
Auf der anderen Seite war es still.
Ich zog beleidigt die Augenbrauen zusammen, holte ein kleinen Gerät aus meiner Tasche und drückte auf den Knopf. Eine Menge lachte, wie in den Comedy Serien aus den Achtzigern.
,,Du hast dir extra deswegen eine Maschine gekauft?", fragte er ungläubig.
,,Genies bekommen halt nicht die Anerkennung, die sie verdienen. Ich versuche ins System zu kommen, ich habe nicht umsonst eine Hackerin als Freundin. Was ist mit den Einbrechern? Da wo du bist ist keine Kamera und da rennt niemand raus. Wieso ist das Labor eigentlich leer?"
,,Heute ist ein Feiertag und die Typen liegen bewusstlos auf dem Boden."
,,Cool. Ich versuche jetzt die Sprenkler an zumachen, ja?"
,,Mach schneller, es gerät außer Kontrolle!"
,,Ja ja! Hetz mich nicht!"
Ich tippte so schnell es meine Finger erlaubten, dann kam jedoch ein Feld für ein Passwort zum Vorschein.
,,Das ist belastend."
,,Was ist?"
,,Ich brauche ein Passwort, Spidey. Eine Idee?"
,,Wie sollte ich das denn wissen? Wieso weißt du es nicht?"
,,Was weiß ich denn? Bin ich Jesus? Ich kann dir sagen, dieser Freund von Cap, Bucky, der sieht aus wie Jesus-"
,,Illusion!", unterbrach er mich.
,,Ok, ok!"
Ich atmete tief durch und schaute auf den Bildschirm, auf die Kontrollfrage blickend. Die Antwort sollte die Lösung sein.
Why?
Ich war vollkommen genervt. Woher sollte ich das denn wissen? Weil der Lorax die Bäume nicht beschützen konnte, oder was?
BecauseFuckYouThatsWhy, schrieb ich wütend hin.
Passwort korrekt
Ich stockte.
,,Na sieh mal einer an.", grinste ich und tippte weiter.
Ich hörte Peter erleichtert seufzen.
,,Das Feuer wird gelöscht.", meinte er erleichtert.
Ich blickte auf die Uhr und sprang erschrocken auf.
,,Danken kannst du mir später. Kannst du mich in der Wohnung wieder absetzen? Es ist schon spät."
,,Kar doch."
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,,Du siehst wie eine Hexe aus."
,,Tu ich nicht."
,,Dein Anzug ist komplett schwarz, also doch."
,,Nein."
,,Doch."
,,Halt die Klappe."
Die Zankerei lief schon den ganzen Weg vor die Tür der Johnsons so. Die Liebe zur Provokation hatte ich wohl von meinem Dad geerbt.
Wäre Gwen doch nicht im Quartier geblieben, dann hätte ich mich bei ihr beschweren können.
Wir blieben vor der Tür stehen. Ich richtete ihm noch seine Krawatte, bevor ich dann klingelte.
,,Und vergiss nicht, benimm dich nicht wie ein Misanthrop."
,,Aber ich bin ein Misanthrop!"
,,Ich auch und ich bin dennoch nett!", flüsterte ich ihm eindringlich zu.
Die Tür ging auf, wie beide setzten sofort ein freundliches Lächeln auf. Mrs. Johnson blickte uns strahlend entgegen.
,,Sag mal, Thalia. Du hast mir garnicht gesagt, dass Gwen eine Schwester hat.", ließ Loki seinen Charme spielen und lächelte aufreißerisch. Ich lächelte nur gequält während Mrs. Johnson kicherte.
War das nicht mein Spruch gewesen?
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,,Und als ich ihr gesagt habe, dass sie das heiße Herd nicht anfassen soll hat sie gefragt 'Meinst du diesen Herd?' und drückte dabei mit dem Finger drauf, nur um sich dann den Finger zu verbrennen.", erzählte Loki meine peinlichen, imaginären Kindheitsgeschichten und brachte damit Gwens leicht angetrunkene Eltern laut zum Lachen. Ich saß lauschend versteckt auf der Treppe und überlegte mir, wie ich es ihm heimzahlen konnte. Nur um ihm klar zumachen, dass er sich mit der Falschen angelegt hatte, erstellte ich kleine Murmeln aus Eis und beschmiss ihn damit. Das führte zu gruseligen und kalten Killerblicken, wenn Susan und Robert nicht hinschauten. Ich streckte ihm dann nur die Zunge raus und ging hoch zu Kilian.
Missmutig schloss ich die Tür und setzte mich im Schneidersitz vor ihn auf den Boden, die Iron Man Figur in meiner Hand hoch und runter werfend.
,,Ist was, Lia?", fragte Lian, seinen Blick nicht von den kämpfenden Illusion und War Machine Puppen abwendend.
,,Mein Dad erzählt peinliche Kindheitsgeschichten über mich.", schmollte ich und ließ Iron Man mit im Kampf von Illusion gegen War Machine einwirken.
,,Deswegen versuche ich mich so wenig peinlich wie möglich zu verhalten. Ich bin noch sehr jung, also gibt es wenige Geschichten. Je jünger ich damit anfange nicht mehr peinlich zu sein, umso besser wird es mir ergehen, wenn ich älter bin."
Ich blickte zu ihm auf und blinzelte erst einmal erstaunt. Er spielte nur unberührt weiter.
,,Weißt du, Lian, du bist ein ganz schön schlauer Junge."
Er zuckte nur mit den Schultern, lächelte leicht und spielte weiter.
Leider änderte das nichts an der Tatsache, dass der Gott der Schabernacks, auch bekannt als mein Vater sich im Wohnzimmer mit den Eltern meiner Freundin aufhielt und peinliche Kindheitsgeschichten über mich erzählte, welche frei erfunden waren.
Jap. Ich hatte die Arschkarte gezogen. Definitiv.
Aber das gäbe Rache.
Ich würde ihn erwischen.
,,I don't know who you are. I don't know what you want. But I will look for you, I will find you and I will kill you.", flüsterte ich, böse grinsend und heckte schon einen Plan aus.
Streiche hatte ich schon zu lange nicht mehr gespielt. Es wurde allmählich Zeit einen durchzuführen.
,,Lia?"
,,Ja?"
,,Kannst du bitte deine Mordgedanken für dich behalten?"
,,Klar doch, Lian."
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Ich habe vor zehn Minuten bemerkt, dass es Sonntag ist und ich nur die Hälfte meines Kapitels geschrieben habe. Der Gedanke daran, dass ihr mich töten würdet klang zwar sehr verlockend, jedoch hat er mir einen Adrenalinstoß verpasst, wodurch ich mit einem 'Jesus Fucking Christ' zum Laptop gerannt bin.
Abenteuer des Tages: Da war ein riesiger Hybrid aus Mücke und Motte in meinem Zimmer. Als er plötzlich losgeflogen ist, habe ich ganz unbewusst meinen Verteidigungsstab wie ein Profi in meiner Hand gedreht und mich in Kampfposition gestellt. So mutig wie ich war, habe ich die Bestie besiegt und ihre Leiche im Fluss der ewigen Rohre (auch genannt 'Toilette') weggespült.
Seid stolz auf mich, ich bin ein Kriegsheld.
Wie fandet ihr das Kapitel? Was soll ich besser machen?
~ManiacLaughter
P.S.:
Roses are red
Violets are blue
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