|1| PTBS und Crocs...geht schon klar
Ich hasse nicht viele Sachen (wenn man Menschen als eine Sache zählt).
Die Liste der Sachen und Personen, die ich hasse, ist eigentlich kurz, so überraschend das auch klingen mag.
Voldemort, Umbitch - ich meinte natürlich Umbridge -, Jenna, Kevin, Bob, John, Metatron, Hunger, James Gunn und - das schlimmste von allen - Aufwachen. Ich hasste, nein, verabscheute es, aus dem süßen Schlaf aufzuwachen. Vorallem wenn man solche Schmerzen im Brustbereich hat und dabei von wildfremden, merkwürdig aussehenden Menschen befummelt wurde.
Der Horror.
Als ich, das Zeitgefühl schon verloren, die Augen öffnete und die Menschen um mich herum sah, welche an meinem Burstkorb hantierten, ließ ich erstmal erschrocken meine beste Fluchtriade los und fiel von der Platte, auf welcher ich wahrscheinlich fast anfing zu verwesen.
Nicht die beste Erfahrung, sage ich euch. War sehr schmerzhaft.
Sie brauchten dann zehn Pferde (eigentlich nur eine alte Frau), um mich zurück auf die 'Liege' zu zerren und in den Schlafzustand zu bringen.
Als ich das nächste Mal aufwachte, erblickte ich keine Menschen mehr, was mich erleichtert aufatmen ließ, was jedoch ziemlich wehtat. Ich erblickte stattdessen eine goldene Decke.
Ich schnaubte müde und amüsiert.
,,Wer gönnt sich bitteschön den Luxus einer goldenen Decke?", fragte ich mit rauer Stimme.
,,Wir.", sprach eine weibliche Stimme. Ich zuckte zusammen und wäre fast wieder auf den Boden gefallen, hätte mich niemand am Arm gepackt.
Ich hielt mir mein schmerzendes Herz und blickte in das Gesicht eines Engels.
Na ja, eher eine Frau.
Sie hatte ein freundliches Gesicht auf und lächelte mich liebevoll an.
Kurz schaute ich mich um und bemerkte, dass ich mich in einer Art Krankenzimmer befand. Über das Bett konnte ich mich auf jeden Fall nicht beschweren.
Ich legte mich zurück und hob eine Augenbraue hoch.
,,Wer sind Sie, Lady? Und wie bin ich hier her gekommen?"
,,Mein Name ist Frigga und du bist hier auf Asgard, Liebes."
Erstaunt blickte ich sie an.
,,Sie sind meine Oma?"
Sie nickte. Ich verzog kurz mein Gesicht vor Schmerz, mein Herz tat wirklich weh.
Kurz blickte sie auf meinen Brustkorb, ging dann ohne Worte raus und kam mit einem Mann und einer Frau, wieder seltsam angezogen, wieder.
,,Wer sind die?", fragte ich, während die wieder an meiner schmerzenden Stelle hantierten.
,,Das sind unsere Ärzte, Thalia. Dir wurde mit einem giftigen Stachel in das Herz gestochen."
Ich zog die Augenbrauen zusammen und fing langsam an, mich zu erinnern.
,,Ach ja.", meinte ich und verzog das Gesicht, als ich mich an Lokis Blick erinnerte.
,,Die Operation war eine Herausforderung für uns, aber dennoch machbar.", sagte der Arzt und bedeckte die Einstichstelle mit einem großen Wundpflaster (ich denke zumindest, dass es eines war).
,,Wie habt ihr mich überhaupt hier her gekriegt?", fragte ich nach einem kurzen Flashback, als mir der Mantikor George mir wortwörtlich das Herz gebrochen hatte.
Meine Frage wurde nicht beantwortet.
,,Deine Wunde heilt gut, du kannst in wenigen Tagen aufstehen, auch herumlaufen, aber nur mit Aufsicht. Ich werde dir einen Wachen schicken, der auf dich aufpassen wird.", sprach die Ärztin bevor sie dann verschwand.
Ich wandte mich wieder meiner Großmutter zu.
,,Wissen die anderen, dass ich am Leben bin?"
Sie schüttelte den Kopf.
,,Nur Thor weiß Bescheid."
Ich nickte und setzte mich langsam auf.
,,Was wenn das Rudel es herausfindet?", fragte ich.
Erneut ins Herz gestochen zu werden wollte ich nicht, war nämlich nicht so angenehm.
,,Solange du nicht wieder nach Vanaheim reist, bin ich mir sicher, dass niemand es erfahren wird."
,,Und...wieso haben Sie mich geheilt? Ich meine, ich bin nicht mal Ihre richtige Enkelin.", fragtr ich nach kurzem Zögern.
Sie lächelte sanft und legte ihre Hand auf meine Wange.
,,Natürlich bist du meine Enkelin. Loki ist mein Sohn genauso wie Thor es ist. Thalia, du bist ein Teil dieser Familie und wir würden dich nicht sterben lassen."
Ich war ziemlich gerührt von ihren, dass ich erstmal ein ,,Wow" aus mir rausbracht, bevor ich dann anfing zu lächeln.
Es war kitschig und rührend zugleich, dass mir kein Würgereiz hockam.
,,Ach und außerdem.", sie stand auf und zog die Decke an meiner Hüfte bis zu meiner Brust, bevor sie mir durch die Haare fuhr.
,,Du kannst mich duzen. Schlaf jetzt. Du musst dich gut ausruhen, dass dich die Ärztin auch im Schloss herumlaufen lässt."
Ich zog die Augenbrauen zusammen.
,,Schloss?"
Sie blieb vor der Tür stehen und drehte sich zu mir um.
,,Wir sind eine Königsfamilie, Liebes. Natürlich leben wir in einem Schloss."
Mit diesen Worten ging sie aus dem Raum und ließ ein überfordertes Mädchen, dass wahrscheinlich PTBS hatte, zurück.
Einige Tage vergingen. Ich erfuhr, dass ich fast eine Woche lang 'tot' war und dass Loki hier in einer Zelle gefangen gehalten wurde. Die Schmerzen waren erträglich, ab und zu ging zwar meine Wunde wieder auf, aber es war nichts, was die Ärzte nicht hinkriegen würden.
In den Nächten schlief ich schlecht. Zum einem, weil ich mir ständig Gedanken über Gwen und Loki machte (ich musste gestehen, ich machte mir auch ein wenig Sorgen um das Team). Zum anderen, wenn ich einmal eingeschlafen war, verfolgten mich Alpträume. Für einen außen stehenden war es nicht allzu schlimm, aber mir, zu zusehen, wie ich abermals erstochen wurde und in die Tiefe fiel, war das nicht geheuer. Und das schlimmste war dabei das Gesicht des Mantikors, George. Es war Anfangs sein echtes Gesicht, aber nachdem er mir in das Herz gestochen hatte und ich erschrocken zu ihm aufschaute, sah ich ein anderes Gesicht. Ich könnte mich dafür verfluchen, Supernatural angeschaut zu haben. Vielleicht kennt ihr die Folge 'Den Kindern geht es gut'. Jep, so sah er aus. Anstatt seiner Augen waren schwarze Flecken vorzufinden und anstatt eines Mundes war ein großes, schwarzes Loch, umgeben von hunderten, kleinen Zähnchen, zu sehen.
Kurz nachdem ich dann mein Gleichgewicht verlor und nach hinten fiel wachte ich mit einem Keuchen auf. Ich schrie nicht, das lag wahrscheinlich an meiner Schlafparalyse. Ich hatte immer wieder Tränen in den Augen und mein Herz schlug mir fast aus der Brust, was nicht unbedingt schmerzfrei war.
Ich ignorierte jedoch tagsüber die Träume und versuchte, ausgeschlafen zu wirken und gut in den Tag zu starten, was mir meistens einigermaßen gelang.
Frigga kam täglich vorbei, um nach mir zu sehen. Thor kam auch einmal und ich wäre bei seiner Umarmung fast wieder gestorben. Er hatte mir versprochen, mich jedem hier vorzustellen und dass er mich hier rumführen würde, bevor er dann auch ging, da er trainieren wollte.
Noch mehr Tage vergingen, die Ärztin erlaubte es mir, im Palast herumzulaufen, jedoch nicht bevor ich mit Frigga und Thor Odin einen Besuch abstatten musste.
Das Schloss war riesig, die Wände waren hauptsächlich mit Gold verziert und unsere Schritte hallten in den weiten Gängen wieder, als wir Richtung des Thronsaals liefen.
Frigga öffnete die Tür und lief Richtung Thron. Ich bestaunte erstmal die hohe Decke und die Malerei darauf, bevor mir auffiel, dass ein grimmiger, einäugiger Weihnachtsmann auf diesem Thron saß. Thor war schon weiter vorgelaufen, also folgte ich ihm mit schnellen Schritten. Ewas überfordert schaute ich Thor an, welcher auf eine Knie ging uns eine Faust auf seine linke Brust hielt. Ich machte es ihm zögernd (und keuchend) nach, als der Mann uns befahl, wieder aufzustehen.
,,Das ist Thalia, Vater, Lokis Tochter.", meinte Thor und klopfte mir kurz auf die Schulter.
Der Mann, ich nehme an Odin (nach Lokis Beschreibungen) musterte mich mit einem Auge, der Griff um seinen Stab wurde etwas fester und ich gab meinen unschuldigsten Blick von mir.
,,Thalia Lokisdottir."
Ich räusperte mich.
,,Es ist Thalia Smith, Sir Opa-"
,,Unterbrich mich nicht!", unterbrach er mich.
Oh Mann, ich hatte eindeutig die Arschkarte gezogen.
Ich unterdrückte ein Augenrollen und nickte entschuldigend.
,,Wer ist deine Mutter, Thalia?"
,,Sarah Smith, Sir Opa Odin."
Ich unterdrückte mir ein Lachen, als ich sein Gesicht sah.
Wäre 'Sir Opa Odin, Herrscher der neun Welten' besser gewesen?
Das nächste mal nenne ich ihn so.
Jedoch wurden meine Pläne zunichte gemacht, als sich Thor neben mir leise räusperte und mir mit dem Ellbogen in die Seite stieß. Er warf mir einen mahnenden Blick zu, schaute dann wieder zu seinem Vater.
,,Wie dem auch sei.", sprach der Kriegsnikolaus.
,,Du bist die Tochter meines Sohnes, Thalia. Jedoch hast du ihm auf Midgard zur Flucht verholfen."
,,Wenn ich einwenden darf-", Thor schlug mir erneut in die Rippen, diesmal fester.
,,Au.", flüsterte ich unauffällig.
Odin betrachtete mich wie ein ungeduldiger Herrscher, welcher kurz davor war, mich zu köpfen.
Kann dem mal jemand in die Fresse schlagen?
,,Tschuldigung..."
Ich schaute runter auf meine Hände. Zwar bereute ich garnichts, aber so zu tun, würde vielleicht meine Strafe mindern.
Es war kurz still.
,,Trotz deiner Taten wirst du keine Strafen erhalten."
Erstaunt schaute ich auf.
,,Deine Gründe waren verständlich und du hattest keine schlechten Absichten. Du kannst hier leben, wenn es dir passt. Wenn du aber wieder Chaos anstellst, wirst du bestraft. Hast du das verstanden?", fragte er mit seiner lauten Stimme.
Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht und ich nickte.
,,Gut, dann darfst du gehen. Thor begleitet dich in dein Gemächer."
Ich grinste kurz Thor zu, machte eine kleine Reverenz, drehte mich um und ging mit Thor zusammen mit hüpfenden Schritten aus dem Raum.
,,Das ist toll!", murmelte ich und blickte fröhlich zum grinsenden Thor, während wir die Gänge entlangliefen.
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,,Thor, was ist das?", fragte ich und blickte auf den Kleiderstapel auf meinem zukünftigen Bett. Ich ging näher heran und zog ein paar Crocs heraus.
WHAT ARE THOSE????, ging es mir durch den Kopf, wodurch ich schmunzeln musste.
,,Ich dachte, du würdest dich etwas wohler fühlen, wenn du etwas von Midgard hier hast. Deswegen habe ich einige Sachen von der Erde besorgt."
Ich schaute zu dem einen T-Shirt, worauf stand 'Always be yourself unless you can be a unicorn, then always be a unicorn'.
Ich drehte mich um und lächelte Thor an.
,,Das ist wirklich lieb von dir. Danke, Thor."
Ich umarmte ihn kurz, was er erwiderte und mir die Luft wegdrückte.
Keine Ahnung, was in mich gefahren war. Vielleicht lag es daran, dass ich endlich meine Familie kennen lernen konnte und versuchte, nicht wieder gehasst zu werden.
Oder vielleicht, aber nur vielleicht, wurde ich ja sentimental.
Würde man so etwas Character Developement nennen?
Ich tippe auf ersteres und möchte keine Widerworte hören.
Er lief lächelnd aus dem Raum. Ich sah mich kurz im großen Zimmer um und wollte mich auf das Bett fallen lassen, als es an meiner Tür klopfte. Seufzend drehte ich mich um und öffnete die Tür. Dort stand ein Wache in goldener Rüstung.
,,Kann ich helfen?", fragte ich, so höflich wie ich war.
,,Lady Smith, ich soll für einige Tage auf Sie aufpassen, bis wir sicher sind, dass es Ihnen auch wirklich gut geht. Es ist der Befehl der Oberärztin."
Ich seufzte erneut.
,,Musst du hier in meinem Zimmer schlafen oder habe ich auch etwas Privatsphäre?"
,,Natürlich haben Sie freien Raum. Ich bin im Zimmer rechts von Ihnen. Wenn Sie irgendetwas brauchen oder irgendwohin gehen, sagen Sie mir bitte Bescheid."
Erneut seufzte ich.
,,Na gut. Danke."
Ich lächelte und schloss die Tür.
,,Nicht ihr ernst...", murmelte ich und setzte mich auf die Bettkante.
Kurz starrte ich an die goldene Wand, als mir eine Idee kam und ich aufhüpfte.
Lächelnd öffnete ich erneut meine Tür und lief Richtung Zimmer des Wächters.
Höchste Zeit, meinem Vater einen Besuch abzustatten!
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"Such dir ein Hobby, Selina!"
"Sei mal wie die anderen Mädchen und geh raus, Selina!"
"Oh, du hast jetzt ein Hobby? Wieso sitzt du nicht an deinem Tisch und löst ein paar Formeln, anstatt zu schreiben, Selina?"
Dude, ich opfere meine Zeit schon für zwei Stunden Nachhilfe die Woche in den Sommerferien,dann wollt ihr von mir, dass ich die Woche lang an meinem Tisch sitze und Formeln löse, nur weil ich wegen Mathe sitzen geblieben bin?
Ich denke Nachhilfe ist schon genug.
Ich bin diese Woche schon viermal rausgegangen, das ist öfter als sonst.
"Wieso bist du genervt, Selina? Ist es, weil wir uns die ganze Zeit selbst widersprechen?"
Nein, heute ist es etwas schwül draußen und das - JA WEIL IHR EUCH DIE GANZE ZEIT SELBST WIDERSPRECHT
-.-
~ManiacLaughter
P.S.:
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