40: Hayden
"Lauf nicht weg von mir!", rief Hayden während ihre Hand plötzlich grob an meinen Haaren zogen und mich vom meinem eigentlichen Weg weg zog.
Checkte sie es nie?!
Wieder war sie auf mich zu gekommen um mit mir zu 'reden'. Und wieder musste ich ihr ausweichen. Denn wieder wusste ich nicht was sie wollte.
Doch jetzt riss mir der Faden.
"Oh, du möchtest Kämpfen?! Dann lass uns kämpfen!", rief ich aus, während ich mich in einer schnellen Bewegung umdrehte, ihre Hand aus meinen Haaren riss und in der gleichen Bewegung ihr eine Verpasste.
Wir waren dies mal alleine am Ufer, weswegen es so schien als würde sie sich plötzlich was getrauen, was sie sich zuvor nicht getraut hat.
Schockiert wanderte ihre Hand hoch zu ihrer Wange während sie mich mit geweiteten Augen anstarrte. Ich glaube diese Wucht hatte sie nicht erwartet. Noch nie hatte ich sie geschlagen obwohl ich es schon so oft machen wollte.
Jedes einzelne Mal, als ich sie mit Liam sah. Jedes Mal als sie auf Liam zu ging. Jedes Mal wann sie ihn anlächelte. Und jedes Mal wenn sie seinen Namen in ihren Mund genommen hat.
Sie war der Grund weswegen Liam und ich uns verstritten hatten und unser Utopia plötzlich zersprungen war. Sie war der Grund weswegen ich das Gefühl hatte ich wäre nichts mehr Wert. Als wäre ich nicht gut genug. Für niemand geschweige denn für Liam.
"Ich weiss nicht für wen du dich hältst aber halte dich verdammt nochmal fern von mir!", zischte ich sie an. Es soll eine Warnung sein, doch schien nicht so als hätte sie es verstanden.
In einer unglaublichen Geschwindigkeit näherte ihre Hand meinem Gesicht und bevor ich etwas machen konnte, spürte ich plötzlich eine Wärme auf meiner Wange.
"Dann halt dich fern von Liam! Er gehört mir. Er will dich nicht!"
Es reichte mir. Da platzte mir der Kragen. Und bevor ich mich beruhigen oder zurückhalten konnte holte ich aus.
Wie konnte sie es nur wagen zu behaupten, dass Liam ihr gehörte. Liam war sein eigener Mensch, er gehörte niemandem nur sich selbst.
Sie keuchte als sie gegen den Baumstamm hinter ihr aufprallte. "Du mieses stück Scheisse!", schrie sie ehe ihre Augen gelb aufleuchteten.
Wenn es so wenig brauchte, dass sie sich verwandelte, dann hiess es nichts gutes. Es bedeutete, dass sie keine Kontrolle über ihre Kraft hatte, was ihr Nachtteil im Kampf gegen mich sein könnte. Jedoch könnte es auch bedeuten, dass es mein Nachtteil werden könnte. Denn wenn sie nicht wusste wie sie sich beherrschen sollte, dann konnte sie auch nicht mehr differenzieren wann sie jemanden verletzt und wann sie jemanden ermordet. Aus eifersucht zu kämpfen war sowieso gefährlich wegen des chemischen Ungleichgewichts im Körper, das die Eifersucht verursacht.
In einer unmenschlichen Geschwindigkeit rannte sie auf mich zu, so dass ich mit einem lauten platschen samt Kleider ins Wasser fiel.
"Lass ihn in Ruhe!", knurrte sie mich nur an ehe sie mich an den Haaren packte und meinen Kopf ein weiteres Mal unter Wasser drückte.
Ohne nachzudenken griff ich ihre Finger, welche meinen Kopf unter Wasser drückte, und bog sie nach hinten, was die dazu brachte mich loszulassen. Nach Luft schnappend tauchte ich wieder auf.
"Was soll der Scheiss?!", rief ich nur aus. Sie wollte mir gerade ins Gesicht boxen, doch im gleichen Moment griff ich nun nach ihrem Arm und drückte sie ins Wasser. Nun war es sie die im Wasser lag. Sie zappelte und krallte ihr Nägel in meinen Arm, was mich nur dazu veranlasste, zu zischen und ihren Arm reflexartig loszulassen. Ich konnte nicht zu barbarisch sein und sie in offenen Gewässern ermorden.
Ich wollte ihr gerade sagen, sie solle sich beherrschen, bevor ich wieder unter die Oberfläche gedrückt wurde. Aber dieses Mal mit viel mehr Druck. Ihre Hand um meine Kehle war auch nicht wirklich beruhigend. Ich wusste, dass ich eine Zeit lang unter Wasser bleiben konnte, aber wie lange?Ich wehrte mich gegen ihren Griff an meinem Hals. Versuchte ihre Finger zu öffnen. Sie hielt mich nicht nur unter Wasser, sondern versuchte auch, mir die Kehle herauszureißen, wie es schien.
Ich kämpfte gegen ihren Griff. Ich strampelte um mich. Tritt ihr in ihre Körpermitte, doch ohne erfolg. Ich wusste ich konnte schnell frei kommen, wenn ich einfach meine Krallen in ihren Bauch rammen würde und ihre Innereien rausreissen würde. Doch das war nicht mein Plan. Diese Kayla wollte ich nicht rauslassen - am Ende wäre nur ich das Arsch.
Die Luft wurde mir langsam knapp. Ich musste endlich mit einem Plan aufkommen, bevor es Hayden schaft mich zu ermorden. In Menschlicherform würde ich es nicht mehr lange aushalten, weswegen ich begann mich zu verwandeln.
Doch bevor ich mich komplett verwandeln konnte, liess die Hand um meinen Hals plötzlich nach und ich wurde in einer schnellen Bewegung aus dem Wasser gezogen.
"Was soll das hier?", hörte ich plötzlich meinen Alpha schreien. Seine Augen leuchteten und sein blick war starr auf Hayden gerichtet.
Verwirrt blickte ich um mich. Malia stand hinter Hayden und hielt sie zurück während Scott zwischen Hayden und mir stand. Auch er hatte seine Hände auf Haydens Schultern.
In dem Fall hatte mich Scott aus dem Wasser gezogen...? Doch ich spürte Hände an meinen Schultern die mich aufrecht hielten. Oder nicht?
Ich blickte über meine Schultern um zu sehen, dass es Stiles war der hinter mir stand. Auch er hatte einen grimmigen Blick auf.
Noch immer kämpfte die frische Wölfin in Malias Armen, nicht mehr in Wolfsform aber sie kämpfte noch. Schien so als wäre der Kampf für sie noch immer nicht zu ende.
"Wir greifen niemand aus dem Rudel an!", knurrte Scott sie an. Doch ihr blick lag noch starr auf mir.
Ich war ihre Mordmission.
Sie konnte es wirklich nicht loslassen auch wenn ihr Alpha vor ihr stand.
"Sie wird nicht locker lassen, Scott.", sagte ich nur kurz.
Dies war nicht nur ein einfacher Kampf, es war viel mehr für sie. Sie wusste, dass der einzige Weg, mich nie wieder sehen zu müssen, war, mich entweder zu töten oder mich dazu zu bringen, sie zu fürchten. Aber da das Zweite nie passieren würde, war der einzige Weg, mich zu töten, und das wusste sie. Es ging nicht einmal mehr um mich. Es ging um Eifersucht. Und lass mich dir sagen, kämpfe niemals mit einer eifersüchtigen Bitch!
Scott blickte über seine Schultern zu mir. "Dies ist ein Machtkampf für sie. Es ist wie der Trojanische Krieg. Als hätte ich ihre Helena entführt.", erklärte ich ihm und deutete auf Liam hin. Der mit geweiteten Augen am Ufer stand.
Nun drehte sich Scott wieder zu Hayden. "Hat das wirklich alles mit Liam zu tun?", fragte er etwas überrascht. Seine Augen waren geweitete aber destotrotz noch grimmig.
Den Augen ihres Alphas ausweichend blickte die Kleine auf die Wasseroberfläche.
Nun plötzlich war es ihr peinlich. Jetzt wo jeder hier stand, war es sie still.
"Sag es schon!", rief ihr zu. "Sag ihnen, was du mir vorher gesagt hast."
Ich war zynisch, dass war keine Überraschung. Denn wie konnte sie vor mir spielen als wäre sie die Grosse, Mächtige aber sobald die Anderen hier waren, war sie plötzlich das kleine unschuldige Ding, welches niemanden mehr in die Augen blicken konnte. Deswegen wollte ich nicht in Wolfsform kämpfen, denn sie würde dann die Sache so umdrehen als wäre ich der Auslöser und ich hätte Angefangen. Wer weiss, vielleicht hätte sie die Anderen allenfalls überzeugen können...
"Was hat sie dir gesagt?", wollte nun Liam wissen und schaute dabei nur mich an.
"Ich solle mich von dir fern halten.", begann ich und blickte in die Runde. Jeder hatte einen anderen Blick auf. "Dass du ihr gehörst." Wieder machte ich eine Pause ehe ich komplett in Liams Richtung blickte: "Dass du mich nicht willst.:
Nun lachte er zynisch während er den Kopf ungläubig Schüttelte. Er konnte es kaum fassen. "Und wen will ich ansonsten haben, Hayden?", wunderte er sich bei ihr.
Ihm reichte es soweit weg zu sein vom geschehen weswegen er nun seine Schuhe abstreifte und auch in Wasser lief. "Dich?", frage er und blieb neben Scott stehen und schaute sie an.
Erst jetzt blickte die Kleine auf und zwar direkt in Richtung Liam. Wieder hatte sie diesen verliebten Blick auf den ich ihr am liebsten aus dem Gesicht schlagen wollte. "Ja.", sagte sie leise.
"Du hast mir gesagt, dass du nur mich wolltest. Weisst du noch an dem Abend, als du Scott angefleht hast er soll mich Verwandeln."
Ich biss mir die Zähne zusammen. Meine Augen noch immer luechtend auf ihr gerichtet.
"Als du an dem Abend bei mir geblieben bist und mich in deinen Armen hieltst."
Ich musste tief durchatmen. Sie wollte nur unter meine Haut. Alles was sie sagt ist eine Lüge... stimmts?
"Du hast mich an deine Brust gedrückt und mir gesagt ich wäre, dass Einzige was zählt."
Weiter atmen, Kayla. Einfach atmen.
"Dass du noch nie jemanden geliebt hast. Dass ich die erste bin und die letzte welche du jemals lieben würdest."
Da riss mir der Faden.
"Dass ich die einzige bin mit der du je eine solche Liebe machen und teilen wirst."
Auch wenn Stiles es wollte, konnte er mich nicht aufhalten, egal wie er es versuchte. Er war kein Werwolf. Er hatte die Kraft nicht in sich, weswegen ich in eine flinken und kraftvollen Bewegung aus Stiles Armen wich und so schnell ich konnte auf Hayden zu sprang.
"Du hast Wahnvorstellungen!", sagte Liam im gleichem Moment wie ich ausrief: "Du kleine Schlampe!"
Auch Scott war zu langsam, denn bevor er es wusste war ich bereits an ihm vorbei gekommen und vergrub meine Krallen in einer schnellen Bewegung in Haydens Gesicht. Ich wollte gerade auch mit der linken Hand ausholen, doch dieses Mal war ich zu langsam. Den plötzlich hatte ich zwei paar Hände die mich zurück zogen.
"Lass mich los!", knurrte ich. "Ich bin noch nicht fertig."
"Kayla, beruhige dich!", hörte ich Liam's Stimme an meinem Ohr. Und im normallfall hätte mich seine Stimme beruhigt, doch nun war ich so verwirrt und unsicher ob das was Hayden gesagt hatte stimmte oder nicht.
"Lass mich los!", schrie ich nun eher panisch. "Lass mich los! Lass mich los!", ich kämpfte gegen seinen Griff doch er liess nicht locker.
"Einer von den Beiden muss hier Weg, Scott.", wies Stiles hin. Denn er wusste, man konnte uns nicht mehr sehr lange halten.
Malia konnte Hayden wahrscheinlich noch ein Weilchen halten, doch es war unsicher wie lange Liam mich noch halten konnte. Denn ob man möchte oder nicht, hatte ich länger Erfahrung damit ein Werwolf zu sein und wusste dementsprechend besser wie ich meine Kraft einsetzten konnte. Vor allem in dem Zustand in dem ich im Momentan war.
"Hayden, ich will das du deine Sachen packst und von hier verschwindest. Malia wird dich dabei begleiten.", wies er ihr hin. "Über die weiteren folgen, werden wir später sprechen!"
Malia nickte auf ihre Anweisung und zog die junge Wölfin mit sich aus dem Wasser. Sie hatte keinen grossen Kampf gegen sie. Denn wir müssen ehrlich sein, Malia war wirklich stark und Angst hatte sie auch keine. Sie war das grösste Tier unter uns, wenn man es so sagen wollte.
Erst als Hayden endlich aus dem Blickfeld war, drehte sich Scott zu Liam und mir. Auch Stiles machte sich auf den Weg zu uns. Sorgen in seinen Augen klar zu erkennen.
"Kayla, beruhige dich.", sprach mein Alpha ruhig zu mir als ich noch immer versuchte aus Liams Armen zu entfliehen. "Sie ist weg. Alles ist in Ordnung."
"Ist es das? Ist es das?", fragte ich wütend. "Ist wirklich alles in Ordnung?", mein Blut brodelte noch immer.
"Was ist das Problem?", wollte Liam hinter mir wissen.
Erst jetzt hörte ich auf zu zappeln. "Was das Problem ist, fragst du?"
Endlich liess er mich los, was mich dazu brachte direkt zu Liam zu drehen. Ich musste ihm in die Augen schauen. Ich musste wissen was er dazu dachte.
"Wie soll ich dir je wieder vertrauen, wenn dieser Scheiss zwischen uns liegt?", wollte ich wissen. "Vielleicht hattest du wirklich was mit ihr am Laufen, während ich in Brasilien war? - Wie will ich das Wissen?", ich strich mich meine nassen Haare aus dem Gesicht.
"Und vielleicht klinge ich gerade als wäre ich bipolar oder hätte Wahnvorstellungen. Aber sag mir wie?"
Liam schaute mir mit offenen Mund und grossen Augen an. Er suchte nach den Worten, doch wusste nicht welchen.
"Stimmt das, was sie gesagt hat?", fragte ich leise, meine Tränen drohten zu fließen.
"Nein.", Liam schaute mir tief in die Augen. "Kein einziges Wort."
Ich lauschte nach seinem Herzschlag, nach einem Anzeichen suchend ob er log. Doch der Herzschlag blieb stabil. Es sagte sie Wahrheit.
"Und während ich in Brasilien war?" - "Konnte ich nur an dich denken. Kein Tag ist vergangen an dem ich nicht an dich gedacht habe."
Wieder war sein Herzschlag stabil und ehe es mir bewusst war, atmete ich erleichtert auf. Rs fühlte sich so an als wäre die ganze Last und der ganze Druck komplett verschwunden.
Ich liess mich von Liam in seine Arme ziehen. Seine rechte Hand in meinen Haaren während die andere mich an der Taille festhielt.
"Du bist mein Utopia. Du warst immer und du wirst immer meine Utopia sein. Mein sicherer Ort. Mein Zuhause." Ein kleiner Kuss auf meine Stirn. "Ich werde dich nicht ein zweites Mal so einfach gehen lassen."
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Vollkommen vergessen, dass ich ein Kapitel in meinen Drafts hatte aus dem Jahr 2021 welches ich noch nicht veröffentlicht hatte... sorry...
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