22.) Fiona (Nadia)
22.) Fiona (Nadia)
"Wie geht es Chibs?" Fragte Juice mich, als wir am nächsten Morgen auf der Couch saßen, Müsli löffelten und Unterschichtenserien schauten.
"Unverändert." Murmelte ich und stocherte in der Schale herum. "Tara meint er war kurz wach, nachdem ich vor zwei Tagen da war. Dann ist er wieder weggetreten."
"Okay. Das ist doch was."
Ich seufzte und wollte wieder anfangen zu weinen, doch ich hielt die Tränen zurück.
"Babe, mir geht's gut. Mach dir deswegen einfach keine Sorgen. Und dein Pop wird auch wieder bald der alte Scotty sein und die Leute mit seinem Akzent verwirren."
Er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. Und ich dann meine Hand auf seine.
"Ich mach mir keine Sorgen- ich hasse gerade nur Clay."
"Ich stell ihm und Jax auch in Frage. Das tun wir alle. Das Verhalten wirkt sich auch auf uns aus."
"Jax hat euch gesagt, das ihr Verhaftet werdet, wenn ihr das durchzieht. Er hat dich noch vor die Wahl gestellt. Aber Clay hat dich eingeschüchtert und du hast das mit durchgezogen..."
"W-Warte..."
"Ich war da. Wollte es durchziehen. Als die kacke am dampfen war, bin ich Opie noch hinter Zobelle her gefahren, wollte wenigstens so an dem Wichser rankommen. Wir haben den aber nicht bekommen..."
"Was sollte das, was hast du da zu suchen? Es hätte dir und dem Baby was passieren hätte können."
"Ich wollte Zobelle und Weston eine gottverdammte Kugel in den Kopf jagen, für das was sie meinem Vater, diesen Otto und Gemma angetan haben..."
"Was ist mit Gemma?" Fragte Juice verwirrt. Ich erzählte ihm was passiert ist, mit der Vergewaltigung, dass es nur Zobelles Jungs gewesen sein konnten, dass ich mit Gemmas Auto einen Unfall inziniert hatte, damit wir das vertuschen konnten und er schaute mich nicht fassungslos oder desgleichen an, sondern nur verständnisvoll.
Er stellte die Müslischale auf den Couchtisch herab und nickte nur. "Okay. Danke das du mir das gesagt hast."
Er drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Lass uns zum Krankenhaus fahren. Chibs besuchen."
"Wer hat die Kaution hinterlassen?"
"Oswald. Dessen Tochter vergewaltigt wurde- von diesem Kirmes-Clown."
"Ich wollte die 50 Riesen für dich von dem Vegas-Geld nehmen, damit du raus kannst."
"Gut, dass du es nicht gemacht hast."
"Gut!?"
Juice nickte. "Mehr oder weniger gut. Es ist für das Baby. Wir nehmen das Geld nur dafür. Keiner weiß davon."
"Okay. Hab Gemma auch nur gesagt, das es nur 51.000$ waren die wir gewonnen haben."
"Gut."
Juice wollte aufspringen, aber ich hielt ihn zurück.
"Hey, vorsichtig. Vorsichtig."
"Vorsichtig." Murmelte Juice und stand ganz langsam auf.
"Geh bevor ich dir in den Arsch trete." Murrte ich und Kniff ihn in den Hintern.
"Ist ja gut. Ist ja gut." Meinte er.
"Opie sagte mir, was du fast hättest machen müssen."
Juice schnaubte. "Das hätte ich sowieso nicht zugelassen. Wieso muss der Typ auch auf Puertoricaner stehen. Mein Arsch bleibt Jungfrau."
"Wechseln wir einfach das Thema und reden nicht mehr über die Knastkacke." Sagte ich.
Juice nickte zustimmend und hielt vor dem Krankenhaus.
Er schnappte sich meine Hand und ging mit mir ins Gebäude.
"Glaubst du er war wieder wach?" Fragte Juice.
"Hoffentlich." Antwortete ich.
"Ich auch."
Verwirrt blieb ich vor der Tür stehen. Eine dunkelhäutige Frau mit einer wilden Lockenmähne, lehnte über Dad, der schlief und streichelte sein Gesicht.
Wer war die bitte schön?
Juice' Handy vibrierte und er ging ran. Wir stellten uns bei Seite und er telefonierte kurz.
"Gemma läd uns zum Abendessen ein. 20 Uhr." Sagte er, als er aufgelegt hatte. Ich nickte nur.
"Wer ist die Frau?" Fragte Juice.
"Das kann ich dir beantworten." Sagte Gemma hinter mir und betrat das Zimmer. Sie steckte hier Handy weg.
"Ich warte hier." Meinte Juice und ich drückte ihm einen Kuss auf den Mund.
Die Frau bei Dad schaute erst zu mir und dann zu Gemma.
"Du hast einen weiten Weg hinter dir." Bemerkte Gemma und blieb stehen. Die Frau stellte sich vor Gemma und ich mich hinter ihr- blickte zu Dad und dann wieder zur Frau.
"Ja, das habe ich."
"Warum?" Fragte Gemma.
"Ich hab mir Sorgen um ihn gemacht." Antwortete die Frau.
"Du hättest ihn Blumen schicken können." Murrte Gemma.
"Ich wollte ihn sehen." Meinte die Frau mit schottischem Akzent, oder irisch. Bei mir machte es 'Klick'. Es konnte doch nur Dads Frau sein. Aber eine Dunkelhäutige?
"Bei uns ist die Kacke am Dampfen." fluchte Gemma. "Da kommst du gerade richtig, um ihm das Leben wieder zur Hölle zu machen."
Gemma drehte sich zu mir. "Nadia, das ist Fiona Larkin."
Die Frau blickte mich komisch an. "Wer ist sie?" Fragte sie Gemma.
"Sind Sie seine Freundin?" stellte ich die Gegenfrage.
Gemma blickte zu mir- nickte leicht.
"Ex-Freundin und Frau. Das letzte Mal als er bei mir und meiner Tochter war, hat er sich von mir getrennt. Wer bist du?" Fragte die Frau gereizt. "Bist du etwa eines dieser Motorrad-Groupies..."
Ich schnalzte mit der Zunge. "Nah." Sagte ich kopfschüttelnd und verließ das Zimmer.
"Nadia!" Rief Gemma mir hinter her.
Draußen wäre ich fast in Tara reingerannt, die sich mit Juice über Dads Versicherung unterhielt.
"Bald ist sein Zustand nicht mehr kritisch. Dann wird er nach Stockton verlegt."
"Stockton?!" Fragte ich und stellte mich neben Juice.
Dads Frau verließ das Zimmer und Gemma kam zu uns.
"Das darf nicht passieren. Nicht, wenn sie da ist. Er muss in deiner Nähe sein." Sagte Gemma zu Tara.
"Was meinst du damit?" Fragte ich Gemma.
"Da kann ich nichts machen." Meinte Tara.
"Man kann immer etwas machen." Ignorierte Gemma mich.
Ich blickte zu Juice, als Gemma Tara von uns wegzerrte.
"Wer war die Frau?"
"Dads Frau und Ex-Freundin. Er trennte sich von ihr, als er wegen Lily in Frisco war."
"Oh."
"Ich rede mit ihr." Sagte ich. "Sage ihr, dass ich seine Tochter bin."
"Es ist ganz deine Entscheidung. Ich steh egal was du machst ganz hinter dir. Soll ich mitkommen?"
"Nah, geh zu Dad, oder lass dich wegen der Stichwunden und der Rippe versorgen."
Juice nickte, drückte mir einen Kuss auf die Wange, ehe ich den Weg entlang ging, den diese Fiona verschwunden war.
Ich ging bis nach draußen, aber fand sie nicht.
"Hat Filip dich geschwängert?" Hörte ich jemanden fragen.
Ich drehte mich um und sah Fiona.
"Nein." Sagte ich und musste mir einen giftigen Blick einfangen. "Hat er sich von mir getrennt, damit er mit dir junges Stückscheiße neu anfangen kann?"
"Fiona."
"Mrs Larkin, für dich, mein Schätzchen."
"Ich habe nichts mit ihm und bin auch kein MC-Groupie. Genauergenommen bin ich Nadia Kramer, Filips Tochter."
Die Frau fielen sämtliche Gesichtszüge aus dem Gesicht.
"Er ist dein Vater? Wie alt bist du?"
"21. Ich dachte er würde es die sagen, als er in Frisco war, weil Lily krank ist."
"Sie war krank. Ich wusste das ihm etwas belastet- hat in einem Hotel geschlafen. Und Letzendlich hat er sich am letzten Tag von mir getrennt."
"Sorry."
"Hast du es ihm eingeredet?"
"Gott, nein." Sagte ich kopfschüttelnd. "Das war ganz allein Filips Entscheidung. Es hat mich auch überrascht."
"Und das Baby?" Sie zeigte auf meinem Bauch.
"Ist Chibs Enkelkind."
"Willst du dich mit mir verstehen und so, oder wieso redest du mit mir?"
"Ich wollte dir nur sagen, dass ich seine Tochter bin. Nur weil du schon mal da bist." Entgegnete ich.
"Aha. Willst du Kontakt zu mir aufnehmen und deine Schwester kennenlernen?"
"Ich denke, so wie es ist, ist es besser so. Nein, denke nicht. Ich will auch ehrlich gesagt, gar nichts mit dir zu tun haben, Fiona." Sagte ich und ging wieder ins Krankenhaus.
Von Gemma und Tara war nichts mehr zu sehen.
Juice saß an Bett von Dad und schwieg vor sich hin.
Ich machte die Tür zu und setzte mich auf Juice' Schoß, der seine Arme um mich schlang.
"Ich will nicht, dass er nach Stockton verlegt wird. Ich will das er in meiner Nähe und in der Nähe des Clubs bleibt."
"Tara meinte, dass wir deswegen nichts tun können." Murmelte Juice.
"So eine Scheiße."
Ich nahm Dads Hand und diese zuckte leicht zusammen.
Erschrocken blickte ich in Dads Gesicht. Sein Kopf drehte sich zu uns und er öffnete die Augen.
"Hey, Pop." Sagte ich und lächelte erleichtert. Dads dunkle Augen bohrten sich in mein Gesicht.
"Seit wann bist du da?" Stöhnte er heiser vor sich hin.
"Solange, dass ich Fiona kennengelernt habe."
Dad kniff die Augen zusammen und blickte wieder zu mir.
"Hast du es ihr gesagt?"
"Ja, ich wollte dir das nicht überlassen."
"Danke."
Dad schnappte nach meiner rechten Hand und zog sie zu seinem Mund. Schwach presste er ganz leicht, seine Lippen darauf und ließ meine Hand trotzdem nicht los.
"Juicy-Boy, wie geht's dir?" Fragte Dad.
"Mir geht's gut." Log Juice.
"Und dem Würmchen?" Lächelte Dad.
"Wächst und wächst." Grinste ich.
Dad nickte müde. "Schlaf weiter, Dad. Wir lassen dich dann auch in Ruhe."
"Bleib du noch mal kurz hier, Nadia." Sagte Dad.
Ich stand von Juice auf, damit er aufstehen konnte. Dann ließ er uns alleine und hielt sich wieder dem Rücken. Von wegen es wird besser.
"Was denn, Dad?" Fragte ich, als er fester mein Handgelenk umfasste.
"Ich hab alles mitgekriegt..." Murmelte er.
"Das mit Gemma und Fiona?"
"Das mit deiner Vergeltungstour. Was ist passiert?"
"Es ist Kreuz und Quer gelaufen. Die Bullen haben die Jungs gekriegt. Außer Opie. Juice hat nen Messer im Bau abgekriegt. Zwei mal in den Rücken. Es ist alles Clays schuld. Jax hat gewarnt, das sie verhaftet werden könnten..."
"Zobelle und Weston?"
"Leben und sind noch auf freiem Fuß. Noch."
"Ich bin froh, dass es euch drei gut geht. Ich will, das mein Enkelkind mit Mutter und Vater aufwächst."
"Das wollen Juice und ich auch, Pop. Die Harley fährt sich gut."
"Du fährt mit ihr?" Fragte er erstaunt. "Ich dachte..."
"Ich hab Opie geholfen, damit die Jungs Schutz im Knast bekommen. Ist ein wenig nach hinten los gegangen. Trammel wurde angeschossen."
"Shit."
Dads griff wurde weicher, also beschloss ich ihn in Ruhe zu lassen.
"Werde bitte wieder ganz schnell gesund, Pop." Sagte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
"Ich liebe dich, Kleine."
Ich ließ Dads Hand los. "Ich liebe dich, Großer. Schlaf schön."
Dad drehte seinen Kopf weg und schloss die Augen.
Ich ließ Dad in Ruhe und ging nach draußen zu Juice.
"Fahren wir nach Hause. Ich bin müde."
"Was machen wir mit dem Abendessen bei Gemma?" Fragte Juice.
"Lass uns das einfach absagen."
"Okay. Dann bestell ich uns 'ne Familienpizza."
Juice zog mich in seine Arme und ich musste leise lachen.
"Mit extra Salami und Käse."
"Für uns sowieso."
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