12.) Las Vegas (Nadia)
12.) Las Vegas (Nadia)
Als die Morgensonne von Nevada, durch das Fenster brach, Kniff ich die Augen zusammen und drehte mich um großen kuschligen Bett auf die Seite, direkt auf Juice' nackte Brust, der sofort seine Arme um mich herum schloss.
"Können wir nicht jeden Morgen so ruhig aufwachen?" Fragte ich und drückte Juice mehrere Küsse auf die nackte Brust.
"Wenn wir abhauen, ganz weit weg von Charming und unsere Indentitäten ändern, dann vielleicht ja." Murmelte er. "Wie fühlst du dich?"
"Hungrig." Antwortete ich und mein Magen knurrte laut auf.
Juice lachte amüsiert. Als ich aufstehen wollte, zog mich Juice zu sich ins Bett.
"Reich mir das Telefon und ich ruf den Zimmerservice."
Murmelte er. Ich griff nach schnurlosen Telefon neben mir und reichte es Juice.
Ja wir waren in einem Hotel untergekommen, mit voll Pension, Zimmerservice und Spielhalle. Und das direkt in Vegas. Ja, das teure Las Vegas.
Wir hatten zwei Tage in einem billigen Motel außerhalb gepennt, aber als ich dann beim Pokern richtig abräumte -200.000$- (weil wir die Karten mitgezählt hatten, was ja eigentlich voll verboten ist), haben wir das Geld aufgeteilt und uns bis morgen früh bis zu der Abreise, in ein teures Hotel eingecheckt. Juicys Handy blieb die ganze Zeit aus und meins hatte den Flugmodus drinnen. Wir wollten eben nicht gestört werden. Wenn die da irgendwelche Probleme hatten, sollten die uns eben finden. Wobei wir diesbezüglich nicht ehrlich waren. Ich hab das gesteckt, dass wir an die Küste fahren. War gelogen. Wir machten Vegas unsicher.
Juice orderte das große Frühstück mit allem drum und dran. Ich stand auf und blickte aus dem Fenster.
"Kommst du wieder zurück ins Bett?" Fragte Juice, der sich auf meine Seite gewälzt hatte und das Telefon auf dessen Station legte. Ich blickte auf die Casinos und auf den Vegas Strip. Ach, der Vegas Strip.
Ich lachte als ich genau zu der Stelle blickte, wo ich verhaftet wurde.
"Was ist so witzig?"
"Da würde ich verhaftet, vor den ganzen Touristen um 18 Uhr abends, weil ich betrunken wie sonst was war."
Juice stellte sich neben mich und ich zeigte auf die Parkbank, neben der schrägsten Palme in der Reihe, der Palmen.
"Ja, als du das Wörtchen Strip zu ernst genommen hattest." Lachte er und blickte sich um. Er blieb irgendwo mit seinem Blick hängen und kratzte sich nachdenklich am Kinn.
Ich folgte seinem Blick, konnte aber nicht herausfinden, was er begutachtete. Das Piratenschiff, vielleicht.
"Was wolltest du Pirat werden, anstatt Biker?" Fragte ich belustigt.
"Als ich fünf war schon." Grinste er und zog mich in seine Arme. "Was wolltet du werden?"
"Model. Aber nur ein Apfel an Tag essen. Nein Danke."
Juice schnaubte belustigt. "Was bin ich froh, dass du ein ganz normales Mädchen bist."
"Tja, mir kann man eben auf den Hintern schlagen, ohne das meine Knochen brechen."
"Oh ja." Stimmte Juice zu und seufzte. "Danke Gott."
"Was?" Fragte ich und drückte mich von ihm weg.
"Das Geld legen wir für den kleinen Wurm..." Er tippte auf mein Bauch. "...zur Seite. Ich will das er oder sie es besser hat, als wir. Keinen Job, keine richtige Ausbildung, das soll er oder sie nicht haben. Ich will das das Kind eine richtige Familie hat, mit allem drum und dran. Momma..." Er zeigte auf mich. "...Papa..." Er zeigte auf sich. "...die für ihn da sind. Eine Zukunft, Highschool-Abschluss, College... Alles das was ich nicht haben konnte."
"Das will ich auch. Ich will das unser Kind im guten Zustand aufwächst und es soll möglichst nicht die schmutzigen Seiten, des Clubs kennenlernen."
Juice nickte zufrieden. "Das Auto zum bestandenen Führerschein, haben wir vergessen."
"Ich denke, dass mein Yenko in 16 Jahren, mehr als verottet ist." Sagte ich.
"Ja, je nach Wunsch kriegt unser Kind einen nagelneuen Camaro in seiner lieblingsfarbe."
"Ja, dann hoffe ich mal das wir keinen homosexuellen Sohn kriegen, der die pinkfarbene, Coupé-Version haben will."
"Ich hoffe mit dir." Stimmte ich zu und blickte aus dem Fenster, ein wenig weiter neben den Piratenschiff, war eine kleine Kapelle. Diese Wedding-Chappel. Keine Ahnung ob dort Elvis die Oberhand hat, oder einer mit einer richtigen Lizenz.
"Ich hab gar nicht zum Piratenschiff geguckt..." Flüsterte Juice.
"Kennst du die Schlampe, die du hinterher gegaffst hast, huh?" Fragte ich neckend und stupste ihn mit der Schulter an.
"Ich hab keiner Frau hinter her gegafft... Nur das kleine kirchenmäßige Gebäude dort."
"Die Kapelle?" Fragte ich.
"Ja. Frag mich schon seit gestern, ob Elvis da die Ehegelübte unverständlich vor sich hin nuschelt und wie viele betrunkene Menschen da schon geheiratet und das am nächsten Tag bereut haben." Antworte Juice.
"Wie Britney Spears..."
Juice lachte. "Genau. Ich geh duschen. Nimmst du das Frühstück an."
"Wäre tödlich für uns alle, wenn nicht."
Juice drückte mir einen Kuss auf den Mund und verschwand ins Badezimmer.
Ich zog mir eine Jeanshose über und setzte mich aufs Bett- wartete so lange bis, Juice wieder rauskam- gerade rechtzeitig als der Zimmerservietyp an der Tür klopfte. Juice nahm im braunen Shirt und schwarzer Jeans, den Rollwagen mit den silbernen Abdeckdingern entgegen und drückte den Kerl einen 100er in die Hand. Der bedankte sich glücklich und ließ uns alleine. Juice machte die Tür zu und schob das Ding zum kleinen Tisch.
Ich stand vom Bett auf und schnappte mir den kleinen bunten Salat, dann ging ich wieder zum Fenster.
"O-Saft?" Fragte Juice.
"Hm-Hmm." Nickte ich und war über den leckeren Salat ohne Soße begeistert. Ich war nicht so der Fan von Salatsoßen. Schon immer nie.
"Normale Menschen setzen sich hin, wenn sie frühstücken."
"Ist es dir noch nicht aufgefallen, ich bin nicht normal." Entgegnete ich trocken.
"Ich weiß." Sagte Juice und hielt mir ein Glas mit O-Saft hin; dass ich dankend entgegen nahm. Dann setzte ich mich doch noch an den Tisch. Juice tat es mir gleich und fiel über die Pancakes her, die er in Ahornsirup ertränkte.
"Willst du noch Pancakes zu deinen Ahornsirup?" Fragte ich belustigt.
"Wobei, eigentlich könnte ich die Pancakes auch dort einlegen." Entgegnete er und blickte zu mir.
Gleichzeitig lachten wir. Er blickte auf mein Glas O-Saft.
"Du musst viel trinken, vor allem jetzt da du schwanger bist..."
"Ist ja gut, Papa." Bemerkte ich und trank zwei riesen schlucke Orangensaft.
"Geht doch." Sagte Juice zufrieden.
"Was glaubst du ist in Charming, während wir weg waren, alles passiert?"
Juice zuckte mit den Schultern. "So wie ich gehört habe, kriegt Sack ein Keramik-Ersatz-Ei zum Gleichgewichtsausgleich."
Ich lachte, weil es sich wirklich komisch anhörte. Juice schmunzelte nur.
"Ich hab auch gelacht, als dein Dad mir das gesagt hat."
Ich trank wieder einen großen Schluck und spürte irgendwas komisches in meinem Mund, was an meine Zähne knallte.
Juice kaute seelenruhig und blickte auf den Teller mit Pancakes, während ich den Saft herunterschluckte und das Etwas zwischen meinen Zähnen klemmte, mit der Zunge rausdrückte und danach in die Finger nahm.
Es war ein goldener Ring mit einem dunkelroten Rubin. Ich blickte von dem Ring zu Juice, der immer noch auf die Pancakes starrte, wieder zurück zum Ring.
Ich kratzte mich an der Wange und räusperte mich panisch.
Juice fuhr zusammen und ließ die Gabel auf dem Boden fallen. "Oh, verdammt!" Meinte er und verschwand unter dem Tisch. Er knallte zig mal mit dem Kopf gegen den Tisch und fluchte "Shit. Fuck." Der Tisch bebte regelrecht.
"Babe..." Sagte ich ungeduldig.
"Ja?" Fragte Juice und krabbelte unter dem Tisch hervor, direkt zwischen meinen Beinen. Ich blickte zu ihm runter. "Was'n!?"
Er zog leicht die Augenbrauen zusammen.
"Hast du die Gabel gefunden?"
"Ja." Sagte er und legte die auf den Tisch. Dann drückte er sich an meinen Oberschenkeln zurück auf die Füße- drückte mir dabei einen Kuss auf die Nasenspitze.
Als er sich wieder zum Tisch umgedreht hatte, riss er mir den Ring aus der Hand.
"Dachte schon du hast ihn verschluckt." Bemerkte er.
"D-d-der ist von dir?"
"Von wem bitte sonst?" Stellte Juice ironisch die Gegenfrage. Als er sich zu mich drehte, sich meine Hand schnappte und dann vor mir auf die Knie ging, setzte mein Herz immer wieder aus.
"Ich hab's gerade noch vorm Spiegel geübt... Fuck..." Fluchte er auf.
"Du musst keine Rede halten. Frag einfach."
"Ehrlich nicht? Ich dachte ihr Frauen steht auf so was?"
"Ungeduldige Frauen wie ich, nicht so..."
"Gut. Okay..." Sagte Juice und räusperte sich.
Erwartungsvoll blickte ich ihn an.
Und dann fragte er mich einfach, oder er stammelte es vor sich hin: "W-willst du mich h-heiraten?"
Als ich nickte und "Ja" sagte, atmete er erleichtert aus, was mich zum Lachen brachte. Er stülpte mir mit zitternden Händen, den Ring auf den Ringfinger und ich war verwundert das dieser perfekt passte.
"Woher..."
"Juwelier im Hotel neben an und als du geschlafen hast, hab ich deine Ringgröße deswegen ausgemessen." Grinste er unschuldig. Ich packte mir sein Gesicht in meine Hände, zog ihn zu mir und küsste ihn kurz. Er zog mich zu sich auf den Boden und ließ sich mit mir nach hinten fallen.
"Lass uns das noch heute durchziehen. Drüben in der Chappel. Wir beide. Mit Elvis. Ohne es am nächsten Morgen zu bereuen." Flüsterte ich.
"Ja, hab ehrlich gesagt schon reserviert. Weil ich wusste das du ja sagst." Gab er zurück und küsste mich wieder. Ich drückte ihm an Kinn von mir weg und blickte ihn an.
"Ich wusste das du ja sagst, frag nicht wieso. Ich wusste es einfach. Und da wir ja nur noch bis morgen hier sind... Es ist zwar nur Elvis..."
"Ist egal." Unterbrach ich Juice und küsste ihn wieder.
Er kramte in seiner Hosentasche herum und drückte mir was kleines in die Hand. Ein ganz normal goldener schlichter Ring in Männergröße.
"Bist du in einer Stunde fertig?" Fragte er mich, nachdem ich ihm den Ring auf den Ringfinger geschoben hatte.
"Natürlich." Sagte ich und küsste ihn noch mal. Dann sprang ich auf und flitzte ins Bad. Ich duschte schnell und machte mir schon mal die Haare. Ich ließ sie einfach offen, legte ein wenig Schminke auf. Mit einem Handtuch gekleidet ging ich aus dem Badezimmer und wühlte in meiner Reisetasche herum. Eine einfache rote Bluse und ne schwarze Jeans. Reicht doch wohl. Juice zog sich seine Schuhe an, während ich in die Unterwäsche schlüpfte und dann in die Klamotten.
Ich schlüpfte in meine Highheels und spritzte mich mit Parfüm ein.
"Fertig!" Riefen Juice und ich gleichzeitig.
Wir schnappte uns das nötigste und gingen nach draußen. Wir hatten nur noch zwanzig Minuten. Argh.
"Haben die da einen Blumenstrauß?" Fragte Juice.
"Wieso? Brauch ich nicht." Sagte ich und zerrte meinen Kurzzeit-Verlobten über den Vegas Strip.
"Okay." Meinte er und zog mich zu sich und ich knallte gegen seine Brust. "Bleib ruhig, Baby. Die Kapelle läuft nicht weg." Er nahm mein Gesicht in seine Hand und küsste mich kurz.
"Okay." Murmelte ich.
Juice schnappte sich meine Hand und ging in Ruhe mit mir zur Kapelle auf der anderen Strip-Seite.
"Was kann ich für euch tun, meine Lieben?" Fragte uns eine ältere Frau, hinter einem Tresen der Kapelle. Sie sah wirklich Funky aus, was mich zum Schmunzeln brachte.
"Uhm...wir wollen heiraten." Meinte Juice. "Ein Burger mit Fritten wollten wir nicht bestellen."
Die Frau blickte grimmig zu Juice.
"Sorry. Er ist nervös." Entschuldigte ich mich für Juice.
"Sie müssen reservieren, um ihr heiraten zu können. Und das einen Tag vorher, Liebling." Sagte die Frau.
"Hab ich." Warf Juice ein. "Ortiz."
Die Frau blätterte in ihrem Notizheft herum. "Tatsache. Meine Schwester hat sie eingetragen. Nervöser, hibbeliger Puerto Ricaner mit komischer Frisur und Tattoos auf dem Kopf. Juan Ortiz?"
"Ja." Nickte Juice und kräuselte die Nase.
Die Frau blickte zu mir. "Wie heißt du? Du kommst mir bekannt vor."
"Nadia Kramer...Ach echt?" Fragte ich.
"Warst du nicht das Mädchen, dass mit ihren anderen Freundinnen gegenüber auf der Straßenseite festgenommen wurde?"
Juice blickte mit vielsagendem Blick zu mir und ich schüttelte den Kopf.
"Nein, da müssen Sie mich verwechseln."
"Sicher?"
"Ja. Ich bin das erste Mal in Vegas." Log ich.
"Hm. Okay." Sagte die Frau und schrieb irgendwas in ihrem Notizbuch. "Haben sie Ringe?"
Sie nahm eine kleine Schale hervor in der ein Seidenkissen aus roter Farbe lag. Juice und ich nickten und zogen die Ringe von unserem Finger. Wir legten die auf dem Kissen und die Frau nickte dankend.
Dann richte sie mir einen kleinen Blumenstrauß mit roten Blumen aus Plastik und meinte das Juice und ich nach dem Paar dran kommen würden. Sie gab uns noch Zettel die wir auf Klemmbrettern ausfüllen mussten, was wir dann schnell machten.
Als wir uns in den Warteraum setzten, warteten wir Minuten und der Raum wurde immer voller, mit Paaren aus allen Ländern. Sie übertönten sich immer gegenseitig mit allen Sprachen der Welt, was nach fünf Minuten ziemlich nervig und stressig war.
Juice saß neben mir und wurde immer nervöser. Ich schnappte mir seine Hand und blickte zu ihm.
"Du musst nicht, wenn du doch nicht mehr willst."
Juice schnaubte und blickte zu mir. "Ich will das hier mehr als alles andere." Entgegnete er und lächelte. Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und ich war beruhigt.
"Es sei denn du willst nicht?"
"Bist du blöde, natürlich will ich dich."
Ich drückte Juice einen Kuss auf den Mund und wir beide führen zusammen, als durch eine Lautsprecheranlage unsere Namen genannt wurden.
"Juan Ortiz und Nadia Kramer."
"Die Massenabfertigung geht in die nächste Runde." Murmelte ich, als Juice und ich Aufständen und mit den Blicken der anderen Paare aus dem Raum gingen.
Juice schon die Tür zu und wir stellten uns zur alten Dame, die vor der Kapellentür wartete. Sie hielt die Kissen mit den Ringen in der Hand. Anscheinend war das andere Paar noch drinnen. Die Tür ging auf und ich hörte Elvis (oder seinem Fake) irgendwas Nuscheln. Elvis muss man nicht verstehen.
Leicht verdattert blickte ich auf den großen, billigen Latino, der mit einer Blondine aus der Kapelle lief.
Neiiiiiiiin. Das Treffen der verflossenen.
Brittany -Charlies Ex-Freundin, die ich durch das College geprügelt hatte- und zu guter letzt Ryan -mein Ex-Freund und Footballstar unseres Colleges.
"Oh mein Gott, Nadia." Brittany bemerkte mich als erste.
Sie wirkte nicht sauer, sondern glücklich mich zu sehen, vermutlich, weil sie dachte sie könnte mir damit einen reinwürgen, meinen Ex um den kleinen Finger gewickelt zu haben.
"Scheiße, Nadia. Du siehst gut aus." Meinte Ryan grinsend und zog mich in eine Umarmung. Brittany schnaubte.
"Tja, aber nicht so gut wie ich, nicht wahr, Ryan."
"Ja, wie auch immer." Sagte Ryan und blickte zu mir herunter. Ich ging einen Schritt zurück, weil ich Juice hinter mir Knurren hörte.
"Was machst du hier?" Fragte Ryan.
"Dasselbe wie du und die da."
Ich blickte abfällig zu Brit.
"Eifersüchtig, Schätzchen?" Fragte sie mich.
Ich schnaubte. "Wieso sollte ich das denn sein. Ich hab alles was ich brauche." Sagte ich und schnappte mir Juice um in die Kapelle zu gehen.
"Das ist dein Freund?" Fragte Ryan.
"Ja, bin ich." Murrte Juice und drehte sich an der Tür um.
"Sie bleibt ihren Geschmack was Hispanics betrifft wirklich treu." Sagte Brit.
Ryan und Juice stierten sich an, die alte Frau blickte komisch.
"Ja, tut sie." Nickte Ryan.
Brit musterte mich von oben bis unten. "Süße, seit du nicht mehr auf College gehst und somit das Cheerleadertraining hast fallen lassen, bist du aufgegangen wie ein Brötchen."
"Brit, sie ist schwanger." Bemerkte Ryan genervt.
"Oh." Machte Brit. "Von ihm mit der sonderbaren Frisur?"
"Auch wenn ich in anderen Umständen bin, macht es mir nicht aus, deinen Kopf in die nächstbeste Toilette zu stopfen, Brit." Sang ich drohend.
"Ist ja in Ordnung." Sagte sie und hob die Hände zum Schutz. "Damit hast du dir deine berufliche Karriere kaputt gemacht. Ich will ja nicht noch deine Ehe zerstören." Brit wandte sich zu Juice. "Ryan und Nadia waren auf dem College zusammen, weißt du."
"Jetzt weiß ich es. Danke." Meinte Juice trocken.
"Die beide waren das perfekte Paar. Der Footballstar, die wunderschöne Cheerleaderin, die es Faust dick hinter den Ohren hat. Naja. Aber das ist ja vorbei. Ich werde dich viel besser ersetzen. Als Captain des Teams der Sweet Peaches und als Freundin von Ryan Gomez. Ich als Mrs Gomez."
Ryan verdrehte die Augen und Juice und ich klatschten emotionslos.
"Braucht ihr beide Trauzeugen?" Fragte Brit neugierig.
"Eher erschieße ich dich." Knurrte Juice in Brits Richtung.
Sie schaute erschrocken und ich lachte leise.
"Mister Ortiz, Miss Kramer. Ich bin geduldig, aber die ist auch bald zu Ende." Sagte die alte Dame mit den Ringen, die die ganze Zeit neben uns stand und alles mitbekam.
"Sorry, Ma'am." Sagte Juice.
"Na komm, Baby."
Ich schnappte mir Juice Hand und drehte mich zur Kapelle.
"Nadia." Hörte ich Ryan sagen. Ich drehte mich um.
"Glückwunsch zu all dem." Meinte er und schluckte. "Auch wenn du vom College geflogen bist, hast du eine Familie dazugewonnen."
"Ich weiß." Nickte ich. "Es ist gut so wie es ist."
"Für dich vielleicht." Meinte er und schielte auf Brit herunter, die mich mit zusammen gekniffenen Augen anblickte.
Ich schmunzelte, während Juice sich räusperte.
Wir traten nach der alten Frau in die Kapelle und diese machte die Tür zu. Elvis stand schon vorne und schaute grinsend zu uns.
"Hallo ihr beiden." Nuschelte er.
Juice hob die Hand und meinte irritiert "Hey."
Die alte Dame ging nach vorne und riss Juice gleich mit.
"Hey, was wird das?" Fragte er irritiert. Ich war Irrtiert wegen der alten Dame, dass diese so viel Kraft hatte, einen größeren muskulösen Mann hinter sich her zu ziehen.
"Warst du schon jemals auf einer Hochzeit, Baby?" Rief ich Juice rüber.
"Schon ein paar mal. Ich bin der Typ der mit offenen Augen bei so was pennt!"
Die Frau stellte Juice vorne beim Elvis ab und er drehte sich zu mir. Die Frau legte die Ringe auf den Pult und blickte angepisst zu Juice, der mich fragte, wieso ich da so blöd stehe.
"Deine Braut, Junge, wird langsam auf den Altar zuschreiten." Erklärte Elvis.
"Kann sie auch schneller gehen? Sie ist ziemlich ungeduldig und das überträgt sich auf mich..."
Die alte Frau sah so aus, als ob sie Juice gleich an die Gurgel springen wollte, doch sie hielt sich zurück und stellte sich an eine Anlage.
Sie packte irgendeine CD in die Anlage und ich blickte irritiert zu Juice, als das Lied aus den Boxen ertönte.
Marry Song von Band Of Horses. Das Lied lief im Radio des Abschleppers, an dem Juice mein Auto und mich abgeschleppt hatte. Da wo wir uns zum ersten Mal über den Weg gelaufen sind. Das er sich daran erinnern konnte. Verdammt.
Juice zuckte grinsend unschuldig mit den Schultern und ich grinste genauso blöde.
Da das Lied eh langsam war, musste ich auch langsamer zum Altar schreiten.
Juice sah meine ungeduld und blickte mich aufmunternd an.
Und dann nach einer gefühlten Ewigkeit, ging ich mit zitternden Knien die Stufen zum Altar hoch.
Ich griff sofort nach Juices Hand, weil ich in Panik ausbrach.
Während Elvis irgendwas vor sich hinbrabbelte, was Juice leicht auf den Sack ging- er unterdrückte sich immer irgendein Kommentar, hörte ich gar nicht erst zu, sondern starrte einfach nur zu Juice, der mit seinen schwitzigen Händen fast meine zitternden Händen zerquetschte.
"Lady?" Fragte Elvis und fuchtelte mit den Händen vor meinem Gesicht herum.
"Hm?" Fragte ich und blickte von Juice zu ihm.
"Süße, ich hätte dich was gefragt." Er blickte mich eindringlich an und Juice fing an zu kichern.
"Was denn?" Fragte ich peinlich berührt und lachte.
"Er hat dich gefragt, ob du Blablabla meine Frau werden möchtest."
"Ja, natürlich will ich." Nickte ich.
Elvis nickte und blickte zu Juice. "Und du, willst du diese hübsche -wunderhübsche junge Dame- zu deiner Frau nehmen."
"Ich dachte die Frage kommt nie." Lachte Juice. "Ja, ich will natürlich auch. Sonst würde ich ja nicht hier stehen."
Elvis Schnitt eine Grimasse und schnappte sich die Ringe.
"Ladies First." Ich schnappte mir Juice Ring und stülpte diesen über seinen linken Ringfinger.
Juice tat es mir mit meinem Ring nach.
"Nun erkläre ich euch hiermit zu Mister und Misses Ortiz." Jubelte Elvis. "Du darfst deine Braut jetzt küssen, Kumpel."
Elvis schlug Juice auf die Schulter und daraufhin wurde ich zu Juice in die Arme gezogen. Er presste seine Lippen auf meine und küsste mich auf eine Weise, die ich gar nicht von ihm gewohnt war.
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