KAPITEL 29
Meine Lungen brannten und mein Hals fühlte sich rau und kratzig an, während wir weiter voran sprinteten, eine Horde Crank hinter uns. Sie johlten und fauchten. Waren gierig auf unseren Fleisch und wollen Blut sehen. Mein Magen verdrehte sich und ich konnte die aufkommende Galle schon schmecken.
,,Newt, ich kann nicht mehr ",sagte Katie erstickt und wurde immer langsamer und die Cranks dafür schneller.
,,Du musst durchhalten Katie !",rief ich ihr zu und zerrte sie förmlich mit mir. Sie stolperte und wäre hingeflogen, wenn ich sie nicht aufgefangen hätte.
,,Es geht nicht mehr. Ich kann nicht mehr mithalten",flüsterte sie, entzog sich mir und blieb stehen. Mit einer geschockten Miene drehte ich mich zu ihr um und konnte nicht fassen, dass sie aufgab.
,,Katie, nun komm schon !",brüllte ich sie zornig an und schüttelte ihre dünnen Schultern. Die Cranks kamen näher und ich konnte das glitzern bei manchen in ihren Augen erkennen. Die anderen hatten keine Augen, sondern nur noch die Höhlen, die offen klafften. Katie schüttelte niedergeschlagen ihren Kopf und ich konnte nichts anderes mehr tun.
,,Wie du willst",knurrte ich, beugte mich runter, packte sie hart und warf sie über mein Schulter. Die Lichter hatten uns eingeholt und rannten schon vor uns. Nun waren wir die nächstbesten, die von denen gefressen werden würden. Mit Katie auf meinen Schultern rannte ich los. Ihr Gewicht setzte mir zu, obwohl sie federleicht war, doch durch das Rennen war ich wie ausgelaugt.
Während dem Rennen sah ich mich um. Es war ein atemberaubendes großes Mall. Alles war zerstört, durcheinander und man konnte es nur leicht erahnen, was hier früher für eine Tulmut herrschen musste. Man konnte nur sachte erahnen, wie bunt und menschenfreundlich es hier sein musste. Mit kleinen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die hier herum lungerten. Davon war nichts mehr zu sehen. Es war nur noch ein leeres einsames Gebäude.
Unterschlupf für die Cranks
Gewaltige Treppen türmten vor uns und ich hatte einen Plan. Natürlich würden es Opfer geben. Nicht jeder von uns würde heil bleiben. Doch wir konnten uns in kleinen Gruppen teilen und somit die Cranks bekämpfen. Katie strampelte und ich ließ sie grob los und zog sie direkt weiter. Sie blieb stumm und rannte neben mir her.
,,Teilt euch auf !",schrie ich über den Lärm hinweg. Sogleich teilten sich alle automatisch auf. Jeder hatte einen Partner. Katie und ich rannten auf die Treppen zu und polterten diese hoch. Plötzlich stellte sich am Ende der Treppe ein Crank und fauchte wie ein Tier, als sich diese auf uns stürzte. Ich ließ Katie los.
,,Bleib hinter mir ",rief ich, als der Crank nur ein Meter vor mir zum stehen blieb. Ich erhob mit ein Ruck mein Bein und rammte es in seinem Bauch. Dieser packte mein Fuß und wollte mich zu sich zerren, doch ich legte meine Hände auf das Geländer, sprang hoch und rammte ihm mein zweites Fuß ins Gesicht. Ein knacken ertönte und er ließ mich los. Sein Genick war gebrochen. Er war tot. Ich packte sein Kragen und schmiss sie auf die kleine Crank Horde, die die Treppe herauf schlichen. Ein paar fielen um, doch die anderen kamen stritt auf uns zu.
,,Renn !",brüllte ich Katie zu. Diese rannte sofort die Treppen hoch und ich ihr hinterher. Tommy und Minho rannten neben uns die Treppen hoch und warfen herumliegende Gegenstände nach unten auf die Cranks. Ich tat es ihnen gleich und versuchte immer einen von ihnen zu treffen.
Unsere zwei Gruppen vereinten sich zu einem und wie das Schicksal es wollte, waren alle Lichter oben und wir waren umzingelt von den Cranks. Gestresst fuhr ich durch meine wirren zersausten Haare und versuchte einen Ausweg zu finden. Einer der Cranks stürzte sich auf Mia. Sie kreischte lauthals auf und schlug wild um sich. Ryder und James rannten sofort zu ihr, packten den Crank und schleuderten diese weg.
,,Da ! Vielleicht führt diese Tür raus", schrie Winston und sprintete darauf zu. Währenddessen versuchten wir ihn zu decken und wurden immer weiter zurück gedrängt.
,,Hast du es bald ?".
,,Es ist abgesperrt ! Ich kriege es nicht auf !",schrie er panisch und rüttelte wie wild daran. Minho stellte sich zu Winston und warf sich gegen die Tür. Er wiederholte es immer und immer wieder, bis es knarzend aufging.
,,Schnell ! Rennt alle durch !".
Wir alle rannten durch. Winston war hinter uns. Urplötzlich ertönte ein animalisches kreischen, dass meine Nackenhaare aufstellte und ich anfing zu frösteln. Ich wirbelte herum und sah wie Winston auf den Boden stürzte und die Cranks ihn zu sich zogen. Tommy und Gally drückten die Tür zu, sodass sie nicht rauskommen konnten und zerquetschten Winston somit. James und Minho packten Winston und versuchten ihn raus zu zerren.
,,Lasst mich zurück ! Rennt weiter",schrie Winston sein schmerz hinaus und verzog sein Gesicht. Blut rann über seinen Körper.
,,Niemals ! James auf drei. Eins, zwei, drei",ächzte Minho und die beiden zogen ruckartig an ihn. Die Cranks gaben den Kampf auf. Die zwei lichter konnten die Tür zu drücken und hielten diese fest.
,,Tragt Winston hier raus. Da vorne ist der Ausgang. Wir halten solange die Tür zu",keuchte Tommy. Automatisch lief ich auf sie zu und half ihnen, die Tür zu zu drücken.
,,Newt ! Komm mit mir ",flehte mich Katie an. Ich schüttelte jedoch meinen Kopf und biss meine Zähne fest aufeinander, als meine Arme anfingen zu brennen.
,,Nun geh schon ,Katie !",rief ich. Sie sah hin und her gerissen aus. Ihre Augen bettelten mich an mitzukommen, doch ich konnte meine Jungs nicht alleine lassen. Wir hatten schon immer zusammen gekämpft und das würde sich nicht ändern.
,,Katie verdammt jetzt verschwinde !",brüllte ich sie an. Ihre Augen fingen an zu glänzen, doch sie kam meinem Gebrüll nach und rannte zu den anderen, die auf sie warteten.
,,Denkst du wir werden es schaffen ?",flüsterte Tommy zu mir und ich seufzte.
,,Ich weiß es nicht".
,,Wenn sie mich kriegen, lässt ihr mich zurück",sagte Gally und sah uns bittend an.
,,Auch wenn ich so Ende wie sie, werdet ihr mich zurück lassen".
Tommy und ich sahen uns lange an, bevor wir nickten. Gally gab sich dennoch mit dieser Antwort nicht zufrieden und schloss einen Moment seine Augen, bis er sie wieder öffnete.
,,Verspricht es mir".
,,Versprochen !",sagten wir beide gleichzeitig. Die Kraft verließ uns und ich kämpfte mit der Tür und meinen Gefühlen die in mir herum wirbelten.
,,Die anderen müssten schon draußen auf den Motorrädern sein. Wir lassen los in zehn Sekunden los".
Ich atmete tief ein und meine Augenlider flatterten zu.
10...
Der Geruch von Blut und verrottetem Fleisch drang in meine Nase.
9...
Vor mir tauchten die Gesichter der Cranks auf. Ihr hängenden Gesichtern, die voller Wunden waren. Manche hatten keine Augen und das Fleisch hingen ihnen runter.
8...
Meine Augen flatterten auf und ich konnte sehen, dass Gally und Tommy mich ansahen. Ich lächelte ihnen traurig zu, da wir nicht wussten ob wir das hier überleben würden.
7...
Sie erwiderten es. Ich sah Angst, Wut und Verzweiflung in ihren Augen sprühen.
6...
Ich wünschte ich hätte Katie das letzte mal küssen können. Ihre weichen Lippen an mich pressen und ihre Wärme spüren zu können. Die kleine elektrischen Gefühle, die durch mein Körper gingen, wenn ich sie bloß ansah.
5...
Ich dachte zurück an Alby und Chuck. Sie würden niemals aufgeben. Waren für uns gestorben.
4...
Mein Herz setze einen Moment aus und ich konnte das schmerzvolle ziehen spüren, als mir endlich klar wurde in was für einer Situation wir steckten.
3...
,, Ich hoffe ihr schafft es. Sagt Katie das ich sie Liebe, wenn ich schon sterbe",hauchte ich und presste mich das letzte mal gegen die Tür.
2...
,, Du wirst nicht sterben, Newt. Du musst es schaffen". Ich schüttelte bloß meinen Kopf und sah Tommy an. ,,Wir wissen beide, dass wir es nicht alle drei schaffen werden".
1...
,,Ich Liebe euch alle".
0...
Wir ließen synchronisiert los, während wir uns ansahen. Es war der letzte Moment, indem wir uns lebend sehen würden. Und das wussten wir drei....
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