KAPITEL 26
** AVA'S SICHT **
Ich lief die weißen Flure entlang. Vor einer weißen Tür blieb ich stehen, indem Katie's Namen eingraviert war. Vor mir hielt ich einen Tablette voller Essen. Der Duft stieg mir in meine Nase und ich selbst hatte das Bedürfnis das ganze aufzuessen.
,,Katie ?",fragte ich zaghaft und klopfte mit meiner freien Hand gegen ihre Tür. Diese gab sachte nach und öffnete sich. Etwas ungutes herrschte in mir. Ich stürmte in ihr Zimmer. Leer alles leer. Ihr Bett war unordentlich und ihre Kissen lagen auf den Boden. Klamotten zeichneten sich in ihrem Zimmer ab und ihr Kleiderschrank war wie leer gefegt.
,,Katie ?",fragte ich nochmal vorsichtig nach. Besorgt stürmte ich raus und warf das Tablett unbekümmert weg. Mein weißes enges Kleid machte es mir schwer zu rennen, jedoch musste ich sie finden. Meine Beine trugen mich Richtung Monitor-Raum.
,,Wo ist Katie ?",rief ich blind los und suchte sie mit meinen Augen.
,,Sie konnte fliehen",ertönte Janson's Stimme hinter mir. Ich wirbelte herum und meine Augen weiteten sich. Er zitterte leicht und sein Gesicht sah blass aus. An seinen Armen konnte man lilane bis hin zu schwarzen Blutergüsse.
,,Was ist mit dir passiert ?",sagte ich entrüstet und packte sein Arm. Sanft strich ich über seine verbrannten Blutergüsse. Janson zuckte und riss mir sein Arm weg.
,,Katie ist geflohen, mit Mia und Ryder. Wir konnten sie nicht aufhalten",flüsterte er. Mein Besorgnis schlug urplötzlich in Wut ein. Zorn kribbelte in mein Körper und ich atmete scharf ein.
,, Wie sie konnte fliehen ?",zischte ich durch meine Zähne hindurch und fing an vor Wut zu beben. Mein gegenüber senkte sein Kopf und sah beschämt auf den Boden. Ich erhob mein Kopf und ohne es zu realisieren scheuerte ich ihm eine. Sein Kopf schleuderte nach rechts und er kniff seine Augen fest zusammen.
,,Bring sie zurück ! Sofort",kreischte ich hysterisch und rannte zu einer der Monitore. Ich drückte auf den Notfall-Knopf.
,,Alle mal herhören. Die zweite Phase muss unterbrochen werden. Katie befindet sich bei ihnen. Alle, wirklich alle werden nach ihr suchen. Mia und Ryder sind nun keiner mehr von uns. Ihr werdet die drei abfangen und sie hier her bringen !",schrie ich durch den Raum. Eine Massenpanik entstand und alle rannten hektisch umher, um nach Rüstungen zu suchen. Mit einer undurchdringliche Fassade blickte ich Janson an, bevor ich aus dem Monitor-Raum weg schritt.
,,Ihr werdet es noch sehen, was es heißt von hier zu fliehen !".
** KATIE'S SICHT **
Nun saßen wir da. Die Lichter auf der einen und die Schöpfer auf der anderen Seite des Lagerfeuers. Wir starrten uns alle misstrauisch an, mein Hand an der Waffe ruhrend. Der dunkelhäufige Junge ist ausgeartet und hatte sich Mia gekrallt und der eine schwarz haarige Ryder. Doch ich konnte sie befreien und hab die Waffe auf die Lichter gerichtet. Nun saßen wir da und blieben stumm.
,,Wieso habt ihr mich in so einer Situation gebracht ? ",knurrte Ryder uns an, doch man hörte seine Erleichterung heraus, dass er nicht mehr bei der Organisation A.N.G.S.T. arbeiten musste.
,,Was hätten wir sonst machen sollen ? Ich habe es in deinen Augen gesehen, dass es dir nicht Recht war, dort zu arbeiten",flüsterte ich zurück, behielt die Lichter jedoch im Auge. Wie waren gespalten in zwei Gruppen. Die guten gegen die Bösen. Ich runzelte mein Stirn, da die beiden Seiten gut waren, nur auf ihrer eigenen Art und Weise. Und es fühlte sich komplett falsch an, nicht auf ihrer Seite zu sitzen.
,,Für wen seit ihr ?",fauchte der Dunkelhäutige, der sich als Minho entpuppte.
,,Ist das nicht offensichtlich ? Wenn wir noch für Angst arbeiten würden, hätten wir euch da verrotten gelassen, also sei mal ein bisschen dankbar sonst schneide ich dir deine Kehle auf",lächelte Mia süffisant und ich verkniff mir ein lächeln. Sie war die weibliche Version von Minho. Dieser ließ seine Augen über ihren Körper wandern und grinste frech.
,,Ein Kätzchen mit krallen. Gefällt mir",er zwinkerte Mia provokant zu. Sie streckte ihm ihre Zunge heraus, schmunzelte jedoch, was ich in den sanften Lichtschimmer erkennen konnte. Teresa sah irritiert zwischen den Gruppen hin und her, wobei mir ihr Sehnsüchtiger Blick nicht entging.
Es juckte in meinen Armen, sie nicht halten zu können. Ich wollte sie an mich pressen und ihr sagen, dass ich bei ihr sei und alles gut werden würde. Es wären leere Versprechungen, doch manchmal brauchte man Hoffnung, um dass zu erreichen was man will.
,,Wie seit ihr entkommen ?",wollte James wissen. Ich erzählte ihm grob wie wir flüchteten. Alle sahen mich mit großen Augen an.
Ich spürte seine Blicke auf mir, was mich dazu veranlasste mich zu ihm zu drehen. Newt sah mich mit einem zärtlichen Drang an, was mich schaudern ließ.
' Wer ist dieser Ryder ?'- fragte Newt monoton, wobei ich seine unterdrückte Wut deutlich hörte.
' Was soll mit ihm sein ?'- stellte ich eine Gegenfrage, da er mich überforderte. Seine Augen loderten auf.
' Er sitzt dir viel zu nah !'- antwortete er knapp und verschränkte seine Arme vor seiner Brust. Ich schielte zu Ryder. Dessen Knie berührte meine und ich rückte kaum merklich weg. Schuld Gefühle nagten augenblicklich an mir. Und ich wusste nicht mal wieso.
' Besser so ?'
' Nein !'-knurrte er. Verwirrt hob ich einer meiner Augenbrauen in die Höhe.
' Du gehörst zu mir ! Du müsstest neben mir sitzen und nicht neben ihm'- lächelte er in meinem Kopf hinein und ich lief rot an. Newt bemerkte es und lachte schallend auf. Alle blicke lagen auf ihm, er jedoch nahm seine Augen nicht von mir. Das sanfte Orange der Flammen tanzten auf seinem makellosen Gesicht. Die wunden wurden in den Schatten gerückt und ich verlor mich in seinen Augen.
Seine Haare standen in alle Himmels Richtungen ab, was ihn noch jünger wirken ließ. Entspannt lehnte sein Körper gegen die feuchte Höhle und ich bewunderte seine Schönheit im Schein der Lagerfeuer. Er hatte hier und da Narben unter seinen Augen. Doch genau diese Macken ließen ihn perfekt in meinen Augen scheinen.
' Danke '- lachte er und mir wurde erst jetzt bewusst, dass er mich noch hören konnte. Das sanfte rot Ton loderte in einem noch dunkleren und ich räusperte mich peinlich berührt.
' Dir muss nichts peinlich sein, Katie. Ich werde warten, bis du dich erinnerst und dich damit nicht bedrängen. Aber vergiss niemals, dass ich dich Liebe'.
Mein Kopf fuhr hoch und ich sah ihn mit gemischten Gefühlen an. Seine Miene war ernst und kein Spur von Spaß war zu sehen. Er wollte mir Zeit lassen, bis ich mich an ihn erinnern konnte. Angst lagerte sich auf meinen Schultern. Was ist, wenn es nie passieren würde ? Wenn ich mich nie wieder erinnern würde ?
' Ihr seit mir viel zu kitschig hier'- raunte eine weitere Stimme in unseren köpfen. Ich zuckte zusammen und suchte neugierig nach dem weiteren Stimme.
' Aris !'- brummte Newt und verdrehte seine Augen. Ich kicherte und schüttelte mein Kopf. Die Höhle wurde mit jeder Sekunde wärmer und ich immer müder. Meine Augen fielen mir zu und mein Kopf kippte auf Ryder's Schulter. Newt knurrte gefährlich. Sofort hob ich mein Kopf und blickte ihn bittend an.
' Beruhige dich, Newt. Er ist nur ein guter Freund. Nicht mehr, nicht weniger'- seufzte ich in Gedanken. Newt sprang plötzlich auf und kam mit sicheren schnellen Schritten auf mich zu. Erschrocken sah ich ihn mit großen Augen an. Ohne sein Blick von mir zu nehmen, ließ er sich vor mir nieder. Langsam erhob er sein Hand und legte es auf meiner Wange ab.
Auch wenn die Lichter nicht mehr vor dem Tod standen, waren sie ausgelaugt und vollkommen erschöpft. Sie sahen alle schrecklich aus. Auch das merkte ich bei Newt. Das er schwer atmete und das er keinerlei Kraft hatte. Ich schloss meine Augen und lehnte mich an seine Hand. Meine Hände ließen von meiner Knarre ab und ich seufzte zufrieden. Er zog mich in eine Umarmung und ich atmete sein Duft tief ein.
Newt legte sich langsam hin, wobei er mich mit sich runter zog. Willig legte ich mich neben ihm und wir sahen uns eine Weile an. Die angespannte Lage löste sich und auch die anderen machten Anstalt dazu, sich hin zu legen. Mein Bauch kribbelte und ohne zu wissen was ich tat, legte ich mein Hand an seine Wange ab und strich die kleinen Sand Körner weg.
Sein Griff um mich wurde fester und er zog mich näher an sich. Ich vergrub mein Gesicht an sein Brust und er schmiegte sich an mich. Meine Augen fielen mir zu und ich gähnte herzhaft.
,,Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist. Als ich dich so gesehen habe, dachte ich du wärst Tod",flüsterte ich kleinlaut. Er schwieg. Sein Atem ging regelmäßig, doch ich wusste das er wach war und mir neugierig zu hörte.
,,Ich hatte so furchtbare Angst um dich. Um einen fremden Jungen, den ich kaum kannte",hauchte ich weiter und verschränkte unsere Hände miteinander.
,,Wir sind keine Fremde".
,,Du bist aber wie ausgelöscht. Jeder von euch. Kein Funken Erinnerung. Weißt du wie es mich schmerzt, in deinen Augen alles zu sehen, was wir miteinander erlebt haben. Ich sehe es in deinen Augen und es tut mir wahnsinnig weh",nuschelte ich die Wahrheit.
,,Wir werden es überstehen. Gemeinsam",versprach er mir. Mein Herz raste und mich überzog eine Gänsehaut. Ich war ihm dankbar, dass er mich nicht drängte. Meine Gedanken schweiften ab.
War ich von ihm schwanger ?
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