KAPITEL 21
Genervt verdrehte ich meine Augen. Mir ging es gut, wieso verfolgte er mich also ? Ich blieb abrupt stehen und hob abwehrend meine Hände in die Höhe.
,,Ben, mir geht es gut ! Wie oft soll ich es noch sagen ?",jammerte ich und lehnte mich seufzend gegen die Tür. Ich konnte es kaum erwarten in mein Bett zu springen und über die Ereignisse zu schlafen.
,,Ich glaube dir nicht",sagte er Ernst und musterte mich. Von seinen unangenehmen berührt, senkte ich mein Blick und musterte die weißen Fliesen unter meinen Füßen. Meine weißen Sport Schuhe konnte man kaum von den Fliesen unterscheiden und langsam empfand ich Hass gegen die Farbe Weiß. Es sah so rein aus, doch es passte irgendwie nicht in diese Organisation.
Wicked ist nicht gut !
Ich schüttelte mein Kopf und sah wieder rauf zu Ben's Gesicht. Die grün blauen Lianen zeichneten sich von seiner Fuß Spitze bis hin zu seinem kahlen Gesicht. Sein öliger Atem traf mich und ich schauderte. Bald würde ich auch so aussehen.
,,Mir geht es aber gut !",beharrte ich weiter und verschränkte trotzig meine Arme vor meiner Brust. Ungeduldig wippte ich mit meinem Fuß und sah ihn mit schief gelegtem Kopf an. Als er kein Anstalt machte zu gehen, griff ich nach dem Tür knauf und öffnete diese.
,,Gute Nacht, Ben ",nuschelte ich und schleuderte die Tür vor seiner Nase zu. Ich hörte ihn etwas murmeln und danach die Schritte, als er sich entfernte. Mein Rücken lehnte gegen die Tür und ich ließ mich diese hinunter gleiten. Meine Gefühle spielten verrückt und die Stimme in meinem Kopf wollte nicht leise sein.
Meine Augen verharrten plötzlich auf meinem Nachttisch und ich hielt erschrocken mein Atem an. Das Foto von Teresa und mir war umgekippt, obwohl ich wusste das sie noch stand, bevor ich ohnmächtig geworden war. Es musste Newt gewesen sein, der es um stieß. Mein ordentlich gemachtes Bett wurde an einer Stelle zerknüllt, an dem sich der Mysteri-Man gesetzt hatte und mein Nachttischlampe war noch an.
Mein Herz fing an schneller zu klopfen und pumpte kräftig das Blut durch mein Körper, während ein kleines flattern durch mein Magend herum ging. Als hätte ich ein Geist gesehen, sah ich von einem Gegenstand zum anderen. Und dann fiel es mir auf, als würden Schuppen vor meinen Augen fallen.
Das alles ist echt passiert !
****************
* NEWT'S SICHT *
,,Kumpel, wach auf",forderte mich eine Stimme auf. Ich stöhnte und hielt mein Kopf, als meine Augen aufklappten. Licht strahlte durch die Energiesparlampen zu mir runter und blendeten mich. Jemand packte mich unter mein Rücken und drückte mich hoch, sodass ich sitzen konnte. Mein Kopf lehnte schlaff an den Typen und ich wartete, dass meine Augen sich an das Licht gewöhnten.
,,Aris ",krächzte ich überrascht und sah mich um. Die lichter sahen mich mitleidig an und lächelten mich erleichtert an. Jeder saß, die Oberkörper zu dem Rattenmann gedreht.
,,Was ist passiert ?",wollte ich mit rauer Stimme wissen und hustete hintereinander, um meine Stimme wieder zu finden.
,,Du bist einfach umgekippt wie ein Stock. Wir warten nun schon lange darauf, dass du deine Augen öffnest",lächelte er und tätschelte meine Wange.
,Ich hab Katie gesehen', flüsterte ich ihm in Gedanken zu und sackte ganz auf sein Schulter. Mein Körper war ganz erschöpft und ich fühlte mich ausgelaugt.
,Wie meinst du das ?', hackte er nach.
,Sie war da. Sie erinnert sich nicht mehr an uns. Du musstest sie sehen. Diese ahnungslose Augen. Als ich sie sah, konnte ich kaum atmen. Es tat so weh, Aris. Es tat einfach nur unbeschreiblich weh', nuschelte ich enttäuscht. Mir war aufgefallen, dass Katie zugenommen hatte. Ihre Augen den Glanz verloren hatte und ihr Gesicht in sich gesackt war.
, Denkst du, dass sie es war ?'.
, Ja Aris ! Das war sie. Dieses Gefühl, dass nur sie in mir entfachen kann. Ihre Lippen, ihre Augen, ihr Körper. Ich weiß, dass sie es zu 100% war', schwärmte ich und beobachtete nebenbei den Rattenmann, der in ein Haufen unordentlichen Papiere rumwühlte.
, Wieso sollten sie ihre Gedanken löschen ?', dachte er nach und seine Stimme hallte in mein Kopf nach.
,Sie ist etwas besonderes. A.N.G.S.T ist geradezu besessen von ihr. Sie hat etwas an sich, dass die Schöpfer wollen. Durch den Gedanken verlust, können sie sie für immer da behalten. Katie hat nichts mehr. Alles ist verloren. Sie weiß bestimmt nicht mal, was uns A.N.G.S.T alles angetan hat'.
Aris nickte nachdenklich und dachte weiter nach. Ich hörte seine Stimme in mein Kopf, schaltete jedoch ab, als der Rattenmann fündig wurde und mit einem losen Papier vor seiner krummen Nase herum wedelte.
,,Da wir alle wieder bei Sinnen sind, können wir unser Plan durchführen",bestimmte er, wobei seine Augen mich kurz streiften. Er räusperte sich und ließ wie zuvor seine Augen von links nach rechts wandern, während er es sich leise vorlas.
,,Die zweite Phase fängt um Sechs Uhr morgens. Hinter mir werdet ihr einen Raum eintreten, an dem sich ein Flat Trans befinden wird. Flat Trans wird ein grau schimmernder Wand sein. Ihr müsst da durchtreten. Gibt es Fragen ?".
Perplex sah ich ihn an. Ich kam mir vor wie in einer Schule, wir Lichter waren die Schüler und der Rattenmann der Lehrer. Es fehlte noch, dass sich einer von uns meldete. Minho lachte gehässig auf und ich konnte nur durch sein verhalten grinsen. Dieser Junge ließ sich auch nichts gefallen.
,,Wieso sollten wir es tun ? Wir sind nicht mehr länger eure Labor Ratten",keifte Minho. Sein Kiefer war angespannt und seinen Augen starr auf den Mann gerichtet. Der Rattenmann fing an fies zu grinsen und etwas blitze in seinen Augen.
,,Es ist euer Problem, ob ihr als Crank's enden wollte oder ob ihr weiter macht wie zuvor",raunte dieser zurück und legte das Papier auf sein Schreibtisch zurück. Nun nahm er ein anderes Papier hervor.
,,Genau in diesem Moment, an dem ihr in diesen Raum trettet, fangen die Prüfungen sofort an. Die ersten Schritte sind weiter. Ihr müsst zunächst den Weg nach draußen finden und geht dann einhundert Meilen weit in nördlicher Richtung. Das kniffligere ist, dass ihr nur zwei Wochen habt, um den sicheren Hafen zu finden. Wie gesagt findet es draußen statt und wir können euch nicht garantieren, dass ihr von den Crank's nicht angegriffen werdet. Wenn ihr es geschafft habt, Werdet ihr von dem Brand geheilt. Wenn nicht, werdet ihr qualvoll sterben".
Ohne ein weiteres Wort legte er die Blätter in seine Mappe und schmiss diese dann in die Schublade. Er faltete die Hände vor seinem Körper und wartete auf ein Lebenszeichen von uns. Wir waren in Trance versetzt und konnten nicht glauben, was wir gehört haben.
,,So schwer ist es nun wirklich nicht, Lichter. Ihr müsst nur raus, exakt nördlich laufen und den sicheren Hafen finden. Vorteil und Nachteil ist, dass es keine Regeln gibt. Ihr könnt es euch so gestalten wie ihr es wollt. Aber ihr müsst auch Bedenken, dass ihr nicht die einzigsten Lebewesen in der Brandwüste sein werdet."
Abruptes Panik brach unter den Lichtern aus. Alle redeten wieder durcheinander und sahen sich hektisch nach einem Ausweg um. Doch wir alle wussten, dass es nur diesen einen Ausweg geben würde. Ein ganzer chaotischer Chor. Genervt schnaubte Thomas auf und schrie über den Lärm hinweg.
,,Strünke, haltet nun die Klappe ! Der Typ wird sowieso nichts verraten".
Der Fremder nickte nur zustimmend und lehnte sich gegen sein Schreibtisch. Etwas gefährliches lag in seiner Haltung, was mich etwas mulmig werden ließ.
,,Denkt ja nicht, ihr könntet der Prüfung entgehen. Wer hier bleibt wird direkt hingerichtet. Da würde ich lieber mein Glück draußen versuchen. Ihr bekommt nur ein Grad von Proviant".
Der Mann sah ließ seine Augen über uns durchgehen und ließ es auf uns einsacken. Mein Hirn pochte und ich war kurz davor, wieder umzukippen.
,,Und übrigens. So könnt ihr den Brand umgehen. Jeder von euch",sein Blick traf mich und er sah mich kalt an, mit einem fake lächeln. Ich wusste sofort was er meinte.
Katie !
,,Gutes Gelingen",sagte der Rattenmann. Plötzlich stieß Nebel aus dem Boden und umhüllte augenblicklich den Mann. Während er hinter einem Wand aus Nebel verschwand , starrte er mich weiter an. Ich konnte meine Augen von seinem nicht wegnehmen und sah ihn weiter an, bis er ganz verschwand.
So schnell wie der Nebel gekommen war, verschwand es genauso schnell und alle Lichter sahen erschrocken auf das Gemeinschaftsraum vor uns. Die unsichtbare Barriere, der Schreibtisch und der Stuhl waren spurlos verschwunden. Man sah keine Spur mehr von den Gegenständen. Und von Rattenmann erst recht nicht.
,,Ach du heilige Klonk",flüsterte Bratpfanne ungläubig.
Das würden wir nie im Leben durchstehen !
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