KAPITEL 17
* KATIE'S SICHT *
Noch in mein weißen Pyjama, stand ich vor Kälte zitternd und misstrauisch vor den Monitoren und beachtete die Gruppe. Es waren alles junge Männer, bis auf meine kleine Schwester, die verwirrt und hilflos auf ihren Lippen herum kaute und durch die Gegend sah, als spürte sie, dass ich sie beobachtete.
Ben hatte mich einfach aus meinem warmen kuscheligen Bett gezogen und mich hier hin verfrachtet, als wäre ich ein lästiges Packet, den er mal schnell liefern musste. Mein Körper schüttelte sich vor zittern und ich klapperte mit meinen Zähnen. Alle Schöpfer waren verstreut im Zimmer und liefen hin und her, während sie mit tausenden von ebenso weißen Blättern liefen. Es herrschte ein ordentliches Chaos und ich wusste nicht mal wieso.
Mia stand einfach in einer Ecke des Zimmers und ich konnte ihre Blicke auf mir spüren. Sie machten mich nervös und ich spielten mit den Saum meines Pyjama, während ich versuchte entspannt zu wirken. Doch etwas an ihren Blick irritierte mich. Automatisch sah ich über mein Schulter und unsere Augen verhakten sich miteinander.
Sie lächelte - wobei es gezwungen wirkte und nickte mir zu. Ihr Mimik sagten anderen Wörter als ihre Augen. Ihre Augen sprachen Bände, wie ein offenes Buch, indem man einfach rein lesen konnte. Unsicherheit, Reue und innerliche Wut blinzelte in ihnen. Bevor ich jedoch mehr heraus finden konnte, setzte sie sich ihren Pokerface auf und das glänzen war mit einem mal verschwunden. Kalt und emotional los starrte mich an. Hart schluckend drehte ich mich um und sah gedankenverloren auf den Monitore, auf dem immer noch die Lichter saßen und unserem Schöpfer zu hörten.
Etwas in mir sagte, dass Mia über alles bescheid wusste. Einfach über alles. Auch von der zweiten Phase. Ich zum Beispiel wusste gar nichts und war mit jedem neuen Schritt, die die Schöpfer taten, auch unruhig und warte gespannt darauf, was als nächstes passierte. Mia wusste es. Von Plan A - Z !
* NEWT'S SICHT *
Ein unangenehmes Schweigen herrschte im Raum und wir betroffenen versuchten die neuen Informationen zu verdauen. Sie konnten mit kleinen Bewegungen unsere Gehirne manipulieren. Und das was wir erlebten, war nichts im Vergleich zu diesem. Es wird schwerer, aussichtsloser und unvorhersehbar.
Der ältere Mann ließ uns, wie gütig er doch war, uns erst mal Luft holen. Langsam aber mit sicheren Schritten lief er auf sein Stuhl und setzte sich so leise darauf, dass nur ein kleines knistern den Raum erfüllte. Dennoch hörte es sich, im Vergleich der stille, an wie eine Bombe, der in die Luft geflogen war.
,, Vermutlich kam euch der Labyrinth vor wie ein Test fürs Überleben und Willensstärke. Leider muss ich euch da täuschen. Wir achten da auf viel mehr. So viel mehr. Ihr könnt keine Hilfe von uns oder jemand anderen erwarten. Nach dem Brand setzten sich die letzten Länder, die keine Seuche haben, zusammen und gründeten Angst. Doch das schlimmste kommt nun",krächzter der Rattenmann Dominant und sah durch die Menge. Wir alle hingen an seinen Lippen und warteten auf die nächste Katastrophe.
,, Ihr selbst seit mit diesem Virus infiziert".
* KATIE'S SICHT *
Und da war es. Alle Lichter holten empört Luft und sahen sich erschrocken an. Jeder sah jeden, doch es sah auch so aus, als würden sie in die leere starren. Noch keiner von ihnen hatte begriffen, wie Ernst die Sache war. Die erste, bei dem ein Licht aufging, war Teresa. Sie schrie ohrenbetäubend auf. Die Monitore klirrten und ich hielt mir meine Ohren zu.
Die Apparate um uns verstärkten das Geräusch um zehn fache und ließ mich innerlich beben. Ein hohes quietschendes Lärm enstand. Ein Aufruhr entstand und sie versuchten die Apparate auszuschalten, um den Ton zu reduzieren. Doch wie Teresa aufgeschrien hatte, wurde sie augenblicklich leise.
Meine Augen wanderten zum Monitor und das was ich sah, ließ mein Mund aufklappen. Ein Junge mit dunklen haaren und dunklen Augen hatte sie in eine Umarmung gezogen und drückte sie so fest an sich, als ginge es auch um sein Leben gehen.
Was es ja auch tat.
Wie hieß er nochmal ? Timo ? Ich war mir sicher das es etwas mit T war. Grübelnd war ich über die Tastaturen gebeugt und sah mir den Jungen näher an. Taylor ? Tommy.
Thomas ! Er hieß Thomas. Zufrieden lehnte ich mich zurück und sah mir das Geschehen weiter an. Teresa weinte sich bei Thomas aus, der sie versuchte aufzumuntern und ihr beruhigend über ihr Rücken strich. Die Atmung meiner kleinen Schwester beruhigte sich und sie ließ kraftlos ihren Kopf auf den Schulter des Junges fallen und ließ ihn gewähren, als er sich auf sein Schoß zog.
Lächelnd schüttelte ich mein Kopf. Aber innerlich machte ich mir Sorgen. Was war zwischen ihnen ? War ich die einzige, die die Funken und Spannung zwischen ihnen sah ? Wie ihre Augen leuchteten, wenn sie den anderen sahen.
Plötzlich blieb ich bei einem Jungen hängen. Er saß neben einem asiatischen braun gebräunten Jungen und neben einer mit Orange/braunen Haaren. Sie saßen um ihn als wären sie seine persönlichen Bodyguards. Ich legte mein Kopf schief und kniff streng meine Augen zu. Ein kribbeln durchfuhr mein Körper und kleine zärtliche Gefühle stiegen in mir auf. Ich wurde gegen mein Sitz geschleudert und versuchte nicht umzukippen, als tausende von Bilder meine innere Augen füllten.
Sonnenstrahlen kitzelten mich wach und ich gähnte herzhafte. Als ich versuchte mich zu bewegen, hielten mich zwei Hände eisern fest. Ich fuhr zusammen und sah in das wunderschönste Gesicht auf erden. Er schlief noch friedlich und umarmte mich fest. Rot angelaufen musterte ich ihn. Seine haare fielen ihm auf sein Stirn. Mit zitternden Händen wischte ich seine haare sanft zurück und fuhr sein Gesichtszüge nach. Er hatte ein kindlischen Gesichtsausdruck, obwohl sein Gesicht kantig war. Er sah knochig und dünn aus, aber man bemerkte die Muskeln an sein bauch und Armen.
Nicht zu viel...auch nicht zu wenig. Langsam und zärtlich fuhr ich nach unten und fuhr seine Lippen nach. Seine markanten Lippen waren leicht geöffnet, so dass ich sein Atem auf mein Hand spürte. Ich wusste nicht was mit mir geschah. Wir sind Freund ! Mehr nicht...aber ich wünschte es wäre mehr. Ich hatte Angst dass unsere Freundschaft sich gefährde konnte, nur wegen meiner Dummheit und meinen Gefühlen. Plötzlich flogen seine Augen auf und blickten innig in meine. Mein Atem stockte und ich war so geschockt das ich mein Hand nicht entzog. Mein Finger lag immer noch auf seine Lippen und seinen Augen durchbohrten mich. Warum fühlte es sich so gut an, in seine braunen tiefen Augen zu blicken ? Ich verlor mich in ihnen und vergaß die Zeit.
Er sah mich auch leicht verloren an und keiner wollte dass einer von uns den kleinen Moment zerbrach, in der wir uns befanden. Das bett war so klein, dass wir uns nah standen. Die Zeit schien wie Tod..Es gab nur uns zwei. Ohne zu bemerken, kamen wir uns immer näher. Sein Atmen strich über mein Gesicht und ich fühlte mich im Moment federleich...So schwerelos. Sein Hand ließen meine Hüften los und ich war leicht enttäuscht, aber als ich sein Hand auf meinen Wangen spürte schlug mein Herz schneller. Seine Augen flatterten zu und er zog mich näher an sich. Meine Augen fielen mir auch zu und wir kamen uns immer näher. Nur noch kleine unbedeutende Millimeter trennten uns. Wir waren uns so nah...aber auch so fern.
Ich schüttelte mein Kopf und ich keuchte angestrengt. Wer war dieser Junge, der mir solche Gefühle in mir löste ? Die Bilder verschwammen langsam und der engelsgleiche Junge mit den sanften blonden Haaren und schockoladen Braunen Augen verschwanden mit jedem mal, bei dem ich blinzelte.
Ich kannte seinen Namen nicht. Ich wusste nichts. Aber es fühlte sich so realistisch an. Mein Blick fiel auf Mia, die mich mit einem undefinierbaren Blick musterte. Ihre Mundwinkeln zuckten in die Höhe und ich konnte es mir nicht erklären. Ihre Lippen öffneten sich ein Spalt weit und sie formte ein Namen mit ihren Lippen.
"Newt".
Verwirrt hob ich einer meiner Augenbrauen und sie verdrehte lachend ihre Augen. Ihre Augen schweiften zum Monitor und sie deutete mit ihren Augenbrauen darauf zu gucken. Der Junge hatte sich kein Stück bewegt und sah aus, als würde er in jeden Augenblick in Ohnmacht fallen. Als ich kaum merklich mein Kopf schüttelte, hörte ich klappernde Schuhe, die auf den weißen sauberen Fliesen klapperten.
,,Der in der Mitte. Sieh in die genauer an",zischte Mia und meine Nackenhaare stellten sich auf. Konzentriert tat ich das was sie verlangte und durchbohrte den Jungen mit meinen suchenden Augen. Und dann fiel es mir auf.
Blonde haare, schockoladen Braunen Augen, dieses engels Gesicht und vollen Lippen, die man nur zu gerne auf seinen eigenen spüren wollte.
Meine Augen weiteten sich. Das war der Junge aus meinen Träumen und Erinnerungen. Ich würde überall das kribbeln und die Sehnsucht fühlen. Diese Augen, wirren Haare, und diesen Körper könnte ich nie vergessen. Sein schiefes lächeln und die Falte zwischen seinem Stirn, wenn er besorgt oder nachdenklich war.
,,Das ist der Junge ?".
,,Ja",antwortete Mia ohne ihre Lippen zu bewegen.
,,Wie heißt er ?",wollte ich mit klopfendem Herzen wissen.
,,Newt".
Der Name löste in mir sanfte Stromschläge und ich war überrascht, wie mein Körper auf diesen fremden Jungen reagierte. Erstaunt über diesen Gefühlen, stand ich auf wackeligen Beinen auf, konnte jedoch mein Blick nicht von diesem Newt wenden.
,,Was fühlst du, während du ihn ansiehst ?",fragte Mia Ernst.
,,Bauch kribbeln, meine Gedanken spielen verrückt und alles in mir zerrt sich zusammen, ihn nur einmal berühren zu können. Was sind das für Gefühle ? Wieso fühle ich ihm gegenüber so ?",stotterte ich ängstlich.
,,Ich sag's ja. Ihr seit wie Magnete, die sich anziehen. Wie für einander geschaffen. Seelenverwandt",lächelte sie verzückt. Mia wandte sich ab und wollte gehen, stoppte jedoch und drehte sich wieder zu mir.
,,Und die Bilder, die du in deinem Kopf siehst, sind keine Träume, Katie, sondern Erinnerungen. Denk gut darüber nach und halt dich an ihnen fest. Sie könnten die helfen, hier raus zu kommen",murmelte sie, wirbelte auf ihren Fersen um und ließ mich verdattert zurück.
Keine träume, Katie, sondern Erinnerungen.
War das alles also passiert ?!
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