Zouis - Rollstuhl
Im letzten Kapitel konntet ihr zwischen Zouis und Lilo abstimmen.
Ganz knapp mit einem Endstand von 11 : 9 hat Zouis gewonnen.
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Zayns Pov
Wieder einmal bereute ich es, dass ich Instagram geöffnet hatte. Nachdem ich mir die aktuellsten Post der Leute angesehen hatte, denen ich folgte, war ich zu unbekannten Personen gewechselt, wobei ich besonders auf 1D-Fanseiten gewesen war. Lächelnd hatte ich mir Fotos von früher angesehen und Fanarts bewundert bis schließlich ein Bild angezeigt wurde, welches ich eigentlich nie wieder sehen wollte.
Das Bild zeigte Louis im Krankenhaus an unzähligen Geräten angeschlossen. Es wurde wenige Stunden nach seinem Autounfall aufgenommen. Da wirklich noch alle Geräte aktiv waren, bestand die Vermutung, dass die Aufnahme sogar direkt nach der mehrstündigen Operation gemacht wurde. Es kam nie heraus, wer das Foto gemacht hatte, da lediglich die engsten Angehörigen, sowie das Krankenhauspersonal den Raum betreten durften. Einige Stunden später tauchte das Bild dann plötzlich im Fernsehen, sowie im Internet auf. Es verbreitete sich rasend schnell und obwohl der Unfall inzwischen mehrere Monate her war, war das Foto noch immer präsent.
Zum Zeitpunkt der Aufnahme kämpfte Louis um sein Leben. Niemand wusste, ob er überleben würde und irgendeine Person hatte nichts besseres zu tun, als den schlimmsten Anblick meines Lebens abzulichten und vermutlich teuer an die Presse zu verkaufen. Leider war diese Person auch noch damit durch gekommen.
Von den Unruhen in der Öffentlichkeit, die nach Veröffentlichung des Bildes entstanden waren, hatte ich zunächst gar nichts mitbekommen. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt tagelang auf der Intensivstation neben dem Bett meines Verlobten zu sitzen und um sein Leben zu bangen. Erst als Louis aus dem künstlichen Koma aufgewacht war und außer Lebensgefahr war, hatte Liam mich zur Seite genommen und mir von dem Bild erzählt. Ich hatte die Information schließlich an Louis weitergegeben, da er in meinen Augen ein Recht darauf hatte zu erfahren, dass es so ein Bild von ihm gab. Louis erste Reaktion war, dass er den Fans irgendwie mitteilen wollte, dass es ihm besser ging und sie sich keine Sorgen mehr machen sollten. Ich hingegen hatte mich über den unbekannten Fotografen aufregte. Immerhin hatte Niemand das Recht, eine Person in so einer Situation zu fotografieren, dabei war es egal, ob es sich um einen Promi handelte oder nicht. Es gehörte sich einfach nicht.
Natürlich zeigten wir die unbekannte Person bei der Polizei an, doch blieben alle Ermittlungen ohne Erfolg. Das Foto hatte sich innerhalb der ersten Minuten viel zu weit verbreitet, um es vollständig aus dem Internet zu löschen. Bis heute tauchte es immer wieder auf und traf mich jedes mal mit voller Wucht. Ich wollte nach vorne sehen, wurde aber ständig an die schlimmste Zeit meines Lebens erinnert. Wie sollte ich meine Zeit mit Louis genießen, wenn mir regelmäßig vor Augen geführt wurde, dass ich ihn beinahe für immer verloren hätte.
"Zayn", wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, reagierte jedoch nicht weiter. Eine Hand legte sich auf meinen Rücken, weswegen ich meinen Kopf schließlich doch Richtung Bett drehte und Louis von der Bettkante aus, wo ich saß, anblickte. Noch total verschlafen und mit verwuschelten Haaren erwiderte der Doncaster meinen Blick aus seiner liegenden Position. "Was schaust du dir da an?"
"Nicht so wichtig", blockte ich ab, wobei ich das Handy sperrte und zur Seite legte.
"Wieder das Bild?" Ich seufzte.
"Es taucht einfach ständig auf." Louis streckte eine Hand nach mir aus, die ich annahm und mich von ihm zu sich runter ziehen ließ. Ein kurzer Kuss wurde auf meinen Lippen platziert.
"Hör auf dir dieses Bild anzusehen. Es ist Vergangenheit. Wenn es wieder angezeigt wird, klickst du es sofort weg. Du brauchst dir doch sowieso keine Bilder von mir ansehen, wenn ich direkt neben dir liege und du mich in der Realität anschmachten kannst. Oder siehst du mich lieber in einem hässlichen Krankenhaushemd als nackt?" Statt etwas zu erwidern verdrehte ich lediglich grinsend die Augen und küsste ihn kurz, ehe ich mich über seinen Kiefer runter zu seinem Hals küsste, wo ich den Knutschfleck der vergangenen Nacht betrachtete.
"Wie wäre es mit Frühstück?", erkundigte ich mich, wobei ich mit den Lippen tiefer wanderte und Küsse auf seinem nackten Oberkörper verteilte.
"Klingt sehr gut", murmelte Louis, der sich meinen Berührungen entgegen streckte. Grinsend glitt ich mit den Lippen wieder höher zu seinen Lippen, um ihn küssen zu können. Louis legte seine Arme locker um meinen Nacken, wobei er eine Hand in meinen Haaren vergrub.
"Festhalten", forderte ich ihn auf, wofür ich den Kuss unterbrach. Der Kleinere sah mich irritiert an, hielt sich jedoch an meinen Schultern fest. Ich hielt ihn an der Hüfte fest und richtete mich mit ihm auf, wodurch er auf meinen Schoss saß. Mit Louis aufm Arm stand ich anschließend vom Bett auf. Meine Hände glitten dabei zu seinen Oberschenkeln, damit er mir nicht runterrutschte. Beide unbekleidet trug ich ihn Richtung Küche.
"Ich war jetzt eigentlich auf ein anderes Frühstück eingestellt", schmollte Louis, weswegen ich grinste.
"Vielleicht gibt es das ja als Mitternachtssnack. Wir müssen es ja nicht gleich übertreiben."
"Wir haben aber einige Monate nach zu holen."
"Und dafür haben wir noch unser ganzes Leben Zeit", meinte ich, während ich den Brünetten in der Küche auf einem Stuhl absetzte.
"Holst du den Rollstuhl?", bat Louis mich .
"Nein, du bleibst da jetzt brav sitzen und ich mache uns Frühstück, danach geht es zum Kuscheln zurück ins Bett."
"Klingt gut." Ich lächelte meinen Verlobten liebevoll an, ehe ich begann den Tisch zu decken. Wir begannen langsam wieder einen Alltag zu entwickeln, auch wenn dieser komplett anders war als früher. Beim Unfall wurde Nerven beschädigt, wodurch es zu einer inkompletten Lähmung kam. Louis war nicht in der Lage seine Beine zu bewegen, die Oberflächensensibilität war jedoch intakt, wodurch er äußere Reize über die Haut, wie Schmerz, Temperaturen oder Berührungen, wahrnehmen konnte. Nachdem die Ärzte des Krankenhauses das Startzeichen gegeben hatten, befand Louis sich in physiotherapeutischer Behandlung, wodurch wir uns alle erhofften, dass die Lähmung zurückging. Ob die Behandlung aber tatsächlich Erfolg haben würde, konnte uns Niemand versichern.
Ich würde Louis ohne zu zögern auch im Rollstuhl heiraten, aber der Ältere bestand darauf, mir das Ja-Wort im Stehen zu geben. Mir war bewusst, dass die Lähmung Louis belastete, aber er sprach mit Niemanden darüber. Zumindest verkroch er sich nicht, um sich selbst zu bemitleiden, sondern steckte seine ganze Energie in die Physiotherapie. Lächelnd betrachtete ich den Brünetten, weswegen er mich irritiert ansah.
"Was ist?", fragte er.
"Ich liebe dich." Aus dem irritierten Blick wurde ein Lächeln.
"Ich liebe dich auch, Zayn." Zwei mit Tee befüllte Tassen stellte ich auf den Esstisch, ehe ich mich zu Louis herunter lehnte und ihn kurz küsste.
"Und ich fand letzte Nachte sehr schön. Ich hab diese Nähe vermisst."
"Nicht nur du." Louis streckte mir sein Gesicht entgegen, weswegen ich mich erneut vorlehnte und ihn liebevoll küsste.
Egal ob mit oder ohne Rollstuhl ... Dieser Mann war mein Leben und nichts würde mich daran hindern, ihn eines Tages zu heiraten.
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