Zilou (LouisxLiamxZayn / sad) - 2x ehrliche Liebe (Teil 1)
Louis Pov
Nervös saß ich in meinem Wohnzimmer auf der Couch und versuchte die richtigen Worte zu finden, was tatsächlicher noch schwieriger war als befürchtet.
Wie sollte man seinem Freund möglichst schonend beibringen, dass man neben ihn noch eine weitere Person liebte und einfach nicht vergessen konnte, egal wie sehr man es versuchte. Ich liebte Liam und hatte auch nie an meinen Gefühlen für ihn gezweifelt, doch schaffte ich es einfach nicht, die Gefühle für Zayn komplett aus meinem Herzen zu verbannen.
Zayn und ich waren etwa ein Jahr in einer Beziehung gewesen ohne dass je jemand erfahren hatte. Unsere Familie und Freunde, sowie auch das Management, die gesamte Crew und sämtliche Leute mit denen wir irgendwie Kontakt hatten, hatten nie etwas von unserer Beziehung erfahren. Nicht einmal die Fans, die beim Thema Spionage tausend mal besser waren als jedes FBI-Team, schienen nichts geahnt zu haben. Wir wollten es genauso haben. Niemand sollte Spekulationen über unsere Beziehung aufstellen, diese bewerten oder uns irgendwelche Vorschriften machen, wie wir uns zu verhalten hatten. Obwohl wir unsere Liebe geheim hielten, konnten wir sie so ausleben, wie wir es wollten. Es war ein Stückchen Privatsphäre, die uns in vielen anderen Teilen unseres Leben fehlte. Diese Beziehung gehörte nur Zayn und mir.
Doch obwohl wir eigentlich glücklich miteinander waren, zerbrach unser Glück und ich kann bis heute nicht genau sagen, wie es dazu gekommen war. Es könnte an den Gefühlen gelegen haben, die ich für Liam entwickelt hatte, aber vor Zayn verheimlichte oder an der Tatsache, dass Zayn irgendwas vor mir verheimlichte, zumindest hatte ich ab einen bestimmten Punkt das Gefühl, dass es so war. Unsere heile Welt zerbrach, wir trennten uns und Zayn verließ schließlich die Band.
Ich hatte versucht ihn zum Bleiben zu überreden, doch er wollte nicht.
Zayn ging und ich zog mich zurück, um mit meinem Liebeskummer irgendwie klar zu kommen.
Schließlich war Liam es, der mich aus meinen Loch zog und wieder auf die Beine brachte. Ich schaffte es irgendwie mein Leben ohne Zayn fortzusetzen ... aber halt nur irgendwie. Es schien immer ein wichtiger Teil zu fehlen, um mein Glück vollkommen zu machen.
Ohne den Grund meines Gefühlschaos zu kennen blieb Liam an meiner Seite und ich begann mich auf die Gefühle für meinen verbliebenen Bandkollegen zu konzentrieren. Ich schaffte es zwar nicht, die Gefühle für Zayn vollständig aus meinem Herzen zu verbannen, doch zumindest konnte Liam einen genauso großen Teil einnehmen.
Seitdem schlug mein Herz gleichermaßen für zwei Personen und dafür hasste ich mich.
Es war Zayn gegenüber nicht fair, die Gefühle für ihn zu verdrängen und mit einer anderen Person eine Beziehung zu führen.
Es war Liam gegenüber nicht fair, ihm zu sagen, dass ich ihn liebte, dabei jedoch zu verschweigen, dass ich auch Zayn liebte.
Inzwischen war ich seit fast fünf Jahren mit Liam zusammen, dennoch hatte sich nie etwas an meinen Gefühlen für Zayn geändert und Liam war in diesem Punkt noch immer so ahnungslos wie am Tag unseres Zusammenkommens.
"Lou, was ist los?", sprach Liam mich vorsichtig an, wobei er mir eine Hand aufs Bein legte. Er klang nervös und verunsichert, schien keine Ahnung zu haben, warum ich ihn um dieses Gespräch gebeten hatte. Mein unruhiges Verhalten schien Liam die kommenden Worte immer mehr fürchten zu lassen. Er wusste nicht, was auf ihn zukam.
Ich legte meine Hand auf Liams. Für einen Moment betrachtete ich einfach nur unsere Hände.
Würde ich dieses Bild jemals wieder zu Gesicht bekommen, wenn ich Liam endlich von meinen Gefühlen für Zayn erzählte? Mein Blick glitt zu meinem Ringfinger, wo, wäre es nach Liam gegangen, sich ein silberner Ring befinden sollte.
Erst vor wenigen Stunden war der Brünette vor mir auf die Knie gegangen. Vermutlich hatte er sich zuvor die schlimmsten Szenarien ausgemalt, sich dann jedoch eingeredet, dass schon nichts davon passieren würde, da wir uns liebten. Ich hatte ihm nicht die erhoffte Antwort ergeben, sondern hatte, überfordert mit meinen eigenen Gefühlen, die Flucht ergriffen und mich zunächst bei Harry verkrochen, der zwar kein Verständnis für mein Verhalten hatte, da ich Liam doch liebte, mich dennoch für einige Stunden bei sich aufnahm. Ohne dass mein bester Freund eine Erklärung erhalten hatte, war ich wieder gegangen, um Liam endlich die Wahrheit zu sagen.
Nun saßen Liam und ich hier nebeneinander und wussten beide nicht, wie es mit uns weitergehen würde.
"Wenn es dir mit dem Heiratsantrag zu früh war, dann tut es mir leid. Ich möchte dich auf gar keinen Fall zu irgendwas drängen, was du nicht möchtest. Das Einzige was mir wichtig ist, ist dass du glücklich bist."
"Es geht nicht um den Antrag. Ich würde dich gerne heiraten, Liam, aber zuvor solltest du etwas wissen", murmelte ich.
"Möchtest du unsere Beziehung beenden?", fragte Liam, weswegen ich den Kopf schüttelte. "Bist du irgendwann während unserer Beziehung fremdgegangen? Also nicht, dass ich dir sowas zu traue, ich versuche nur heraus zu finden, was los ist." Erneut verneinte ich seine Frage mit einem Kopfschütteln. "Hast du irgendeine Straftat begannen?" Ich sah Liam verständnislos an, schüttelte dennoch den Kopf. Sanft strich Liam mir über die Wange, ehe er einen Kuss auf meiner Stirn platzierte. "Dann hast du keinen Grund so unruhig zu sein, Baby. Egal was dir auf dem Herzen liegt, wir werden es zusammen hinbekommen. Ich liebe dich."
"Zayn und ich waren ein Paar", sprach ich den ersten Teil der Beichte einfach aus, bevor ich es mir noch anders überlegen konnte. Sprachlos sah Liam mich an. "Während des kompletten letzten Jahres, indem Zayn noch ein Teil von One Direction war, waren er und ich zusammen, haben es aber niemanden erzählt. Außer uns beiden wusste keiner Bescheid. Als wir uns getrennt haben, hat Zayn die Band verlassen. Ich konnte ihn nicht umstimmen." Unsicher blickte ich Liam an, der für einen Moment völlig in den Gedanken versunken schien.
"Deswegen ging es dir so beschissen. Eure Beziehung ist das Geheimnis, welches du mir damals nicht verraten wolltest", schlussfolgerte Liam, woraufhin ich leicht nickte. "Natürlich hätte ich gerne früher von eurer Beziehung erfahren, aber das ist Vergangenheit...." Ich unterbrach Liam.
"Nicht ganz." Liam atmete einmal tief durch.
"Tue mir jetzt bitte den Gefallen und rede nicht drum herum, sondern leg die Karten auf den Tisch. Was ist los, Louis? Was willst du mir sagen?"
"Ich liebe Zayn noch, aber ich liebe auch gleichermaßen dich. Was meine Gefühle angeht, habe ich dich nie angelogen, das muss du mir glauben. Ich liebe dich, Liam, und kann mir eine Zukunft mit dir vorstellen, aber ein Teil meines Herzen gehört eben auch noch Zayn und ich kann dir nicht sagen, wen von euch beiden ich mehr liebe oder ob es dabei überhaupt einen Unterschied gibt."
"Du verheimlichst mir also seit fünf Jahren, dass du eine andere Person liebst?"
"Ich hatte Angst, dass ich dich verliere, wenn ich es erzähle und das wollte ich nicht riskieren. Außerdem dachte ich, dass meine Gefühle für Zayn vielleicht irgendwann verschwinden ..."
"Aber das taten sie nicht", beendete Liam meinen Satz, wobei er meine Hand los ließ und sich vom Sofa erhob. "Jetzt macht es auch Sinn, warum du vorhin nicht ja gesagt hast."
"Ich konnte nicht ja sagen ohne dir vorher die Wahrheit zu sagen, was schon lange überfällig war." Liam lief im Wohnzimmer auf und ab, wobei er scheinbar überlegte, wie es nun weitergehen sollte. Schließlich kniete er sich vor mir auf den Boden und legte seine Hände auf meine.
"Ich kann dich nicht heiraten, wenn ich nicht die Gewissheit habe, dass das mit uns funktionieren kann, weil du in Wahrheit Zayn mehr liebst als mich. Solange du nicht weißt, wen du wirklich liebst, denke ich nicht, dass wir eine wirkliche Chance haben."
"Ich liebe dich, das ich keine Einbildung, sondern eine Tatsache."
"Und genauso scheinst du Zayn zu lieben. Ich hab gesagt, dass egal was ist, wir es zusammen hinbekommen werden. Zwar habe ich mit so einer Beichte nicht gerechnet, aber ich werde mein Wort halten. Irgendwie werden wir das schon gemeinsam schaffen."
"Du verlässt mich also nicht?", versicherte ich mich.
"Solange du mir ehrlich sagen kannst, dass du mich liebst, werde ich die Chance auf ein gemeinsames Leben mit dir sicherlich nicht einfach wegwerfen, selbst nicht, wenn ich mir dein Herz mit Zayn für immer teilen müsste."
"Ich liebe dich", brachte ich hervor, ehe ich meine Lippen auf die von Liam legte. Aneinander festhaltend saßen wir einen Augenblick einfach dort und küssten uns.
Schließlich erhob Liam sich vom Fußboden, nahm mein Handy vom Wohnzimmertisch und reichte mir dieses.
"Ruf Zayn an, er soll herkommen. Vielleicht finden wir ja irgendeine Lösung, die für uns alle in Ordnung ist. Besonders wenn Zayn deine Gefühle noch erwidern sollte, müssen wir irgendeinen Weg finden, mit dem wir alle Leben können." Zögerlich nahm ich das Handy entgegen. "Ich lass dich einen Moment allein, damit ihr in Ruhe reden könnte. Ich liebe dich, Louis" Liam drückte mir noch einen Kuss auf den Kopf, ehe er das Wohnzimmer verließ. Einen Moment sah ich ihm einfach nach, dann glitt mein Blick zurück zum Handy in meinen Händen. Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum, während ich begann Zayns Nummer heraus zu suchen und ihn schließlich anrief. Schneller als mir lieb war, wurde mein Anruf angenommen.
"Malik", meldete sich Zayn am anderen Ende der Leitung knapp.
"Hey", murmelte ich.
"Louis", stellte er fest. Für einen Moment herrschte Stille, bis Zayn sich scheinbar wieder gesammelt hatte. "Warum rufst du an? Ist irgendwas passiert?"
"Können wir reden?"
"Worüber? Über die Hochzeit von Liam und dir?" Sprachlos starrte ich an die gegenüberliegende Wand. "Niall hat mir gesagt, dass Liam ein Antrag für dich plant. Er konnte ja nicht ahnen, dass ich die falsche Person für ein Gespräch über dieses Thema bin."
"Liam weiß über uns Bescheid. Ich habe ihm von unserer Beziehung erzählt und davon, dass ich dich noch immer liebe?"
"Und jetzt hat er dich sitzen lassen?"
"Nein, hat er nicht. Er liebt mich, so wie ich ihn liebe ... aber halt auch dich. An meinen Gefühlen von damals hat sich nichts geändert. Liam hat mich vorhin gefragt, ob ich ihn heirate, doch konnte ich nicht mit ja antworten, weil ich euch beide liebe. Wenn du mir jetzt sagst, dass du meine Gefühle nicht mehr erwiderst ..."
"Kannst du glücklich mit Liam werden", unterbrach Zayn mich.
"Würde das nichts an meinen Gefühlen für dich ändern. Jedoch würde ich dich dann in Ruhe lassen", korrigierte ich ihn.
"Und wenn ich dir sagen, dass ich dich auch noch liebe?"
"Dann wäre es schön, wenn du vorbei kommen könntest, damit wir irgendeine gemeinsame Lösung finden können." Zayn seufzte.
"Ich liebe dich, Lou, habe nie damit aufgehört, aber ich will deinem Glück mit Liam nicht im Weg stehen und ehrlich gesagt, sehe ich keine Möglichkeit, die für uns alle drei optimal wäre. Einer von uns würde immer verletzt werden."
"Lass uns doch zumindest versuchen gemeinsam nach einem Weg zu suchen."
"Alles Gute zur Verlobung", sagte Zayn noch, dann beendete er das Telefonat. Schweigend starrte ich auf mein Handy. Nachdem es einen Moment völlig ruhig im Wohnzimmer gewesen war, kehrte Liam zurück. Fragend blickte er mich an.
"Zayn möchte nicht reden."
"Liebt er dich noch?", erkundigte sich mein Freund. Ich nickte. "Dann fahren wir halt zu ihm. Ohne Reden bekommen wir diese Situation nicht geklärt." Skeptisch blickte ich ihn an, weswegen er mir seine Hand auffordernd entgegen streckte. Ich erhob mich seufzend vom Sofa, überbrückte die Schritte bis zu Liam und ergriff seine Hand.
Gemeinsam liefen wir zu Liams Auto, wo ich auf dem Beifahrersitz platz nahm.
"Vielleicht ist es keine gute Idee einfach bei Zayn aufzutauchen", warf ich ein.
"Möglich, aber ein Versuch ist es Wert. Vielleicht hat er, bis wir bei ihm ankommen, auch den ersten Schock überwunden." Ich sagte nichts weiter dazu, sondern sah einfach schweigend in die Nacht hinaus. Passend zur aktuellen Lage, regnete es in Strömen.
Ich wandte nach einigen Minuten Fahrt meinen Blick vom Sternenhimmel und den Regentropfen am Autofenster ab, um Liam ansehen zu können. Er bemerkte meinen Blick, drehte sein Gesicht etwas in meine Richtung und schenkt mir ein Lächeln, wobei er nach meiner Hand ergriff.
"Wir bekommen das hin. Ich liebe dich, mein Engel."
"Ich liebe dich auch, Li", erwiderte ich schwach lächelnd. Womit hatte ich diesen Mann nur verdient? In meinem Augenwinkel tauchte ein Lichtkegel auf, weswegen ich den Kopf zur Seite drehte. Gerade als ich realisierte, dass es sich bei den Lichtkegeln um zwei Autoscheinwerfer handelte und ich Liam eine Warnung zu rufen wollte, krachte das Auto mit voller Geschwindigkeit in uns hinein. Ich schrie, während ein heftiger Schmerz meinen kompletten Körper durchzog und ich völlig die Orientierung verlor.
Als ich das nächste Mal die Augen aufschlug, befand ich mich noch immer im Auto. Ich spürte nichts außer Schmerz in jedem Zentimeter meines Körpers. Langsam drehte ich den Kopf in Liams Richtung. Sein Kopf lag auf dem Lenkrad.
Ich murmelte seinen Namen, zu mehr war ich nicht in der Lage. Liam regte sich kein Stückchen. Ich war viel zu benommen, um sagen zu können, ob er lediglich bewusstlos oder tot war. Stumm rannen mir Tränen übers Gesicht.
Unter Schmerz schaffte ich es den Kopf in die entgegengesetzte Richtung zu drehen, wo ich das zweite Auto erkannte. Neben dem Wrack lag eine Person regungslos auf der Straße. Trotz meiner Benommenheit, erkannte ich die Person augenblicklich.
"Zayn", hauchte ich seinen Namen, dann legte sich die Dunkelheit wieder über mich.
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