Zayns Pov 

Mir war einfach nur noch langweilig und mit jeden Tag wuchs der Wunsch nach Normalität. Wie oft hatte ich mich in den letzten Jahren über meinen überfüllten Terminkalender beklagt, nun hätte ich ihn zu gern wieder zurück. Doch sah es aktuell nicht danach aus, als würde in naher Zukunft der Alltag zurückkehren. 

Alle Auftritte, sowie Interviews wurden gecancelt. Das ein oder andere Interview fand zwar noch über Skype und ähnliches statt, doch war das einfach nicht das Gleiche.  

Zumindest wohnte ich nicht allein, sondern hatte meine vier Jungs bei mir. Allerdings waren wir es nicht mehr gewohnt, soviel gemeinsame Zeit zu haben, weswegen es gelegentlich zu Auseinandersetzungen kam. 

Seufzend erhob ich mich von meinem Bett und machte mich auf die Suche nach einer Beschäftigung. In der Küche traf ich auf Louis, Niall und Harry. 

Während Harry mit seiner Kamera am Esstisch saß und sich Bilder anguckte, stand Niall mit einem Kochbuch, welches er durchblätterte, an der Kücheninsel und Louis saß mit seinem Handy auf der Küchenanrichte. 

  "Was macht ihr?", erkundigte ich mich, wobei ich mich zu Niall gesellte, ihm einen Arm um die Schulter legte und einen Kuss auf seiner Schläfe platzierte. 

  "Ich suche ein Gericht fürs Mittagessen, wofür wir alle Zutaten haben und Niemand extra einkaufen muss. Allerdings sind die beiden Herren, die sich mit mir in der Küche aufhalten, aktuell nicht die größte Hilfe", berichtete Niall mir. 

  "Beschwer dich mal nicht. Im Gegensatz zu dir bin ich schon längst am Kochen", meinte Louis, weswegen Niall und ich beide irritiert zu ihm sahen. Er saß unverändert mit seinem Handy auf der Küchenanrichte. 

  "Essen bestellen ist kein kochen", warf Harry ein ohne den Blick von seiner Kamera zu heben.

  "Zumindest organisiere ich uns etwas zu essen und nutze meine Zeit somit sinnvoller als mit Bilder angucken."

  "Das ist ja großartig, dass der ach so tolle Louis Tomlinson  sich auch mal nützlich macht statt nur im Weg herum zu stehen."

  "Jungs", funkte Liam, der gerade die Küche betreten hatte, dazwischen. "Hört auf euch grundlos an zu zicken. Harry, warum zeigst du Louis die Bilder nicht mal? Die sind echt gut geworden."

  "Ich möchte ihn ja nicht mit so etwas unsinnigen langweilen. Es sind ja nur gemeinsame Erinnerungen, warum sollte man sich sowas auch freiwillig angucken." Liam verdrehte die Augen und ging zu Louis, dem er das Handy aus der Hand nahm. Anschließend zog er ihn von der Anrichte, um ihn in Harrys Richtung zu schieben. Dem Lockenkopf nahm er die Kamera ab und platzierte Louis auf seinen Schoss. Ohne einen weiteren Kommentar kam Liam zu uns herüber. 

  "Wenn Louis jetzt Essen bestellt, hat sich das Kochbuch wohl erstmal erledigt", stellte Liam fest. 

  "Gott sei Dank", seufzte Niall erleichtert, wobei er das Buch zu klappte. "Für alle Gerichte, auf die ich Hunger gehabt hätte, fehlte uns irgendwas. Darf ich mir selbst was zu essen aussuchen oder bestimmt Louis jetzt, was wir essen?" 

  "Bestimmen klingt so negativ. Sagen wir mal, wir werden von ihm mit unserem Essen überrascht."

  "Zumindest wenn er heute noch zum Absenden der Bestellung kommt", merkte ich an, wobei ich Larry betrachtete. Louis hatte sich inzwischen mit den Rücken an Harry gelehnt, der beide Arme fest um den Kleineren geschlungen hatte. Seine Kamera befand sich in Louis Händen. Gemeinsam schauten sie sich nun doch die Bilder an. 

  "Na toll, bei der Anzahl der Bildern, die Harry auf seiner Kamera hat, kann es sich ja nur noch um Jahre handeln", jammerte Niall, weswegen ich ihn lachend enger an meine Seite drückte. 

  "Wir passen schon auf, dass du uns nicht verhungerst", meinte ich. 

  "Wehe wenn nicht." Warnend tippte Niall mir gegen die Brust. Ich hielt seine Hand grinsend fest und platzierte einen Kuss auf seinen Handrücken. 

  "Louis ist ja beschäftigt, darf ich mich jetzt um die Essens-Überraschung kümmern?", informierte sich Liam, welcher sich Louis Handy von der Anrichte genommen hat und darauf herum scrollte.

  "Ey, Finger weg von meinem Handy", beschwerte sich Louis, der von Harrys Schoss aufstand, mit wenigen Schritt bei uns war und einfach auf die Kücheninsel kletterte, um Liam auf der anderen Seite zu erreichen. Er nahm Liam das Handy ab mit welchem er sich aufrichtete. 

  "Tomlinson! Runter von der Arbeitsfläche! Es reicht schon, dass du da ständig drauf sitzt, dann muss du dich nicht auch noch drauf stellen!", schimpfte Liam los, was vom Älteren jedoch einfach ignoriert wurde. Ohne Vorwarnung packte Liam Louis an der Hüfte und zog ihn mit Schwung von der Kücheninsel. Louis schrie erschrocken auf. Dabei ließ er sein Handy fallen, welches mit dem Display auf den Boden knallte. Vor sich hin schimpfend befreite Louis sich aus Liams Griff, sammelte sein Handy vom Boden auf und verschwand damit aus der Küche. 

  "Bestellt er jetzt noch essen?", fragte Niall, als einige Sekunden lang keiner etwas gesagt hatte. 

  "Nein, ich denke nicht. Es seiden Liam folgt ihm jetzt und versöhnt sich mit ihm wieder", antwortete ich. 

  "Vergiss es, der Herr kann sich auch mal von sich aus entschuldigen ohne dass ihm irgendjemand hinter her läuft", entschloss Liam, während er sein eigenes Handy hervor holte. Harry legte seine Kamera zur Seite, ehe er sich Richtung Tür begab, was Liam jedoch aufsehen ließ. "Nein, Harry, du rennst ihm jetzt auch nicht hinterher. Lass die Diva ruhig etwas schmollen."

  "Ich darf jawohl noch selbst bestimmen, wann ich mich wo aufhalte", erwiderte der Lockenkopf, woraufhin er einen bösen Blick von Liam erhielt. 

  "Das ist doch jetzt albern", mischte ich mich ein. "Es kann doch nicht sein, dass wir, nur weil jetzt mal ein paar Tage am Stück alle zusammen an einem Ort sind, was früher ja auch ohne Probleme ging, wir uns wegen jeder Kleinigkeit in die Haare kriegen. Lasst uns doch lieber die gemeinsame Zeit nutzen und vor allem genießen." Liam und Harry erwiderten nichts, während Niall zustimmend nickte. "Harry, Niall, sucht ihr uns doch schon mal etwas zu Essen raus. Liam, du kommst mit mir zu Louis." Ohne auf eine Antwort zu warten verließ ich die Küche. Liam hörte ich hinter mir seufzen, dann schien er mir dennoch zu folgen. Da die Terassentür im Wohnzimmer aufstand, steuerte ich diese an und fand Louis tatsächlich rauchend auf der Hollywoodschaukel vor. Auffordernd blickte ich zu Liam, welcher ein weiteres Mal seufzte. Er lief unter meinem wachsamen Blick über die Terrasse und ließ sich neben Louis nieder. Einen Moment schwiegen beide, dann ergriff Liam das Wort. 

  "Du solltest wirklich weniger rauchen." Louis verdrehte die Augen, sagte aber nichts weiter dazu. Daraufhin nahm Liam ihm einfach die Zigarette aus der Hand, warf sie auf den Boden und trat sie aus. 

  "Spinnst du eigentlich? ..." Weiter konnte Louis sich gar nicht aufregen, da Liam ihn mit einem Kuss zum Verstummen brachte. Der Ältere zögerte, erwiderte dann jedoch den Kuss. Ich entschloss den Beiden etwas Zweisamkeit zu gönnen und kehrte zurück in die Küche, wo ich scheinheilig von Harry und Niall angelächelt wurde. 

  "Was habt ihr angestellt?", verlangte ich zu erfahren. 

  "Ganz eventuell ist die Essenbestellung etwas ausgeartet, weil wir uns nicht entscheiden konnten", beichtete Harry. 

  "Aber man kann das Essen ja im Ofen wieder warm machen und heute Abend oder morgen Mittag noch essen", ergänzte Niall schnell. 

  "Genau, so haben wir gleich zwei ... oder drei Mahlzeiten und der Lieferant muss nur einmal kommen." Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf über die Beiden.  

  "Ich nehme das jetzt mal so hin, da ich heute wirklich keine Lust auf weitere Streitigkeit habe", meinte ich. Liam und Louis stießen wieder zu uns. 

  "Wie geht's dem Handy?", erkundigte sich Niall vorsichtig. 

  "Alles gut, ist noch heile und funktioniert", antwortete Louis, der sich zurück an den Esstisch setzte und dort nach Harrys Kamera griff. Der Besitzer geselle sich augenblicklich wieder zu ihm. Hinter dem Stuhl blieb Harry stehen, legte beide Hände auf Louis Schultern und schaute sich mit diesem die restlichen Bilder an. 

  "Danke", kam es von Liam, weswegen ich ihn fragend ansah. "Fürs Streit schlichten", ergänzte er, ehe er mir einen Kuss auf die Lippen drückte. Lächelnd blickte ich ihn an. 

Der restliche Tag verlief zum Glück streitfrei ab und Dank der riesen Essensbestellung von Harry und Niall, waren wir meilenweit vom Hungertod entfernt.