Never Let Him Go || Ziam

Hallöchen es tut mit Leid, dass in letzter Zeit überhaupt nichts kam aber ich war völlig im Stress wegen Schule und allem drum und dran. Aber hier kommt der nächste OS und siehe da, Ziam hat sich auch mal durchgesetzt. Ich bin gespannt, was ihr hiervon haltet und nur schonmal ne Warnung im Vorraus: Das Ende ist mehr als platt, ich sags euch aber ich war gestern Abend zu müde um es irgendwie gut hinzukriegen... lasst gerne eure Meinung da!
Liebe Grüße und ganz sicher bis bald!

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Never Let Him Go || Ziam

Er sprang aufgeweckt und fröhlich über die Bühne, im Hintergrund konnte er die vielen Fans sehen, die ihm zuriefen und seine Songs mitsangen. Wind fuhr durch die wunderbar braunen Haare, die mittlerweile etwas länger waren als vorher. Er konnte das ausgelassene Grinsen auf den vollen, geschwungenen Lippen sehen.

Es zerriss Zayn das Herz. Wie jedes Mal, wenn er ihn sah, wie er tat, als wäre nie etwas passiert. Zayns Fingerknöchel färbten sich weiß, so fest umklammerte er das Handy in seiner Hand. Stumme Tränen liefen seine Wangen hinunter, tropften auf sein schwarzes Bandshirt von Nirvana.

Immer, wenn er Instagram öffnete, strahlte ihm dieses weiße Lächeln entgegen, von dem er bis vor einigen Monaten noch geglaubt hatte, es niemals zu verlieren. Doch stattdessen saß er nun allein hier in seiner Wohnung in London, während seine große Liebe durch die Welt tourte und seine Fans glücklich machte. Es war schwer für ihn, so weiterzumachen, wie zuvor. Jeder Ort erinnerte Zayn an die vergangenen Jahre, in denen er so glücklich gewesen war.

Ein gequälter Schrei entwich seiner Kehle, als er das Handy in seiner Hand mit voller Wucht gegen die nächste Wand schleuderte. Er hörte das Knacken, als das Display brach und das Bild erlosch. Frustriert raufte er sich die Haare. Warum konnte er nicht einfach alles vergessen? Warum musste er sich seit Monaten durchs Leben kämpfen? Das hatte er doch nicht verdient! Oder?

Zayn schlug sich die Decke von den Beinen und schwang sich aus dem Bett, das er seit vielen Monaten kaum verlassen hatte. Mit nackten Füßen taperte er durch den Raum und hob das Handy wieder auf. Er drückte auf den Home-Button. Nichts geschah. Auch der On-Knopf an der Seite reaierte nicht.

   ,,Fuck!", stieß er aus und feuerte es erneut gegen die Wand, dass das Display weiter brach.

Verzweifelt lehnte er seine Stirn gegen die Wand, die mit seinen Zeichnungen zugepflastert war. Seine Tränen tropften auf die Blätter, verschmierten die Bleistiftstriche, die er so sorgfältig auf dem Papier platziert hatte. Mit verschwommenem Blick betrachtete er die vielen Blätter. Alles nur Entwürfe für neue Ölgemälde.

Zum wiederholten Male fuhr er sich durch die Haare und übers Gesicht, als er einige Schritte zurück trat, um die Wand mit schiefgelegtem Kopf zu mustern. Malik stand auf jeder einzelnen Zeichnung. Seine Signatur.

Ja, Zayn war Künstler. Er hatte schon oft auf großen Ausstellungen vorstellig sein dürfen, hatte viele Gemälde verkauft, oft zu guten Preisen. Doch seit der Trennung zeichnete er nicht mehr. Er konnte es nicht. Egal, wo er sich hinsetzte, egal zu welcher Zeit. Immer verharrte der Stift über dem Papier, bereit dazu, die Striche an die richtigen Stellen zu setzen, doch es ging nicht.

Seit Monaten hatte er kein Bild mehr verkauft. Seine Taschen waren leer, die Wohnung und die Rechnungen konnte er gerade so mit dem Lohn abdecken, den er aus seinem Job als Betreuer im Kindergarten erhielt. Doch für viel mehr reichte es nicht. Seit Tagen hatte er kein anständiges Mittagessen mehr gehabt.

Seufzend starrte Zayn weiterhin auf die Zeichnungen, bevor er sich abwandt, das kaputte Handy aufsammelte und auf den unordentlichen Schreibtisch schmiss. Dann wühlte er in dem Klamottenhaufen nach einer sauberen Jeans und einem Pullover, ehe er noch einmal im Bad verschwand.

Als er sich im Spiegel sah, wurde ihm beinahe schlecht. Er konnte seinen eigenen Anblick kaum mehr ertragen. Er sah so armselig aus. Die Wangen unnormal eingefallen und das Braun seiner Augen leblos. Und die dunklen Augenringe machten es auch nicht unbedingt besser. Dazu kam der verschmierte Kayal, den er sich vor einigen Tagen einfach so gemacht hatte.

Schnell kramte er den Make-Up-Entferner aus dem Schränkchen über dem Waschbecken und wischte die schwarze Farbe mit einem Wattepad weg. Als alle Rückstände beseitigt waren, warf er das verfärbte Pad in den Mülleimer und stand einige Minuten verloren vor dem Spiegel.

Sollte er neuen Kayal aufsetzen? Oder würden ihn die Leute dann für einen Freak halten?

Zayn schüttelte den Kopf. Eigentlich war es auch völlig egal, was die anderen dachten. Sein Augenbrauenpiercing und der Ring um seine Lippe zusammen mit den vielen, klimpernden Ringen an seinem einen Ohr und den Tattoos stießen die Leute doch sowieso ab. Also kam es doch auf etwas Make-Up nicht an.

Mit zittrigen Fingern griff er nach dem dünnen Stift, beugte sich näher an den Spiegel und setzte die erste Linie. Er hatte es letztens gesehen und überraschenderweise gefiel es ihm. Irgendwie.

Nach einigen, verzweifelten Versuchen, hatte er es geschafft und schmale, schwarze Linien umrandeten seine Augen. Einigermaßen zufrieden steckte er die Kappe zurück auf den Stift und legte ihn auf den Waschbeckenrand, um das Bad wieder zu verlassen.

Im Flur nahm er seine dicke Winterjacke vom Haken, zog sich die schwarzen Boots an und griff nach seiner Tasche auf dem Boden. Es war lange her, seit er die Wohnung Mal verlassen hatte. Das letzte Mal vor einigen Tagen, als er doch mal einkaufen musste, weil Harry ihm nichts mehr vorbeibringen wollte.

Harry war Zayns bester Freund, der ebenfalls in der Kita arbeitete. Über ihn hatte er auch den Mann kennen gelernt, dem er immer noch hinterher trauerte. Zayn schüttelte den Kopf, um den Gedanken an ihn zu verscheuchen. Aber es ging nicht. Erinnerungen kochten in ihm hoch.

Er sah ihn vor sich, wie er mit diesen vefluchten, braunen Augen und dem unglaublich weißen Lächeln auf ihn zugeschlendert kam und nach Zayns schwitziger Hand griff, um sich vorzustellen.

Zayn biss fest die Zähne zusammen und schlang die Arme fest um seinen Oberkörper, während seine Füße ihn über die teils rutschigen und schneebedeckten Wege führten. Sein warmer Atem bildete immer wieder eine weiße Wolke vor seinem Gesicht, wenn er ausatmete. Winzige Schneekristalle in allen möglichen Formen segelten wie in Zeitlupe durch die kühle Luft.

Auf dem Weg traf er nicht viele Menschen. Die meisten blieben bei dieser Kälte lieber in ihren warmen Wohnungen und schauten sich Filme an oder spielten mit ihrer Familie Gemeinschaftsspiele. Aber Zayn mochte die Kälte. Der Winter war seine liebste Jahreszeit, war es schon immer gewesen. Er liebte die vielen verschiedenen Sachen, die man machen konnte. Schneeballschlachten, Eislaufen oder einfach mit einer heißen Schokolade über den Wintermarkt schlendern.

Ein Seufzen entwich Zayns Lippen, als er daran dachte, dass das alles die Sachen waren, die er mit ihm gemacht hatte. Erneut glaubte er, den Riss in seinem Herzen weiter aufreißen zu spüren. Es tat einfach so weh.

Es dauerte nicht lang, bis er schließlich den Ort erreichte, an den er immer ging, wenn er Ruhe brauchte. Mit langen Schritten ging er auf die weiße Bank zu, die nahe des Ufers des Sees in einem kleinen Park stand. Dieser Ort lag versteckt hinter einigen Bäumen und war nur über eine kleine Brücke erreichbar.

Zayn schob die hängenden, schneebesetzten Äste der Weide beiseite und tauchte in die verwunschene Welt ein, die dahinter lag. Nach wenigen Schritten hatte er die Bank erreicht, nahm seine Tasche von der Schulter und setzte sich. Sein Blick wanderte an den verworrenen Ästen der Weide entlang, musterte die dünnen Eiszapfen, bis er schließlich an dem zugefrorenen Wasser des Sees landete.

Da draußen erkannte er einige Kinder, die Schlittschuh liefen. Ihre aufgeregten Stimmen drangen leise aus der Ferne an Zayns Ohr und zauberten ihm ein sanftes Lächeln auf die Lippen. Er betrachtete das Schauspiel eine ganze Weile, ehe er nach seiner Tasche griff, den Reisverschluss aufzog und sein Skizzenbuch und einen Bleistift herausholte.

Er öffnete das verknotete Lederband, das die Seiten zusammenhielt, und schlug es auf. Kurz blätterte er durch die vielen Zeichnungen. Manche zeigten einfach einen Ausschnitt einer Szene oder es war ein Muster, das Zayn durch den Kopf ging. Das letzte Bild, das er gezeichnet hatte, zeigte Niall detailgetreu dargestellt, wie er sich gerade auf seinen Geburtstagskuchen stürzte. Es war eine Momentaufnahme, die sogleich wieder die Erinnerung an diesen tollen Tag in Zayns Gedächtnis rief.
Schmunzelnd betrachtete er die Zeichnung, die ihm zugegebenermaßen gut gelungen war. Dann blätterte er um, auf eine neue Seite, und setzte den Bleistift an. Mit wenigen Handbewegungen hatte er die groben Grundrisse seiner Umgebung festgehalten. Seine geübte Hand flog über das dicke Papier, während seine Augen zwischen den vielen Details hin und her huschten. Er wusste, wie er die Schatten und Sonnenreflexe setzen musste, damit es realistisch aussah.

Zayn biss sich auf die Unterlippe, als er mit seinem kleinen Finger die Schatten verwischte. Und wie jedes Mal versank er derartig in seiner Arbeit, dass er alles um sich herum ausblendete und nichts mehr wahrnahm außer den Moment, den er festzuhalten versuchte. So merkte er auch nicht die Gestalt, die sich leise neben ihm auf die Bank setzte.

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Ein zaghaftes, verträumtes Lächeln zierte Zayns Lippen, als er mit einer schwungvollen Bewegung den Bleistift über das Papier fliegen ließ und seine Unterschrift unter die Zeichnung setzte. Es erfüllte ihn mit Freude, jedes Mal wenn er etwas gezaubert hatte.
Die Sonne schien durch die Zweige der Weide auf ihn herab und kleine Punkte huschten auf dem Papier umher. Einen Moment betrachtete Zayn die Zeichnung. Sie gefiel ihm wirklich. Vielleicht konnte er die ja zu einem Gemälde ausarbeiten. Er klappte das Buch zu, schlug das rechte über das linke Bein und griff neben sich in seine Tasche, um sein Notizbuch herauszuholen. Er wollte sich die Farben notieren, die er noch besorgen musste.

Seufzend kramte Zayn in der Tasche nach einem Kugelschreiber. Als er ihn dann schließlich endlich fand, hob er erleichtert aufseufzend den Blick und erschrak sich fast zu Tode. Er zuckte heftig zusammen und fiel beinahe rückwärts über die Lehne von der Bank. Ein spitzer Schrei entfuhr ihm. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Zayn zu der Person neben ihm. Dieser beugte sich gerade nach unten, um Zayns Notizbuch aufzuheben, das ihm vor Schreck vom Schoß gefallen war.

Zayn hielt den Atem an. Sein ganzer Körper war angespannt, bereit zur Flucht. Es machte ihm Angst, dass jemand da war. An seinem besonderen Ort. Seinem Safe Space, von dem er noch nie jemandem erzählt hatte außer...

   ,,Li?", hauchte Zayn, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel.

Der Mann, der immer noch vor ihm im Schnee kniete, das Buch in den Händen, hob langsam den Blick und schaute ihn an. Das intelligente Braun seiner Augen strahlte Zayn warm an und das sanfte Lächeln auf den schön geschwungenen Lippen ließ die Schmetterlinge in seinem Bauch aus ihrem Winterschlaf erwachen. Zayn spürte, wie sie in ihm flatterten. Ihm wurde warm und kalt zugleich und ein leicht roter Schimmer legte sich auf seine sowieso von der Kälte geröteten Wangen.

Sein Körper schien zu vergessen, wie man atmete. All die Gedanken, die Sorgen, die ihm durch den Kopf gingen, waren wie weggepustet und alles woran er denken konnte, war der Mann, von dem er glaubte, ihn nie wiederzusehen. Und doch kniete dieser jetzt vor ihm. Hier, an dem Ort, an dem alles angefangen hatte.

Zayn konnte es nicht glauben. Das konnte nicht wahr sein. Er hatte ihn verlassen, um die Welt zu bereisen und berühmt zu werden. Er konnte unmöglich hier sein.

   ,,Li-", setzte Zayn erneut an. ,,Liam? Bist du es wirklich?"

Der Mann vor ihm lächelte ihn von unten an und nickte sanft.

   ,,Hey, Zayn", flüsterte er.

Und da spürte Zayn, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen, die er seit Monaten zu verdrängen versucht hatte. Verzweifelt drehte er seinen Kopf weg, schlug die Hände vors Gesicht. Er presste die Augen zu und biss sich hart in die Unterlippe. Ein leises Schluchzen fiel von seinen Lippen ab.

Kurz darauf spürte er eine Hand, die sanft über seine strich und sie schließlich von seinem Gesicht zog. Die Stelle, an der Liams Hand seine berührte, kribbelte und jagte Schauer über Zayns Rücken. Vorsichtig, fast zögerlich, legte Liam das Notizbuch auf die Bank neben Zayn und verschränkte ihre Finger miteinander. Zayn verstand die Welt nicht mehr. Warum war er wieder zurück? War ihm das Leben auf der Tour zu langweilig geworden? Suchte er Ablenkung?

Sein Blick lag auf ihren verschränkten Fingern.

   ,,Warum?" Seine Stimme war kaum mehr als ein Windhauch.

Stille.

Zayn wartete, bis Liam etwas sagte, schaute dabei weiter auf ihre Hände. Seine Kehle war trocken und seine durch die Kälte spröden Lippen bebten vor unterdrücktem Schluchzen.

   ,,Ich weiß es nicht", kam es leise als Antwort zurück.

Liam streichelte mit seinem Daumen über Zayns Handrücken, bevor er den Blick hob und Zayns Augen suchte.

   ,,Aber was ich weiß, ist, dass ich dumm war. Ich war so unfassbar dumm, dir das anzutun, Zayn. Wenn ich es ungescheh-"

Plötzlich ruckte Zayns Blick hoch. Die Trauer von eben hatte sich in Zorn verwandelt. Er entriss Liam seine Hände und sprang auf.

   ,,Wag es nicht das zu sagen!", zischte er aufgebracht. ,,Wenn du es ungeschehn machen könntest. Pf! Das kannst du nicht!"

   ,,Ich weiß", murmelte Liam und senkte schuldbewusst den Blick.

   ,,Du kannst es nicht rückgängig machen, Liam. So sehr du es wolltest, es steht einfach nicht in deiner Macht. Du hättest es einfach nicht tun sollen. Aber du hast es getan. Warum hast du es getan? Warum hast du alles, was wir hatten, durch den Dreck gezogen und mich verlassen? Warum, Liam?"

Zayns wütende Stimme schnitt durch die kalte Luft wie ein Messer. Liam zuckte zusammen und in seinen Augen stand eindeutig Schuld.

   ,,Die haben mir eine Chance auf eine super Karriere gegeben, ich..."

Zayn unterbrach ihn fassungslos. ,,Du hast mich also für Geld verlassen?"

Mit großen Augen schaute Liam auf und stellte sich hin. Er schüttelte den Kopf.

   ,,Ich wollte dich ja..."

   ,,Was? Was wolltest du? Mir Geld geben? Damit ich die Klappe halte und niemandem verrate, dass der große Liam Payne schwul ist? Ich weiß, dass deine Karriere dann vorbei wäre! Aber weißt du was?" Zayn schaute ihn fragend an. ,,Ich würde dich nie verraten. So sehr du mir auch wehgetan hast, sowas würde ich nicht tun."

   ,,Aber ich wollte mit dem Geld mit dir..."

   ,,Geld, Geld, Geld! Immer geht es nur ums Geld! Aber hast du bei alldem auch nur eine Sekunde mal an mich gedacht? Wie es mir damit ging, dass du mir per SMS gesagt hast, dass du abhaust? Ich muss schon sagen, das war echt unter deiner Würde", schnaubte Zayn verächtlich und verschränkte die Arme vor der Brust.

   ,,Ich hatte keine Wahl, Zayn!", stieß Liam aus.

   ,,Keine Wahl? Man hat IMMER eine Wahl, Liam!"

Zayn fuhr sich durch die Haare, während Liam ihn mit Tränen in den Augen ansah.

   ,,Ich nicht."

   ,,Was?", fragte Zayn nach.

Liam hob die Hände. ,,Ich hatte keine Wahl."

   ,,Aber warum?" Verständnislos schüttelte Zayn den Kopf.

   ,,Ich war so dumm, als ich den Vertrag unterschrieben habe. Geblendet von dem ganzen Kram, was auf mich zukommt. Da hab ich ihn nicht ordentlich durchgelesen. Zayn, ich hab erst im Nachhinein die eine Klausel gesehen. Hätte ich nicht mit dir Schluss gemacht, dann wäre... dann hätte ich den Vertrag gebrochen. Ich hatte keine Wahl", erklärte Liam mit Tränen in den Augen.

   ,,Sie hätten mir alles genommen, was ich hatte. So oder so hätten sie den Kontakt zu dir unterbunden. Und ich wollte es wenigstens selber machen."

Zayn schluckte. So hatte er das gar nicht gesehen. Immer dachte er, Liam würde ihn nicht mehr lieben und ihn für das Geld und die vielen Mädchen verlassen. Aber so war das gar nicht. Liam wurde von seinem Management dazu gezwungen, mit ihm Schluss zu machen und den Kontakt abzubrechen. Er hatte wirklich keine Wahl gehabt.

Die Erkenntnis traf Zayn so hart wie eine Abrissbirne. Sprachlos und mit großen Augen starrte er Liam an.

   ,,Mensch Zayn, ich wollte das alles gar nicht. Ich wusste nicht, worauf ich mich da eingelassen habe." Flehend sah Liam ihn an. ,,Bitte Z, sag doch was."

Jetzt war es vorbei mit Zayn. Schluchzend stolperte er einige Schritte vor, streckte die Arme nach Liam aus und prallte heftig gegen dessen Brust. Fest klammerte er sich an ihn.

   ,,Es tut mir so leid. Alles", flüsterte Liam an seinem Ohr.

Sein warmer Atem streifte Zayns Hals. Gänsehaut jagte über seinen Körper. Auch er vergrub sein Gesicht an Liams Hals, ließ den Tränen freien Lauf.

   ,,Ich liebe dich doch."

Diese Worte trafen Zayn mitten ins Herz. Wild begann es zu schlagen, dass er glaubte, Liam müsste es hören. Sein Magen kribbelte angenehm und seine Wut verrauchte. Ein warmes Gefühl erfüllte seinen schmalen Körper. Das Gefühl, das er aufgegeben hatte in dem Moment, als er die Nachricht erhielt.

Aber es war wieder da. So weich wie das saftig grüne Gras im Sommer. So warm wie frisches Brot, das gerade aus dem Ofen kam und so wunderbar roch. So zierlich wie ein Kolibri und doch so stark als könne es Berge einreißen. Es war so vollkommen wie Honig, der einem die Kehle herunter rann. Es war etwas, das Zayn nicht beschreiben konnte.

Er löste sich ein Stück von Liam, nur um ihm in die Augen sehen zu können.

   ,,Ich hab dich vermisst", hauchte er.

Ein Lächeln schlich sich auf Liams Lippen und seine Hände, die bis eben noch auf Zayns Hüften gelegen hatten, strichen nun zärtlich über seine Wangen.

   ,,Ich dich auch." Tief sah er Zayn in die Augen. ,,Ich liebe dich."

   ,,Und ich liebe dich", erwiderte Zayn schmunzelnd. ,,Auch, wenn du ein Arsch warst."

   ,,He-", wollte Liam protestieren, doch da hatte Zayn ihn auch schon zu sich hingezogen und seine Lippen auf die des anderen gepresst.

Ihre Lippen bewegten sich in völligem Einklang und die Schmetterlinge in Zayns Bauch veranstalteten die größte Party, die er sich vorstellen konnte. Sein ganzer Körper kribbelte vor Glück und... Liebe. Ja, das war es. Liebe.

~3 Jahre später~

   ,,Ja, ich will" , schnieft Zayn unter Tränen, während er auf Liam hinuntersieht, der vor ihm kniet.

Ein breites Lächeln legt sich auf dessen Lippen.

   ,,Echt?"

Zayn lacht. ,,Ja, du Idiot!"

Dann springt er nach vorn und damit direkt in Liams Arme. Durch die Wucht reißt ihn Zayn mit nach hinten und kurz darauf landen sie Arm in Arm im warmen Gras.

   ,,Ich liebe dich", nuschelt Liam in Zayns Nacken.

   ,,Ich dich auch", lächelt Zayn und vereint ihre Lippen erneut miteinander.

Dünne Sonnenstrahlen finden ihren Weg durch die Zweige der Weide und malt die verschiedensten Muster auf das Gras. Zayn kann gar nicht glauben, dass das hier Wirklichkeit ist. Glücklich streicht er mit seiner Hand durch Liams Haare. Er würde ihn nie wieder gehen lassen.

~ Ende

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