Kapitel 5



„Sag mir erst wie du heißt", forderte er mit seiner dunklen Stimme.

„I-ich heiße Emilia"

Auf einmal traf es Marten wie ein Schlag.

Emilia

Diese Haare

Diese unschuldigen grünen Augen

Vor ihm steht seine Emilia.

„Emilia", er kam näher auf sie zu und sie sah ihn erschrocken an.

„Weißt du eigentlich wie sehr ich dich vermisst habe?", stellte er eine Frage, die aber unbeantwortet blieb.

„Wer bist du?", fragte sie nun zögerlich und verunsichert. Der Mann vor ihr sah auf sie hinab und beäugte sie genau.

„Ich bin Marten. Der Marten von früher. Der Marten, der jahrelang seiner besten Freundin hinterher getrauert hat. Der Marten-", er wurde unterbrochen.

Emilia fiel ihm plötzlich um den Hals und schlang ihre dünnen Arme um seinen muskulösen Körper. Er war so überrascht, dass er regungslos stehen blieb und einfach nichts tat.

Dann sprang auch er mal auf den Zug auf und legte seine tätowierten Arme um ihren Körper. Es fühlte sich gut an, sie in seinen Armen, nur in seinen.

Da kam ihm wieder ihr Hurensohn von Freund in den Kopf und er drückte sie leicht von sich um ihr ins Gesicht zu schauen.

„Der Typ dadrinnen, ist das dein Freund?", fragte er leicht angesäuert. Sie sah in seine blauen Augen und nickte. „Ja, das war mein Freund mit einer anderen Frau". Sie wandte ihren Blick schnell ab, damit Marten nicht sah, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten, die sie aber schnell wegblinzelte.

Er nahm ihr Kinn vorsichtig zwischen seine Finger und drehte so ihren Kopf, bis sie ihn ansah.

„Wenn dieser Spasti solche Aktionen bringt, hat er es nicht verdient mit dir zusammen zu sein", knurrte Marten und ballte seine Fäuste. Emilia sah erschrocken zu ihm hoch.

„W-wer sollte es denn dann verdienen mit mir zusammen zu sein?", fragte sie ahnungslos.

Marten biss sich auf die Zunge um keinen unanständigen Kommentar loszulassen oder etwas unüberlegtes zu tun.

„Naja, derjenige sollte dir treu sein, immer loyal dir gegenüber und dich von ganzen Herzen lieben. Und das tut dieser kleine wichser ja anscheinend nicht"

Emilia kommentierte das ganze einfach nicht und fragte Marten deswegen was er so aus seinem Leben gemacht hatte.

„Ich mache die Security für meinen Cousin und seine Band, 187 Strassenbande, hast du bestimmt schon mal von gehört", antwortete der ihr und wollte gerade zur Gegenfrage ansetzen als Emilia's Freund küssend mit der Frau von vorhin aus dem Club kommt.

Emilia hatte ihn natürlich direkt gesehen und lief nun geradewegs auf Timo zu.

Sie zog die Frau von ihm weg und er sah sie erschrocken an, damit hatte er anscheinend nicht gerechnet. Sie hätte ihm jetzt eine große Szene machen können, machte sie aber nicht.

Emilia gab ihm lediglich eine Backpfeife die sich sehen lassen konnte, und spuckte ihm dann vor die Füße. Danach drehte sie sich zu Marten um und ging lächelnd auf ihn zu.

„Also, du bist Personenschützer und bist für die Sicherheit bei den Konzerten zuständig? Hört sich interessant an", sagte sie nun so als ob nichts gewesen wäre.

Marten sah sie leicht verdattert an, schüttelte kurz den Kopf und fuhr sich einmal durch die Haare. „Emilia, lenk nicht ab. Ich meine, wo hast du diese Kraft her? Der Typ flennt immer noch rum", Marten war fassungslos.

„Kannst du dich noch daran erinnern als wir das erste mal zusammen Kickboxen waren? Seit dem gehe ich immer noch regelmäßig zum Training", antwortete sie ihm und ein bisschen Stolz schwang in ihrer Stimme mit.

Er nickte anerkennend mit dem Kopf und sah kurz auf seine Uhr. Emilia bemerkte dies und sah leicht verlegen zu ihm auf.

„Es ist bestimmt schon spät, ich sollte nach Hause gehen", murmelte sie, aber dann kam ihr in den Sinn, dass Timo ja auch dahin kommen würde, vielleicht sogar mit dieser Frau. Sie müsste also Maddie fragen ob sie bei ihr schlafen könnte.

Viele würden Timo den Ausrutscher bestimmt verzeihen, aber für Emilia war in einer Beziehung Treue das allerwichtigste. Und Timo hatte sie mit den Küssen sehr verletzt.

„Ja es ist mittlerweile halb drei", antwortete ihr Marten, „aber wohnt dein Freund nicht bei dir? Ich will nicht das du bei ihm schläfst"

Emilia rührte das zutiefst. Ihr alter bester Freund sorgte sich immer noch um sie, obwohl sie sich so lange aus den Augen verloren hatten.

„Ja ich möchte da heute auch nicht schlafen. Ich geh einfach nochmal in den Club und suche meine Freundin und frage sie dann ob ich bei ihr schlafen kann", eigentlich wollte sie den Club nicht mehr betreten, aber es führte kein Weg daran vorbei.

„Du kannst auch einfach bei mir schlafen", schlug Marten vor.

Sie haben sich gefunden!!!
(Freut euch alle für die zwei)

Hättet ihr Timo verziehen?
Und was wird Emilia wohl auf das Angebot antworten?

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