-rainy days

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Jimin Pov.

Unser Lehrer dröhnte gerade "Guten Morgen Sonnenschein" durch die Gänge. Ich schlug die Augen auf und hätte mir im nächsten Moment am liebsten die Hand gegen die Stirn geschlagen.

Herr Rubens stand in unserer Tür. Er trug einen seltsamen, rosafarbenen Pyjama und trug (aus welchen Gründen auch immer) eine Schwimmbrille dazu.
Ich konnte mir das Kichern nicht verkneifen. Er tanzte einen schlecht-kopierten Michael-Jackson move und ich konnte Yoongi neben mir nur stöhnen hören. Scheinbar war er gerade erst erwacht.
"Was soll der Scheiß?", kommentierte er das viel zu aufdringliche Morgenlied. Ein Morgenmensch war er scheinbar nicht.
Ich musste grinsen und erkannte im Gang ein paar verschlafene Schüler, die sich gerade bei Herr Rubens für den Musikgeschmack beschwerten. Mein Grinsen wurde breiter und ich warf mit einem Schwung die Decke weg. So stellte man sich doch die Studienfahrt vor, oder nicht? Ich empfand es jedenfalls als einen lustigen Start.

"Yoooongiiiii, steh aufffff.", grinste ich und zog an der Decke, die er krampfhaft umschlossen hielt. Er brummte nur grummelig und ließ sie im nächsten Moment los. Durch den plötzlich fehlenden Widerstand stolperte ich zurück und wäre beinahe gegen den Ablagetisch gestoßen. Yoongi grinste nur ein bisschen schadenfroh und bewegte sich dann tatsächlich aus seiner leblosen Position.

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Erster Tag: Eine Schnitzeljagd in Brighton. Die Stadt lag direkt am Meer, mit vielen Shops und Ausflugsmöglichkeiten. Dazu bekam jedes Team auch ein Blatt voller 'Missionen', die innerhalb des Vormittags erfüllt werden mussten. Darunter standen Punkte wie "Fotografiere eine rote Telefonzelle", "Frage einen Engländer nach den drei schönsten Orten in England" und "Sammle ein paar Muscheln/Steine am Strand".
So arbeiteten wir nacheinander die Punkte ab.

Nachdem die Aufgaben und das Gebiet erklärt worden waren, begann die Gruppeneinteilung. Wir durften leider nicht selber wählen. Ich verdrehte genervt die Augen. Jetzt war ich schon in England und konnte die Zeit nichtmal mit meinen Freunden verbringen?
"Es sollte die Gruppengemeinschaft stärken", hatte unsere Lehrerin verkündet.

So kam es also, dass ich mit Namjoon, Jin und einem mir noch unbekannten Mädchen in der Gruppe war. Namjoon kannte ich nur, da er der Schülersprecher war und ihm im Poesie-Wettbewerb immer alle unterlagen. Er ging in die Poesie-AG, genau wie ich. Jedoch hatten wir nie besonders viel Kontakt gehabt... Ich wusste nur, dass er so ziemlich jedes Jahr den Posie-Wettbewerb unserer Schule gewann. Bei diesem trat unsere AG jährlich gegen andere Schulen an. Doch neue Teilnehmer waren meist schon über den zweiten Platz glücklich, da bereits jedem klar war: Namjoon würde den ersten Platz erhaschen.

Das Mädchen stellte sich als Lissie vor. Sie hatte lange, schwarze Haare und mir gefiel der weiße Rock, den sie trug. Ihr Körper war breiter gebaut als der von anderen Mädchen, aber das hatte ich nie negativ wahrgenommen. Im Gegenteil, sie war schön und gepflegt. Ich hätte sie mit Sicherheit sehr toll gefunden, wäre ich nicht schwul.

Namjoon grinste uns motiviert an, was wir schüchtern erwiderten.
"Komm, lasst uns gehen. Wir wollen doch schließlich als erstes Team fertig werden, mmh?" Er grinste und zwinkerte mir zu.
Seine Motivation war irgendwie ansteckend. Denn jetzt hatte ich plötzlich Lust, bei den Aufgaben mein Bestes zu geben.

Obwohl Lissie und Namjoon nicht wirklich in meine Freundesgruppe zählten, begann ich schnell, sie zu mögen. Ich würde sogar behaupten, dass wir möglicherweise Freunde geworden waren.
Die Aufgaben machten Spaß. Lissie war ziemlich selbstsicher. Sie erledigte am liebsten die Aufgaben, bei denen man Fremde ansprach. Sie war offen und hatte kein Problem damit, auf andere zuzugehen. Zugegebenermaßen hatte sie auch das beste Englisch, abgesehen von unserem Schülersprecher natürlich. Dieser war in den meisten Aufgaben unschlagbar. Man merkte, wie gut er mit Worten umgehen konnte. Kein Wunder, hatte er den Poesie-Wettbewerb mehrfach gewonnen...Die Schreibaufgaben übernahm er, schrieb sie flüssig runter und ließ sie sogar noch poetisch wirken.
Jin dagegen bevorzugte die sportlicheren Aufgaben. Von denen gab es zwar leider nicht zu viele, aber dennoch ein paar. Ich kümmerte mich eher um die kreativen Aufgaben, wenn es ums Zeichnen oder Fotografieren ging. So verging die Zeit wie im Flug und schon bald hatten wir die ersten zwanzig Aufgaben hinter uns. Da es insgesamt dreiundzwanzig gab, würden wir für unseren Endspurt das Beste geben.

"Renne einmal um den Block der Gloucester Street und messe dazu die Zeit. Schreibe die Zahl dann neben die Aufgabe.", las Lissie vom Blatt und sah einmal in die Runde. "Jin, möchtest du?"
Der Angesprochene grinste motiviert und rieb sich die Hände. "Ich könnte es nicht noch mehr wollen.", schmunzelte er und begab sich in Rennstellung. Währenddessen öffnete ich mein Handy, um darauf die Zeit zu stoppen. "Okay.... Auf die Plätze.... Fertig... Los!", rief ich und sah im nächsten Moment, wie Jin davonrauschte. Wir anderen blieben zurück.

"So, wird wahrscheinlich nen bisschen brauchen.", murmelte Namjoon und sah auf seine Armbanduhr. Im nächsten Moment beugte er sich plötzlich zu mir runter und grinste mich interessiert an. "Also. Was ist mit dir, kommst du in den Schülerrat? Einen hübschen Jungen wie dich können wir dort sicher gebrauchen."
Ich wurde rot bei der direkten Art, mit der er flirtete. Verlegen sah ich auf die Seite, grinste aber ebenfalls etwas.
"Ein hübscher Junge wie ich ist noch am Überlegen, ob er einsteigen soll."

Lissie beobachtete uns skeptisch und kicherte etwas. "Seid ihr eigentlich schwul oder so?"
Namjoon und ich drehten unsere Köpfe in ihre Richtung.
"Wäre das ein Problem?", fragte ich sie unbeteiligt. Daraufhin weiteten sich ihre Augen überrascht. Lissie verstand, was ich sagen wollte und entschuldigte sich schnell.
Ich grinste und winkte ab.
"Ach passt schon, du wusstest es ja nicht."

Plötzlich sah Namjoon besorgt auf seine Armbanduhr. "Sagt mal... Wo bleibt Jin eigentlich? Er ist doch jetzt schon länger weg, als er sollte..."
Wir verstummten und sahen ihn unwissend an. Vielleicht würde er ja jeden Moment kommen. Wir mussten nur noch eine kleine Weile warten.
Aber diese 'Weile' zog sich in die Länge, bis ich anfing, mir ernsthafte Sorgen zu machen.

"Namjoon, also..."
"Lass uns nachgucken, was da los ist.", bestimmte er und lief in die Richtung, in die Jin uns verlassen hatte. Man sollte dabei nicht vergessen, wie er nach meiner Hand griff, als er losstapfte.. Lissie grinste bei der Tatsache nur ein bisschen in sich hinein.

"Leute.... Es fängt an zu tröpfeln...", murmelte sie plötzlich, als wir schon ein bisschen gelaufen waren.
Ich sah sie an. "Ein bisschen Regen ist doch schön! Und für England auch ziemlich normal."
Ihr missmutiger Blick sprach Bände. "Ich weiß schon.... Aber ich bin kein großer Fan von Regen."
Eine betroffene Stille entstand, in der man nur unsere Schritte über den Asphalt hören konnte.
Namjoon zog uns zielsicher durch die Gegend, aber auch er schien seine Unsicherheit verstecken zu müssen. Aus dem Getröpfel wurde ein richtiger Schauer, der hart auf uns herunterprasselte.
Lissie hatte angefangen, enorm zu zittern. Und allgemein war die Stimmung zunehmend angespannt.
"Verdammt. Verdammt Jin, wo bist du?!", zischte Namjoon. Auf seiner Stirn hatte sich eine angespannte Sorgenfalte ausgebreitet. Konzentriert suchten seine Augen die Straßen ab, seine durchnässten Haare hingen ihm in der Stirn.

Plötzlich donnerte es, woraufhin Lissie richtig zusammenzuckte. Ich verstand jetzt, wieso sie kein Fan von dem Wetter war. Sie hatte offensichtlich Angst vor Stürmen.... Was die Situation nicht unbedingt besser machte.

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Lol ich hab auch immer so lowkey Angstzustände wenn es draußen kracht.... 😂

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