54.
Hoseok's PoV.:
Am nächsten Morgen wurde ich einzig und allein davon wach, dass mir die Luft zum Atmen genommen wurde. Mein Brustkorb fühlte sich schwer an und ich hatte das Gefühl in der Bettmatratze zu versinken. Verärgert wollte ich mich auf die Seite drehen, in der Hoffnung das das beklemmende Gefühl verschwinden würde. Allerdings kam ich nicht sonderlich weit. Ich schaffte es nicht einmal meine Arme zu bewegen. Der Grund dafür, so wie ich nach dem öffnen meiner Augen entdeckte, war Yoongi. Er hatte sich über meinen kompletten Körper gelegt, die Katzenohren aufmerksam gespitzt und die Nase krausgezogen. Als unsere Blicke sich trafen, grinste er breit.
„Guten Morgen", begrüßte er mich zuckersüß. „Guten Morgen... Was machst du da, mh?", brummte ich und zog mit Mühe meinen Arm unter seinem Gewicht weg, um mir einmal den Schlaf aus dem Gesicht zu reiben. „Ich beobachte dich", erwiderte Yoongi prompt. „Das sehe ich. Aber wieso? Es ist Wochenende und ich will ausschlafen", sagte ich. Mit einem herzhaften Gähnen schaute ich auf die Digitaluhr an meinem Bett. Ihre roten Ziffern zeigten 08:56 Uhr an. Ein unwillkürliches Stöhnen verließ meine Kehle und ich kniff wieder fest meine Augen zu. Es war viel zu früh, um schon wach und so energiegeladen wie Yoongi zu sein. Normalerweise war er der Morgenmuffel von uns beiden. Ihn nun also erwartungsvoll auf meinem Körper liegen zu sehen, verwirrte mich dezent.
„Ich will heute mit dir backen", erklärte er mir mit einem strahlenden Lächeln, „Weißt du noch, als ich fast deine Küche abgefackelt habe? Du hast gesagt, dass ich nie wieder ohne dein Beisein backen darf. Du hast auch gesagt, dass wir beide das nächste Mal zusammen backen. Und heute ist der Tag gekommen. Wir werden zusammen backen. Ich habe mir schon ein Gebäck ausgesucht; Schokobrötchen. Die habe ich gestern im Fernsehen gesehen und die sahen so lecker aus". Sein Lächeln strahlte mittlerweile fast heller als die Sonne, die sich hinter ihm in einem der benachbarten Wohnblöcke in den Fenstern spiegelte. Er sah so begeistert von seiner Idee aus, dass ich nicht anders konnte als ihm zuzustimmen.
„Na schön. Aber unter einer Bedingung", ich hob meinen Zeigefinger an und Yoongi schielte interessiert darauf. „Was denn? Sag schon, was?", hakte er nach. „Du lässt mich noch 15 Minuten schlafen. Nur 15 Minuten, in denen ich die Augen zu machen und ein bisschen vor mich hinschlummere", antwortete ich. Der Katzenhybrid war nicht begeistert: „Nein, nicht! Nachher schläfst du nochmal für zwei weitere Stunden weg. Das will ich nicht! Der Teig für die Schokobrötchen muss voll lange gehen! In der Zeit kannst du wieder schlafen gehen". Er fing an sich hin und her zu bewegen, sodass mein Körper gleich mitwackelte. Ich versuchte ihn an den Hüften davon abzuhalten, denn ich war wirklich noch müde und unser Bett war wunderschön warm unter der Decke. Ein bisschen wollte ich hier noch verbleiben. Doch die viele Bewegung um mich herum rüttelte mich automatisch wach.
„Bitte, Hoseokie. Bitte, bitte", flehte Yoongi schmollend. „Jetzt mal ehrlich, wieso kommt dir so eine Idee um 09:00 Uhr morgens", jammerte ich. „Ich weiß es nicht, aber bitte. Bitte back mit mir", nun fing er mein Gesicht mit vielen kleinen Küsschen zu überdecken. Mein Herz schmolz förmlich dahin. Letztendlich kam ich nicht drumherum nachzugeben und dem Ganzen zuzustimmen. Yoongi's Charm konnte ich einfach nicht widerstehen.
„Okay, ist ja gut. Geh du schonmal vor und ich komme gleich nach", brummte ich. Die Küsschen hörten auf. Lediglich ein letzter fester Kuss auf meine Lippen folgte, ehe der Katzenhybrid auf die Beine sprang und fröhlich jauchzend vom Bett krabbelte, um in die Küche zu flitzen. Ich sah ihm amüsiert hinterher. Dann zog ich die Bettdecke ein wenig enger um mich herum und schloss noch ein letztes Mal die Augen. Anfänglich nur für ein paar Sekunden. Aber aus Sekunden wurden schnell Minuten und ich konnte förmlich spüren, wie mein Körper wieder in den Schlafmodus zurückkehrte.
Allerdings währte die Ruhe nicht lange. Urplötzlich war ein lautes Scheppern zu hören, welches mich Kerzengerade aufsetzen ließ. Als ich hörte wie Yoongi schmerzverzerrt fluchte, sprang ich in Windeseile aus dem Bett und rannte in nichts weiter als meiner Boxershorts in die Küche.
Dort stand der Jüngere inmitten eines Chaos von Rührschüsseln und Brotdosen. Der Schrank, wo all die Sachen dringestanden hatten, war komplett leer. Scheinbar war ihm alles auf den Kopf gefallen, denn er rieb sich über seinen schwarzen Haarschopf. Die Lippen erneut zu einem Schmollen geschirmt.
„So war das nicht geplant...", merkte er an. „Hast du dir schlimm weh getan?", fragte ich nach und ging auf ihn zu, um mir seinen Kopf anzusehen. „Nein, es geht schon", winkte er ab, „Aber wo du jetzt gerade hier bist, können wir ja mit dem Backen anfangen". Sein Schmollen verwandelte sich in ein verschmitztes Grinsen. Mein Herz beruhigte sich bei dem Anblick wieder, allerdings kam ich nicht drumherum ihn tadelnd anzusehen. „Ich hoffe für dich, dass du dir nicht absichtlich die Schüsseln auf den Kopf hast fallen lassen, nur damit ich herkomme", sagte ich. „Nein, wie kommst du den darauf", kicherte er und fing an eine Schüssel nach der anderen aufzuheben. „Ich weiß auch nicht. Vielleicht, weil ich weiß was für ein Dickkopf du sein kannst, wenn du deinen Willen nicht kriegst?", mutmaßte ich gespielt unsicher. „Ein Dickkopf? Ich und ein Dickkopf?", Yoongi öffnete entrüstet den Mund. Ich nahm ihm eine der Schüsseln aus seiner Hand und setzte sie ihm kurzerhand über den Kopf: „Ja du bist ein Dickkopf. Wieso sonst wären wir jetzt zusammen in unserer ersten eigenen Wohnung, huh? Darf ich dich daran erinnern, dass du damals unbedingt zu mir wolltest und nirgendswo anders hin? Du bist sogar zu einem richtigen Gangster geworden, weil ich vorerst verneint habe".
„Ich weiß", er küsste mich flüchtig auf die Lippen, „Aber du bist doch froh, dass es so gekommen ist, oder nicht?".
„Natürlich bin ich das", erwiderte ich. „Na siehst du. Und wenn du mich liebst, dann kannst du dir jetzt auch etwas anziehen gehen und zusammen mit mir backen", grinste er. Es war manchmal wahrlich faszinierend, wie er mich um den Finger wickeln konnte. Ich nickte ergebenst und schlurfte zurück in unser Schlafzimmer, um mir meine Jogginghose und irgendein wahlloses Shirt rauszusuchen.
Als ich zurück in die Küche kam, hatte Yoongi bereits alles Nötige auf die Arbeitsfläche gelegt. Irgendein YouTube Video über Schokobrötchen spielte von unserem Fernseher aus und er hörte es sich aufmerksam an, ehe er anfing den Aufforderungen der Dame nachzukommen. Da ich nicht sonderlich gerne backte, stand ich die erste Minute einfach nur planlos hinter ihm. Ich wusste nicht genau inwiefern er Hilfe benötigte. Zumal er aussah, als würde er wissen was er tat.
„Hoseok, kannst du mir eine Packung Vanillezucker geben?", fragte er auf einmal nach. „Okay", ich suchte genanntes Zucker heraus und legte es neben seiner Rührschüssel hin. „Und Puderzucker brauchen wir auch. Du kannst auch schonmal das Ei und die Butter rausholen, damit beides ein bisschen aufwärmt", wies er mich weiter an. „Alles klar, Chef", trällerte ich. Yoongi kicherte bei dem Spitznamen niedlich: „Ich bin doch kein Chef".
„Aber du klingst wie einer. Wieso wirst du nicht Bäcker, wenn backen dir so viel Spaß bereitet?", fragte ich nach. „Nein, ich habe schon etwas anderes vor", meinte er dazu. „Was denn?", interessiert sah ich ihn an. Er hatte mich noch nie von seinen Zukunftsplänen erzählt. Ich hatte auch nie danach gefragt, weil ich ihn nicht zu irgendetwas verpflichten wollte. Zumal er die Zeit zu Hause auch gut ohne einen Job überbrücken konnte.
„Es ist noch nicht ganz entschieden, aber ich würde gerne sowas machen wie sie da", er deutete auf den Fernseher, wo die Frau gerade etwas Backpulver mit dem Mehl vermengte. „Du willst YouTuber werden?", hakte ich nach, denn im ersten Moment ergab das absolut keinen Sinn in meinem Kopf. „So in etwa. Ich möchte Hybriden wie mir – die eine dunkle Zeit durchleben mussten – etwas Hoffnung schenken. Ihnen Tipps und Tricks zum Lernen, Leben und zur Selbstliebe vermitteln. Vielleicht mache ich dann auch nebenbei ein paar Backvideos. Und von dir kann ich Kochvideos reinsetzen", erklärte er. „Woah, jetzt mal ganz langsam mit den wilden Pferden. Du machst mich nicht zum Internetstar", ich schüttelte den Kopf. „Aber wieso denn nicht? Die Leute werden dich lieben, da bin ich mir ganz sicher", sagte er, während er das Ei anschlug. „Mag sein, aber-... Keine Ahnung, dafür bin ich zu schüchtern. Wenn du dich das traust, dann kannst du das gerne machen. Ich finde die Idee gut. Sogar sehr gut. Wir brauchen nur noch eine Kamera für dich und dann kannst du gleich nächste Woche loslegen", überlegte ich laut. „Haben wir denn eine Kamera?", Yoongi schaute über seine Schulter zu mir zurück. „Nein, aber ich kauf dir eine. So teuer sind die bestimmt nicht", entschied ich. „Wirklich? Das würdest du machen?", nun drehte er sich vollends um, die Hände dabei von seinem eigenen Körper gestreckt, da sie voller klebriger Mehlmasse waren.
„Natürlich mache ich das. Für dich würde ich alles tun, Yoongi", lächelnd beugte ich mich zu ihm herunter und küsste ihn. Er quickte fröhlich in meinen Mund. Seine Lippen vibrierten dabei richtig, so laut war er. Lachend löste ich mich von ihm und strich ihm ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht: „Na los, mach deine Schokobrötchen weiter, damit ich endlich wieder ins Bett gehen kann".
„Okay!", er wirbelte wieder zu seiner Rührschüssel herum und knetete weiter in dem Teig herum. Ich brauchte ihn nicht von vorne zu sehen, um zu wissen wie glücklich er gerade war. Von diesem Anblick würde ich mich wohl nie satt sehen können.
•°The end°•
So, ich hoffe mal das Ende kam jetzt nicht zu überraschend. Eigentlich hatte ich es ja schon vorher mal erwähnt, aber meine letzten Updates sind auch ein bisschen lange her xD
Naja, jetzt findet diese Story hier auch sein Ende. Es wird zwar noch ein NamJin Special geben und eventuell auch eine Art JiKook Special, wo nochmal aufgeklärt wird wo Jungkook abgeblieben ist, aber das wars. Mir hat das Schreiben hier echt Spaß gemacht. Ich hoffe ihr hattet genauso viel Spaß beim Lesen ^^ Lasst mir gerne eure Meinung da!
Vielen Dank an euch <3
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