K a p i t e l | 20

Song:
Play This When I'm Gone - Machine Gun Kelly
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Es donnerte. Aus dem Regen hatte sich ein Gewitter verwandelt. Und selbst durch die milchigen, vergitterten Fenster konnten wir die dicken Tropfen sehen, die auf die Scheibe prasselten. Ein Blitz durchzuckte die Nacht und hinterließ Schatten an den verschlssenen Türen neben uns.
Tony fluchte irgendwas von wegen Überwachungskameras und Licht, und ich sah mich nervös um. Irgendwas schien hier gerade schief zu laufen. Loki packte meine Hand und wir liefen schweigend hinter Tony her.

Der Weg nach draußen kam mir plötzlich doppelt so lang vor und ich wurde bei jedem Schritt nervöser. Die rot blinkenden Kameras waren wir die Augen eines wilden Tieres, das jede unserer Bewegungen verfolgte. Beobachteten sie uns? Wussten sie, dass wir hier waren? Mir wurde schlecht.
An der Kreugung sammelten wir Rhodey und Bruce ein und ein paar Gänge weiter Clint und Nat. Sie alle waren sichtlich erfreut Loki heil wiederzusehen. Clint grinste und boxte ihm kameradschaftlich gegen die Schulter. Und auch Loki konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Wir waren fast draußen, als wir es hörten. Ein lauter Knall, der aus der entgegengesetzten Richtung kam. Plötzlich sprang das Licht in den Gängen an. Helle Neonröhren liesen die Nacht wie den Tag aussehen. Und zusätzlich schallte durch die Gänge ein ohrenbetäubendes Gejaul. Wir waren entdeckt worden. Mir sank das Herz bis in die Knie und ich drängte mich enger an Loki. Meine Hand tat weh, so fest packte ich seine.

"Scheiße!", fluchte Rhodey und Tony hämmerte auf seinem Smartphone herum. "Friday! Nein, das kann nicht sein. Es lief alles nach Plan!"
"Vielleicht sollten wir hier abhauen", murmelte Bruce, der sichtlich um Kontrolle rang. Loki war noch blasser als zuvor und mir wurde schwindelig. Das wars dann wohl. Ein weiterer Kanll ertönte. Diesmal näher.
Steve und Bucky kamen angelaufen, ihre vorherige Vorsicht völlig über Bord werfend. "Was ist hier los!?", rief Steve gegen den Alarm an.
"Verschwinden wir von hier!"
Doch bevor jemand sich auch nur bewegen konnte, knallte es wieder. Und da ging mir auf, dass das Geräusch näher kam. Ein Schauer überlief mich. Was bitte machte solche Geräusche!?
Aus der Ferne hörte man dumpfe Rufe der Insassen, die inzwischen längst von dem Lärm geweckt worden waren.

"Okay, wir teilen uns auf!", rief Tony schnell. "Sucht die Notausgänge, boxt euch den Weg frei, irgendwas, aber haut ab hier!"
Panik stand ihm ins Gesicht geschrieben, und ich hatte ihn noch nie so durch den Wind gesehen. Dass selbst Tony die Kontrolle verlor machte mir am meisten zu schaffen. Ich fing an zu zittern und meine Hand in Lokis war tropfnass. Doch ich ließ sie nicht los.
"Friday, being mir so schnell wie möglich meinen Angzug her und-"
Tonys Worte gingen in einem markerschüttertem Knall und einer Staubwohle unter. Die Stahltür in dem Gang vor uns sprang aus ihren Angeln und fiel krachend zu Boden. Putz rieselte von der Decke und auf uns hinab. Eine große Gestalt trat aus der Tür, die ein weiterer Notausgang zu sein schien.
Der Kerl kam mit großen Schritten direkt auf uns zu, doch irgendwas stimmte nicht. Er trat ins Licht und wir schnappten nach Luft.
Es war Thor!

"Thor!?", stammelte Tony und sah ungläubig auf den Neuankömmling. Dann auf die ungefallene Tür.
"Stark!", Thor nickte. "Meine Freunde."
"Was machst du denn hier? Woher weist du-"
Doch Thor beachtete ihn nicht. Sein Blick fiel auf seinen Bruder.
„Loki!“, rief er und packte seinen Bruder im Nacken. Thor war in seiner vollen Kampfmontur. Sein roter Umhang wehte und der Brustharnisch schimmerte bei den sekundenschnellen Bitzen. Seine Haare waren länger geworden und wurden mit einem Band zurückgehalten. Was machte er auf einmal hier? Ohne eine richtige Begrüßung? Thor ignorierte uns und wandte sich Loki zu. „Odin ist fort. Hela kommt!“
"Was?", Loki sah komplett verwirtt aus, doch Thor gab ihm keine Antwort. Er zog Loki mit sich nach draußen, wirkte so als zählte jede Sekunde. Lokis Hand wurde aus meiner gerissen und die beiden Brüder ließen uns mitten im Gefängnisgang stehen.

Da schoss Leben durch meine Glieder. "Wartet!", schrie ich uns rannte ihnen hinterher, raus aus dem Gebäude in den strömenden Regen hinein.
Loki und Thor standen auf dem freien Platz und Lokis Blick streifte meiner. Die Vewirrung und der Scherz, sich schon wieder von mir trennen zu müssen traf mich mitten ins Herz. Der Regen hatte meine Kleidung aufgeweicht und die Blitze durchzuckten unbarmherzig durch den Himmel. Die Zeit schien stil zu stehen, während Loki und sich uns ansahen und uns ein letztes Mal verabschiedeten.
"Es tut mir Leid", schienen seine Lippen zu flüstern, doch ich hörte ihn nicht.
"Ich werde ihn sicher zurückbringen!", rief Thor mir zu. Damit hob er seinen Hammer und der Bifröst holte sie zurück nach Asgard.

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