K a p i t e l | 22
Song:
Volunteers - Forever I Am Yours
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Vögelgezwitscher drang durch das halb geöffnete Fenster und helles Morgenlicht flutete ins Zimmer.
Als ich am aufwachte, spürte ich etwas schweres auf meiner Taille.
Ich richtete mich auf und spürte Loki, der sich von hinten an mich gekuschelt hatte. Lächelnd schmiegte mich enger an ihn. Ich erinnerte mich an gestern Abend, wo Loki heimlich in mein Zimmer geschlichen kam.
Es musste heimlich geschehen, weil Steve oder irgendjemand sonst ziemlich Theater gemacht hätten. Als ob wir hier sonstwas treiben würden!
Loki war grinsend auf mein Bett geklettert und hatte mich geküsst. Dann kuschelte er sich neben mich und strich mir sanft übers Haar, bis ich eingeschlafen war.
Und jetzt war er immer noch hier - ich war die glücklichste Person der Welt! Vorsichtig drehte ich mich um, damit ich sein Gesicht sehen konnte. Das sanfte Morgenlicht warf Schatten auf seine Wangenknochen und funkelte in seinem Haar.
Wie konnte eine einzige Person einen so glücklich machen? Mein Herz platzte fast vor Zuneigung, wenn ich ihn ansah. Und ging es Loki genau so? Ich verdankte Bruce, meinrn Eltern und allen Göttern den es gab so viel.
Ohne sie wäre ich nie nach Amerika gegangen und hätte Loki nie kennengelernt. Ich wünschte nur, ich hätte es schon früher getan und ihn früher getroffen.
Ich hätte ihn stundenlang anschauen können. Doch dann öffnete er die Augen und lächelte mich an. Und dieses Lächeln war wertvoller als alles Gold auf der Welt, heller als die Sonne, und wärmer als jedes Feuer auf der Welt. Und ich merkte, dass ich süchtig war nach diesem Lächeln.
"Guten Morgen"
Ich erwiderte seinen liebevollen Blick. "Morgen. Gut geschlafen?"
Loki streckte sich und gähnte. "Hervorragend! Kein nerviger Bruder, der einem die Decke klaut und sich extra breit macht."
Ich lachte und sah verträumt zur Decke hoch. Loki zog mich dichter an sich und vergrub seine Wange an meiner Schulter. Sein Haar kitzelte in meiner Nase und ich musste niesen. "Gesundheit", kicherte Loki.
"Nicht witzig!", ich rieb mir die Nase und Loki küsste sie. Ich lächelte ergeben. Seine Küsse wanderten zu meinen Lippen und ließen mich alles um mich herum vergessen. Er strich mir übers Haar und ich seufzte behaglich.
Dann rollte Loki sich auf mich und ich spürte sein Gewicht auf mir. Seine Haare fielen mir ins Gesicht und ich klemmte sie ihm hiners Ohr. Er strich mir über die Wange und murmelte:
"Ich hätte nie gedacht, dass ein Mensch mich mal so glücklich machen würde." Seine Stimme war rau und bescherte mir eine Gänsehaut. Ich erwiderte sein Lächeln und flüsterte: "Und du dachtest immer, Menschen seien oberflächlich!"
Loki lachte und ich lächelte ihn verträumt an.
"Egal was passiert ist. Egal was du getan hast. Ich werde dich immer lieben. Das schwöre ich.", flüsterte ich
Lokis Gesicht wurde sanft und seine Augen verströhmten eine Sehnsucht, die meinen gesamten Körper erfassten.
"Und ich schwöre bei allen Göttern, dich wie eine Königin zu lieben und dich auf Händen zu tragen.", raunte er und küsste mich sanft. "Du gehörst mir. Und zwar nur mir!"
Ich vergrub meine Hände in seinem Haar und lächelte in den Kuss hinein. Ein warmes, prickelndes Gefühl breitete sich in meiner Brust aus und ich merkte nichts anderes mehr, als seine zärtlichen Küsse.
Ein Schauer fuhr meine Wirbelsäule hinab, als ich spürte, wie Lokis kühle Hand sich auf meine Taille legte.
Er schob das T-Shirt an ein Stück hoch und strich über meine nackte Haut. Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich konnte nicht mehr klar denken, als seine Küsse immer schöner wurden.
...
Es war Loki, der mich am Nachmittag von meinem Buch ablenkte. Ich war gerade an einer echt spannenden Stelle angelangt, als er ins Zimmer kam. In der Hand hielt er das Sandwich, dass er sich aus der Küche geholt hatte. Ich sah ihn erwartungsvoll an.
Es war früher Nachmittag und regnete schon den ganzen Tag in Strömen. Betrübt hatte ich den dicken Regentropfen nach gesehen, die gegen die Scheiben pladderten.
"Kaum zu glauben", sagte er mit vollem Mund. "Dass du wegen so ein bisschen Regen Trübsal bläst."
Ich hob eine Augenbraue. "Ich blase kein Trübsal. Aber es ist echt viel zu schlechtes Wetter, um draußen was zu machen."
Eigentlich fand ich Regen entspannend und romantisch. Jedoch nicht wenn er den ganzen Tag lang andauerte.
Loki hob die Schultern. "Ist doch nur ein bisschen Regen. Thors Spezialgebiet."
Wir hatten den Gott des Donners schon gefragt, ob er die Sonne zurückholen könnte, aber Thor meinte, er könne nur Gewitter machen - keine Sonne. Dafür sei ein anderer Gott zuständig.
Ich sah zu dem kauenden Loki hoch. Ihm schien das schlechte Wetter überhaupt nichts auszumachen. Im Gegenteil, er fand es anscheinend recht amüsant, denn er grinste mich spitzbübisch an.
"Ich weiß was."
Ich runzelte fragend die Stirn. "Komm!", Loki griff nach meiner Hand und zog mich hinterher.
Ich fragte mich schon, wo er hin wollte, als ich sein Ziel erkannte: Draußen.
Loki öffnete die Tür und lief in den strömenden Regen hinein. Sofort waren seine Haare und Kleidung pitschnass. Er sah lachend zu mir und bedeutete mir mit einer Geste ihm zu folgen. Misstrauisch sah ich zum Himmel hinauf, da hatte Loki mich schon durch die Tür gezogen.
Lachend schlang er seine Arme um mich, als der Regen mich ebenfalls total einweichte. Ich warf Loki einen genervten Blick zu, musst dann aber in ein lautes Lachen ausbrechen. "Du bist einfach unmöglich!", rief ich. Er grinste überlegen. "Ich weiß."
Jetzt waren wir beide nass wie begossene Pudel. Meine Jeans zog schwer an meinen Beinen und ich wischte mir eine Haarsträhne aus der Stirn. Dann sah ich zu Loki. Sein T-Shirt klebte ihm am Oberkörper und ich konnte den Blick nicht abwenden. Loki schien das zu bemerken und schmunzelte. "Wollen wir tanzen?"
Ich grinste und er nahm meine Hand. Dann brachte er mir einen ihrer asischen Tänze bei. Er war langsamer als Walzer und glich eher einer Art Volkstanz. Dennoch verloren wir uns so sehr in ihm, das die Zeit stehengeblieben zu sein schien.
Irgendwann wurden unsere Bewegungen langsamer, wir bewegten uns kaum von der Stelle. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und schloss die Augen. Wir hätten ewig so weiter machen können.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hob ich den Kopf und sah ihn einfach nur an. Welch ein Glück ich hatte! Noch vor einem Jahr hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich mal mit einem Gott zusammen sein würde!
Und dann noch derjenige, vor dem Bruce mich am Anfang gewarnt hatte. Doch jetzt war ich froh, dass es so und nicht anders gekommen war. Es war Schicksal. Und vielleicht hatten die Nornen wirklich ihre Finger im Spiel. Ich schmunzelte in mich hinein bei dem Gedanken und schwor mir (falls ich je nach Asgard kommen sollte) ihnen zu danken.
Loki sah zu mir hinab und lächelte. Ganz langsam kamen wir uns näher. Seine Lippen fanden meine und ein weiteres mal schien die Zeit anzuhalten.
Ich vergrub meine Finger in seinen nassen Haaren und er nahm mein Gesicht in seine Hände.
Er fuhr mit den Fingern über meine Wange und ich schmiegte mich enger an ihn. Seine Küsse waren so zärtlich, dass ich bestimmt umgefallen wäre, hätte er mich nicht festgehalten.
Die Zeit schien wirklich stehen geblieben zu sein, ich vergaß alles um mich herum.
Ich merkte nicht einmal, wie es aufhörte zu regnen und die Sonne zum Vorschein kam.
Wir lösten uns sachte voneinander und ich lehnte die Stirn an seine.
Die letzten Regentropfen fielen leise von den Blättern der Bäume und auch aus Lokis Haar rann das Wasser. Ich strich es vorsichtig von seinen Wangen und er küsste mich auf die Nasenspitze. Ich kicherte und schlang meine Arme fester um ihn.
Ja, die Zeit war wirklich angehalten.
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