K a p i t e l | 11

Song:
First Aid Kit - Maddie Poppe

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Als ich am nächsten Morgen auf den Wecker sah, war es bereits halb zehn. Stöhnend rollte ich mich aus dem Bett. So lange hatte ich hier noch nie geschlafen.

Sonst standen alle schon früher auf um zu frühstücken, und da ich das nicht allein machen wollte, stand ich auch rechtzeitig auf. Heute würde ich wohl alleine essen müssen.
Ich war gerade dabei mich anzuziehen, als es klopfte und ich Lokis Stimme hörte.

"Bist du wach?"
Ich wurde knallrot und rief: "Warte kurz!" Ich warf mir das erstbeste T-Shirt drüber und schlüpfte in die Jeans von gestern. Socken konnten warten. Hastig öffnete ich die Tür und sah zu Loki hoch.

Er trug ein graues Led Zeppelin Shirt, was ich noch nie an ihm gesehen hatte. Ich zog fragend die Augenbrauen hoch. Er tat das Selbe und deutete dabei auf meine Füße. Ich wurde rot und Loki grinste, während ich mir ein paar Socken aus dem Schrank schnappte.

Er setzte sich auf mein Bett und meinte: "Tut mir Leid, ich hätte dich schlafen lassen. Aber ich soll dich wecken, Thor und Jane sind noch beim Frühstück." Er lächelte entschuldigend und mein Herz machte einen Satz.

"Schon gut. Ich hatte eh verschlafen.", murmelte ich und setzte mich neben ihn.

"Danke, dass du Tony nicht gesagt hast, dass es meine Schuld war mit der Pizza."

Er schmunzelte und winkte ab. Ich wollte gerade aufstehen und gehen, da packte er mich am Handgelenk und zog mich zurück. Verwirrt und etwas peinlich berührt plumste ich zurück. "Was ist?"

Loki sah mich bedeutungsvoll an. "Du hast gesagt ich soll dir meine Träume erzählen."

"Du hattest wieder einen?", mitfühlend zog ich die Augenbrauen zusammen. Er nickte nur und begann stockend zu erzählen. Ich sah ihn von der Seite an. Jeden Traum, den er mir bisher erzählt hatte, hatte genau einen Ursprung und in jedem ging's um das Selbe: Thanos.

Ich hörte aufmerksam zu, versuchte ihn nicht zu unterbrechen. Er erzählte ohne Stocken oder zu zögern, aber ich merkte, wie sehr es ihm zusetzte. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, fast hede Nacht Alpträume zu haben. Das musste schrecklich sein! Als Loki geendet hatte, starrte er schweigend auf den Teppichboden. Er tat mir so Leid!

Vorsichtig legte ich ihm eine Hand auf die Schulter. Loki sah zu mir und lächelte leicht. Ich konnte nicht anders als es zu erwidern. Noch vor zwei Monaten hätte er mich am liebsten umgebracht, wenn ich das getan hätte. Aber jetzt nicht mehr. Jetzt erzählte er mir sogar von seinen Alpträumen und seinen Ängsten.

Ob er das je jemand anderem anvertraute? War ich deshalb etwas besonderes?

Zumindest kam es mir so vor. Er war viel netter geworden und ich konnte mir einen Tag ohne ihn schon gar nicht mehr vorstellen. Immer wenn wir Zeit miteinander verbrachten, verhing sie wie im Flug und ich fühlte mich mega glücklich. So glücklich hatte ich mich noch nie bei jemandem gefühlt.

Er ließ meine Unsicherheit, die oft meine Gedanken beherrschte, verschwinden und nahm mich so hin, wie ich war. Zwar hatte er am Anfang Vorurteile gegenüber Menschen gehabt, aber dank underer Freundschaft war auch das verschwunden.

Er brachte meinen Tag zum leuchten und machte mein Auslandsjahr zu etwas noch besserem! Während ich so darüber nachdachte fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich selbst hatte damit leider noch nicht so viel Erfahrung aber hatte in so vielen Büchern davon gelesen. Und wie es sich anfühlte. Es war genau wie jetzt mit Loki.

Oh nein!, dachte ich. Das konnte nicht sein! War ich etwa- 

Ich hatte mich doch nicht in Loki verliebt!? Doch jetzt wo ich so darüber nachdachte, machte es Sinn. Deshalb träumte ich manchmal von ihm! Meine Gedanken rasten und ich versuchte mir nichts amerken zu lassen. Das konnte doch nicht sein! Wir waren beste Freunde!

"Halloo? Ist jemand da?", Loki wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum.
Erschrocken zuckte ich zusammen. Verwirrt sah ich ihn an. Waren seine Augen schon immer so stechend grün gewesen?

Lokis Grinzen erfror, als er mein verwirrtes Gesicht sah. "Alles in Ordnung?", fragte er.
Ich nickte und lachte verlegen.

"Sorry. Ich war nur äh... In Gedanken."
Er hob verwirrt die Augenbrauen und ich zuckte die Schultern.

"Dann komm, lass uns zu den anderen gehen und frühstücken. Ich hab riesen Hunger!", sagte Loki und sein Lachen ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen.

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