Kapitel 3
"Nein" murmelte ich "Nein, nein, nein, nein, nein". Langsam ging ich einen Schritt zurück und seine Arme rutschten von meiner Taille.
Die Tränen liefen über meine Wangen und auch seine Augen wurden wässrig. "Why?" schluchzte ich und er flüsterte mit schwacher Stimme "I was afraid you could see me in a different way than you did till now". "I-I trusted you" wimmerte ich. Es tat so verdammt weh. Ich hatte ihm vertraut. "Why didn't you told me your real name? Even your real first name?" hauchte ich und er schluckte. "I did" schluchzte er und ich sah, wie Tränen seine Augen verließen. "Michael Gordon Clifford. Gordon Mifford" flüsterte ich. Natürlich alles machte Sinn. Gordon war sein Zweitname und er ersetzte das 'Cl' von seinem Nachnamen mit seinem Anfangsbuchstaben 'M'.
Nach dieser Erkenntnis rannte ich weg. Weg von meinen Gefühlen, der Trauer, dem Schmerz. Weg von meinem besten Freund. Weg von Michael.
Ich rannte ohne zu wissen wohin. Ich schaltete einfach alles ab. Irgendwann kam ich an einem kleinen Park an und setzte mich dort auf eine alte Bank.
Wie in Trance fanden meine Finger die Kette, die Gordon - oder besser Michael - mir umgelegt hatte.
Es war eine zarte Goldkette mit einem Anhänger. Zwei Herzen, die ineinander verschlungen waren. Auf der Rückseite war eine Gravour.
JJ + MG
20.11.2013
Auch wenn ich es nicht wollte, ich musste lächeln. Vielleicht hatte ich falsch reagiert. Ich meine, es war ja verständlich weshalb er es getan hatte. Oder?
Vielleicht sollte ich einfach mal mit ihm reden.
Seufzend stand ich auf und lief langsam zurück zum Hotel. Ein paar mal bog ich falsch ab, doch nach ungefähr anderthalb Stunden stand ich vor dem Hotel.
Meine Finger umklammerten fest die Henckel meiner Handtasche als ich es betrat und langsam zu unserem Zimmer lief.
Leise öffnete ich die Tür und hörte sofort lautes schluchzen. Es brach mir das Herz dies zu hören und ich schloss die Tür so leise wie möglich.
Dann lief ich ins Schlafzimmer und der Anblick, der sich mir bot, ließ mich schlecht fühlen. Schlecht, da er total aufgelöst war. Ich hätte nicht einfach weg rennen sollen.
"Michael?" fragte ich leise und sofort schnellte sein Kopf in meine Richtung. Seine roten, verheulten Augen trafen auf meine und er sprang vom Bett auf.
Innerhalb einer Sekunde war er bei mir und nahm mich fest in den Arm. Sein Gesicht war in meinem Nacken vergraben und ich krallte mich in seinem Shirt fest.
Ich weiß nicht, wie lange wir so da standen, doch als wir uns lösten sah er mir tief in die Augen "I'm sorry, I'm so so damn sorry". Ich lächelte ihn unsicher an und schlang erneut meine Arme um seinen Torso. "Everything I wrote is true. The only things I lied were my name and that I said I hadn't left Australia" flüsterte er und ich sah zu ihm hoch. Erst jetzt viel mir auf, das er über einen Kopf größer war als ich.
"Don't ever lie again" wisperte ich und er lächelte leicht "Never ever! I promise". Erleichtert drückte ich meinen Kopf gegen seine Brust und er fuhr mir sanft durch die Haare.
Ich konnte ihm nicht sauer sein. Dazu hatte ich ihn viel zu gern. Vielleicht sogar mehr als ich sollte.
Sanft schob er mich zurück um meine Hand zu nehmen und mich zum Bett zu ziehen. Dort legte er sich hin und zog mich an sich. Mein Kopf lag auf seiner Brust und ich zeichnete mit meiner Hand gedankenverloren Muster auf sein Shirt. Meine Beine waren um eines von seinen geklammert und ich genoss die Nähe zu ihm, die mein Herz zum durchdrehen brachte.
Immer und immer wieder sagte Michael wie leid ihm alles täte und fuhr mir zärtlich durch meine Haare und über meinen Arm.
"Are you going to tell me why you're here?" fragte ich leise und sah ihm in die Augen. "Doing stuff with the boys and - and that's the most important reason - because I wanted to see you" antwortete er und ich musste lächeln.
"You´re cute" kicherte ich und er rief empört "I´m not! I´m Punk-Rock". "You´re a cute little Punk" grinste ich und er schüttelte gespielt beleidigt den Kopf "Stop saying things like that".
"You´re a sweet, cute, lovely, little Babypunk" sagte ich ernst und sah ihm in die Augen. "Are you fuckin kidding me?" lachte er und ich grinste ihn einfach nur an. "You´re a bad girl" seufzte er und ich rollte mich komplet auf ihn. "I know. I´m the bad girl and you´re the good guy" zog ich ihn auf und er setzte sich ruckartig auf.
Erschrocken quieckte ich auf, den ich war absolut nicht darauf vorbereitet. Zum Glück hielt Michael mich fest und somit fiel ich nicht um.
Meine Beine waren rechts und links neben ihm und ich schlang meine Arme um seinen Nacken. "That´s not fair" beschwerte ich mich und er grinste "You teased me so it is".
Ich streckte ihm die Zunge raus und er zog mich an meiner Hüfte noch enger an sich. Unsere Nasenspitzen berührten sich und er strich mir sanft meine Haare hinter mein Ohr.
Wir sahen uns Gegenseitig in die Augen und mein Herz hämmerte schnell gegen meine Brust. "Did you know you´re really beautiful?" fragte er leise und mein Herz setzte aus. Ich spürte wie mir das Blut in die Wangen schoss und ich rot wurde. Verlegen wandte ich meinen Blick ab und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter. "Thanks" flüsterte ich und er lachte leicht.
Ich atmete einmal tief durch und nahm anschließend meine vorherige Position ein. Sanft legte sich Michaels Hand an meine Wange und sein Arm schlang sich fester um meine Taille.
Vorsichtig, so als könnte ich zerbrechen wenn er zu fest war, strich er mit seinem Daumen über meine Haut und seine Hand wanderte an meinen Hals. Noch immer sah er mir tief in die Augen, bis er kurz auf meine Lippen sah. Dabei biss er sich leicht auf seine und ich schluckte.
Dann lehnte er sich langsam immer weiter zu mir und wir beide schlossen unsere Augen.
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