Fable III
Direkt nach Abschluss von Fable II hatte ich in "Fable III" die Ehre, den Sohn des betagten Helden zu spielen. Allerdings nicht seinen einzigen, sondern einen von zweien. Und nicht mal den Thronfolger! Denn dieser, namens Logan (mein böser Bruder), unterjocht Albion wo es nur geht. Warum weiss keiner. Aber ich muss Einhalt gebieten! Schluss mit lustig! Ich ziehe los, um eine Gruppe von Leuten um mich zu scharen, die mit mir eine Revolution gegen dieses Bruderschwein führen. Ob es mir gelang und was danach geschah....
Zu Anfang stehe ich schon vor einer krassen Entscheidung: Meine Freundin oder eine Hand voll Aufwiegler. Wer soll hingerichtet werden. "So eine Entscheidung kann und will ich nicht treffen!", das steht fest. Und prompt werden sowohl Aufwiegler, als auch Jugendfreundin dem Erdboden gleichgemacht um ein Exempel zu statuieren. Ich hingegen entkomme mit meinem Waffenlehrer Walter und einem Diener und mache mich auf, Verbündete für eine Revolution zu finden. Nach einer Handvoll Quests habe ich mit meinem "Friedrich Wilhelm" mehrere Versprechen unterzeichnet, deren Einhaltung mein Bruder versaubeutelt hat. Währenddessen begleitet mich die altbekannte Theresa auf der sogenannten metaphorischen "Siegesstraße". Dabei handelt es sich um einen zugegeben recht kurzen Weg, unterteilt von mehreren Toren und in jedem Abschnitt mit mehreren Kisten ausgestattet, die ich für teure Gildensiegen öffnen darf. Dadurch verbessere ich mal soziale oder aber auch kämpferische Fähigkeiten!
Eindrucksvoll dabei, dass Schuss- oder Hiebwaffe um einige Zentimeter je Aufstufung wächst. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt! ;) Apropos Schusswaffen! Habe ich im ersten Fable hauptsächlich die Angriffszauber benutzt und im zweiten Teil mein Schwert eingesetzt, so war ich in "Fable III" völlig von der Nutzung der Schusswaffe fasziniert. Der Held schiesst sich durch die Massen, lädt je nach Stufe mal häufiger, mal seltener nach sogar während er Ausweichbewegungen macht. Er schiesst nach vorne, zur Seite ja sogar nach hinten über die Schulter. Noch nie habe ich in einem Spiel derart Spass daran gehabt, zu ballern! Nun dachte ich, das Spiel wäre zu Ende, sobald die Revolution abgeschlossen sei, aber tatsächlich beginnt damit erst die zweite Spielhälfte! Ich werde als König nun innerhalb meines ersten Regenschaftsjahres vor mehrere Wahlen gestellt, unter anderem ob ich das Volk für einen bevorstehenden Krieg rüste und nicht alle meine Versprechen halte, oder ob ich es eben doch tue und möglicherweise bis zum Tag X schutzlos und pleite bin.
Ich hatte den Mittelweg gewählt und bin damit recht gut gefahren, ohne das Ende vorweg zu nehmen. Dank des DLCs erwartete mich noch ein kleines eher actionbetontes Abenteuer um eine Gruppe von Attentätern, die mich durch einen Doppelgänger austauschen wollte. Alles in Allem war "Fable III" mal wieder schneller vorbei, als ich vermutet hätte. Jedes Mal hatte ich versucht das Ende so weit wie möglich hinauszuzögern, indem ich Nebenquests erledigte. Aber es nutzt einfach nichts. Quest-technisch ist keiner der Fable-Teile darauf ausgelegt, sich zu weit abseits der Hauptstory zu entfernen. In diesem dritten Teil sogar noch weniger als in den beiden Teilen davor. Das Spiel war nicht schlecht, insgesamt hatte ich aber dennoch das Gefühl, dass man hier weniger wusste, welches Grundkonzept als Basis dienen sollte. Mal ist es bekanntes Action-RPG, dann wieder eine lineare und viel zu kurze Königs-Simulation. Mal ist das Spiel todernst, dann wieder zum Schreien komisch und satirisch.
Es hat viele Ideen und Versatzstücke, auch wenn keines davon wirklich konsequent zu Ende ausgeführt worden ist. Dadurch wirkt Fable leider wie eine Ansammlung von vielem und gar nichts. Den Lebenssimulationsteil habe ich in diesem Teil weniger ausgespielt als in den beiden vorigen Teilen. Ich war nie verheiratet, hatte kein Kind und habe nie die Frisur gewechselt oder Möbel gekauft. Klar, wer so etwas mag, hat sicherlich nochmal die doppelte oder dreifache Spielzeit herausgeholt. Dennoch haben die sozialen Elemente von Fable III nicht so sehr gezündet, als dass ich das Bedürfnis gehabt hätte, sie durchzuprobieren. Auch seltsam fand ich, dass das Feature des sichtbaren Alterns des Helden diesmal überhaupt nicht zum Tragen kam. Nach dieser spielerischen Odysee stellt sich natürlich jetzt die Frage aller Fragen....
"Welcher Fable-Teil war denn jetzt unterm Strich der Beste?" - Die Antwort darauf ist, dass es eigentlich der dritte hätte sein müssen bei all den tollen Ideen und dem gekonnten Einsatz der Schusswaffe. Aber meiner Meinung nach hatte ich mit "Fable 2" den meisten Spass gehabt. Und jetzt? Was nehme ich mir als nächstes vor? NIER? Das Skyrim-Monstrum? Das neue "Child of Light"? Oder ganz was anderes? Ihr erfahrt es demnächst hier bei Flimmervielfalt!
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