Heute mal etwas Positives (Nein, kein Coronatest, lol).

In einem anderen Teil dieses Buches habe ich bereits darüber gesprochen, dass es bei mir manchmal (früher öfter, heute nicht mehr ganz so oft) vorkommt, dass ich verstumme. Ich kann dann nicht sprechen. Physisch ist alles normal, aber ich kriege meinen Mund einfach nicht auf. Das sorgt häufig für Irritationen, besonders, da ich in guten Momenten echt nicht auf den Mund gefallen bin.

Damit in Zusammenhang gab es vor etwa zwei Jahren eine Situation, an die ich bis heute mit einem dankbaren Lächeln zurückdenke.

Ich saß gemeinsam mit einer Betreuerin im Betreuungszimmer unserer Wohngruppe und war stumm. Sie kannte das von mir, sie wusste, was los war. Wer nicht wusste, was los war, waren andere BewohnerInnen, die ebenfalls im Zimmer waren.

Eine von diesen fragte dann, als ich auf eine Frage nicht antworten konnte, völlig irritiert: "Hä, was ist denn los mit dir?"

Mir war die ganze Situation unfassbar unangenehm und am liebsten hätte ich einfach ganz normal geredet. Ging aber nicht.

Stattdessen hat dann die Betreuerin sehr schnell geschaltet und meinte: "Ich hab mit ihr gewettet, dass sie es nicht schafft, den Mund zu halten."

Und auf einmal war alles okay. Wir haben alle zusammen im Betreuungszimmer Zeit miteinander verbracht, die anderen haben etwas erzählt - und mich damit gut abgelenkt. Und keinen hat es gestört, dass ich kein Wort gesagt habe.