Kapitel 33

Jimin Pov

Am nächsten Morgen machten wir uns gleich auf den Weg, schließlich lagen ca. 2300 Meilen vor uns. Dazu hatten wir ja mit drei Autos noch zwei Wohnwägen im Schlepptau, welche die Fahrt deutlich verlangsamten. Seit drei Stunden waren wir unterwegs und waren gerade mal 250 Meilen weit gekommen.
"Leute! Jetzt mal ernsthaft mit den Dingern hinten dran brauchen wir noch vier Tage bis wir mal ankommen" seufzte ich ins Walki Talki.
"Was schlägst du vor?" erklang Namjoons ebenfalls gernevte Stimme.
"Lasst uns die Wohnwägen abhängen, das müssten wir so oder so" schlug ich vor.
"Okay, Kookie schau mal nach wo der nächste Campingplatz ist"
"Alles klar Tae, melde mich wenn ich was hab" und dann war es wieder still.
Die Aufregung in mir wuchs von Meile zu Meile.

Wie konnte ich mich nur auf so etwas einlassen? Ich hatte mir ja eigentlich geschworen nie mehr nach New York zurück zu gehen. Ich hatte mir geschworen, all das hinter mir zu lassen. Ich hatte mir geschworen meine Familie hinter mir zu lassen.
Doch nicht zu wissen wie es ihnen ging und vor allem wie es meiner Mutter ging, hinterließ von Jahr zu Jahr eine immer größer werdende leere in mir. Ich wollte mich einfach nur vergewissern, dass es ihr und den anderen gut geht. Mich richtig verabschieden um mit ruhigem gewissen wieder nach Hause gehen zu können. Ich wollte noch einmal Minos Grab besuchen und zum letzten Mal an die Stelle an der er starb.
Mit 18 also vor vier Jahren, bin ich so zusagen einfach spurlos verschwunden. Wie sich meine Mutter wohl gefühlt haben muss? Ich glaube keiner von uns kann es nach vollziehen außer eine Mutter selbst.

Plötzlich krachte das Walki Talki und holte mich in die Realität zurück.
"In ca. 50 Meilen kommt ein Campingplatz. Ist der günstigste auf unserer Route"
"Gut gemacht Jungkook. Jin fahr bitte vor mich und zeig uns den Weg" sagte Namjoon.
Kaum hatte er das gesagt, ertönte Jins Auto neben uns. Kookie welcher auf dem Beifahrersitz saß, fing breit an zu grinsen und winkte wie bekloppt.

Yoongi schüttelte nur mit dem Kopf, während Hobi und ich völlig abdrehten und mit machten.
"Setzt euch hin! und verhaltet euch normal!" fauchte Yoongi uns an.
"Ja Hyung" sagte wir gleichzeitig eingeschnappt.

Die 50 Meilen zu dem fucking Campingplatz fühlten sich an wie eine halbe Ewigkeit.
Als wir dann endlich mal ankamen, ging alles ganz schnell und wir konnten endlich mit normaler Geschwindigkeit weiter fahren.
Am Abend ließen wir uns in einem Motel nieder, was so gar günstiger war, als die Campingplatz Stellplätze.
Gut ausgeschlafen und gut gefrühstückt, ging es dann auf den letzten Strecken Abschnitt von nicht mal mehr 1000 Meilen.

Nach einer Weile krachte das Walki Talki wieder und gab damit ein Zeichen, dass gleich jemand sprechen würde.
"Yoongi. Fahr mit Jimin vorraus. Es ist seine Gegend"
"Alles klar Namjoon"

Ich nahm das Walki Talki vom Armaturen Brett, auf welchem eine Halterung angebracht war.
"Jungs ich leite euch in ein Parkhaus. Dort lassen wir die Autos stehen und gehen zu Fuß weiter"

,Von weitem konnte man schon die Freiheitsstatue sehen, die Stadt kam mir vor als wenn ich nie weg gewesen wäre, alles sah noch so aus wie früher, was gut war, denn so hatte ich keine Probleme die Jungs durch New Yorks chaotische und überfüllten Straßen zu leiten.
Wir parkten die Autos in einem Parkhaus nahe der Bronx, welche aber noch so weit weg war, dass wir die Autos bedenkenlos stehen lassen konnten.

Als ich ausstieg sog ich zu erst die Luft ein und sie roch noch genauso wie ich sie in Erinnerung hatte. Selbst das Parkhaus war mir sehr gut bekannt.
Früher war ich öfters hier, meistens dann wenn ich Mino gesucht hatte in einer Ekligen Toilette die das Parkhaus bot, hatte er meistens Drogen genommen und dort seinem Rausch verbracht.
"Kommst du?" Hobi legte seine Hand auf meinen Rücken "Hmm..Ja" Ich war innerlich einfach total aufgewühlt.
"Wir sollten uns erst mal was zum schlafen suchen" merkte Tae an.
"Ja kommt mit. Ich weiß da was"
Wie als wenn ich es jeden Tag machen würde lief ich durch das Parkhaus.

Als wir die Straße betraten hörte ich wie die Mädchen hinter mir 'wow' sagten, belustigt drehte ich mich um und sie waren schon dabei Fotos zu schießen.
"Hier entlang!" rief ich und nickte mit dem Kopf in die entsprechende Richtung. Da es alle Läden noch gab wie vor vier Jahren, war ich mir ziemlich sicher, dass es das Motel auch noch geben würde.

Ich sah in etliche Läden rein und erkannte auch ein paar Verkäufer wieder, bei denen ich mir oft Essen geholt hatte.
"Das ist so aufregend!" quiekte Mia und hüpfte an mir vorbei.
"Schatz mach langsam!" Hörte man Namjoon rufen der ihr ängstlich hinter her rannte.

Belustigt sah ich den beiden zu, wie Namjoon versuchte seine Freundin ein zufangen, doch sie hüpfte jedes mal in die gegen entsetzte Richtung
"Fuck ist das kalt!" zitterte ich.
"Aber echt!" fluchte Yoongi mit mir, da wir ja aus der warmen Gegend kamen, hatten wir für Arizona gerade mal einen Pulli dabei und unsere Leder Jacken mit dem neuen BTS Logo drauf.
"Lasst uns schnell nach der Unterkunft suchen und dann gehen wir Jacken kaufen" klapperte ich mit den Zähnen.
Da es zum Glück noch nicht ganz so spät war, hatten die Geschäfte noch offen.
"Auf! Kommt jetzt! Uns ist kalt!" pfiff Tae seine Schwester zusammen die immer noch mit Namjoon spielte.

"Wir sind gleich da! Noch eine Minute!"
"Gut längere halte ich es auch nicht aus" zischte Yoongi, dessen Laune immer schlimmer wurde.

Schnell betraten wir das nicht ganz so komfortabele Motel.
"Hallo. Was kann ich für Sie tun?"
"Hallo. Wir brauchen ein Zimmer für die Nacht. Am besten ein Großraum Zimmer. Für meine Freunde und mich" sagte ich
"Ah sie sind wohl nicht von hier" lächlte der Mann hinter dem Dresen. Dieses lächeln hatte nichts mit Höflichkeit zu tun. Nein. Er freute sich uns über den Tisch ziehen zu können.

"Nein nicht ganz" lachte ich den Mann an und sein lächeln verschwand, jetzt war der Zeitpunkt gekommen meine Karten zu spielen. Ich lehnte mich cool an den Dresen "Ich bin von New York und wollte meiner Gang mal meine Hood zeigen. Meine Brüder aus meiner alten Gang besuchen '13D' wird Ihnen mit Sicherheit etwas sagen" grinste ich.
Dem Mann fiel fast sprich wörtlich das Gesicht runter "Ja meine Brüder SeGwon und Geonhee freuen sich schon auf meinen Besuch"
Der man sah plötzlich ganz panisch aus und verlor jegliche Gesichtsfarbe.
"Sir bitte. Bitte sagen Sie ihnen ich zahle. Aber ich kann erst ende der Woche zahlen! Sie sollen es als Art Wiedergutmachung sehen, dass Sie und Ihre Freunde umsonst hier schlafen dürft"
Dem Mann liefen beinahe Tränen über das Gesicht.
"Gut, ich richte es ihnen aus. Die Schlüssel bitte"
Ohne zu zögern überreichte er mir die Schlüssel.
Die Jungs standen die ganze Zeit hinter mir und Taten ihr übriges.
"Dritter Stock!" rief er uns noch hinter her.

Kaum waren wir in dem Mehrbett Zimmer angelangt bejubelten mich die anderen.
Kann es sein, dass SeGwon und Geonhee die neuen Anführer der Gang waren?

Ich wusste immer noch nicht welche Reaktion ich innerlich von den beiden erwartete. Würden sie sich freuen? Oder mich vielleicht gleich abknallen? Oder aber vielleicht auch nur kurz mit mir sprechen und mich dann fallen lassen, als ob ich nie da gewesen wäre?
Innerlich wünschte ich mir natürlich, dass sie sich freuen, aber ich musste mit jeder Reaktion rechnen die ich mir schon ausgedacht hatte und jenachdem damit leben.
"Können wir?" Tae legte seinen Arm um meine Schulter und schob mich damit aus dem Zimmer.
"Jiminnie? Du bist ja unser Reiseführer und du weißt bestimmt wobei hier in der Nähe einen Second Hand Shop gibt?"
"Second Hand?" fragte ich verwundert Tae "Ja ich weiß wo einer ist, aber was willst du da?"
Tae zwinkerte mir zu "Ganz einfach wir können uns zur Zeit keine Luft Sprünge erlauben"
"Oh neee. Jimin gibt es hier auch sowas wie einen Luxus Second Hand?" jammerte Mia "Noona!" zischte der Jüngere Bruder.
"Also einen Luxus Second Hand gibt es hier nicht, nur einen normalem, aber da findet man ab und zu auch mal ein Schmuck Stück"
"Dann mal los. Die Kälte wird langsam echt unerträglich" gab Kiara genervt von sich.

Zehn Minuten später standen wir dann in dem Laden und die Mädels stürmten sofort die Frauen Abteilung.
"Oh.Mein. Gott" brüllte Mia außer sich durch den Laden, was zur Folge hatte, dass sie alle anstarrten. Gespannt liefen wir zu ihr rüber "Schatz hast du was hübsches gefunden?"
"Schau dir das mal an! Hier hängt einfach mal eine Jacke von Dior rum und sie kostet gerade mal 150$. Mir egal. Die will ich!" Besitzergreifend lief sie damit durch den laden, damit sie ihr ja keiner weg nehmen konnte.
Zugegeben ich fand auch was nicht schlechtes eine Jacke von Jack Wolfskin für auch gerade mal 70$. Namjoon kramte irgendwo aus dem Laden einen langen schwarzen Mantel von Hugo Boss. Die andren Namen alle No Name Jacken, da sie der Meinung waren, sie wahrscheinlich eh nie wieder zu brauchen, womit sie auch wieder recht hatten.

Gut eingepackt mit Mütze, Schal und Jacke wollten die anderen jetzt was Essen gehen. "Gruppe!" rief ich und hob meinen Arm in die Luft, damit alle sahen wo ich stand. "Achtung! Nächster Stopp, der beste Burger Laden der Stadt"
"Yeai!" riefen alle, also waren sie damit einverstanden. Ich führte sie quer durch die Stadt bis wir den letzten Teil U-Bahn fahren mussten.
Durch die guten Jacken kamen wir relativ langsam voran, da Tae und Mia wie ein bekloppter Touri Bilder machten.
Auch wenn jeder das U-Bahn fahren aus LA kannte, war es anscheinend hier etwas anderes für sie. Hobi, Tae, Kookie und Kiara rannten auf dem Bahnsteig umher und spielten fangen.
"He! Passt bitte auf!" riefen die beiden älteren besorgten zu ihren jüngeren Geschwistern gleichzeitig. Egal wie alt sie waren, die beiden würden immer auf sie aufpassen.
"Ja Noona/ Oppa!" riefen die jüngeren gleichzeitig. Dieses Bild amüsierte mich und mir wurde ganz warm ums Herz. Wieder flammte in mir dieses Gefühl auf eine Familie zu haben.
Das war auch der Grund warum sich viele junge Menschen in eine Gang flüchteten, dort bekamen sie halt, eine Aufgabe und auch die Anerkennung die man im Leben brauchte.
Das drum herum, das Kriminelle war den meisten dabei egal, so lange es der Gang gut ging.
Auch wenn BTS im Verhältnis lang nicht so gefährlich und kriminell war wie Exo oder D13, war es bei uns nicht anders.
Ich fande es bemerkenswert, wie man eine Gang leiten konnte, die eigentlich noch ziemlich normal war. Wir brauchten nicht sinnlos Leute erschießen oder ausrauben. Mit Drogen dealen war das einzige, alles andere war verboten, außer ab und zu mal ein Päckchen Gras, doch selbst das kam selten vor.
Ich hatte noch nie eine Gang wie wir gesehen, die auf so viele andere Dinge Wert legte. Wir könnten ohne Kriminelle Aktionen auch nicht überleben, doch ein relativ normales Leben zu führen war uns wichtiger wie alles andere.

Während ich diesen Burger Laden ansteuerte hielt ich insgeheim Ausschau nach Leuten die ich kannte, aber geshen hatte ich noch keinen. Lag aber auch vielleicht daran, dass wir zu weit weg von der Bronx waren.

Unser Plan für heute. Essen, zurück zum Motel und morgen meine Brüder suchen.
Nach dem die anderen nun auch von dem besten Burger Laden der Stadt gegessen hatten, machten wir uns fix und fertig auf den Rückweg.
Da die anderen glücklicherweise keine Angst hatten, durch dunkle Gassen zu laufen, konnten wir eine Abkürzung nehmen.
"Mia Noona, könntest du dich bitte etwas normaler verhalten" merkte ich kleinlaut an, dass hatte den Hintergrund, das sie über all, was sie noch nicht kannte stehen blieb und Fotos machte, wie ein Touri eben.
"Warum? Ich hab keine Angst" lachte sie.
"Na was haben wir denn da?" Kaum hatte ich mir Sorgen gemacht stand eine Gruppe dunkelhäutiger Menschen vor uns und die sahen nicht gerade so aus als ob sie mit uns Tee trinken wollten.

Namjoon zog Mia sofort zurück, bevor einer  der Typen sie vielleicht noch schnappte.
Wir drängten die Mädchen hinter uns und stellten uns direkt vor sie.
"Was wollt ihr Lappen?" fragte einer dieser Typen.
"Nach Hause. Nichts weiter."
Da es meine Stadt war, ließen mir die anderen den Vortritt.
Selbstbewusst sah ich ihm direkt in die Augen.
"Ihr seid wohl nicht von hier. Keiner geht hier freiwillig rein" grinste der Typ vor mir.
"Ach. Denkst du? Da muss ich dich enttäuschen" grinste ich zurück.
Der Typ zog seine Augenbrauen zusammen.
"Kleiner, ich hab heute einen guten Tag und knall dich nicht gleich ab. Aber lüg mich nicht an!" schrie er, dabei trafen kleine Spucke Tröpfchen mein Gesicht.
"Jo Digga. Ich sag die Wahrheit. Ich bin genauso ein Kind New Yorks wie du"
Da ich gerade eher im Typischen New Yorker slang gesprochen hatte entspannte er sich ein wenig.
"Du Schnösel magst ja von hier sein. Aber die Lackaffen dahinten bestimmt nicht. Ich schlage was vor. Ihr lasst mir euer Geld da und ihr dürft weiter" alle vier bekamen ein dreckiges grinsen auf den Lippen.

Meine Mine verfinsterte sich. Ich wusste genau entweder das ganze endet in einer Schießerei oder wir geben ihnen das Geld.
Plötzlich hörte ich ein klicken hinter mir "Fat Tony, was ist hier los"
Geschockt riss ich meine Augen auf und geriet in eine Schockstarre. Es war eine Stimme die ich seit vier Jahren nicht mehr gehört hatte, aber ich auf der ganzen Welt wieder erkennen würde.
"Was wollt ihr hier?" Hörte ich eine andere mir bekannte Stimme.
Vorsichtig drehte ich mich um

"Jimin? Bist du's?" 

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