The first Race

März, 2023
📍 Sachir, Bahrain

Frustriert legte Lando seinen Helm ab, ließ sich seufzend und registrierend auf der Couch in seinem Driver Room nieder.

Seine Gedanken schwirrten rund um das Rennen, welches nicht so lief, wie er es wollte oder sich gewünscht hatte.

Es war schwierig gewesen, das Auto war wirklich schrecklich und sie würden viel zu verbessern haben.

Er hatte es einfach nicht unter Kontrolle bringen können. Heute hatte man definitiv nicht gesehen, dass er schon jahrelange Erfahrung in der Formel 1 sammeln konnte.

Hoffentlich würden die nächsten Rennen besser werden und sie würden wenigstens in den Punkten landen.

Sie würden nicht nur dem Team helfen, sondern vielleicht auch ihr Selbstbewusstsein stärken.

Und höchstwahrscheinlich auch das Vertrauen in ihr Auto, welches wirklich alles andere als ausgeprägt war.

Sie; er und Oscar.

Seine Gedanken wanderten, wie schon so oft in den letzten Tagen zu dem Aussie und seinem Rennen. Der Jüngere hatte leider nur bis zum 13. Lap fahren können und musste seinen Wagen danach abstellen.

Tragisch, wenn Lando darüber nachdachte.

Und egal wie schlecht sein eigenes Rennen doch war, so wollte er seinem Teamkollegen doch helfen und nach ihm sehen.

Er machte sich sorgen. Wenn er an sein erstes dnf dachte, dann war er im Nachhinein froh, dass Carlos für ihn da war.

Dies war wahrscheinlich auch der Grund, weshalb er sich nun aufrappelte, die Schmerzen in seinem Rücken ignorierend, und seinen Driver Room verließ.

Oscars Zimmer war direkt gegenüber von seinem eigenen, weshalb der Weg logischerweise nicht allzu lang war.

Vorsichtig klopfte er und drückte seine Fingerknochen gegen die Fassade der Tür.

„Herein?", ertönte kurz darauf die Stimme von Oscar und sofort trat Lando auch ein.

Er spürte den verwunderten Blick von Oscar auf sich, als er durch die Tür trat und den Jüngeren leicht anlächelte.

„Hey?", fragte Oscar und setzte sich auf der Couch auf. Ganz offensichtlich hatte er nicht mit Lando gerechnet, aber dieser ließ sich davon nicht verunsichern.

Oscars Augenbraue zog sich in die Höhe und er musterte Lando fragend.

Kurz sah Lando sich um.

Der Driver Room von Oscar war quasi identisch zu seinem eigenen, also war dieser ziemlich klein und Lando lehnte sich schlussendlich gegen die Wand.

„Ich wollte nach dir sehen.", lächelte Lando und fuhr sich kurz durch die Haare. Die wilden Locken waren normalerweise schwer zu bändigen.

Oscar sah nun noch etwas verwirrter aus und er fuhr sich ebenfalls einmal durch die Haare.

Lando mustert ihn währenddessen.

Die roten Wangen, die hellbraunen Haare. Die Augen, die tief in seine blickten und den Rennanzug, der nur noch über seine Hüften hing.

„Wie es dir geht? Nach deinem Debut.", erklärte Lando und stieß sich von der Wand ab.

Ein paar Schritte später war er tatsächlich bei Oscar angekommen und ließ sich neben diesem plumpsen.

Freundlich lächelte Lando.

Immerhin wollte er nicht, dass Oscar sich irgendwie unwohl fühlte oder sich wünschte, dass Lando ging.

Leise seufzte Oscar.

„Irgendwie habe ich gemischte Gefühle.", erklärte er und lächelte Lando vorsichtig an. Auffordernd sah der Brite ihn weiterhin an.

Er hatte damals auch über seine Gefühle gesprochen und es hatte geholfen, also warum sollte es Oscar nicht auch helfen.

Sein erstes Rennen war zwar weitaus besser ausgefallen, als das heutige von Oscar, aber dennoch war es nicht grandios gewesen. 

Er konnte sich noch genau an das damalige Gespräch mit Carlos erinnern und er war dem Spanien nach so vielen Jahren noch immer dankbar dafür.

„Rede mit mir Oscar.", stieß Lando sich von der Wand ab und ließ sich mit seinem Hintern auf die Couch fallen.

Oscar saß direkt neben ihm und war glücklicherweise etwas zur Seite gerutscht, sodass er nicht mehr angst davor haben müsste auf den Boden zu fallen.

Er erkannte, wie der junge Aussie leise seufzte und sich mit der flachen Hand über die Stirn rieb.

Kurz benetzte sein gegenüber dessen Lippen und sah dann mit seinen zimtbraunen Augen tief in die /seine.

„Es fühlt sich einfach komisch an.", wurde ihm schließlich von Oscar erklärt.

Der junge Aussie wirkte nun deutlich geknickter und ein Wasserfall an Gefühlen brach aus ihnen heraus.

Lando hörte ihm genauestens zu, während er seine Füße ebenfalls auf der Couch absetzte und sich etwas verkrümmt, für ihn selber allerdings bequem hinsetzte.

„Es ist nicht mein erster dnf. Ich habe schon in der F2 oder sonst wo Niederlagen eingesteckt, aber die hier fühlt sich irgendwie besonders komisch an.

Weißt du, das hier ist meine Chance. McLaren hat mir das ganze hier ermöglicht und sie setzten Vertrauen in mich.

Ich weiß noch was für ein Riesen Trubel es um mich gab und auch immer noch gibt und wie viele Alpine Fans sehen wollen, dass ich scheitere.

Die ganze Sache zwischen Alpine, mir und McLaren ist verkorkst gewesen – aber ich sehe keinen Fehler bei mir.

Und jetzt habe ich irgendwie Angst, dass ich alles ruiniere, nur weil ich doch nicht bereit für den großen Schritt in die F1 war.", brachen die Worte plötzlich aus Oscar hinaus.

Und Lando stellte fest, dass der Rookie schon eine ganze Weile so intensiv darüber nachdachte.

Er musterte Oscar, beobachtete wie erschöpft dieser war.

„Ich hab einfach angst alle zu enttäuschen.", fasste Oscar seine Worte nochmal zusammen und Lando nickte vorsichtig.

Er verstand den Jüngeren – gut sogar.

Er hatte in seiner Karriere auch schon viel schlecht gemacht – zuletzt beispielsweise sein Höhenflug, in welchem er sich tatsächlich bei vielen ziemlich unbeliebt gemacht hatte.

Aber er kam darüber hinweg, glücklicherweise.

Und dennoch hatte er selber Vertrauen in sich, in Oscar und in das Team.

„Ich versteh dich.", legte Lando fürsorglich seine Hand auf die Schulter des Rookies.

Aus hellbraunen Augen wurde er angeblinzelt, während er leicht Lächelte und glücklich war, dass er für Oscar eine Stütze sein konnte.

„Ich will auch niemanden enttäuschen. Und das Rennen war vielleicht keine Meisterleistung, aber dies lag weder an mir noch an dir – zumindest nicht zu 100%.

Ich kann nicht alles auf das Auto schieben, welches aktuell wirklich mies ist. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du auch die Formel 1 rocken wirst.

Das Auto wird die upgrades bekommen, die Strecken werden dir mal besser und mal schlechter liegen, aber du hast Talent, Oscar.

Lass dich von so einem Rennen nicht runterkriegen.", drückte Lando leicht die Schulter von seinem neuen Teamkollegen und lächelte ihn aufmunternd an.

Oscar schien überrascht. So wirkte es jedenfalls, als Lando ihn musterte.

Etwas unsicher, ob seine Worte dazu beigetragen hatten, dass es Oscar besser gehen würde, schaute er seinen neuen Teamkollegen an, beobachtete seine Gesichtszüge.

Oscar schien noch nachzudenken. Über Lando's Worte? Über sein Rennen? Über seine Unsicherheiten?

Lando konnte es nur erahnen, allerdings wusste er wirklich nicht so genau. Und langsam wurde er tatsächlich etwas nervös.

Wenn er an Carlos' Worte damals dachte, dann wusste er noch jetzt wie sie ihm geholfen hatten.

Wenn er an Daniels Tipp dachte, dann wusste er auch noch wie sie ihm geholfen hatten.

Mit seinen Teamkollegen hatte Lando wirklich immer ein gutes Verhältnis und sie waren wirklich immer hilfreich mit ihren Tipps oder allein schon mit Ihrer Anwesenheit.

Er war froh solche Teamkollegen gehabt zu haben und sie hatten ihn zweifellos zu einem besseren Teamkollegen gemacht.

Und genauso wollte er jetzt auch für Oscar Dasein.

Er wollte, dass Oscar, wenn er in zehn Jahren auf seinen ersten Formel 1 Teamkollegen zurückblickte, dankbar war – so wie Lando dankbar war.

Und außerdem war Lando sich auch sicher, dass Oscar ihm Tipps geben konnte und eine sportliche Bereicherung an seiner Seite darstellen könnte.

„Danke.", lächelte Oscar plötzlich schüchtern und riss ihn aus seinen Gedanken.

Lando konnte kaum schnell genug reagieren, da hatte der Jüngere ihn schon in eine kurze Umarmung gezogen.

Etwas überrascht wirkte Lando kurz wie eingefroren.

Damit hatte er nicht gerechnet, aber das gute Gefühl was sich in seinem Körper ausbreitete, veranlasste ihn dazu Oscar auch fest in seinen Arm zu ziehen.

Der Geruch des Rookies stieg Lando direkt in die Nase und er stellte fest, wie gut dieser doch roch. Etwas nach Vanille, Apfel und irgendwie erinnerte ihn dieser Geruch an den Frühling.

Ein wohliges Kribbeln breitete sich in meinem Körper aus und ich seufzte lautlos.

„Danke, wirklich Danke, Lando.", nickte Oscar, als sie sich wieder lösten und der Brite konnte deutlich spürten, wie Dankbar sein Teamkollege wirklich war.

Seine hellbraunen Augen strahlten etwas aus, was wirklich wunderschön und auch anziehend war.

Lando konnte beinahe alle Gefühle in diesen Augen ablesen. Freude, Trauer und auch Dankbarkeit.

Ein Prickeln übermannte den Körper des Briten und eine Gänsehaut zog sich über seinen Rücken.

Sein Herz klopfte wirklich schnell in seinem Brustkorb und er war sich beinahe sicher, dass Oscar dies spüren oder hören konnte.

„Kein Problem, Oscar.", lächelte Lando allerdings einfach und genoss die Gefühle in seinem Körper, die er noch nicht ganz entziffern konnte.

Aber sie fühlen sich gut an, also warum unnötig sorgen machen?

Kurz war es still in dem kleinen Driver Room, bevor Lando sich erhob.

Und sofort war das kleine Kribbeln in seinem Unterleib verschwunden.

„Wenn noch was ist...", drehte er sich ein letztes Mal um die eigene Achse und blickte tief in die unendlichen Augen von Oscar.

Innerhalb von wenigen Sekunden musterte Lando Oscar.

Seine helle Haut, die leichte Röte auf seinen Wangen, die wirklich weich aussehenden Haare und die Augen, über die Lando schon viel zu viel nachgedacht hatte.

„...dann bin ich ein Zimmer weiter und habe immer ein offenes Ohr für dich.", lächelte Lando und machte sich auf den Weg zur Tür.

„Auch einen offenen Arm?", fragte Oscar und schien kurz unsicher.

Lando drehte sich wiederholt, blickte überrascht zu dem Jüngeren und nickte dann.

„Du musst nur Fragen."

Und damit verließ Lando das kleine Zimmer.

Mit klopfendem Herzen und einer Gänsehaut am gesamten Körper.

🧡🧡
[1600 Wörter]

Und hier ist auch schon de zweite Part. Ich hoffe er gefällt euch allen. ❤️

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