35. Kapitel


Alle schauen betreten auf den Boden. „Leute?", ängstlich gucke ich durchs Wohnzimmer und versuche, meine Brüder zum Sprechen zu bekommen.

Doch niemand antwortet. „Jungs, bitte! Ihr macht mich verrückt, wenn ihr mir nicht gleich erzählt, was letzte Nacht geschehen ist."

Ich zappel auf Michis Schoß herum, sodass er mich enger an sich zieht und mir beruhigend über den Rücken streicht. „Entspann dich.", flüstert er mir sanft ins Ohr, was tatsächlich hilft.

Schließlich fasst sich Chris ein Herz. „Ich hab gestern einen Anruf vom Krankenhaus bekommen. Morgen ist mein erster Arbeitstag. Kannst du dich daran erinnern?" Mein Bruder fixiert mich genau, doch ich kann bloß den Kopf schütteln.

„Hm.", macht Christian und reibt sich nachdenklich übers Kinn, „das ist seltsam. Naja, ich hab dir dann gesagt, dass du morgen mitkommst. Dann kannst du gleich deine Impfung bekommen und fertig-" Er will weitersprechen, doch kommt nicht dazu, denn ich bin aufgesprungen und stehe zitternd vor meinem Geschwistern.

„D-das k-kann nicht d-dein Ernst sein!", stottere ich und verkrampfe mich. Seid ich klein bin, habe ich Angst vor Spritzen. Jedoch nur davor. Blutabnehmen macht mir im Gegensatz dazu gar nichts aus. Fragt nicht, ich weiß das ich komisch bin.

„Genau so hast du gestern auch reagiert. Deswegen musste ich dir eine Beruhigungsspritze geben, damit du einschlafen kannst.", spricht Chris weiter und nimmt mich hoch.

Ich zittere immer mehr, vor allem als Christian das Wort 'Beruhigungsspritze' benutzt.

Die Hand meines Bruders fährt langsam über meinen Rücken. „Ich weiß, dass du Spritzen hasst, aber der Impfstoff ist wichtig.", meint Niklas streng und drückt mir meinen Frühstücksteller in die Hand.

„Jetzt wird erstmal gegessen und danach sehen wir weiter.", bestimmt unser Ältester, was sofort eine Massenpanik auslöst. Alle meine Brüder rennen in die Küche, Schubsen sich gegenseitig zur Seite, um als erstes beim Kühlschrank anzukommen. „Hab ich was verpasst?", frag ich dümmlich. Dank des Essens geht es mir besser, trotzdem wird mir flau im Magen, wenn ich an morgen denke.

„Ach Emmi.", lacht Patrick, der mit Chris und Niklas als einziger bei mir geblieben ist, „manchmal hast du wirklich ein Gedächtnis wie ein Schweizer Käse."

„Was ist denn nun so wichtiges?" Ungeduldig wippe ich auf Chris' Beinen herum. „Michi hat Schokoladenpudding gemacht.", offenbart Patrick das Geheimnis. Sofort bin ich von Chris runter und auf dem Weg zu meinen Brüdern. „Wehe ihr habt mir nichts übrig gelassen.", schreie ich und laufe zur Schüssel.

Meine Brüder fangen an zu lachen und können gar nicht mehr aufhören. „Was?", zische ich und will mir einen Klecks in mein Schälchen machen, doch die Schüssel ist leer. Der komplette Pudding verschwindet gerade in den Mündern meiner Brüder.

Plötzlich bin ich auf 180 und will alles und jeden schlagen, doch da kommt Michael um die Ecke und in seiner Hand eine Schüssel mit... SCHOKOPUDDING!!!

Ich kreische wie verrückt und falle ihm dankend um den Hals. „Du bist der Allerbeste!", quietsche ich und knutsche seine Wange ab. „Ach Schwesterherz, du weißt doch das ich immer etwas für dich aufhebe.", sagt er und zwinkert mir zu, bevor er uns aus der Küche scheucht, mit der Begründung, das Mittagessen vorzubereiten. Was? Schon so spät?

„Was gibt es denn?", brülle ich, schon fast in meinem Zimmer, nach unten.

„EMMA!", schreit das ganze Haus, was mich zum Lachen bringt.

Natürlich weiß ich was es gibt... nicht!

-------

Halli hallo!

Ja, mich gibt es auch noch :)

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel und ich wollte mich nochmal für die lieben Kommentare bedanken ❣️ Das zeigt mir, wie sehr euch meine Geschichte gefällt ☺️

Eine kleine Ankündigung:

Ich hab mir überlegt, das ich an Weihnachten ein Kapitel aus der Vergangenheit posten kann. Also entweder, als Emma noch ganz klein war oder als die Eltern noch gelebt haben. 

Dies würde natürlich an Weihnachten spielen


Bis dann,

Plappermaul :)

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top