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Jay
Freitag. Halloweenparty. Kostüm. Kein Bock.
Trotzdem rang ich mich dazu durch, als Werbetafel für Scheidentrockenheit im Auto von Holly's Eltern zu steigen, um zum Haus von Meredith Hales Eltern kutschiert zu werden.
Mein Kostüm war der Renner. Meine Eltern kriegten sich nicht mehr ein, selbst Hollys Eltern, hielten sich vor Lachen den Bauch. Sally musste das sogar mit Fotos und Videos festhalten, damit sie mir das später mal unter die Nase reiben konnte.
„Um zehn, oder um zwölf?"
Das Sally Holly entscheiden ließ, zeugte echt von Vertrauen, zwischen Mutter und Tochter.
„Solang die Party geht", antwortete ich und richtete den Stoffhut in Form eines Drehdeckels auf meinem Kopf.
„Zwölf hört sich gut an, aber ich rufe vorher an, wenn wir keinen Bock mehr auf die Idiotenkinder haben", warf Holly ein.
Ich musste wegen Hollys Bemerkung leise lachen.
„Na dann." Sally hielt vor dem Haus, aus dem schon Musik zu hören war. Sie drehte sich im Fahrersitz zu uns um, und hielt uns den ausgestreckten Zeigefinger hin. „Kein Alkohol, keine Drogen, keine Sexorgien."
„Toll, dann kannst du uns gleich wieder nach Hause fahren!", bemerkte ich sarkastisch und schnallte mich ab.
Holly musste leise lachen. „Irgendein Elternteil ist da und hat uns im Auge", versicherte Holly glaubhaft, obwohl das eine Lüge war.
Meredith hatte mehrmals erwähnt, dass ihre Eltern nicht da wären und es sogar Alkohol geben würde. Mir war's relativ egal, ich wollte nur, dass Lucas endlich mal mit eigenen Augen sah, wie ekelhaft Meredith Hale war.
„Wenn das so sein sollte", bemerkte Sally. „Tut nichts Unüberlegtes. Viel Spaß."
Wir stiegen aus und gingen zur Haustür. Sally war bereits weggefahren, als Holly klingelte.
Lucas, der als Pilot verkleidet war, öffnete uns die Tür, und starrte mich an. „Jay, dass ist nicht dein Ernst? Du gehst als Vagisan Feuchtcreme Werbetafel? Ehrlich?"
„Ich kann's im Gegensatz, zu dir, Kackbratze, tragen", bemerkte ich trocken. Wir hauten Faust an Faust.
Er blickte zu Holly. „Mannomann, die Frau meiner feuchten Träume."
„Entschuldige!?", fragte ich empört.
„Hey, ich rede von Lady Croft und nicht von Holly. Chill."
Lucas hob die Hände und verschwand im Haus. Ich blickte zu Holly, die irritiert eine der beiden Haarsträhnen richtete und rein ging. Ich folgte ihr und drückte die Tür zu.
Es war sichtlich voll, jeder war verkleidet, einige vermutlich schon angetrunken, andere Knutschten und fummelten bereits miteinander rum.
Ich hatte nach Hollys Waffengürtel, um ihrer Hüfte gegriffen, um sie in der lauten Menge nicht zu verlieren. Lucas stand am Büfett und starrte in Richtung Meredith, verkleidet als nuttige Krankenschwester, die sich mit anderen Mädchen unterhielt. „Warum kleiden sich die meisten, als Zombie-Nutte, Doktor-Nutte, Nutten-Nutte?", fragte ich Holly.
„Billig und willig", gab sie von sich und griff nach eine der Minipizzen. Sie reichte mir ebenfalls eine. Ich lachte, biss von der Pizza ab und blickte auf Holly hinab, die die eingerollte Socke in den Stiefel richtete- die kalte Minipizza hielt sie währenddessen mit den Zähnen fest. Holly trug ein enganliegendes hellblaues Top, eine schwarze Hotpants, den taktischen Gürtel mit Clipverschluss, die Beinholstern, rechts und links, mit je einer Wasserpistole, in der Holstertasche. Eine Pilotensonnenbrille hatte sie sich vorne an dem Top gehangen, einen kleinen Rucksack trug sie auf den Rücken. Ihre langen, braunen Haare, hatte sie zu einem Pferdeschwanz am hinteren Kopf zusammengebunden, zwei Strähnen hingen ihr rechts und links über die Wangen hinunter, die Augen waren leicht geschminkt. Holly zog die linke Augenbraue hoch, blickte mich kauend an, nachdem sie die Minipizza komplett verdrückt hatte. Ich grinste nur. Sie schmunzelte und kam mir näher. Sie wollte mich gerade küssen und ich es freudig erwidern, als Lucas sich einmischte.
„Ich weiß echt nicht, wie ich mit Meredith ins Gespräch kommen soll. Sie ist so unantastbar."
Hollys und meine Lippen hatten sich ganz leicht berührt. Sie wandte sich ab und warf meinen besten Freund einen fragenden Blick zu.
„Ich gebe dir ein Tipp, geh zu ihr hin, benutze deinen Mund und Wörter, und spreche mit ihr. Es ist Meredith, nicht eine berühmte Persönlichkeit."
„Haha, lustig, Holly, lustig. Es ist Meredith! Halloooo?" Er wandte sich zu mir. „Wie hast du das mit Holly hingekriegt?"
„Wir haben einfach miteinander geredet, sie hat mich geküsst, ich fand's gut, eins kam zum anderen, jetzt sind wir hier und das was Holly sagt. Rede mit dieser Meredith."
Und sieh dir an, wie Falsch dieses Miststück sein kann.
„Ihr beiden seid mir tolle Hilfen. Echt."
„Hallo? Willst du Meredith wirklich für dich gewinnen? Dann reiß dir den Arsch auf und zieh durch, man!"
Ich schlug ihn aufmunternd auf die Schulter.
„Ich kann nicht", wimmerte Lucas ängstlich.
„Mein Gott!", murrte Holly, machte auf dem Absatz der flachsohligen Boots kehrt und steuerte direkt Meredith an. Ich starrte ihr hinterher.
Holly selbst meinte noch, dass sie nie auch nur ein Wort mit Meredith austauschen wolle, aber jetzt, wollte sie es anscheinend wissen.
Holly klinkte sich, und das war für mich ebenso Neuland, selbstbewusst in das Gespräch ein, und lockte dann erfolgreich Meredith von ihren Freundinnen, ebenfalls knapp gekleidet, weg. Die beiden kamen direkt auf uns zu. „Er ist echt ein netter Kerl", hörte ich Holly sagen.
Lucas neben mir wurde nervös, während ich mich wieder dem Büffet zuwandte.
Meredith lächelte interessiert in die völlig falsche Richtung. Sie lächelte mich an, schien Lucas nicht mal wahrzunehmen. Och nein... warte, ich meine oh doch, hiermit konnte Lucas sehen, wie ekelhaft Meredith sein sollte. Ich hätte ihr am liebsten die zerkaute Minipizza ins Gesicht gespuckt, als sie mich von oben bis unten musterte. Ich zog die rechte Augenbraue hoch, kaute auf und schluckte.
„Ich stehe auf Typen mit Humor. Scheidentrockenheit. Das ist richtig witzig."
Sie kam mir näher. „Ich bin Meredith. Molly meinte, du wärst ein netter Kerl."
War das ihr verschissener Ernst? Molly? Echt jetzt?
Sie richtete die Mütze auf meinem Kopf. „Deine Sommersprossen sind süß. Ich hol dir was zu trinken."
Sie hakte sich bei mir ein und zerrte mich, MICH, von Lucas und Holly weg.
Nein, nein, nein, nein. Die Mission lief komplett falsch, oder richtig. Kann die nicht ihre ranzigen Finger von mir lassen?
Ich warf hilflos einen Blick über die Schulter, und sah in Hollys und Lucas entsetzte Gesichter. Holly schien sogar fast zu Platzen, so rot war ihr Gesicht. „Hab dich schon öfters während der Pause Basketball spielen sehen und du spielst, glaub ich, Fußball, richtig? Canaryville Lions Soccer Club, mein Bruder spielt dort ebenfalls."
Wir blieben in der Küche stehen, sie ließ mich los und griff nach zwei Gläsern, aus dem oberen Schrank.
„Äh, jupp", antwortete ich und schaute mich hilflos um. Holly kam bereits in die Küche und zerrte Lucas am Kragen seines Kostüms mit sich. Sie hielten Abstand. Ich starrte Holly hilflos an.
„Hey, Süßer", bemerkte Meredith, legte eine Hand auf meine Wange und drehte mein Gesicht zu sich. „Hier spielt die Musik." Sie nahm ihre Hand von meinem Gesicht. „Du stehst doch nicht auf diese Molly, oder? Sowas ist dein Typ?", fragte Meredith skeptisch.
„Was ist verkehrt an Holly?", fragte ich neugierig und betonte den Namen richtig, auf der Hoffnung, diese Meredith würde das kapieren.
„Ich mag sie einfach nicht."
„Warum? Sie ist doch hübsch."
„Sie ist fett."
Ich atmete tief durch. „Bitte!?"
Wo!?
„Weniger Burger würden ihr gut tun."
Ich blinzelte und presste die Lippen zusammen.
„Wo ist sie fett?", fragte ich fassungslos. „Sie hat einen kleinen Bauch, größere Brüste, die im völligen Normalbereich sind und einen Hintern, ja und? Aber mal ganz nebenbei, scheiße ich bei Menschen aufs Äußere, wenn deren Charakter Gold wert ist. Das ist bei Holly, nun mal der Fall."
Meredith schnaubte. „Ich habe eine gesunde Figur, dass ist krank?"
„Kannst du dich nur aufs Äußere bei Menschen beschränken? Kriegt das dein Erbsenhirn nicht geschissen? Wie oft haben dich deine inkompetenten Eltern als Baby auf dem Kopf fallen lassen? Du bist ekelhaft, einfach nur ekelhaft, machst andere Leute runter, damit du dich besser in deiner dürren Hülle fühlst. Ich meine, wenn du auf Leuten herumhackst, weil die einen anderen Körperbau haben, als du, kann ich doch auch mal anfangen. Du bist so dürr, du könntest das Maskottchen für die Welthungerhilfe werden", polterte ich los.
Meredith verdrehte die Augen.
„Warum verdrehst du die Augen, suchst du dein Gehirn?", fragte ich. „Du bist ekelhaft."
Jemand legte eine Hand auf meinem Bauch und drückte mich zurück. „Die ist es nicht wert", sagte Holly streng.
„Die ist gar nichts wert. Selbst ein Kaugummi unter meiner Schuhsohle ist mehr wert", fluchte ich. „Man sollte dir die Beine und deine ekelhafte Fresse, mit den noch ekelhafteren Worten, die diese verlassen, mit Industriekleber versiegeln."
„Och, an Nettigkeit wird wieder nicht gesparrt, Halstead", lachte Lucas und zog mich ebenfalls zurück.
„Hab dir doch gesagt, die ist nichts", bemerkte ich und stellte mich neben Lucas.
„Verlasst sofort mein Haus!"
Meredith's Gesicht war knallrot, die Hände zu Fäusten geballt.
„Das Haus deiner Eltern", entgegnete Holly, und wandte sich zum Gehen. Lucas und ich folgten ihr. „Das kriegst du noch zurück, Molly!", rief Meredith hinterher.
Ich wandte mich an der Küchentür zu Meredith. „Was war das gerade?", rief ich ihr rüber.
Holly packte mich am Kragen und zog mich aus dem Haus. Lucas ließ heimlich den Teller mit den Minipizzen mitgehen.
„Ich hätte den Gerüchten, die du aufgeschnappt hast, glauben schenken sollen", murrte Lucas und fuhr mit der Schuhsohle über den Kieselboden auf dem Spielplatz in der Nähe der Tilden High. Wir wollten noch nicht nach Hause und hingen hier ab. Ich hatte das laminierte Plastikteil von Werbetafel unterwegs in den Müll geschmissen. Waren eh nur $15 Dollar. Die Mütze lag neben mir auf der alten Holzbank. Die Minipizzen hatten wir verdrückt und den Teller unterwegs in den Müll geschmissen
„Ich hab noch nie irgendwas gehört", bemerkte Holly. Sie saß auf meinem Schoß, ihre Finger fuhren durch meine Haare.
„Du bist ja auch nicht beliebt."
„Alter", murrte ich und funkelte Lucas böse an.
„Nee, der hat schon recht", meinte Holly ruhig. „Außerdem wars sarkastisch angehaucht. Natürlich krieg ich alles mit. Das mit dem Industriekleber klingt übrigens hervorragend."
„Du kannst sie eh nicht ausstehen und musstest mir ja zeigen, wie ekelhaft die ist, was?", wollte Lucas wissen. Er starrte Holly im Schein einer Straßenlaterne, die hinter uns stand, an.
„Hab nur geholfen", gestand Holly. „Hast ja gesehen, dass dieses Flittchen nur aufs Äußerliche achtet."
„Das ist eine Beleidigung für alle anderen Flittchen, Holly. Ein bisschen mehr Respekt. Du kannst Meredith nicht beleidigen, denn mit den Beleidigungen, beleidigst du lediglich die Beleidigungen, nicht Meredith selbst."
Holly musste lachen und wurde dann ernst. „Meredith fand mich damals zu dick für das Cheerleaderteam."
„Nur weil du einen Hintern hast, den man auch würdevoll als Hintern bezeichnen kann?", fragte Lucas.
Ich kratzte mir die Stirn. „Gute Auffassungsgabe, Lucas, behalte es das nächste mal für dich. Kommt nicht gut, wenn der Freund des Mädchens daneben sitzt", nuschelte ich.
Lucas ignorierte mich. „Und weil du zu ‚dick' bist, wollte die dich nicht? Sitzen da nicht für gewöhnlich mehrere in der Jury und haben Mitspracherecht?"
„Hat die anderen beiden nicht mal ausreden lassen, was Königin Meredith sagt, wird gemacht."
„Ich hasse die", bemerkte Lucas und rotzte auf den Boden.
„Das ging schnell", bemerkte ich belustigt.
„Du hast keine Ahnung, wie weh das tut. Wir hätten so schöne Kinder gehabt."
„Lucas?"
„Ja?"
„Fünfzehn, du bist fünfzehn", erinnerte ich ihn. „Und ich hoffe inständig, dass sich in Zukunft, so etwas, wie Meredith, nicht fortpflanzen wird. Schon gar nicht mit dir. Hast was Besseres verdient."
Holly schnaubte belustigt. „Hab mit Lydia gewettet. Sie war der Meinung Meredith würde dieses Schuljahr ungewollt schwanger werden, ich hoffe, für die Hundert Mäuse, auf dieses."
„Es hätte mein Kind sein können."
„Halt einfach die Schnauze!", fluchte ich in Lucas Richtung.
Ich wandte mich wieder meiner Freundin zu. „Kann man in die Wette einspringen?", fragte ich.
„Nee, Babe, aber, ich lade dich davon zum Kino, oder so ein."
„Ach, dass ist ja lieb. Inklusive Popcorn und Getränk?" Holly und ich blickten Lucas an.
„Sie hat nur mit dir geredet, was?"
Ich nickte. „Ja, sie sagte Babe und das bin offensichtlich ich." Dann musste ich doch lachen. „Du bist verstrahlt, ehrlich, Lucas."
„Ja, eine verstrahlte Jungfrau."
Ich horchte auf, als ich Gelächter hörte und wenig später, tauchten vom westlichen Eingang und aus der Dunkelheit weitere Jugendliche auf. Holly starrte in deren Richtung und schien jemanden zu erkennen.
Ein Mädchen lief auf uns zu. Die viel zu beschäftigte Lydia Martin, freute sich riesig, Holly zu sehen. „Wo hat man euch denn Ausgang gewährt?", fragte sie lachend und deutete auf die Kostüme.
Überschwänglich, griff sie nach Hollys Gesicht und drückte ihr einen Kuss auf den Mund, mir fuhr sie mit den Worten: „Na, Schnucki", durchs Haar, ehe sie Lucas zur Begrüßung die Faust hin hielt. „Bin Lydia, hi."
Sofort nahm ich den Alkoholgeruch war.
„Lucas." Er haute seine Faust dagegen.
„Ihr wart doch nicht etwa auf Meredith's öder Halloweenparty, oder?"
„Ja, aber nicht lange, hat uns rausgeschmissen", antwortete Holly.
„Warum?"
Ein anderer Typ näherte sich und setzte seinen klappernden Rucksack ab. Wenig später zog er eine Wodkaflasche hervor und reichte die an Lydia weiter. „Das ist noch deine, wenn du die mit denen teilen willst. Wir sind da hinten."
Der Typ mit dem Kurzhaarschnitt und der tief sitzenden Hose, schulterte seinen Rucksack und ging weg.
Holly erklärte im Schnellverlauf, was passiert war. „Bist du behindert, oder so?", fragte Lydia Lucas. „Man weiß doch, dass Meredith Hale die größte Hure ist."
Holly wiederholte das, was ich über Beleidigungen und Meredith Hale gesagt hatte, weshalb Lydia auflachte. „Ist was wahres dran. Wollt ihr auch was?" Sie hielt die volle Wodkaflasche hoch, die im Mondschein leuchtete.
„Verzichte."
„Ach ja, Prinzessin McGowan, trinkt ja nur heimlich vom Irish Whiskey ihres Papis. Billiger, russischer Fusel ist ja nicht nach ihrem Geschmack. Whiskey, oder Guiness. Hab's verstanden, deine Familie väterlicherseits ist Irisch."
„Schön, dass du dir das gemerkt hast", lachte Holly leise. Immerhin trank Lucas mit Lydia den Wodka, ich hatte auch ein paar Schlucke genommen, fand aber absolut keinen Gefallen an diesem Zeug. Mein Interesse wandte sich eher an Holly, da Lydia und Lucas zu den Schaukeln gingen.
Ich griff nach ihrer Wange und drückte ihr einen Kuss auf den Mund. Sie wandte sich ganz zu mir, legte eine Hand, auf meine Wange und presste ihre leicht geöffneten Lippen auf meine. Ich erwiderte, fuhr mit meiner Zunge, über ihre Unterlippe, dann merkte ich ihre über meine gleiten. Unsere Lippen bewegten sich synchron aufeinander, Hollys Atem ging schnell, und so wie sie sich an mich drückte, wusste ich, dass sie mir wollte. Mir ging's nicht anders.
Manchmal reichte es nur, dass sie versehentlich meinen Unterarm berührte, manchmal reichte nur ein Kuss, wie jetzt gerade, oder dass sie auf meinem Schoß saß, mit mir spielte. Wieder einmal kämpfte ich semi-erfolgreich dagegen an, aber jetzt drückte das Ding so schmerzend gegen den Reißverschluss meiner Jeans, dass ich das Gesicht verzog.
Ich griff mich an ihrer Hüfte fest, damit sie aufhörte und schaute sie eindringlich an. Holly wich tatsächlich aus dem Kuss zurück, ich konnte durchatmen und starrte sie an.
Das Feuer zwischen uns schien wieder außer Kontrolle zu raten. Die Jeanshose drückte nur noch mehr. „Lass uns zu dir", flüsterte sie mir an die Lippen und küsste mich kurz.
„Ich kann Lucas doch nicht allein lassen", gab ich unter den Küssen hervor. Jedoch schaffte ich es nicht, Holly nachzugeben. Ich ließ mich wieder fallen, küsste sie fordernder.
„Wir sollten definitiv zu mir", unterbrach ich leise lachend.
Holly stand von meinem Schoß auf und ich zerrte an meinem Schritt herum, damit die Hose dort ein wenig lockerer saß. Sie drückte so unangenehm.
Holly gab den redeten Lydia und Lucas bescheid, dass wir gehen würden. Ich stand mit dem Rücken zu denen, weiter entfernt und wartete.
Als Holly zu mir kam, eilten wir zu mir nach Hause. Wir schlichen uns auf mein Zimmer, schlossen ab und entledigten uns gierig und unter Küssen, die wir immer wieder leidenschaftlich austeilen, unsere Kleidung. Dann lag Holly wenig später splitterfasernackt in meinem Bett und an diesem Anblick würde ich mich niemals satt sehen können. Für mich, war ihr Körper perfekt, auch wenn sie ihn verfluchte, sich in ihm unwohl fühlte. Mich störte der Bauch nicht, oder die weißen Dehnungstreifen auf ihrer blassen Haut an Bauch, Hüfte und ihren Hintern. Trotzdem war ihre Haut weich und zart. Trotzdem liebte ich sie so, wie sie war, da kann Meredith abermals ihre unwichtige Meinung kundtun.
Ich streifte mir eines der letzten Kondome über, krabbelte ins Bett und ließ mich zwischen Hollys leicht gespreizte Beine gleiten. Auch, wenn ich meine Zimmertür abgeschlossen hatte, zog ich die Decke über meinen nackten Hintern, küsste dabei Hollys zarte Lippen und ihr Kinn.
Wir knutschten rum, während Holly auf mir saß, den Oberkörper auf meinem gelegt. Ich spürte ihre großen, nackten Brüste auf meiner Brust, meine Hände auf ihrer Hüfte, meine Finger griffen sich in ihre Haut fest und führten die Auf-und-ab-Bewegungen mit. Holly stöhnte genauso leise, wie ich, in den langen und leidenschaftlichen Kuss hinein.
Der Druck, in mir, entlud sich nur zehn Minuten, nachdem wir nackt im Bett gelandet waren. Holly legte sich neben mich, küsste mich kurz, während ich mich erstmal sammeln musste und die Decke anstarrte. Sie fing an zu lachen. „Du bist blasser, als sonst schon."
„Kein Wunder, hab kaum noch Hirn im Blut."
Sie prustete los und ich ebenfalls. „Anders herum", korrigierte ich. Wir setzten uns auf, versuchten gleichmäßig zu atmen und die Schamröte zu verstecken, aber es ging nicht.
Holly war so nett und hatte das Kondom in den Müll geschmissen, ehe sie sich ihr Kostüm wieder anzog, den Hüftgürtel und die Dinger von den Beinen ließ sie aber ab. Ich blieb noch eine Weile im Bett liegen und musste verschnaufen, dabei ließ ich Holly nicht aus den Augen.
„Wir sollten heiraten", bemerkte ich.
„Du bist ein Spinner", lachte sie leise und knöpfte die schwarze Hotpants zu.
„Nein, ich meins erst, wir wissen beide nicht, wie lange das zwischen uns gehen wird, hoffen wir mal, lang genug, und wenn wir beide dreißig sind und noch immer nicht verheiratet, sollten wir heiraten."
„Du hast drei, oder vier Schlucke vom Wodka getrunken. Kann es sein, dass das Zeug so rabiat bei dir wirkt?"
Ich verdrehte die Augen. „Ich bin vollkommen nüchtern." Ich räusperte mich. „Lass uns das wirklich machen."
„Ich überlege es mir. Das ist nämlich schon ein Antrag, wenn ich ja sagen würde, wären wir quasi verlobt."
„Ja und? Ist doch dann alles wie vorher, nur, dass wir irgendwie verlobt sind."
„Fünfzehn, wir sind fünfzehn."
„Ich weiß, und wer weiß, was uns das Leben in den nächsten fünfzehn Jahren bringt. Trotzdem würde ich dich da heiraten wollen. Egal, was kommt. Außer einer von uns Kratzt spontan ab, dann hat der andere Pech. Also?" Ich hielt ihr die Hand hin und wartete auf einen zustimmenden Handschlag.
„Du bist ein Spinner."
„Hattest du bereits erwähnt."
Holly nickte. „Okay, dann werden wir in fünfzehn Jahren heiraten, ob wir voneinander getrennt sind oder nicht, und wir natürlich Single sind." Sie schlug tatsächlich ein.
Ich grinste zufrieden. „Eigentlich sind wir damit echt verlobt."
„Naja, ein Antrag wars jetzt nicht."
„Äh, doch, ich hab dich gefragt, ob wir in fünfzehn Jahren heiraten und du hast, mir Spinner, zugestimmt. Zählt." Ich hielt immer noch ihre Hand und zog sie ruckartig zu mir ins Bett. Holly landete lachend auf mich drauf. „Außerdem, lass ich dich nicht so einfach gehen."
Ich schlang meine Arme um ihren Rücken.
„Wenn du sagst, du seist vom Umtausch ausgeschlossen, kotz ich dir ins Gesicht."
Ich rollte die Augen. „Ich vergas, dass du Romantik nicht immer ausstehen kannst."
Sie bettete ihren Kopf auf meine Schulter. „Holly Joleen Halstead, hört sich doch schon einwandfrei an. Hat sich gelohnt das in meinem Schulheften rumzukritzeln."
„Spinner."
„Hast du keine neue Beleidigung für mich?", fragte ich neckend und fuhr ihr durchs offene und gewellte Haar.
„Nein, ich bleibe bei Spinner. Definitiv."
„Dann muss ich damit wohl für immer leben."
„Das sehen wir noch."
Ich schnaubte. „Natürlich, bleib ich für immer deins. Ob du willst, oder nicht."
„Bleibt mir ja wohl keine andere Wahl", scherzte Holly und drückte mir einen Kuss auf die Schulter. Dann legte sie sich wieder hin, ich umarmte sie mich fester. „Für immer deins."
„Hab's verstanden."
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