Kapitel 62
KAPITEL 62
~ Marco's Sicht ~
Bevor May zum dritten Mal das Lied abspielen konnte, schnappte ich mir ihren iPod, pausierte es und scrollte durch die Musik durch.
"Wieso wundert mich es nicht, dass du den Magic Mike XXL Soundtrack auf dem Ding hast", sagte ich, als ich durch die Playlists stöberte.
"Normal", sagte May und konzentrierte sich auf den Verkehr.
Ich drückte einfach auf das Lied: Cookies.
Als ich den Text so langsam verstand blickte ich zu May.
"Und ich dachte schon Or Nah, ist 'ne Nummer, aber das hier", grinste ich.
"Als ob ich eine sechzehn Jahre alte Nonne bin", schnaubte May belustigt. "Das du kein Unschuldslamm bist, weiß ich auch", sagte ich und stellte das Lied ein wenig leiser, damit ich mich mit May besser unterhalten konnte.
"Du bist doch selber nicht besser", entgegnete May. "Der Film war ja schließlich deine Idee."
"Pahahaha", lachte ich. "Du hast mitgemacht. Das mit einer gewaltigen Begeisterung und Zustimmung."
"Möchtest du zu Fuß gehen?", fragte May mich.
"Nein", sagte ich und zog dann eine Grimasse. "Wieso haben wir den Film gelöscht?"
"Ich habe es gelöscht", sagte May. "Ich denke, dass ist auch gut so. Kaum auszudenken was passiert wäre, wenn der noch existieren würde."
"Ich denke ein verstörter Marcel, würde passieren."
"Unter Umständen, ja", nickte May.
"Wie dem auch sei", meinte ich. "Der Film ist weg. Vergangenheit."
"Genau", nickte May. "Vergangenheit."
"Joah, das Lied ist gut", sagte ich, als das Lied zu Ende war.
"Ich weiß, dass das Lied gut ist", nickte May.
Das nächste Lied sprang an, und ich blickte zu May. Backstreet Boys. Ehrlich jetzt.
"Das Lied ist damit drauf. Kann nichts dafür", sagte sie und ich drehte das Radio laut auf.
May blickte mich irritiert an, als ich auch noch mit sang.
"Tell me why, ain't nothing but a heartache. Tell me why ain't nothing but a mistake-"
"Tell me why", sang May auch noch schräg mit. Als wir an der roten Ampel standen, blickten einige Passanten in unsere Richtung. Ich verstummte, drehte die Musik leise, wo May ebenfalls aufhörte zu singen- ich rutschte in den Sitz hinein und zog meine Snapback ins Gesicht, während May froh war, weiter fahren zu können.
"Das war peinlich", murmelte May.
"Ja, die haben mich erkannt. Das ist peinlich. Aber scheißdrauf."
"Scheißdrauf!", rief Kane.
"Oh man", meinte May.
"Wieso vergesse ich ihn immer?", fragte ich May.
"Weil er ruhig hinten sitzt und uns nichts anmerken lässt, dass er auch noch da ist", antwortete sie und schnitt eine Grimasse.
Als May in dem Kreisverkehr kurz vom Trainingsplatz einfuhr, sah ich Auba's neongrüner Aston an dem Zaun.
"Woah, was ne Farbe", bemerkte May.
"Das ist Auba's Auto", meinte ich.
"Geil."
Mensch, sie war ja richtig begeistert vom Auto.
"Typisch Auba. Er mag es auffällig."
"Merk ich schon", nickte May.
Als Auba durchgefahren war, fuhr May ran.
Wolle, der Ordner zeigte an, dass das Fenster runter gemacht werden soll.
May machte es.
"Hi", sagte May nett.
Wolle blickte zu verwirrt zu ihr und runzelte skeptisch die Augen.
"Wolle, ich bin's", lachte ich und er blickte zu mir.
"Ach, ja, gut", meinte er leicht verwirrt und ging zurück, um das Tor zu öffnen.
May machte das Fenster wieder hoch und fuhr auf das Gelände. Sie parkte zwischen Auba's und Mats Autos.
Auba blickte schon grinsend zu mir, als ich ausstieg.
Wir beide hauten Faust an Faust zur Begrüßung, dann machte ich die Hintertür auf.
"Guck mal, Kane", sagte ich und zeigte auf Auba.
"Yo, Kane", meinte Auba und hielt meinen Sohn die Faust hin.
"Yogurt", meinte Kane und haute seine dagegen. May, Auba und ich lachten nur.
"Heeeey!", rief Auba freudig und durchwuschelte May's Haar.
Sie ließ es zwar über sich ergehen, aber knurrte. Während May sich die Haare richtete, drehte sie sich im Auto zu uns hin.
"Was passiert?", fragte Auba und zeigte auf ihre Hand.
"Kompliziert", antwortete May, zog die Hand vom Lenker und versteckte diese.
Auba musterte mein Gesicht.
"Mir hat sie keine verpasst", sagte ich und schnitt eine Grimasse.
Er blickte wie ein Auto und dann wieder zu May.
Diese zog ihre Unschuldsmiene auf.
Ich grinste nur.
"Okay, gehen wir. Ich rufe dich an, wenn wir fertig sind", sagte ich zu May. Ich deutete an, dass Auba vorgehen sollte.
"Bis nachher, Kane", sagte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
"Yo", machte er grinsend.
Ich knallte die Tür zu und machte die Fahrertür auf.
May fuhr vor Schreck zusammen.
"Musst du nicht los?", fragte sie mich. "Gleich", sagte ich, legte meine Hände auf May's Wangen und zog ihr Gesicht zu meinem.
Zärtlich drückte ich meine Lippen auf ihre- meine Zunge fuhr vorsichtig über ihre Unterlippe. May öffnete ihre Lippen und unsere Zungen spielten langsam miteinander.
May drückte mich jedoch zurück.
"Was?", fragte ich sie grinsend.
"Geh lieber. Nicht das du noch zu spät kommst", antwortete sie.
"Hab noch zehn Minuten", sagte ich und zog May wieder in einem leidenschaftlichen Kuss.
May zog mich in meinem Nacken näher zu sich ran.
"Okay", sagte May und drückte mich weg. Ich wäre sowieso zurück gewichen, da sich ein Krampf in meiner Zunge ankündigte. "Geh jetzt."
Sie schlug mir auf die Brust, während ich mein Kiefer rieb.
"Ja, ich geh ja schon", sagte ich.
Gerade als ich die Tür schließen wollte, machte ich diese auf und drückte ihr noch mal einen Kuss auf den Mund.
"Bis nachher", sagte ich und machte darauf hin die Tür zu, ehe ich mit einem breiten Grinsen zum Gebäude lief.
"Was grinst du denn wie ein Einhorn auf LSD?", fragte Nuri mich und musste auch grinsen.
"Darf ich nicht grinsen?", stellte ich die Gegenfrage.
"Lass mich an deinem Glück teilhaben", sagte er und wir beide gingen zum Besprechungsraum.
"In der Pause", sagte ich.
Ich konnte dieses bescheuerte Grinsen einfach nicht abstellen, weshalb meine Kollegen mich irritiert anblickten und selbst Thomas schaute irritiert zu mir, als er versuchte was über Krasnodar zu erzählen.
Er hielt inne und blickte zu mir. "Alles in Ordnung?", fragte er mich.
"Joah, aber natürlich."
"Das Grinsen irritiert mich", meinte Thomas.
"Uns alle", sagte Mats, der neben mir saß.
"Ich kann's nicht abstellen", lachte ich.
"Sobald du einen Krampf im Gesicht hast, bist du gezwungen es abzustellen", meinte Thomas weiter.
"Sag mal, liegt das an der Mutter deines Kindes?", fragte Neven.
"Ach ja, das Aupair-Mädchen deiner Schwester", grinste Ilkay.
"Jungs, wir reden hier jetzt über das Spiel morgen. Darüber könnt ihr ja in eurer Freizeit reden. Jetzt aber, möchte ich eure Aufmerksamkeit, auch wenn es schwierig sein wird, sich auf mich zu konzentrieren, wenn Marco's Grinsen den ganzen Raum beleuchtet."
"Okay", sagten die anderen.
"Kannst du es nicht ein wenig runterfahren?", fragte Thomas mich nach zwanzig Minuten.
Ich versuchte es und stellte das Grinsen ab. Aber es kam automatisch wieder.
"Hoffnungsloser Fall", grummelte Thomas.
Als wir eines der Spiele von Krasnodar gesehen hatten und es genau analysierten, konnten wir endlich mal Pause machen.
Ganze zwei Stunden saßen wir schon hier.
"Ich brauche frische Luft", meinte Nuri und zog mich mit nach draußen.
"Ja, ich denn wohl auch", meinte ich irritiert.
Nachdem wir draußen waren, fragte Nuri sofort, was mit mir los war und fügte schnell hinzu, dass es ja nur May sein konnte.
Ich nickte nur und erklärte Nuri, dass wir uns wieder geküsst haben.
"Und?", hakte er grinsend nach, nachdem er mir tatsächlich applaudiert hat.
Ich erzählte ihn, noch das mit Marcel, der heute Nacht bei uns einbrochen war.
Nuri musste lachen, als er hörte, dass May ihn eine reingehauen hatte.
Nachdem wir uns noch ein wenig über Gott und die Welt unterhielten, steuerten wir wieder das Gebäude an.
"Schlummi hat 'ne Neue", hieß es, als wir zu den Jungs gingen, die im Aufenthaltsraum chillten.
"Ich dachte der ist verheiratet?", fragte Nuri.
"Nee, der hat eine neue Praktikantin", meinte Mats und schaute vom Handy auf.
"Ach, Kevin ist ja nicht mehr da. Der hätte bestimmt seinen Spaß mit ihr gehabt", lachte ich und die anderen stimmten mit ein.
"Erst diese Olga, dass diese Stuhldreier", lachte Ilkay und kam immer noch nicht auf diesen Namen klar.
Okay, wir alle kamen nicht auf diesen Nachnamen klar, weshalb alle wieder lachen mussten.
"Okay, kriegen wir uns wieder ein und benehmen uns wie erwachsene Menschen", sagte Roman.
"Wie wäre es mit nein?", fragte Matze. Wir lachten wieder. Nachdem wir uns wieder eingekriegt haben, mussten wir wieder zurück in die Besprechung.
Wir besprachen noch sämtliche Taktiken, ehe wir endlich gehen konnten. Ich tief May an und fragte, ob sie mich abholen könne.
"Klaro", sagte May. "Boah, pass doch auf wo du hinfährst du, Spastiker!"
"May?", fragte ich. "Vergiss Kane nicht im Auto."
"Kane ist bei Melanie. Kaum stand ich in der Auffahrt, war sie da und hat darauf bestanden, Kane mit sich zu nehmen."
"Typisch, Melli. Aber du holst mich ab?"
"Ja, das hab ich doch gesagt."
"Tust du mir einen Gefallen?", bat ich. "Was denn?"
"Handy weg, wenn du fährst."
"Mach ich ja. Bin gleich da."
"Geht doch."
Damit war das Gespräch beendet.
Ich steckte das Handy in die Hosentasche und wartete am Gebäude auf May, während die anderen sich auf den Weg nach Hause machten.
Jeder hatte mich gefragt, ob sie mich mitnehmen konnten, aber ich meinte nur, dass ich gleich abgeholt werde.
"Okay, dann bis morgen", hatten sie gesagt und nun stand ich alleine hier.
Ich setzte mich auf einem Stein, bei den Parkplätzen und wartete auf May. Nach zehn Minuten und hielt mein Aston vor mir. May ließ das Fenster runter und blickte zu mir.
"Kommst du?", fragte sie mich.
"Nein, May fährt Automatik!", rief ich und warf die Arme in die Luft.
"Übertreib' nicht", lachte May, als ich ums Auto rum ging und mich auf den Beifahrersitz setzte.
"Was machen wir jetzt?", fragte ich sie, als wir in Richtung Ausgang fuhren.
"Ich muss noch meine Klamotten in den Schrank räumen", antwortete May.
"Das kannst du auch morgen machen", sagte ich. "Ich hab den Rest des Tages frei. Kane ist bei meiner Schwester und wir gehen jetzt essen."
"Gehen wir das?", fragte May und fuhr in den Kreisel rein.
"Ja, da ist ein neues Restaurant. Soll gut sein. Auba und Alysha waren da. Die waren mehr als zufrieden."
"Okay, dann sag ich mal ja", meinte May.
"Yeih, dann kannst du da gleich mal hinfahren."
"Na, musst du nicht reservieren oder so?"
"Nein. Ist ein ganz normales Restaurant wie das Vapiano. Aber da müssen wir ja nicht hingehen."
"Doch, gehen wir in das neue Restaurent."
"Yeih, die zweite!", rief ich und erklärte May den weg dort hin.
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Ich glaub das ist die erste FF über den BVB mal nichts ins Vapiano gehen. Haha. Da schwimme ich mal eiskalt gegen den Strom.
Habt ihr irgendwelche Anregungen für die nächsten Kapitel?
Meinungen
Wünsche?
ACH UND EIN DICKES FETTES UND ÜBERGEWICHTIGES LOB AN MEINE RUSSISCHE SEELACHSROLLE DIE ENDLICH WATTPAD HAT, DIESE STORY LIEST ABER ANSCHEINEND IMMER NOCH NICHT DEN SINN DES STERN BUTTONS ERKANNT HAT.
Dude, du brichst dir keinen Arm dabei :D <3 @Viktarina94
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