Kapitel 43

KAPITEL 43

~ Marco's Sicht ~

Am Ende sollte die Tordifferenz zählen, wer in allen drei Spielen die meisten Gegentore kassiert, der muss eben das Pferd sein.
Gerade spielten Robin und May gegeneinander. Und Robin kackte richtig ab. Natürlich fand er auch die perfekte Ausrede.
"Ich bin nur Playsi gewohnt", sagte er, als er das sechste Gegentor von May kassierte. Zuvor hatten Marcel und ich gegeneinander gespielt und ich gewann mit 2:4.
Am Ende hieß es 2:9 für May.
"Mensch, ich bin ziemlich beeindruckt", meinte ich in Richtung May.
"Es ist nur Robin gegen den ich gewonnen habe", meinte sie und Robin drückte mir den Kontroller in die Hand. Jetzt war ich gegen May dran.
Ergebnis 1:10. Und May's Tor war ein Mitleidstor von mir gewesen.
Robin und Marcel trennten sich mit 2:2.
May ging noch mal gegen Marcel mit 3:8 baden und ich feierte einen last Minute Sieg gegen Robin mit 2:3.
"Naja. Marco hat fünf Gegentore. Marcel neun. Robin kommt auf vierzehn und May mit eiskalten und rekordmäßigen 18 Gegentoren von."
Wir drei Jungs konnten uns kein Lachen verkneifen.
"Dann ist wohl May unser Pferd."
"Ich denke, Einhorn passt besser", sagte ich, als ich Mays grimmiges Gesicht sah.
"Einhörner haben Hörner. Die sind spitz. Damit kann ich euch alle nach der Reihe ausspießen", meinte May mit einem zuckersüßen ich-bring-euch-trotzdem-alle-um Grinsen.
Wir drei hörten auf zu lachen und blickten auf den Boden.
"Kane, deine Mutter will Pferd spielen!", rief Robin dann doch und kam keine Sekunden danach von May Wasser ins Gesicht gekippt.
"Denkst du sie spielt das Pferd?", fragte Marcel, als wir weiter FIFA spielten. May war drüben bei Kane und keine Ahnung, was sie da machte. Lange konnte sie es nicht mit uns zuckenden Jungs aushalten und verschwand im Zimmer nebenan. Ich kann es ihr auch gerade nicht verübeln, ich fand mich gerade selber nervig.
Da sowieso gerade Dumm und Dümmer gegeneinander spielten, ließ ich die beiden einfach mal sein und ging rüber.
"Hüha", meinte Kane, der auf May's Rücken saß.
Diese lag wie ein Toastbrot auf den Boden und war mehr als genervt. Ihr Gesicht lag auf dem Boden, und ihre Wange wurde leicht eingequetscht. Das Bild war mehr als Zucker.
Also konnte ich es mir nicht verkneifen, zog heimlich mein Handy hervor, zoomte an May's Gesicht ran und drückte auf den Auslöser.
"Lösch es!", knurrte May.
"Niemals", grinste ich verschwörerisch.
"Hüha", meinte Kane wieder und haute seiner Mutter auf den Hintern.
"Du hast das Pferd umgebracht. Lass es in Ruhe sterben."
"Alles okay?", fragte ich grinsend.
"Ich hasse euch. Euch und eure Fähigkeiten in Fifa. Genau wie ich mein nicht vorhandenes Talent hasse", murrte May weiter herum.
"Kane. Komm runter von deiner Mutter", sagte ich und ging zu dem beiden. Ich hob Kane von seiner Mutter runter und setzte ihn auf dem Bett auf. Dann blickte ich wieder zu May, die immer noch auf den Boden lag.
"Magst du nicht aufstehen?", fragte ich.
"Nein."
"Du siehst aus, als wärest du von einem Auto angefahren wurde."
"In dem Fall war es mein Sohn, der mir mit einem Round-House-Kick gegen die Brust getreten hast."
"Au", sagte ich und legte mich einfach neben May auf den Boden. Kane sprang auf und verließ das Zimmer. So wie ich Marcel erfreut "Kane", rufen konnte, kann er ja nur ins Wohnzimmer gelaufen sein.
"Wieso legst du dich auf den Boden?", fragte May.
"Manchmal, wenn ich langweile habe, lege ich mich auf den Boden und tu so, als wäre ich eine Karotte", antwortete ich einfallsreich und May schnaubte belustigt.
"Mensch", meinte May. "Du bist so ein Witzbold, da kommen mir die Tränen."
"Ja, so isses", grinste ich und klopfte May leicht auf den Rücken.
"Hey", murmelte sie.
"Brauchst du ein Kühlkissen oder so?", fragte ich sie und drehte mich auf den Bauch.
"Nee. Geht schon", sagte sie.
Ich drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, um dann keine Sekunden später einen Hinterhalt zu starten.
"Du männliches Biest!", kicherte May wie verrückt, als ich sie an der Hüfte durch kitzelte. Sie drehte sich auf den Rücken und versuchte sich zu befreien.
"Hörst du wohl auf!"
Sie konnte sich nicht wirklich wehren, da ich stärker war.
Ich musste ebenfalls lachen, als May's Gesicht rot wurde und ihr einige Tränen über die Wangen lief.
Ich setzte mich auf May's Oberschenkel, zog ihr T-Shirt ein wenig hoch, sodass ich besser an den Bauch kommen konnte.
"Bist ja immer noch kitzelig", lachte ich und hört auf May durchzukitzeln. Sie atmete schwer und ich griff nach ihren Handgelenken die ich festhielt.
"Abreagieren?", fragte sie mich und ihr Gesicht nahm wieder eine normale Gesichtsfarbe an.
Ich nickte. "Du seit wann hast du auf deinem Bauch, oder Hüfte ein Tattoo?", fragte ich und guckte wieder auf ihren Bauch.
"Ein Jahr oder so. Hab Marcels Gutschein eingelöst, den er mir zu Weihnachten geschenkt hat."
Ich fuhr über das Tattoo mit meinen Fingernspitzen rüber und May bekam Gänsehaut.
"Ist schön", meinte ich.
"Danke", sagte May.
Dann fing ich wieder an sie durchzukitzeln.
"Marco, nee!", lachte sie und ließ es wieder über sich ergehen.
Irgendwann schaffte sie es, einen ihrer Beine um meinen Nacken zu legen und mich auf den Boden neben sich zu drücken.
"Woah, May", fluchte ich auf, als ich zu Boden gedrückt wurde.
May setzte sich auf meinem Hintern und fing an mich durch zu kitzeln.
Ja ich war auch kitzelig. Und?
Aber irgendwie schaffte ich es doch, mich unter May umzudrehen und zog sie dann einfach zu mir runter, um sie zu küssen.
Sie ließ von dem Kitzeln ab und erwiderte sofort den Kuss.
"Mama nicht Papa essen!", rief Kane.
Plötzlich lagen kleine Hände auf meinem Kinn und May's und mein Kopf wurden voneinander weggedrückt.
"Nicht Papa essen!", meinte Kane wieder und schüttelte seinen Kopf.
May saß immer noch auf meiner Hüfte und blickte irritiert zu Kane, während ich anfing zu lachen.
"Ich wollte Papa doch nicht aufessen", meinte May.
Ich setzte mich auf und schlang meine Arme um May.
"Mama, wollte mich echt nicht essen."
Kane blickte skeptisch zu mir. "Echt?"
"Echt-echt", nickte ich und fuhr Kane durchs Haar.
Er kreischte auf, schlug meine Hand weg und lief aus dem Zimmer. "Mein Haar."
"Ganz der Papa", sagte May und schlang ihre Arme um meinem Hals.
Ich biss mir auf die Unterlippe, ehe ich meine Lippen wieder auf ihre presste.
Ich hatte es vermisst, wie sie küsste und wie sie schmeckte und ich wollte sofort mehr.
"Aaah!", kreischte Kane, was May und mich erschreckte. Wir wichen voneinander und blickten uns fragend an.
"Was ist denn mit Kane?", rief ich.
"Robin hat ihn nur angesprochen!", rief Marcel zurück.
"Na, dann", meinte ich und zuckte mit der Schulter, ehe ich mich wieder May zu wandte.
Gerade als meine Lippen wieder auf ihre gepresst hatte, lag schon wieder eine Hand auf meinem Mund ich wurde von May's Lippen weggedrückt.
"Ja, Kane?", fragte ich und blickte zu ihm. Er nahm die Hand von meinem Mund und meinte, dass ich nicht Mama aufessen sollte.
May stand von meinem Schoß auf und murmelte: "Wenigens waren jetzt keine Oreo's im Spiel."
Sie lachte leise und ich musste grinsen.
"Ich hab das auch unter Kontrolle."
"Ein wunder."
"Kommt noch, May!", rief ich ihr hinter her, als sie das Zimmer verließ. "Kane, wir essen uns doch nicht gegenseitig auf", erklärte ich und wandte mich wieder meinen Sohn zu.
"Echt?"
"Ja, echt. Wenn sich zwei Menschen gaaaaaaanz dolle mögen, dann tauschen sie Küsse aus. Und das machen Mama und ich. Wir küssen dich ja auch. Das sind dann kleine Küsse. Bei Mama und Papa ist das was anderes."
Kane guckte mich wie ein Auto an und runzelte nur die Stirn. "Aha", meinte er und drückte mir dann einen Kuss auf die Wange. "So?"
"Auch so küsst mich Mama und noch auf viele andere Weisen."
Ich konnte mir kein Grinsen verkneifen während May mir aus der Küche das Zeichen gab, dass ich doch bitte aufhören sollte, darüber mit Kane zu reden.
"Er versteht es eh nicht", meinte ich.
"Aber trotzdem. Halt mal den Ball flach", sagte May und verließ die Küche in Richtung Wohnzimmer. "Ihr seit ja immer noch am zocken."
"Krieg ich Baby?", fragte Kane mich, als ich aufgestanden war. Ich blickte auf ihn herunter.
"Nein, Kane. Du nicht. Mama."
"Aaaah, Mama kriegt Baby!", rief Kane happy. Ich schlug mir die Hand vor der Stirn.
"Was!", riefen Robin und Marcel aus dem Wohnzimmer.
"Nein!", rief May.
"Nein, Kane. Keiner kriegt ein Baby. Ich sollte einfach mal die Klappe halten", sagte ich und murmelte den letzten Satz, während Kane bedröppelt zu mir hoch schaute.
"Kein Baby?", hakte er noch mal nach.
"Kein Baby", nickte ich und Kane seufzte nur.
"Was trichterst du Kane eigentlich schon wieder ein?", fragte May, als ich mit Kane ins Wohnzimmer kam.
"Er hat da was falsch verstanden", meinte ich und schmiss mich auf die Couch.
"Also bist du nicht schwanger?", hakte Marcel nach.
"Nein!", murrte May.
"Hi, Kleiner", sagte Robin grinsend zu Kane.
"Aaaah!", kreischte dieser und stürmte aus dem Wohnzimmer.
"Er mag mich", meinte Robin zuversichtlich, während May und ich einen Blick austauschen, der was anderes sagte.

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