Kapitel 181
KAPITEL 181
~ Marco's Sicht ~
Wütend trat ich in der Kabine den Mülleimer bei Seite und schmiss mich auf meinem Platz. Das kann doch nicht angehen, dass wir gerade so abkackten. Mats hat zwei Fehler hinter sich, weshalb er auch anschiss vom Thomas bekam, der genauso bedient war wie wir anderen.
"Bin nicht bei der Sache. Stress mit Cathy", sagte Mats nur.
"Dann spielt Piszczu", sagte Thomas.
Unser Pole nickte nur. "Okay, dann mache ich das."
Dann motzte Tuchel uns alle an, ehe er auf die Idee kam, uns in den Arsch zu treten und Mut zu zu reden. Nach fünf Minuten war er auch wieder abgedampft. Ich blickte in die genervten Blicke der anderen. Mats hielt mir die Kapitänsbinde hin.
"Hier. Du bist eh der bessere Kapitän. Ich denke ab nächster Saison, bist du die Nummer eins."
Verdutzt blickte ich Mats an. "Ich denke nicht", sagte ich und machte mir die Binde um. Danach redete ich den Jungs noch Mal ins Gewissen. Ich wollte nicht gegen Wolfsburg gewinnen. Ich wollte schon erst recht nicht gegen Erik verlieren- nicht der Typ der in meine Frau verliebt ist.
Auch wenn Erik vermutlich nichts hatte und litt wie ein Hund. Den Sieg wollte ich ihn dann doch nicht gönnen. Das klingt hart. Aber das ist eben so. Nachdem ich denn Jungs in die Hintern getreten hatte, lief ich schnell nach oben in den VIP-Bereich.
Kane saß mit Curtys auf seinen Plätzen und alberten herum. Ich sah Alysha und Emely. Aber von meiner Frau war nichts zu sehen. Vermutlich holte sie sich etwas zum Essen.
"Hast du meine Frau gesehen?", fragte ich Cathy im Vorbeigehen, als ich wieder nach drinnen verschwunden war.
"Klo. Mal wieder. Andere müssen auch mal", bemerkte Cathy.
"Werde ich ihr ausrichten", sagte ich und stürmte aufs Frauenklo. May stand im Vorraum und wusch sich gerade die Hände.
"Musst du nicht unten sein?", fragte sie mich und drehte sich zu mir. Ich ging einfach nur zu ihr hin und umarmte sie einfach. Das brauche ich jetzt. Und am besten noch mal einen Tritt von ihr in den Arsch.
"Ja. Eigentlich schon, aber ich brauch das jetzt und am besten noch eine Ansage von dir- einen Tritt in den Arsch", ich drückte ihr einen Kuss auf den Mund und runzelte die Stirn, da May so verklemmt war. Dann nahm ich den leichten Duft von erbrochenem wahr. Hm. Meine Frau wird anscheinend wieder krank. Na toll.
Ich drückte ihr noch mal einen Kuss auf die Stirn und drückte sie an mich.
May zischte schmerzlich und wich von mir ein kleines Stückchen zurück.
"Alles okay?", fragte ich sie und ging einen Schritt zurück, um in das noch blassere Gesicht meiner Frau zu schauen.
"Alles gut", sagte sie und drückte mich kurz. Dann folgte meine gewünschte Ansage. Kurz gehalten natürlich.
"Ich muss zurück", stellte ich erschrocken fest und drückte meine Frau noch mal mit Absicht an mir heran. Sie gab irgendein Laut von sich, als ich ihre Brust berührte. "Ich muss los!"
Ich ließ meine Frau stehen und lief wie von der Tarantel gestochen zurück in die Kabine. Die Jungs kamen gerade raus.
"Wo warst du denn?", fragte Auba mich.
"Bei meiner Frau", sagte ich nur und klatschte motiviert wie eh und je in die Hände.
"Anscheinend gab es gerade ein Quickie für Marco, da er so aufgedreht ist", hörte ich Schmelle sagen.
"Nein, nur eine Ansage und einen Tritt in den Arsch", antwortete ich und verließ die Katakomben um aufs Spielfeld zu kommen.
"Woody! Action for Batman Begins!", rief mir Auba zu. Es war eine Taktik von uns beiden und die Situation war mehr als perfekt. Ich stand nicht im Abseits, nachdem Auba gesprintet war und mir denn Ball zu spielte. Der kam ein wenig hoch. Ich würde zu viel Zeit verlieren, wenn ich den erst annehmen und dann aufs Tor schießen werde.
Also drehte ich mich und sprang hoch. Der Rückzieher war perfekt- ich traf den Ball. Aber ob er auch Perfekt im Abgang war, sah ich erst, als ich auf den Boden landete- mich abrollte und direkt zum Tor schaute.
Der Ball knallte überraschend neben Wolfsburgs Torhüter Benaglio vorbei ins Tor. Noch bevor ich aufstehen konnte, um zum Fanblock mit unseren Fans zu springen, wurde ich von meinen schreienden Kollegen zu Boden gerissen und begraben.
Gut das Moritz nicht spielte. Also es war doch nicht gut, dass er nicht spielte. Aber er sollte noch kommen. In der Verlängerung.
"Ja Marco", rief jemand und fuhr mir durchs Haar.
"Du bist pussy Alter", lachte Auba zu und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Das war in letzter Zeit immer Aubas Spruch, wenn etwas Gutes passiert- irgendwas was Auba aus dem Häuschen brachte.
Das war dann wohl das verdiente 3:2 für uns. Auba und Piszczu hatten die anderen beide Tore direkt nach der Halbzeit geschossen. Dann kam ich in der 88 und machte so gesagt den Sack zu.
Die zwei Minuten und 3 Minuten Nachspielzeit, spielten wir Jungs wie im Rausch. Unsere Fans drehten durch und waren am Pfeifen, da der Schiedsrichter nicht Abpfiff, nachdem die drei Minuten abgelaufen waren.
Ich blickte zum Schiri der wie in Zeitlupe nach der Trillerpfeife griff und die an seinem Mund hielt.
Dann ertönten die zwei kurzen und der eine lange bekannte Pfiff und ich schrie glücklich auf. Die Jungs samt Trainer sprangen von der Bank, nachdem wir zu Thomas liefen und ich ihm in die Arme sprang.
"Danke für das Jahr, Tuchi", sagte ich und klopfte ihn auf den Rücken.
Er ließ mich runter und ich sah die Wolfsburger Spieler geschlagen auf den Boden liegen. André tat mir irgendwie leid. Erik schien total fertig zu sein. Er weinte sogar.
"Adnan, warte", sagte ich und drückte ihn kurz. Dann steuerte ich erstmal André an, der mit gesenkten Kopf auf dem Boden hockte. Ich umarmte ihn von hinten und flüsterte ihm nichts zu. Das brachte bei ihm nichts.
Als ich ihn schniefen hörte, fuhr ich ihn durchs Haar und ließ ihn in Ruhe. Der brauchte seine Ruhe. Nur Monti könnte ihn trösten. Ich steuerte Erik an, der auf dem Boden saß den Blick gesenkt die Hände im Gesicht vergraben.
Ich setzte mich direkt neben ihn und legte eine Hand auf seinem Rücken.
"Lass mich bitte in Ruhe", sagte Erik zu mir. "Bitte, Marco."
"Kopf hoch", entgegnete ich nur und klopfte ihn aufmunternd auf den Rücken. Dann stand ich wieder auf und lief jubelnd und in Feierlaune zu meinen Jungs.
"Papiiiiii", kreischte Kane und lief über das Feld direkt zu mir. Die ganzen Spielerfrauen und Kinder betraten das Spielfeld. Monti gratulierte mir und steuerte direkt André an, der seiner Freundin niedergeschlagen um den Hals fiel.
Erik verschwand in den Katakomben, als er May sah. Ich drückte Kane an mich und ließ ihn runter, da mir meine Frau in die Arme sprang.
"Herzlichen Glückwunsch, Schatz. Ich bin so stolz auf dich", sagte sie und drückte mich näher an sich heran.
"Küss mich!", forderte ich sie auf. May blickte mich an und ich presste sofort meine Lippen auf ihre. Erschrocken drückte sich May von mir weg. "Schatz, hier sind etliche Kameras auf uns gerichtet, lass die Zunge in deinem Mund", meinte sie und drückte ihr noch einen Kuss auf den Mund.
"Wir sind keine Nonnen. Wir sind zwar römisch-katholisch. Aber wir sind keine Nonnen", ich presste grinsend wieder meine Lippen auf ihre. Wenigstens schubste sie mich jetzt nicht weg, sondern erwiderte den kleinen und kurzen Zungenkuss.
"Nein, nicht Mama essen!", rief Kane und zog an meiner Hose herum.
"Diggah, wir haben gewonnen!", rief ich nur, als May einen Schritt von mir weg ging. Ich hob Kane auf den Arm und er grinste nur.
Ich drückte Kane mehrere Küsse auf die Wange.
"Oke. Papa. Is gut. Papa? Bitte. Lass es!", meinte er und drückte mein Gesicht von sich weg. Dann drückte er mir etliche Küsse auf die Wange. "Bäh. Du schmeckst nach Scheiß."
"Was?", fragte ich tausend Tonlagen höher.
"Nach Schweiß?"
"Du hast davor aber was anderes gesagt", meinte ich und fuhr ihm durchs Haar.
"Boah, nee, Papa. Uncool", motzte er herum. May und ich lachten nur. Ich zog meine Frau in mein anderen Arm, da die Foto-Heinis uns ablichteten.
Kane war ja immer noch der beste.
"Eh, machst du Foto oder was?", fragte er den Kameramann. "Du muss vorher fragen!"
Ich lachte nur und entschuldige mich bei dem Foto-Heini. Nachdem ich Kane runter gelassen habe, da er mit Curtys Fußball spielen wollte, drückte mir Auba einen Ball in die Hand.
"Hier, das Ball mit dem du das Tor gemacht hast."
"Danke für das Ball", lachte ich und steckte mir das Ball unter dem Trikot, damit den keiner klauen konnte. Das war jetzt meiner und der bekommt einen ganz besonderen Platz in meinem neuen Haus - irgendwann, wenn wir da mal eingezogen sind. In gewisser Zukunft.
Thomas gab uns unsere Handys wieder und ich musste sofort ein Foto auf Insta posten.
"Frau bitte, lächeln", sagte ich und machte die Innenkamera an. Nachdem wir zig Fotos machten, wo eins dann auch wirklich annehmbar war. Wir wurden entweder von anderen gestört, oder einer von uns sah total beschissen aus.
Mit der Liebe meines Lebens 💕😍👀💏 #wifeyandhubby #mylove #mylife #endlesslove #motherofapes #fatherofapes #justahappyguy #whereismysonagain?
Nachdem May und ich Kane gefunden hatten. Er war einfach mal zum BVB-Fanblock gelaufen und unterhielt die feiernden Fans.
"Ihr seit auch keine Erfolgsfans?", rief er hoch.
"Nein!", riefen die Fans.
"Mögt ihr meinen Papa?"
"Wer ist denn dein Papa?"
"Na, der Marco?"
"Der Reus?", fragte ein Fan.
"Nee, weißte", sagte Kane ironisch und haute sich die flache Hand an die Stirn. Lachend ging ich zu Kane und hob ihn hoch.
"Marco bekomme ich dein Trikot?", kreischte irgendein Mädchen.
"Gib Mädchen Trikot sonst ist es traurig", sagte Kane.
Nachdem ich den zehn jährigen Mädchen das Trikot gegeben hatte, stand ich Oberkörperfrei darum und fühlte mich nackt. May brachte mir ein bedrucktes T-Shirt, was sich das Team hat machen lassen.
Revanche ✔️
Gewonnen ✔️
Heulende Wölfe ✔️
Pokalsieger 2016 ✔️💛
Nachdem dann auch noch die obligatorischen Bierduschen stattfanden und wir noch gefeiert hatten, machten wir uns gegen Mitternacht auf den Weg ins Hotel, wo einige an der Hotelbar weiter feiern wollten. Ich wollte aber meine Frau nicht auf Kane aufpassen lassen, während ich mir wieder die Kante gab, weshalb ich die beiden auf mein Zimmer holte. Auba zog zu Alysha und Curtys ins Zimmer.
Kane lag fix und fertig im Reisebett, während ich frisch geduscht auf eines der Betten lag. May war immer noch im Bad und am duschen.
"Ich bin so fertig", murmelte May und sah echt auf wie sieben Tage Regenwetter. Sie ließ sich neben mir ins Bett fallen und fing an zu weinen.
"Ja du bist eindeutig müde", sagte ich.
May war 26, aber das änderte nichts daran, dass sie anfing zu weinen, wenn sie müde war. Sie schläft eigentlich immer früh. Eine Nacht durchhalten kann sie nicht. Das hatten wir zu Anfang unserer Beziehung mal gehabt:
Marco: "Okay, dann machen wir die Nacht durch und ziehen uns Family Guy rein?"
May: "Machen wir die Nacht zum Tag!"
Marco: "Das ist so cool. Endlich mal eine Freundin, die-", bam, war sie im Sitzen eingepennt und mal wieder mit dem Gesicht in meinem Schoß gelandet.
Ich lachte über diese Erinnerung auf, weshalb May im Halbschlaf zusammen zuckte.
Dann legte ich mich neben ihr. "Und? Was machen wir jetzt? Kriegt dein Pokalheld wenn wir zu Hause sind Pokalheld-Liebe?"
"Wenn wir zu Hause sind. Ich bin fick und fertig", murmelte May.
"Ich bin auch fick und fertig", stimmte ich zu und kuschelte mich an die Brust meiner Frau ran. Warm und mollig wars da immer. Ich zog die Decke über uns rüber und drückte ihr leichte Küsse auf die Brust.
Das wars dann auch. Ich war einfach zu fertig für Sex und vor allen Dingen dafür meine Frau in Stimmung zu bringen, wenn diese schon komatös im Halbschlaf war. Ich machte das Nachtlicht aus und bemerkte wie May gleichmäßig ein und aus atmete. Sie war dann wohl eingeschlafen.
Ich hob meinen Kopf an und drückte May einen Kuss auf das Kinn, ehe ihre Wange trocken wischte, die vom weinen feucht war. "Ich liebe dich", murmelte ich und kuschelte mich wieder an May heran.
"Ich liebe dich auch, Papa", nuschelte Kane und wenig später war der Kleine wieder am Schnarchen. Ich grinste nur, bis ich dann irgendwann auch einschlief. Wir durften sogar ausschlafen, weil es erst Mittags mit den Bus zurück nach Dortmund geht. Mit dem Bus. Das kann was werden. Von Berlin nach Dortmund mit- war ein Scherz. Wir fliegen nach Dortmund. Als ob ey.
Als ich aufwachte lag ich immer noch so auf meiner Frau, wie ich eingeschlafen war. Ich drückte ihr einen Kuss auf den Mund und schnappte mir mein Handy. Es war acht Uhr morgens. Sieben Stunden Schlaf. Mehr als sonst. Ich rollte mich von May runter und blickte zu Kane, welcher im Bett stand und mich mit einem Nuckel im Mund schräg anlächelte. Die hellbraunen Haare mit dem leicht rötlichen Stich, standen in alle Richtungen.
"Woher hast du denn den Schnuller", sagte ich leise, um meine Frau nicht zu wecken. Ich stand auf und stellte mich vor das Bett.
Das Batman-Logo war drauf. Das war dann wohl Curtys seiner. Soso.
"Von Curry", sagte Kane laut. "Eh, Mom aufstehen."
"Leise", zischte ich und zog Kane den Schnuller aus dem Mund. Den schmiss ich zurück ins Bett. Bevor Kane ihn sich schnappen konnte, hob ich ihn hoch und legte ihn zu May ins Bett.
"Momma", sagte Kane und zog May an der Nase.
"Hm", murmelte May. Langsam öffnete sie die Augen und blickte müde zu Kane.
"Bist du wach?", hakte Kane nach.
"Ja."
"Hab Hunger, mach mal Essen."
"Freundchen", zischte ich. "Wir gehen unten essen und bringen Mama was mit."
"Ich komme mit. Darf ich in Jogginghose und mit Dutt gehen?", May setzte sich auf und ich lachte leise.
"Geh ich auch", nickte ich.
"Ich mache dir gerne Zöpfchen", lachte May leise und stand von Bett auf.
"Heiß, Cousinchen echt zum abschleppen heiß", lachte Emely mich aus. Das lag an den vielen Zöpfen in meinem Haar. May und Kane haben sich ausgetobt und ich fühlte mich mit der Frisur wie The Weeknd.
"Und hier haben wir Laquisha", lachte Auba drauf los und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Ich lachte nur. Die drei Aubame's setzten sich zu uns damit wir gemeinsam frühstücken konnten.
Kane wollte unbedingt mit Kane ins Spieleparadies.
"Wir nehmen ihn gerne mit", sagte Alysha zu uns. "Dann habt ihr ein paar Stunden für euch. Wann müsst ihr hier los?"
"Um vierzehn Uhr fahren wir zum Flughafen", antwortete Auba sofort.
"Das wäre toll", sagte ich sofort.
Nachdem wir Kane erklärt haben, wo er hingeht, war er total Feuer und Flamme und konnte es gar nicht erwarten.
Ich auch nicht. Ich schmiss mich sofort in eines der Betten und hob die Decke an, damit May sofort mit runter konnte.
"Bitte, nach die Zöpfe raus. Du siehst bescheuert aus. So kann ich dich nicht ernst nehmen", kam es nur als Antwort als sie auf dem Klo flitzte.
"Ich will keinen Sex. Ich bin müde und will nur schlafen!", rief ich.
"Ich auch. Aber darf ich nicht aufs Klo?", rief May zurück.
Meine Frau kam dann irgendwann zurück und legte sich zu mir ins Bett. Als ich im Halbschlaf war, bemerkte ich, wie sie mir die Haargummis vorsichtig aus dem Haar zog. Dann drückte sie mir einen Kuss auf den Mund und kuschelte sich unter der Decke an mich heran. Den Kopf auf meine Brust gebettet.
"Schläfst du schon?", murmelte May.
"Geeeht", nuschelte ich.
"Was willst du zum Geburtstag?"
"Eigentlich will ich jetzt schlafen. Aber wenn du mich schon so lieb fragen tust, dann wünsche ich mir ein Datum bei meiner Kirche für unsere Hochzeit."
May antwortete ich. Ich öffnete meine Augen und schaute zu ihr. Sie war bereits weiter eingeschlafen. Frauen. Ein ja hätte sie doch noch über die Lippen bringen können- ach egal. Ich kriege mein Datum nach. Ich drückte meiner Frau einen Kuss auf die Stirn und ließ mich zurück ins Kissen sinken.
"Habt May und du die ganzen Stunden gepoppt?", fragte Auba mich, als wir im Flieger in Richtung Dortmund saßen.
"Nein. Geschlafen. Du. Eine Ehe besteht nicht nur aus Sex. Wir waren einfach zu müde."
"Musst du Redbull trinken. Bist du wach für deine Pussy!", rief Adnan hinter mir.
Ich lachte nur. "Ich bin immer wach für meine Pussy, ihr Idioten!", rief ich und kuschelte mich im Sitz ein. Ich will einfach nur nach Hause.
In zehn Tagen habe ich auch noch Geburtstag. Ich musste echt vorher mit May in die Kirche gehen wo ich getauft wurde und meine Kommunion hatte. Wenn May eine kirchliche Hochzeit wollte. Wir beide gehörten ja derselben Konfession an. Dann wird es kein Problem werden, dass sie unserer Gemeinde Beitritt. Es sei denn sie will standesamtlich heiraten. Ist auch kein Problem. Oder eine freie Trauung. Was sie will.
Als wir in Dortmund landeten wurde die Maschine mit Wasser bespritzt. Ganz typisch eben. Die Fans die auf uns warteten begrüßen uns lauthals. Die Medaille um meinem Hals fühlte sich toll an. Mats trug stolz wie Bolle den Pott mit sich. Wir würden heute nicht mit den Fans am Borsigplatz feiern. Dafür waren mehr als die Hälfte der Jungs zu fertig. Die wollten alle nur ins Bett. Ich war ausgeschlafen und könnte nach Hause rennen. Wir machten ein paar Fotos und Autogramme mit Fans und stiegen dann in den Mannschaftsbus ein, der uns nach Brackel fuhr. In Brackel angekommen wurde ich von Marcel abgeholt, der mich erst mal feierte.
"Junge, was ein Spiel. Ich dachte, das wird nichts mehr. Sauberer Rückzieher", lachte er, als er mich umarmte.
Ich lachte ebenfalls und umarmte ihn zurück. "Danke", sagte ich. "Morgen feiern wir mit den Fans am Borsigplatz. Gott. Ich muss nur daran denken und ich bekomme einen Kater."
Dann fuhren wir labernd nach Hause. Marcel erzählte über Gott und die Welt und ich hörte zu. Der quatschte doch nie so viel.
"Sag mal", meinte ich. "Was ist eigentlich mit dieser Inga und dir?"
"Wir haben uns ein paar Mal getroffen. Date halt. Mehr lief nichts. Ist doch nicht mein Typ", winkte Marcel ab und starrte hochkonzentriert auf die Straße.
"Wieso das auf einmal nicht mehr?"
"Die ist es halt nicht."
"Was macht Klein-Fornelli?", halte ich nach.
"Ist angeschwollen und blau. Gebrochen halt. Aber die Schwellung ist leicht zurück gegangen. Außerdem tut jeder Schritt weh."
"Das glaube ich dir. Wie kann man sich auch nur den Penis brechen", lachte ich.
"Ich bin halt blöd. Ende", grummelte Marcel. Themenwechsel, sonst bricht der Ehekrieg zwischen Marcel und mir aus.
"Hast du das Spiel mit Robin geguckt?"
"Robin, deinen Eltern, Schwestern. Japs."
"Schön", meinte ich und klatschte in die Hände. "Danke das du mich abholst. Trotz Schmerzen im Dingdong."
"Danke das du dich bei mir bedankst", entgegnete Marcel. Er ließ mich zu Hause raus und ich stand wenig später alleine im großen Haus. Die Mädels waren ja noch mit unseren Söhnen unterwegs. Hoffentlich kommen die heil hier nach Hause. Ich machte aus Langeweile die Wäsche und schmiss mich dann auf die Couch wo ich einfach nur abhang. Keine Musik. Keine Glotze. Ganz einfach nur chillen und auch nichts großartig am nachdenken.
Deshalb pennte ich keine Stunde später wieder ein.
Ich wurde erst wach, als mir jemand eine Ohrfeige verpasste. Schreiend riss ich die Augen auf und blickte zu Kane, der neben der Couch stand und wieder ausholen wollte.
"Ich bin wach", sagte ich und hielt seine Hand fest.
"Okay", sagte er. "Mama, Papa ist wach!"
"Ich hab ihn schreien gehört", sagte May und kam ins Wohnzimmer. Sie lehnte sich zu mir rüber und drückte mir einen langen Kuss auf den Mund. "Na, Süßer."
"Na Süße", grinste ich und setzte mich auf, nachdem Kane auf der Couch am herumspringen waren.
Es war schon Abend. Kane wollte dringend sein Erdbeerkäse-Brot haben und danach ins Bett.
"Du hast ja noch immer Curtys Schuller", bemerkte ich, als Kane in die Küche kam und wieder den Schnuller im Mund hatte.
"Ich wollte ihn ja wieder wegnehmen, aber er hat geheult und geschrien wie sonst was. Dann hab ich den in meine Handtasche verschwinden lassen. Curtys war so traurig das er den Superman-Schnuller nutzen muss", erklärte May und folgte Kane.
"Das ist jetzt meiner!", sagte Kane und steckte sich den Schnuller in den Mund.
"Du wolltest nie einen Schnuller haben. Aber jetzt auf einmal?", fragte May und zog den Nuckel aus dem Mund von Kane.
"Ich will ihn wieder haben!", kreischte Kane und streckte die Arme nach den Schnuller raus.
"Nein, du hast all die Jahre ohne Schnuller geschlafen. Und jetzt willst du einen? Du machst dir damit deine Zähnchen kaputt. Bleib bei deinem Däumchen."
"Wie Mama und Papa, als sie ganz klein waren", sagte ich und schmierte Kane sein Brot.
"Ich. Will. Ihn. Aber. Haben. Bitte", schmollte Kane herum. May legte den Schnuller in den Kühlschrank und ich blickte sie verdutzt an.
"Schatz, du hast gerade den Schnuller in den Kühlschrank-"
"Mama das ist der Kühlschrank, nicht Kane. Gib mir den Schnuller!", motzte er weiter rum.
May nahm den Schnuller aus dem Kühlschrank und steckte diesen Kane in den Mund. "Hier. Hoffentlich bist du leise." Damit verließ May die Küche.
"Äh? Schatz?"
"Ist Mama sauer auf mich?", fragte Kane mich das zweite Mal. Beim ersten Mal hatte ich ihn nicht verstanden, da er den Schnuller im Mund hatte.
"Nein. Mama ist nur müde", sagte ich. "Wie wäre es, du gibst Papa den Schlüssel?"
"Wie wäre es, wenn du weiter träumst?", stellte er die Grenzfrage und setzt dich an den Tisch. "Bedienung! Brot bitte!"
"Wenigstens hast du das Zauberwort gesagt", murmelte ich und stellte den Teller vor seiner Nase ab. "Guten Hunger, du Bengel."
"Ich bin kein Bengel. Ich bin ein Engel," sagte er eingebildet und legte seinen neuen Nuckel auf seinem Schoß, damit ihn niemand wegnehmen kann. Dann fing er an zu essen.
Ich machte mir auch ein Brot mit Leberwurst und setzte mich gegenüber von Kane.
"Wo ist Mama?"
"Hier", sagte May und kam zurück ins Zimmer.
"Alles gut?", fragte ich sie, als sie sich ein paar Cocktailtomaten abwusch und in eine Schale legte.
"Alles cool", sagte May und setzte sich auf meinem Schoß. Sie wollte sich eigentlich neben mich setzen, aber ich zog sie auf meinem Schoß. Marco wollte eben kuscheln, also wird meine Frau eben dazu gezwungen.
Oke. Gezwungen war das jetzt nicht. May zerrte sich ja nicht dagegen, sondern kuschelte sich einfach nur an mich.
Ich ließ von meinem Brot ab, da ich einfach nur die Nähe zu May genießen wollte. Ich schlang meine Arme um May herum und sie vergrub ihr Gesicht in meiner Halsbeuge.
Kane rutschte von seinem Platz und kam zu uns. Er steckte sich den Schnuller in den Mund und wollte auf May's Schoß.
"Wir sollten das auf die Couch verlegen", meinte May.
"Sehe ich genauso", nickte ich.
"Kuscheln!", rief Kane und lief begeistert ins Wohnzimmer. May und ich folgten unserem Sohn.
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