Kapitel 179
KAPITEL 179
~ May's Sicht ~
Ich war schon ziemlich verdutzt, als ich meine Schwiegermama in der Küche sitzen sah, als ich von der Arbeit in der Werkstatt nach Hause kam. Kane saß daneben am Tisch und malte mit Buntstiften halb auf dem Tisch und halb auf dem Blatt Papier herum.
"Wieso ist mein Sohn jetzt schon zu Hause und hallo?", fragte ich und blickte zu Manuela, die mich lieb anlächelte.
"Marco, wollte Kane im Kindergarten abliefern, aber der hat nur geweint, den konntest du gar nicht ruhig stellen", klärte Manuela mich auf.
"Wieso hat er geweint? Er wird doch nicht schon wieder krank? Hast du Fieber gemessen?"
"Er wird nicht krank", sagte Manuela. "Marco hat Kane nur etwas erzählt, was den Kleinen ziemlich aus der Bahn geworfen hat."
Ich ging zu Kane und kniete mich neben ihn. "Alles gut?", fragte ich ihn.
Er blickte zu mir - für drei Sekunden - dann wandte er sich wieder seinem Bild zu.
"Kane, deine Mama redet mit dir", sagte Oma.
"Komm mal her, Großer, wieso hast du denn die ganze Zeit geweint. Willst du das Mama mal sagen?"
Ich legte den Stift bei Seite und wollte meinen Sohn auf den Arm nehmen, doch der drückte mich sofort zurück und blickte mich mit großen Augen an.
"Du bist doof!", pflaumte er mich sauer und beleidigend an. Nein. Er spielte es gerade nicht, dass er sauer auf mich ist. Er ist sauer. Aber so richtig.
"Was? Wieso bin ich doof?", wollte ich wissen und drehte Kane zu mir, damit er mich angucken konnte. Dieser blickte mich an. "Wieso ist Mama jetzt doof, Kane?"
"Weil du mir keine Schwester geben kannst!", kreischte er, sprang vom Stuhl, schubste mich bei Seite und verließ die Küche.
"Wie meinst du das?", rief ich hinter her.
"Papa sagt du kannst keine Babys mehr haben!", dann fing er an zu weinen und zu schreien. "Du bist doof. Ich mag dich nicht mehr! Du bist nicht mehr meine Mama."
Aua. Das hat gesessen. Und das aus dem Mund eines drei jährigen Jungen. Autsch. Aua. Au!
Irgendwie getroffen blickte ich auf den Boden vor mir und schluckte hart, als ich meinen kleinen Sohn schreien und weinen hörte.
Er wollte zu seinen Papa, den er lieb hat. Die Mama hatte er nicht mehr lieb. Er bekommt keine Schwester mehr, weil Mama doof ist.
Ja. Wie hieß es so schön:
Betrunkene und Kinder sagen immer die Wahrheit.
Ich stand auf und blickte zu Manuela, die zu mir kam und mich in den Arm nehmen wollte.
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich am weinen war.
"Er hat es mir erzählt. Er konnte es nicht länger vor Kane- es musste raus. Sei nicht sauer auf Marco."
Ich drückte Manuela von mir weg. "Sorry, ich muss noch mal- hab was auf der Arbeit vergessen", stammelte ich und ließ Manuela stehen. Ich schnappte mir meine Handtasche und schlüpfte in meine Schuhe, ehe ich aus dem Haus verschwand. Kane saß heulend auf der Bank und hat mich angeschrien, dass ich weg von ihm sollte. Als er jedoch meine Tränen sah, hatte er aufgehört und mich verdutzt angeschaut.
"Mama! Bist du böse auf mich?", rief er. Ich zog die Tür hinter mir zu. Kane fing wieder lauthals an zu brüllen und zu weinen. "Mama! Komm zurück!"
Ich stieg in meinem Camaro und machte mich auf den Weg zu Arbeit. Marcel war noch da gewesen. Es war Freitag. Da hatten wir nur bis um 14 Uhr offen.
"Wieso weinst du?", fragte Marcel mich, als ich die Werkstatt betrat. Er schmiss den Schraubenschlüssel auf den Boden und wischte sich die schmutzigen Hände in einem Tuch ab, ehe er zu mir kam und mich in den Arm nahm.
Wenn Marco mich nicht trösten konnte, könnte das eben nur Marcel.
Irgendwie konnte ich gar nichts sagen, da ich mich erstmal beruhigen musste. Wenig später saß ich in Marcels kleinen Büro auf der kleinen Ledercouch - er mir auf seinem Bürostuhl gegen über.
"Er hat es Kane einfach so gesagt?", fragte er mich und hielt dabei meine Hand.
"Mein eigener Sohn hasst mich, nur weil ich nicht mehr in der Lage dazu bin, ihn eine Schwester oder einen Bruder zu schenken. Er hat mich abgestoßen und gemeint ich sei dumm und das er zu Marco will und mich nicht mehr lieb hat."
"Er ist drei, das ist eben Kane, du hast es sonst nicht an dich heran gelassen, wenn er so was gesagt hat."
"Ja, aber das ist eine andere Situation. Er weiß ganz genau- Gott", schluchze ich. Marcel gab mir die Taschentücherbox. Ich nahm mir eins raus und schnaubte mir die Nase.
"Gut. Das Rotzbläschen ist weg", grinste er. Ich warf ihn einen genervten Blick zu und trat ihn leicht gegen das Schienbein. "Süße, nimm dir das nicht zu Herzen. Er ist drei. Er sagt in dem Alter meist Sachen, die er selbst nicht versteht- dessen Bedeutung ihn unklar ist. So lernt er doch nur was falsch und richtig ist. Wenn er dich nach dieser Reaktion hat weinen sehen, dann wird ihn klar sein, er hat irgendwas gesagt, was seiner Mama weh getan hat. Dann wird er das nie wieder machen."
"Es hat einfach so weh getan. Und wie Manuela mich auch noch angeschaut hat. Sie weiß es ja jetzt auch."
"Okay, ich nehme dich jetzt in den Arm. Auch wenn deine weiße Bluse dann voller Öl sein wird. Es ist mir egal."
"Nach einfach", sagte ich weinend und streckte meine Arme nach Marcel aus. Er stand vom Stuhl auf und schmiss sich einfach auf mich drauf. Dann drückte er mich auf die Couch zurück. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Schulter, während er mir durch die Haare strich.
"May, wir sind eingeschlafen", hörte ich Marcel wenig später sagen. Ich öffnete meine Augen und bemerkte, dass ich mit Marcel auf der Couch eingekuschelt war. Er lag hinter mir und hatte sich an mich heran gekuschelt. Ein Arm um meinem Bauch geschlungen, sein Gesicht in meiner Schulter versteckt. Man muss erwähnen, dass die Couch nicht gerade die größte war und wir ganz schön eng aneinander gekuschelt waren.
"Ja, Marcel, ich spüre da etwas an meinem Hintern. Und ich denke, dass ist keine Zündkerze aus dem Porsche Carrera an den du herum geschraubt hast?", fragte ich trocken nach. Ich bin das bei Marcel ja irgendwie schon gewohnt, weshalb ich darüber eigentlich lachen muss. Aber ich war nicht in der Stimmung zum Lachen.
"Ich bin ehrlich. Nein", antwortete er und kuschelte sich wieder an mich heran.
"Du weißt die Zeiten sind vorbei?"
"Das wir als beste Freunde gemeinsam kuscheln, wenn es einen nicht gut geht?"
"Nein, dass du dich immer so gehen lässt, wenn wir mit einander kuscheln und das Ergebnis sich fast durch deine Hose stößt, wie Miley Cyrus auf einer Abrissbirne durch ne Wand."
"Mein Gehirn weiß, dass du nur noch Sperrgebiet bist. Aber mein Schwanz hat seinen eigenen Kopf und fährt anscheinend immer noch auf deinen Arsch ab."
"Du Marcel, das merke ich", sagte ich und setzte mich auf. "Ich denke, ich fahre dann auch mal."
"An deiner Stelle würde ich mich vorher frisch machen, sonst verschreckst du die anderen Autofahrer. Dein ganzer Maskara ist-" Marcel schrie auf. "Kein Grund mir in die Eier zu boxen!"
"Kannst froh sein, dass ich nur deine Eier getroffen habe. Hätte ich deinen erigierten Schwanz getroffen hättest du ihn gebrochen-"
"Ich vermisse meine beste Freundin die mir zwischendurch den Schwanz gelu-" Wieder schrie Marcel. "Ah! May! Das war jetzt aber voll getroffen. Ich glaube du hast ihn gebrochen."
"Heul nicht", meinte ich und drückte Marcel einen kleinen Kuss auf den Mund. Das hatte ich so in mir. Das war seid wir klein waren. Brachte ich ihn zu weinen, gab ich ihn immer einen Kuss auf den Mund, dass er ruhig ist. Aber da ich ihn vermutlich einen Penisbruch zugefügt hatte, schien nichts daran zu ändern, das er am heulen war.
"Schick mir das Röntgenbild von deinem gebrochenen Fornell. Ich wüsste zu gerne, wie das denn aussieht."
"Ich hasse dich!", piepste er so hoch wie Michael Jackson.
"Ich liebe dich auch, Marcel", antwortete ich trocken und verschwand aus dem Büro.
"May, fahr mich ins Krankenhaus!", schrie er.
Nachdem ich mich frisch gemacht hatte, hatte ich doch ein Herz und brachte meinen besten Freund ins Krankenhaus.
Während ich im Warteraum der Notaufnahme saß, schrie mir mein Ehemann, der anscheinend von seiner Mutter auf den laufenden gehalten wurde.
Hubby: May, es tut mir leid. Aber ich musste es Kane sagen. Ich war einfach nicht mehr in der Lage das auszuhalten. Jeden Tag dieselben Fragen. Es tut mir leid, dass ich das einfach ohne dich gemacht habe. Verzeih mir. Ich brauche doch meine happy Familie morgen im Stadion. Kane wusste außerdem nicht was er zu dir gesagt hatte. Er ist doch erst drei. Bitte fahre schnell wieder nach Hause. Wo bist du überhaupt. Ich liebe dich, Marco.
Ich: Ist schon in Ordnung. Marcel hat mir auch schon klar gemacht, dass Kane nichts dafür kann, was er sagt. Er kennt die Worte noch nicht und kann sie nicht deuten. Ich bin im Krankenhaus. Lange Geschichte. Ich liebe dich auch und ich bin nicht sauer auf dich oder sonst wen. Ich habe es anscheinend wieder so nah an mich heran gelassen.
Hubby: Was machst du im Krankenhaus? Bist du in Ordnung? Ist alles gut? May? Antwortete. Du bist online. Ok. Ich hätte die Nachricht vorher abschicken sollen, mit der Frage was du im Krankenhaus machst. Was machst du da? Ich mach mir gerade arg die Sorgen.
Ich: Ach, musste Marcel nur bringen. Wie gesagt. Lange Geschichte. Erzähle ich dir heute Abend, wenn wir telefonieren, oder wenn wir uns morgen sehen.
Ich schickte die Nachricht schnell ab und steckte das Handy weg, da Marcel in einem Rollstuhl ins Wartezimmer geschoben wurde. Er wirkte total auf Medikamente, so wie er mich anblickte. Total benebelt war der Junge.
"Ihr Freund hat einen leichten Penisbruch."
"Einen leichten? Entweder er ist ganz durch oder gar nicht", nuschelte Marcel und zeigte auf mich. "Die war das, die hat mir den gebrochen."
"Es war nicht mit Absicht."
"Wollen Sie das zur Anzeige bringen. Ich kann die Polizei anrufen, dass ist schwere Körperverletzung."
"Hey, ich bin seine beste Freundin. Wir sind wie Geschwister!", sagte ich empört.
"Ja, aber gut das wir keine richtigen Geschwister sind", sagte Marcel und starrte seine Hand an. "Wir hatten mal mehrmals Sex gehabt. Und das wirklich guten. Sie hat mich sogar entjungfert. Leider ist mein bester Kummel jetzt mit ihr verheiratet. So ein schman, ist das."
"Oke, ich denke, dass geht mich jetzt nichts mehr an", sagte die Krankenschwester.
"Ja, ich dachte, wir beide werden irgendwann heiraten, glaubste das, Schwester. Aber nein, die musste sich ja in Marco verlieben. Ich fühle mich imma noch Elend. Das sie das nicht gemerkt hat, all die Jahre, dass ich nicht nur dieses lockere will. Sie wäre ja die perfekte Mutter für meine Kinnas. Aber nee, ist ja mit Marco zusammen. Die haben einen Sohn. Sind seit Dezember zwotsausendfünfsehn verheiratet. Und er wird so wieso viel mehr Sex mit, dieser wunderbaren Frau haben, als ich in meinen feuchten träumen jemals haben werde-"
Sprachlos starrte ich Marcel an, der seine Augen schloss und kurz darauf hin weg pennte. Hatte mein Freund - mein aller bester Freund - mir gerade mehr oder weniger gestanden, dass er in mich verliebt sei, oder tat er nur so, um mir eins auszuwischen.
"Sie haben ihn unter Medikamente gesetzt?", fragte ich die Krankenschwester.
"Morphium. Wir mussten den Knorpel im Penis richten. Er will nicht hier bleiben, sondern mit Ihnen mit."
"Na gut. Ich nehme ihn mit", meinte ich.
"Ich gebe ihn Medikamente mit und dann müssen sie viel kühlen."
"Ja, irgendwie schon", nickte ich. "Aber die Tabletten hauen nicht so rein, wie die-"
"Nein. Ganz sicherlich nicht. Das sind normale Schmerzmittel. Dann bekommen Sie noch Mittel, die die Schwellung lindert."
"Ja oke, könnten Sie mir das aufschreiben. Ich bin in letzter Zeit ziemlich vergesslich", sagte ich.
"Klar, ich hole die Medikamente. Wenn die Schwellung in zwei Tagen nicht besser ist, muss er dringend zum Arzt."
"Wie gesagt, wäre cool, wenn Sie mir alles aufschreiben könnten. Bin immer noch vergesslich."
Die Krankenschwester verlässt das Wartezimmer und ich kniete mich vor Forni.
"Sunny, wach werden", sagte ich und rüttelte leicht seine Schulter.
Sunny- so hatte ich ihn immer genannt, als ich klein war. Marcel heißt ja eigentlich: Marcel Fornell Sanchez.
Aber ich konnte damals Sanchez nicht aussprechen, weshalb ich immer Marcel Forelle Sunny gesagt hatte. Dann hatte ich ihn nur Sunny genannt. Aber das war in Vergessenheit geraten, als wir dreizehn wurden.
"Lass mich! Du hast mir meinen Penis gebrochen", wimmerte er.
Nachdem die Krankenschwester mit der Medikamente wieder kam und sogar mit einem Zettel, wo sie mir alles auf geschrieben hatte, konnte ich Marcel, der wach war und mich ignorierte zu meinem Wagen schieben.
"Es tut mir leid", sagte ich, als ich Marcel die Beifahrertür aufhielt.
"Ich liebe dich auch", murmelte er benommen und ließ sich in den Sitz fallen. "He! Das Lenkrad! Wo ist das Ding?"
"Du bist high as fuck. Ich fahre", sagte ich und schob den Rollstuhl einfach bei Seite. Ich beschloss ihn erstmal mit zu mir zu nehmen.
Eine halbe Stunde später war ich wieder zu Hause. Manuela und Kane waren nicht da.
Marcel legte ich auf der Couch ab, reichte ihn ein Kühlkissen und deckte ihn zu.
Bevor ich Manuela anrufen konnte, sah ich einen Zettel an den Spiegel im Hausflur.
May,
ich bin mit Kane auf dem Spielplatz. Mach dir keinen weiteren Kopf. Er ist dir nicht mehr böse. Er liebt dich doch.
Manu.
Ich ging zurück ins Wohnzimmer, wo Marcel tief und fest am schlafen war und wäre fast auf seiner Hose ausgerutscht - ach und die Boxershorts, die vor der Couch lag. Ich hob beides hoch und legte es an Fußende hin. Dann setzte ich mich auf dem Rand und blickte zu Marcel, der leicht seine Augen geöffnet hatte, aber die ganz schnell wieder zukniff.
"Du?", meinte ich.
Marcel drehte sich mit dem Rücken zu mir.
"Marco will wissen, was mit dir los ist. Soll ich ihn das sagen?"
"Nein. Auf jeden Fall nicht das, das du mir auf den steifen Fornell gehauen hast. Sag einfach, ich sei böse gestolpert und joah, du hast mich eben gefunden-"
"Klar, dann mach ich das mal. Geht's?"
"Nein. Mein Penis tut weh, ich bin auf Medikamente und nee. Lässt du mich bitte eine Runde schlafen?"
"Es tut mir so leid", sagte ich und fuhr Marcel durchs Haar. "Du darfst mir das gerne zurück zahlen. Entweder verpasst du mir eine Kopfnuss, oder schlägst mir voll in die Fresse-"
Marcel drehte sich zu mir. "Sonst hast du noch alle Tassen im Schrank? Ich könnte dir niemals weh tun. Und du mir eigentlich auch nicht. Und ich denke, dass war auch nicht mit Absicht. Ich werde mir schon was einfallen lassen, wie ich dir das heimzahlen werde. Aber ich werde dir ganz sicherlich nicht verletzen."
"Das wäre dann aber ziemlich unfair. Nichts geht über einen gebrochenen Penis, anstatt eine gebrochene Nase."
"Ich werde dir nicht weh tun? Muss ich dir dass denn noch vortanzen?"
"Ob das in deinem Zustand so eine gute Idee ist?"
"May, lass mich einfach nur schlafen, ja?"
"Klar", sagte ich. "Wenn du irgendwas brauchst, schrei einfach nach mir."
"Das sowieso", murmelte Marcel und drehte sich wieder mit dem Rücken zu mir. Ich stand auf und lehnte mich nach vorne um Marcel einen kleinen Kuss auf die Wange zu drücken und ließ ihn dann alleine.
Gerade als ich Marco anrufen wollte, schrieb mir Marcels Mama.
MaForni: Hahaha. Guck mal was ich für Fotos von Marcel gefunden habe. Ich habe mir diese PicsArt runtergeladen und erst mal eine Collage erstellt. Kannst du dich noch an die Frisuren erinnern? 😂😂😂😂😂😂
Ich: Aber natürlich kann ich das. Ich denke, seine kleinen Fangirls, sollen mal die Frisuren von Marcel kennen lernen. Seine Backstreetboys-Phase und seine Slim Shady-Phase 😂😂😂😂😂
MaForni: Ja, mach das. Auf jeden Fall, ich muss weiter arbeiten. Die Patienten behandeln sich ja nicht von selbst hier an der Charité. 😒
Ich: Na dann viel Spaß. Ähm. Dr. Maria?
MaForni: Ja?
Ich: Marcel hat sich arg weh getan
MaForni: Beim Tanzen wieder oder beim Fußball?
Ich: Weder noch. Er kann einfach nicht gehen. Hab ihn heulend und weinend in der Werkstatt gefunden. Auf jeden Fall waren wir im Krankenhaus.
MaForni: Oh Gott. Was hat mein kleiner Mann?
Ich: Kleiner Mann- beste Überleitung. Dein Sohn hat einen Penisbruch erlitten.
MaForni: 😂😂😂😂😂😂😂
Ich: Was eine sorgende Mutter.
MaForni: Kühlen, kühlen, kühlen. Ich muss jetzt wirklich. Ich melde mich später bei Marcel. Grüß deinen Ehemann und deinen Sohnemann von mir.
Ich: mach ich :)
Danach telefonierte ich erstmal mit Marco, der deswegen einen minutenlangen Lachanfall hatte. Also wegen Marcels Unfall. Adnan mit den er sich ein Zimmer teilte, fragte immer, was bei Marco den kaputt sei, bis Adnan irgendwann mit lachte.
Dann schickte Marco Adnan raus um in Ruhe mit mir zu reden. Er entschuldigte sich dafür, dass er das Kane gesagt hat. Ich meinte, dass es egal ist. Da Adnan aber nicht wirklich damit zufrieden war, aus dem Zimmer gekickt zu werden, kam er wieder und fing an Marco zu ärgern.
"Schatz, ich lege dann mal auf. Adnan will mich rollen. Bis morgen."
"Bis morgen."
"Ich liebe-"
"Marco you're an Idiot!", hörte ich Adnan knurren und dann war die Verbindung weg. Na gut. Oke.
Da ich eh nichts besseres zu tun hatte machte ich irgendwas zu essen. Pizza. Mal wieder. Aber ich konnte immer auf Pizza.
Jedoch gingen mir Marcels Worte nicht mehr aus dem Kopf. Meinte er das ernst oder war es wieder nur Spaß von ihm gewesen.
War mein bester Freund wirklich in mich verliebt?
Ich musste das irgendwen erzählen, anders ging es nicht. Wen kann ich das- Marco nicht. Er würde ganz die Freundschaft brechen. Man weiß ja wie trotzig Marco war, als er erfahren hat, dass Marcel und ich mehr Mals miteinander geschlafen haben.
Robin?
Nee. Der würde immer kichern und sich irgendwann vor Marco verraten.
Tugba?
Der Kontakt war seit ihrer Fehlgeburt eh nicht mehr so stark wie früher. Wir schrieben nur ein bisschen mit einander. Auf die Frage ob wir uns nicht mal wieder treffen wollen, gab es immer nur Ausreden.
Vielleicht Alysha. Wir beide haben in letzter Zeit viel unternommen. Dann noch mit unseren Männern. Dann rief ich sie also an.
"Wer ist da?", hörte ich Curtys fragen.
"Hi, Großer. Ich bin's May. Kann ich mal deine Mama haben?"
"Mama, May ist dran!", rief Curtys auf gebrochenem Deutsch.
"Na, alles gut?", fragte sie mich auf Englisch.
"Naja, ich bin gerade ziemlich verwirrt", entgegnete ich ebenfalls auf Englisch und schaute noch mal ins Wohnzimmer. Marcel schlief immer noch. Ich ging nach oben ins Schlafzimmer und behielt die Tür weiter im Auge. Ich wollte nicht, dass Marcel das Gespräch mit bekommt. Dann erklärte ich Alysha alles.
Das einzige was sie meinte war: "Vielleicht lag es an der Medikamente. Vielleicht auch nicht. Finde es heraus, ob dein bester Freund in dich verliebt ist. Aber frage ihn nicht. Finde es heraus."
"Okay", war das einzige was ich antworten konnte, da Kane nach mir rief.
Ich beendete das Gespräch mit Alysha - wir werden uns ja morgen sehen und ging nach unten.
Lächelnd blickte ich zu Kane, der mir ein Strauß rote Rosen hinhielt.
"Tut mir leid", sagte er mit Dackelblick.
"Du bist wie dein Vater", sagte ich und nahm den kleinen in den Arm. Er drückte sich an mich.
"Ich hab dich doch lieb Mama", murmelte er.
"Ich hab dich auch ganz doll lieb", ich drückte Kane einen Kuss auf den Mund und blickte zu Manuela. "Marcel ist da. Da gab es einen kleinen Unfall."
"Oh Gott. Was ist passiert?"
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