Kapitel 172
KAPITEL 172
~ May's Sicht ~
"Gut, dass du dich wieder beruhigt hast. Deine Nachbarn haben schön blöd geguckt und gemeint, dass das Mädchen bitte aufhören soll, zu weinen", bemerkte ich, als ich Erik nach seinen mentalen Zusammenbruch - ich nannte das jetzt einfach mal so- einen Kaffee hin reichte. In seiner unordentlichen Küche. Zwischen all den Umzugskartons. Er hatte es anscheinend noch nicht mal geschafft das Geschirr einzuräumen, weshalb ich mir eine Tasse aus den wenigen Kartons suchen musste.
Ich stellte die Borussin-Tasse auf den Tisch. Erik saß auf dem Stuhl daneben und das wie ein Häufchen Elend. Und. Ja. Es war die Borussin-Tasse.
Mit den Umzugskartons sah es nicht anders in der ganzen Wohnung aus. Also so wie ich vom Flur aus kurz ins Wohnzimmer schauen konnte. Hauptsache Fernseher und Playstation standen an seinem Platz.
Erik seufzte nur und drehte sie Tasse in seinen Händen hin und her. "Ich hasse Kaffee!", bemerkte er dann.
"Wieso hast du dann ja gesagt, als ich- egal."
"Hab verstanden, ob du dir ein Kaffee nehmen kannst", murmelte er und blickte mich noch nicht mal an.
"Ich bin auch keine Freundin des Kaffees", sagte ich und setzte mich gegenüber von Erik. Er musterte mit seinen geröteten Augen mein Gesicht und seufzte wieder.
"Danke", meinte er.
"Für was?"
"Das mich seit langer Zeit endlich mal jemand in den Arm genommen hat."
"Warst du nicht Weihnachten bei deinen Eltern?"
"Nee, wir sind im Streit."
"Wieso das?"
"Was Liebeskummer alles anrichten kann."
"Du hast jetzt nicht wegen meiner Wenigkeit Stress mit deinen Eltern?"
"Die waren es anscheinend leid, dass ich mich bei jedem Telefonat über dich ausgeheult habe. Meine Eltern sind da ziemlich pinkelig, wenn ihr einziger Sohn nur am heulen ist und sich wegen so einer Kleinigkeit unterkriegen lässt." er machte eine Pause. "Aber was soll's. Die beiden haben sich gefunden und gebunden. Ich denke, dass passiert bei manchen gleich beim ersten Mal." wieder eine Pause. "Wie bei Marco und dir. Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit, Frau Reus!" Eriks Glückwunsch war ja mal gerade gar nicht abfällig und voller Hass.
"Danke", meinte ich nur. Erik spielte wieder mit der Tasse herum. "Warst du nicht mit der Laura-"
"Pah, die war nur kurz in Dortmund ein Trostpflaster", schnaubte er.
"Auch gut. Pflaster kannst du ja nur einmal benutzen. Weshalb man die weg wirft."
"So ist das", nickte Erik. Dann seufzte er.
"Und nun?"
Er blickte mir direkt in die Augen. "Und was nun? Leide ich immer noch wie ein Hund. Deine Anwesenheit macht es nicht gerade leichter. Aber ein Stückchen besser."
"Na, wenigstens etwas positives", murmelte ich. "Wenn du kein Kaffee willst. Magst du dann wenigstens einen Kakao?"
"Mit Bailey's. Nem Schuss."
"Wieso hole ich dir nicht gleich so eine riesige Wodkaflasche von trinkgut und der du dein Liebeskummer endlich mal ertränken kannst."
"Es ist nicht gerade einfach, dich aus meinem Kopf zu kriegen, wenn du vor mir stehst und atmest."
"Wenn ich nicht atme, dann laufe ich blau an und kippe dann wenig später wegen Sauerstoffmangel tot um. Das würdest du dann so gar nicht ertragen können."
Erik schnaubte. "Du findest in jeder Situation immer wieder die passenden Worte. Da kann man ja mal applaudieren." applaudieren tat er dann aber nicht.
"Kommen wir zurück auf den Kakao. Lieber einen Kakao?", versuchte ich es von vorne. Erik seufzte nur und nickte.
"Ja, den hätte ich wohl gerne."
"Geht doch. Und dann versuchen wir beide wie zivilisierte Menschen zu reden", sagte ich und fragte mich bei Erik durch, wo ich was finden konnte. Als ich dann noch eine andere Tasse fand und die Zutaten für die Kakaomilch -kakaopulver und Milch, für die Dummen- folgte ich Erik ins Wohnzimmer. Wir ließen uns auf der Couch nieder und er trank einen Schluck. Ach. Und den Schuss bailey's dürfen wir dann auch nicht vergessen, nech.
"Heiß!", zischte er.
"Hab ich gesagt", meinte ich nur und stellte die Tasse vor mir auf den Tisch. Untersetzer waren hier keine, also würde er damit keine Probleme haben. Gut. "Und nun?"
"Sagst du mir, wieso du abgehauen bist?", schlug er vor und stellte die Tasse ebenfalls auf dem Tisch ab.
"Ja, ich denke, es ist mal an der Zeit, dass ich mir das von der Seele quatsche", murmelte ich und dann erzählte ich Erik das, wieso ich abgehauen bin. Er hörte zu. Nickte verständlich und starrte mich an.
"Und da gibt es keine Möglichkeit, das Marco nicht doch noch mal Papa wird?", fragte Erik.
"Klar, wenn er sich deswegen irgendwann eine andere sucht", antwortete ich und spielte mit dem Haargummi an meinem Handgelenk herum.
"Ich hab keine Ahnung, ob das irgendwann so sein sollte. Ich hoffe mal, dass wird nicht so."
"Wir wissen beide, dass du was anderes denkst", sagte ich und blickte zu Erik.
Er nickte leicht. "Kann man mir auch nicht verübeln, huh?", meinte er. "Ich meine, er ist schließlich dein Mann."
"Wieso hast du dich eigentlich in mich verknallt?"
"May, verknallt ist untertrieben", murmelte Erik nur. Dann musterte er wieder mein Gesicht. "Darf ich das nicht? Ich meine, du bist einfach wunderschön. Ich mag deine freche Art, auch wenn du es manchmal übertreibst. Ich weiß es nicht. Es ist einfach so passiert", meinte er und schnappte nach meiner Hand. "Und du riechst immer wie ein Obstsalat. Da kann man ja nur Hunger auf dich bekommen." Er grinste mich an und drückte meine Hand mit dem Ehering. Dieser fühlte sich immer schwerer an, desto näher Erik mir kam. Und er kam näher und näher und näher, bis plötzlich seine vollen Lippen auf meine lagen.
Ach. Du. Kacke.
Normalerweise hätte ich den Kerl eine gescheuert, aber mit dem Kuss machte ich das jetzt auch nicht gerade besser. Wieso saß ich da nicht, wie so ein Roboter und blockierte den Kuss. Wich aus den Kuss zurück und verpasste Erik eine schallende Ohrfeige?
Wieso erwiderte ich den Kuss? Wieso schlang ich meine Arme um Eriks Nacken und drückte ihn näher an mich heran.
Wieso machte ich das gerade?
Ich weiß es nicht. Mein Hirn war herunter gefahren. War abgestürzt. Klar denken? Fehlanzeige.
Letztlich war es sogar meine Zunge, die leicht über Eriks Unterlippe glitt. Er öffnete sofort seinen Mund, ließ seine Zunge mit meiner spielen und zog mich auf seinen Schoß. Erik vergrub seine Hände in meiner Gesäßhosentasche der Jeans und packte zu.
Er biss mir auf die Unterlippe und wich gleichzeitig aus dem Kuss zurück. Die Hände blieben immer noch in der Gesäßtasche liegen.
Er drückte seine Stirn gegen meine und schloss seine Augen.
Mein Hirn blieb immer noch auf Absturz. Ich drückte Eriks Gesicht an seinem Kinn hoch und presste wieder meine Lippen auf seine. Er lächelte nur in den Kuss hinein und ließ sich von mir seinen Pullover ausziehen. Ich küsste seinen Hals und sein Kinn.
Erik drückte sich von mir weg, presste seine Lippen auf meine und knöpfte mir die Bluse von oben auf. Seine Hand lag unter der Bluse auf meinem Bauch, ehe sie immer weiter nach oben wanderte. Eriks Küsse wanderten von meinen Lippen, bis hin zu meinem Kinn, zu meinem Hals und zu meinem Dekolleté. Er presste seine Lippen wieder auf meine, schob die Hände in die Hosentasche meiner Jeans und leitete mich dazu an, dass ich mich mit kreisenden Bewegungen auf seinem Schoß bewegen sollte. Als ich das nur von alleine machte, zog er mir die Bluse an und starrte mir aufs Dekolleté. Seine Hände wanderten über meinen Rücken auf der Suche nach dem Verschluss.
"Der ist vorne!", flüsterte ich ihn ins Ohr und drückte ihn einem Kuss auf die Wange. Eriks Hände wanderten noch vorne und er öffnete mit einem breiten Grinsen den BH, den er mir dann ungeduldig auszog. Diesen schmiss er auf den Boden.
Ich schrie erschrocken auf, als Erik mich mit einem Ruck hochgehoben hatte. Er lachte ebenfalls.
"Ich denke, wir sollten ins Schlafzimmer", bemerkte er und trug mich dort hin. Auf dem Weg ins Schlafzimmer, riss Erik Umzugskartons um. Es knallte laut auf.
"Das war das Porzellangeschirr meiner Großeltern", bemerkte er und drückte die Tür zum Schlafzimmer auf.
"Scherben bringen ja bekanntlich Glück", sagte ich nur und zog Erik leicht im Haar.
"Das denke ich in dem Moment gerade auch", entgegnete er.
Er ließ sich mit mir auf das Bett fallen und presste leidenschaftlicher seine Lippen auf meine.
Ich wurde von meinem in Dauerschleife klingenden Handy geweckt. Erik, an dem ich mich herangekuschelt hatte, drückte mir einen Kuss auf die Schläfe, während ich mich fragte wo mein Handy war.
Handtasche. Wohnzimmer. Argh. Ich stand auf gequält auf, was Erik gar nicht gefiel und flitzte ins Wohnzimmer.
Wow. Wow. Whoa. Holy moly. Wie viele Anrufe in Abwesenheit?
Alleine von Marco habe ich 311 Stück.
Manuela 83.
Emely 120.
Marcel eiskalte 200.
Selbst Tuğba und Nuri hatten mich angerufen. Ich war echt beliebt.
Ich schrieb Marco eine Nachricht.
Ich: Sorry, dass ich mich erst jetzt melde. Aber ich bin in Wolfenbüttel bei meiner Mom-
Nein, das sendete ich nicht ab. Ich löschte alles noch einmal und schrieb was anderes.
Ich: Ich weiß, ihr macht euch alle gerade voll die Sorgen. Du dir vor allen Dingen am meisten, Marco. Es tut mir leid, dass ich einfach so abgehauen bin, ohne irgendwas zu sagen. Aber ich brauch einfach mal eine Woche Abstand von allem. Freitag bin ich wieder da. Keine Panik. Ich kann verstehen, dass ihr alle ziemlich sauer auf mich seid, da ich eben reißaus genommen habe. Aber dieser eine Blick am morgen, wohl wissend, dass ich nicht mehr von dir schwanger werden kann und wie du dann das Ultraschallbild angeschaut hat, hat mir einfach den Rest gegeben. Dann diese ganzen Fragen von Kane, von den anderen. Ich halte das nicht mehr aus. Es tut mir leid. Ich bin Freitag wieder zurück. Ich schalte das Handy auf Flugmodus. Ich möchte ehrlich nicht gestört werden. Es tut mir leid.
Ich schickte die Nachricht ab. Marco kam sofort online. Er blieb eine weile online. Ich blieb im Wohnzimmer stehen und starrte auf den Bildschirm. Nach fünf Minuten, schrieb er endlich.
Marco: May, ich mache mir gerade voll die verdammten Sorgen. Wo bist du? Wie geht's dir? Komm zurück, dann können wir reden! Ich hab die Nacht kein Auge zu bekommen. Kane fragt auch andauern, wo seine Mami ist.
Marco: Ich mach mir voll den Kopf.
Marco: Wo bist du?
Marco: Sag mir bitte wo du bist? Bist du in irgendeinem Hotel in Dortmund? Wo? Dann komm ich zu dir und wir reden. Ich will dir das nicht über Whatsapp schreiben. Bitte,Schatz, bitte sag mir wo du gerade bist.
Ich: Wir sehen uns Freitag.
Marco blieb wieder eine Weile online. Dann schrieb er zurück.
Marco: OK. Ich kann dich nicht zwingen. Wenn du Zeit für dich brauchst, wegen der Sache. Kann ich verstehen. Ich will einfach nur wissen ob es dir gut geht?
Marco: Was frage ich überhaupt. Anscheinend nicht. Sonst wärst du nicht weg. Ich will dich nicht weiter stören. Ich hoffe du bist an einem sicheren Ort.
Marco: Und, bitte, bitte melde dich, wenn du zurück kommst.
Ich: Mach ich.
Marco: Ich liebe dich. Ich hoffe das weißt du. Ich werde dich immer lieben. Diese Sache, das hab ich dir schon so oft gesagt, wird uns niemals trennen. Niemals.
Ich: Ich liebe dich auch. Sag das auch Kane.
Marco schrieb wieder.
Marco: Mach ich. Was soll ich den anderen sagen.
Ich: Die Wahrheit.
Marco: Ich sage Ihnen nur, dass es dir nicht gut ging. Den Grund, werden wir beide sagen. Nur wenn du willst.
Ich: Das braucht Zeit. Die wunde muss heilen.
Marco: Sie wird solange nicht heilen, bis alle Bescheid wissen. Dann hören auch diese Fragen auf. Solange reißen diese Fragen und die Unwissenheit der anderen Risse in Herzen. Benzin ins offene Feuer. Wenn wir unserer Familie das erzählen, was los ist, dann werden sie das verstehen und uns mit den Fragen in ruhe lassen. Kane vermutlich nicht. Er ist viel zu jung um das zu verstehen. Aber mit dem Alter wird er es kapieren und wir werden lernen, damit umzugehen. Wir beide sind Reus'. Das buttert uns nicht unter.
Gott. Wieso, um alles in der Welt, mit was habe ich den Kerl verdient. Mit was?
Er ist so ein toller Mensch, ein toller Mann und ich habe unsere Ehe gerade einen Tritt in den Abgrund versetzt. Ich schaltete mein Handy ganz aus und legte es zurück in die Tasche. Dann ließ ich mich auf die Couch fallen.
"Marco?", fragte Erik nur, der an der Wohnzimmertür stand.
Ich nickte nur und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
Was habe ich getan? Gott. Was habe ich nur getan.
Ich presste meine Lippen aufeinander um damit das Wimmern zu unterdrücken. Die Tränen schossen mit aus den Augen und fielen auf meine nackten Oberschenkel. Erik rührte sich gar nicht und stand einfach nur da.
"Du-", fing Erik an. Wenig später kniete er vor mir und hatte seine großen Hände auf meinen Knien gelegt. "May", wieder brach er ab, um mich dann in den Arm zu nehmen. Da brachen bei mir gerade alle Dämme.
"Es wird alles wieder-"
"Sag das nicht", fiel ich Erik ins Wort. "I-ich hab meinen Ehemann betrogen, verdammt. Meinen Mann. Und ich bin verwirrt. Ich weiß nicht, was mit mir los ist, dass ich das getan habe. Und das lag definitiv nicht am Bailey's im Kakao. Ich vertrage einiges vom harten Zeug."
Ich blickte Erik ins Gesicht, der mich einfach nur anstarrte. In diese grünen Augen. Sofort hörte ich zu weinen, als ich ein Kribbeln im Bauch spürte. Ich starrte Erik einfach nur an.
Er legte die Stirn in Falten "Was?", fragte er verdutzt. "May? Hi? Hallooohoooo?"
Ich schlang meine Arme um meinen Nacken und zog Erik in einem Kuss hinein. Dieser erwiderte sofort den Kuss und drückte mich auf die Couch zurück. Ich schlang meine Beine um seine Hüfte und drückte ihn so näher an mich heran.
"Du bist verwirrend", bemerkte Erik in den Kuss hinein.
"Wird mir auch gerade klar", sagte ich. Wieder drückte Erik seine vollen und weichen Lippen auf meine."Du schmeckst voll nach Kakao."
Erik stöhnte leise. "Du auch."
"Seid wann bist du so schlecht in Fifa?", fragte ich Erik, als wir auf der Couch saßen und uns duellierten. Er war Real Madrid - Buh - und ich Barça.
"Dann hör auf mich immer abzulenken", meinte er knurrend, als er wieder einen Elfer versemmelt hatte.
"Was mach ich denn?", fragte ich ihn feixend und fasste ihn unter der Wolldecke zwischen die Beine an sein bestes Stück. Erik fuhr erschrocken hoch und ließ den Kontroller auf den Boden fallen.
"Du Biest", sagte er lachend und riss mich auf die Couch. Er schmiss sich auf mich und küsste mich. Dann wich er zurück. "Ach, ich muss noch einkaufen. Mein Kühlschrank ist leer!" Er rollte sich von mich runter und hielt mir die Hand hin. Ich streckte ihn meine hin, damit er mich hoch ziehen konnte. Er hielt inne und starrte direkt auf den Ring. Dann zog er diesen ab. "Sieht teuer aus. Hauptsache irgendwas was an den BVB erinnert. Typisch." er begutachtete skeptisch meinen Ehering. Ich stand auf und riss mir den Ring unter die Nase. Diesen steckte ich an den Finger zurück.
"Ich kann ja mit", sagte ich.
"Das sowieso", sagte Erik. "Dann können wir ja was schönes kochen."
"Klaro."
"Was? Nudeln?"
"Nee, nehmen wir Pizza. Was einfaches. Darauf könnte ich immer."
"Ich auch", sagte Erik und schnappte sich meine Hand. Dann zog er mich aus dem Wohnzimmer.
Wenig später schlenderten wir beide durch Real. Er schob den Einkaufswagen vor sich hin, während ich das rein schmiss, was er haben wollte.
"Eier. Bio!", meinte er. Ich schnappte mir die Packung und wollte diese in den Einkaufswagen werfen. Erik hielt mich gerade noch davon ab.
"Ich kenne dich seid heute eigentlich liebevoller gegenüber Eiern", grinste er verschmitzt und drückte mir einen kleinen Kuss auf den Mund.
"Ich kann auch anders", bemerkte ich Augen zwinkernd und legte die Eier achtsam in den Wagen, ehe ich weiter ging.
"Ich bin dafür, dass du mir das zeigst", sagte Erik und hatte mich eingeholt. "Jetzt!" Er drehte mich zu sich und dann an der Hüfte gegen eine Wand. Er schaute sich um und presste seine Lippen hart auf meine.
"Entschuldigung, das geht aber nicht!", hörten wir jemanden sagen.
Erik wich von mir zurück und drehte sich um. Er wollte es. Aber ich hielt ihn davon ab. Sonst würde die ja sehen, wo meine Hand war. Langsam zog ich diese aus Eriks Hose zurück und zog die lange Winterjacke rüber.
Erik schaute belustigt auf mich runter, während ich die Frau anblickte.
"Wir haben uns nur geküsst!", stellte ich klar.
"Aber wie!", meinte die Frau fassungslos und sauer. "Hier laufen Kinder rum. Ein paar Augenblicke später, würden sie beide sich zwischen Bioeiern und Kartoffeln gegenseitig wegklatschen!"
"Ja und sie würden dann wohl mit Popcorn in der ersten Reihe sitzen und Regie geben", meinte Erik, als er die Frau gemustert hat. "Sie sehen nämlich so aus, als ob sie die Chefin einer solchen Firma sind, die kleine schmutzige Filme produziert!"
"Ich besitze lediglich eine Bar in Hamburg, mehr nicht!", sagte die Tante beleidigt und ging weiter.
Erik wandte sich verdutzt zu mir und lachte belustigt. "Jetzt darf man schon keine Frauen in der Öffentlichkeit küssen, ohne das man denkt, es wird hier gleich Rambazamba geben." belustigt schüttelte er den Kopf und ich grinste nur. Dann drückte ich Erik von mir weg.
"Machen wir den Einkauf zu Ende. Ich will heute noch Pizza essen. Und das wir die machen müssen, macht mich stinkig."
Während ich also die Getränke holte, die Erik meinte haben zu wollen. Wollte er sich um die Zutaten für die Pizza kümmern.
"Was hast du denn?", fragte ich, als er mit einem grinsen und den Armen hinter dem Rücken wieder kam. Ich hievte gerade den Kasten Wolters unten rein.
Ich musste lachen, als Erik fertig Pizza in den Wagen legte.
"Geht schneller", grinste er und zwinkerte mir zu. Er schlich sich auf mich zu und wollte mich gerade wieder küssen, als jemand Erik rief.
"Dürmchen mein Würmchen!", rief André. Ich drehte mich zum Bier hin.
"Brauchst du noch Bier?", fragte ich Erik, der keinen Schimmer hatte, was er machen sollte. Anstatt cool stehn zu bleiben, nein, da stütze sich der Trottel am Einkaufswagen ab. Und die haben ja rollen. Kein Wunder, dass er wenig später auf den Boden lag.
Ich hielt den Wagen fest, der fast eine Oma die auf einem Gehdings saß, umgehauen hätte. André blieb mit einer Sektflasche in der Hand neben Erik stehen und schaute auf ihn herab.
"Hau, Schoschone", meinte Erik.
André runzelte wie ich die Stirn. Er blickte zu mir, ich zuckte nur mit den Schultern und dann wieder zu Erik.
"Hi?", fragte André. "Was war das gerade von dir gewesen?"
Erik blieb weiter hin liegen und zuckte mit den Schultern. "Dunno."
"Merke ich gerade", meinte André. "Und was macht ihr hier?"
"Wir warten auf den Zug, der uns nach Hogwarts bringt", sagte ich.
André lachte nur. "Marco meinte, dass du richtig sarkastisch bist."
Ich nickte nur.
"Der labert echt nur über dich. Es war so schlimm in Frankfurt mit dem auf einem Zimmer. Gott. Ich habe Montana - meine Freundin - ja auch vermisst, aber so wie Marco."
"So schlimm?", fragte ich stirnrunzelnd.
"Ich finde es schon schlimm, wenn man sich in den Schlaf heult", nickte André.
Erik lachte nur und sprang vom Boden auf.
"Wie ein Kleinkind. Wimmernd, zitternde Unterlippe, explodierende Rotzbläschen an seiner Nase."
"Hm. Kommt mir bekannt vor."
"Was machst du hier?", fragte Erik André.
"Monti hat heute Ladiesabend. Zu wenig Sprudelwässerchen. Kann ich zu dir? Ich will das nicht ertragen müssen."
Erik hielt sich plötzlich stöhnend den Bauch. "Ach du heilige Scheiße!", meinte er erschrocken und lief komisch Richtung Ausgang.
"Erik?", riefen André und ich hinter her.
"Neeeee, aus dem Weg!"
"Ich gucke mal-", sagte ich zu André und ließ Wagen und ihn stehen.
"Ehm, klaro?"
Ich fand Erik an seinem Auto.
"Was war das?", fragte ich ihn.
"Du bist da. André wollte zu mir. Geht ja wohl nicht. Hab simuliert, dass ich Dünnpfiff habe. Wir sollten schnell."
"Der Einkauf?"
"Wir fahren zu REWE!", meinte er.
"Oke, du Stimulant", nickte ich. Kaum saß ich im Auto fing ich an zu lachen. Erik stimmte mit ein.
"Andrés Blick war eh der beste!"
"Ich hatte Durchfall. Konnte es nicht sehen", meinte Erik und blickte weiter auf die Straße. Letztlich holten wir bei REWE alles was wir auch bei Real holen wollten.
Während die Pizza im Backofen vor sich her backte und Erik duschen war, räumte ich das Geschirr aus den Umzugskartons in die Schränke ein.
Erik hatte mir meine Tasche aus dem Auto geholt.
Ich lachte in mich hinein, als es ander Wand klopfte.
"Was ist Erik?", rief ich.
"Hello. It's me", sang er laut und schräg mit. "Hello from the other siiiiiiiiide. I must have called a thousand tiiiiiimes, to tell you was is with die Pizza?"
Als ich keine Antwort gab, stand Erik in der Küche. Nackt. Nass und mit Schaum in den Haaren.
"Was ist mit der Pizza?", fragte er wieder.
"Die ist seid drei Minuten drinnen."
"Was machst du?"
"Bevor ich in deiner kleinen Küche ein Karton um renne und ausversehen was kaputt mache-"
"Okay, wenn du schon mal in der Küche anfängst", meinte Erik scherzend. Ich hielt gerade den Eierschneider in der Hand.
Provokant hielt ich den Erik hin. "Forder' das Unglück nicht hinaus, Erik. Fordere es ja nicht hinaus. Es endet blutig."
"Du meinst du kannst auch anders, als liebevoll zu den Eiern. Aber so rabiat? Darauf stehe ich gar nicht."
"Geh du Idiot!", lachte ich.
"Noch lachst du!", drohte Erik mir spaßend und kam auf mich zu. Er nahm mir den Eierschneider aus der Hand und drückte mich gegen den Kühlschrank. Den Eierschneider schmiss er auf die Küchenzeile, ehe er mich küssen wollte. Doch es klingelte an der Tür.
Erik haute neben mir leicht seine Stirn gegen die Kühlschranktür und grummelte was vor sich hin.
"Ist keiner da", bemerkte er den letztlich und küsste mich kurz. Aber die Klingel wurde wortwörtlich missbraucht. "Einfach ignorieren!" Er machte meine Hose auf und zog mir diese, samt String runter. Dann umfasste er meinen Rücken und hob mich auf den Küchentisch. "Die Klingel nervt nicht. Nee. Überhaupt nicht", meinte er weiter.
Ich wollte eigentlich lachen, aber daraus wurde dann ein leises stöhnen, als ich Eriks Hand zwischen meinen Beinen spürte.
Dann endlich hörte es auf zu klingeln. Geht doch. Ich presste meine Lippen auf Eriks und zog ihn näher zu mich. Meine Hand umfasste Eriks bestes Stück.
"Okay, es reicht!", sagte Erik sauer und zog sich aus mir zurück, als es wenig später wieder Dauerklingelte. Er ließ gleichzeitig meinen Nacken los, da ich nach vorne auf den Tisch gedrückt wurde.
Gerade als Erik zur Tür gehen wollte, knallte irgendwas gegen das Küchenfenster. Erik kam zurück.
"Was war das?", fragte er und runzelte die Stirn. Ich zuckte nur mit den Schultern. Erik holte sein Handy und krabbelte an mir vorbei. Was hatte er vor. Er kauerte unter der Fensterbank und hob vorsichtig die Hand mit dem Handy hoch. Dann machte er ein paar Fotos. Ich kniete mich neben ihn und zog ihn das Handy aus der Hand.
"Lassen wir das links liegen und beachten das erst mal nicht", sagte ich und drückte Erik einen Kuss auf den Mund.
"Das ist für dich", bemerkte Erik nur. "Aber du hast recht!", gierig zog mich Erik auf seinen Schoß und presste seine Lippen auf meine.
Ich drückte ihn schmunzelnd auf den kühlen Küchenboden zurück.
Wieder knallte etwas gegen die Fensterscheibe.
Nee. So ging das echt nicht. Ich hörte auf Erik zu küssen und setzte mich hin, ehe ich mir das Handy von Erik schnappte was neben uns lag.
"Erik, nein", meinte ich, als Erik meinen Hintern hoch hob und vorsichtig und langsam in mich eindrang. Dann zog er mir das Handy aus der Hand, bevor ich gucken konnte, wer mir denn auf den Keks ging und stieß immer wieder hart zu, während er sich an meiner Hüfte festkrallte. Ich war deswegen nicht in der Lage nach dem Handy zu schnappen, weil ich deswegen so benebelt war. Aber irgendwann schaffte ich es doch, mit Eriks Handy unter die Finger zu reißen, nachdem er mich zu sich runter gezogen hatte und noch härter zu stieß, dass es echt schon weh tat.
Das machte Erik andauernd. Dieses ruppige, während Marco das eher selten machte, aber dann auch mit Vorwarnung.
Erik drückte mich weiter an sich heran, er wurde schneller, hechelte schon fast, ehe er plötzlich laut stöhnte und sich an meinem Hintern festgriff, während er langsamer zustieß. Dann hörte er ganz auf und ließ sich locker fallen. Eriks atmete schwer. "Ich könnte gleich noch mal. Ich wette mit dir, Marco kann nicht so oft, huh?", flüsterte er mir ins Ohr und drückte mir einen Kuss auf die Wange, während ich nur das Foto schaute.
Es war zweifelsfrei mein Marcel gewesen, der da unten stand. Ich legte das Handy erschrocken weg und setzte mich auf.
"Alles oke?", fragte Erik verdutzt. Ich stand von Erik auf und suchte schnell meine Klamotten zusammen.
"Du solltest dir was anziehen", bemerkte ich und schlüpfte in meinen String. "So wie ich Marcel kenne, kommt er gleich durchs Fenster geflogen!"
"Woher weiß er das du hier bist?", fragte Erik und stand vom Boden auf.
Ich zuckte nur mit den Schultern. "Zieh dir einfach nur was an."
"Klar, ich geh Duschen. Wieder. Und du willst ihn echt die Tür auf machen."
"Er hat mein Auto bereits gesehen", sagte ich.
"Was sagst du ihm."
"Ganz sicherlich nicht, dass wir bis gerade eben noch Sex hatten", sagte ich und zog mich weiter an. "Geh unter die Dusche." ich gab Erik einen Klapps auf den Po und schubste ihn in Richtung Badezimmer. Darin war er denn verschwunden. Als ich ganz angezogen war, ging ich auf den Balkon, den man direkt von der Küche erreichen konnte. Vorher richtete ich einigermaßen meine zerzausten Haare.
"Was. Soll. Das?", stöhnte Marcel und zog sich an den Balkon hoch. Er war jetzt nicht in den zweiten Stock- wen wunderts. Marcel ließ sich cool neben mir fallen und zog die Jacke zurecht. "Was zum Henker machst du hier?", fragte er mich stocksauer.
Ich war einfach nur sprachlos über Marcels auftauchen.
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