Kapitel 149
KAPITEL 149
~ May's Sicht ~
Herrjemine, jetzt waren sie also da. Und es gleiche einer kleinen reuserischen Apokalypse. Marcel und ich kamen uns ein wenig verloren vor.
Er saß neben mir und am Tisch und aß genüßlich den Marmorkuchen, den Manuela gebacken hatte.
Kane saß neben seinen Vater und war zu faul zu essen, weshalb Marco ihn füttern musste.
"Kane, du kannst doch selber den Kuchen essen oder nicht?", fragte Marco ihn.
"Wieso fütterst du ihn dann?", lachte Yvonne.
Marco hielt inne und reichte Kane die Gabel. "Iss mal selber."
"Boah, na gut", sagte Kane und aß alleine weiter.
Nachdem wir den Kuchen und den anderen Kuchen und den anderen Kuchen und noch den anderen Kuchen verdrückt hatten, durften sich unsere Mägen ein wenig ausruhen. Ich war jetzt schon voll und dann noch den Nudelsalat und die Würstchen. Boah. Ich kann jetzt schon nicht mehr.
"Wo sind meine Weihnachtsgedichte meiner Enkel", rief Lotte nach einer Weile. Wir waren uns gerade über die Schandtaten von Marco am unterhalten, die er als Kind gerissen hatte. Da waren mehr Gemeinsamkeiten mit Kane die ich mir nicht erdenken hätte können.
"Der hat immer ciao Bella zu mir gesagt, wenn ich ihm im Kindergarten gebracht habe", meinte Manuela.
"Jetzt wissen wir woher du das hast, huh?", fragte ich Kane, der mit Nico und Mia auf dem Boden saß und am spielen war.
Kane grinste nur und wandte sich wieder Mia und Nico zu.
"Ja, Oma immer noch?", fragte Yvonne.
"Ja, ich will von euch die Gedichte oder Lieder haben", sagte Oma Lotte und klatschte in die Hände. "Daran wird sich nie etwas ändern. Wenn Emelys bekloppter Bruder nicht da ist, brauchen wir nur vier Gedichte."
"Na prima Oma", bemerkte Emely. "Ich dachte du kannst die irgendwann nicht mehr hören."
"Sehe ich so aus. Mach. Die jüngste fängt an."
Emely stellte sich vor uns und räusperte sich. Marcel und ich blickten verwirrt zwischen den ganzen hin und her.
"Buh, runter von der Bühne!", rief Marco.
"Ich hau dich gleich", bemerkte Emy grummelnd und machte sich daran ein Gedicht vor zu tragen.
"Buh, war das schlecht!", rief Marco wieder. Emely bewarf Marco mit Lametta was sie vom Baum gerissen hatte und dieser lachte nur.
Lotte verdrehte sie Augen. "Marco, du bist dran!"
"Klaro", meinte Marco und sprang auf. Er schubste Emely bei Seite und richtete sich die Krawatte und dann das Lametta auf seinem Kopf. "War beim Frisenmaster, der hat mir Ästänschens reingebracht."
"Säxschie!", rief ich. Marco lachte nur. "Mach."
"Na, jetzt kommts", sagte Marcel neben mir. Ich lachte leise.
"Das ist kein Gedicht sondern ein Lied", bemerkte Marco.
"Huh, ich hoffe du hast Ohrenstöpsel?", fragte Marcel mich.
Und dann fing Marco an zu singen: "Weihnachtsmann, sag mir, wieso bist du so schlau, woher kennst du ganz genau den Weihnachtswunsch von jedem Kind? Dass ich sofern ein Fahrrad möcht' gelbe streifen wären mir recht und Speichen die wie Silber sind. Kein Weg ist dir im Schlitten zu weit, ob nah, ob fern beschenkst du alle Kinder gern, jetzt zur Weihnachtszeit - wenn es schneit und alles weiß ist weit und breit-"
"Weihnachtsmann ich hab dir einen langen Brief geschrieben, dass dich alle Kinder lieben und ich hoff' du liebst auch mich. Ich weiß es ist soweit schon bald dass in der Winternacht, so kalt, Kinderlachen laut erschallt. Weihnachtsmann wir lieben dich!", sangen Marcel, Emely und ich mit Marco mit.
"Weihnachtsmann und Kot Kacke!", kreischte Kane.
Alle Anwesenden fingen lauthals an zu lachen, während Kane und Nico verwirrt gucken. Mia riss ihren Mund auf, sah so aus als ob sie lachen müsse - tat sie auch, aber eben ohne Geräusche.
"Was ist so witzig?", fragte Kane.
"Nichts!", sagte ich abwinkend.
Nachdem auch noch Yvonne und Melanie ihre Weihnachtsgedichte und oder Lieder vorgetragen haben, zog Lotte ein Buch hervor. Ein ziemlich altes Buch.
"Du hast das Buch wieder gefunden. Ich habe es letztes Jahr total vermisst", sagte Melli.
"Ja, ich hätte besser zwischen meinen alten zerfetzten Schlüpper gucken sollen", bemerkte Lotte.
"Ich auch- also mit dem vermissen", meinte Marco und setzte sich vor seine Oma. Melli und Yvonne taten es ihm gleich.
Wie die Kinder. Naja, innerlich waren sie es auch gewesen. Mia krabbelte zu ihrer Mutter auf den Schoß, Kane wollte auch, dass ich komme und Nico schmiss sich auf seine Mutter drauf. Ich setzte mich hinter Marco und Kane auf meinen Schoß. Marcel setzte sich neben mich. Emely setzte sich auch auf den Boden. Manuela reichte uns die Vanillekekse, die Marco und ich vor ein paar tagen tonnenweise gebacken hatten.
Manuela, Thomas und die Eltern von Emely setzten sich auf die Stühle hinter uns.
"Welche Geschichte ist denn das?", fragte Emely.
"Na welche wohl", meinte Marco.
"Die über den verschwundenen Teddybären", sagte Oma Lotte und fing an zu lesen. "In einem kleinen Dörfchen namens Kleeblattheide gab es Ende des 18. Jahrhunderts einen brauch, der sich jedes Jahr am Heiligen Abend wiederholte..."
Kane lehnte sich während der Geschichte an mich dran, während wir alle Lotte zu hörten und die Kekse aßen.
Nach einer geschlagenen Dreiviertelstunde war Lotte auch fertig gewesen. Ein Wunder, dass die drei kleinen Kinder unter uns das alles ruhig unter sich ertragen haben. Da es bis zum Mittagessen immer noch eine Stunde hin war- es war erst kurz vor vier, beschlossen wir raus zu gehen. Als ich aus dem Fenster blickte, wurde ich vom Blitz getroffen.
"Nee", meinte ich. "Leute, zieht euch schön warm an. Lotte zieh die Schneeketten über deinen Porsche."
"Es sneit!", kreischten Kane und Nico gleichzeitig. Mia gab irgendwelche laute von sich, während sich alle am Fenster versammelten.
Dicke Schneeflocken fielen aus den grauen Wolken auf den Boden, aber wirklich dicke Schneeflocken. Es muss schon eine Weile geschneit haben, da jetzt schon eine Menge auf dem Boden lag.
Während die anderen draußen im Garten waren, legte ich mit Manuela und Yvonne die Geschenke unter dem Baum.
"Das sind über hundert Geschenke!", meinte ich und runzelte die Stirn. Ich steckte von jeden der anwesenden Personen mindestens ein Geschenk in den Weihnachtsmannbeutel und wartete eigentlich nur auf den Weihnachtsmann.
"Willkommen bei den Reus'", lachte Manuela nur und streichelte mir über den Rücken.
"Schatz", sagte Marco der an der Verandatür stand.
"Hm", meinte ich.
"Das ist normal", bemerkte er. "Machst du die Tür auf. Er ist da. Schick ihn nach oben, damit er sich umziehen kann."
Ich nickte nur und verließ das Wohnzimmer. Als ich die Haustür öffnete, kam mir ein altbekanntes grinsen entgegen.
"Und ist in deiner neuen Heimat auch so ein Wetter?", fragte ich ihn.
"Nee, da regnet es nur", bemerkte Kloppo. "Dann lösen wir mal die Wette ein."
Jürgen zog sich Schuhe und Jacke aus und ich reichte ihm den Sack mit den Geschenken. "Oben findest du die Sachen im Gästezimmer auf dem Bett liegen. Wenn du die Klingel hörst, ist das dein Zeichen", meinte ich und ich zeigte auf die Klingel auf der Kommode.
"Hast du da Weihnachten drauf geschrieben?", fragte Jürgen.
"Ja", nickte ich. "Das war Marco's Sexklingel", bemerkte ich trocken.
"Danke, das du mich aufklärst", meinte Jürgen ironisch und ging nach oben.
Manu schloss das Wohnzimmer ab und schickte die anderen durch die Haustür rein. In der Küche wurde dann Nudelsalat und Bockwürstchen gegessen. Die Kinder und die Älteren saßen, während die Jungsspunde in der Küche standen.
Da Marcel den Nudelsalat nur mit Zwiebeln und ohne die Gurken aß, hatte ich ihn extra eine Schüssel zu bereitet. Ich mir auch. Ich ließ Zwiebeln und Gurken immer weg.
"Nico, würdest du dir bitte nicht die Nudel in die Nase schieben?", fragte Manuela und zog ihm die Nudel aus der Nase.
Als ich zu Marco blickte, wusste ich, dass Nico seinen Onkel nur nach machte.
"Marco Reus!", knurrte ich. Marco blickte mich erschrocken an und wurde knallrot, nachdem sich alle zu ihn gedreht hatten. Die eine Nudel zog er sich an er Nase und die andere rutschte raus und klatschte auf Emelys Kopf, die gerade ihre Gabel aufhob.
"Ey, was war das?", sagte Emely erschrocken.
"Ein Voooooogel!", meinte Marco. Ich lachte nur. Ja, wir beide hatten uns gestern einfach mal wieder Little Britain reingehauen. Schon ein Klassiker.
Ich reichte Marco ein Taschentuch. "Hier, mach dir die Mayo von und aus der Nase - aber das bitte nicht hier in der Küche."
Oma Lotte schnaubte nur. "Junge", meinte sie nur.
"Hm?", fragte Marco der sein Teller auf die Küchenablage stellte. Er wandte sich zu seiner Oma.
"Sag mal, bei uns Reus' hat immer der Mann die Hosen an- dein Opa ist ja mit der thailändischen Ping-pong-Dame durchgebrannt, weshalb ich Vater und Mutter für meine beiden Söhne sein musste. Aber zur Hölle, wieso hast du nicht die Hosen in der Beziehung an? Du hast doch die Eier in der Hose? Falsch liegen kann ich nicht. Du warst ja dazu im Stande ein Kind zu zeugen."
Marco seufzte nur. "Ich sage das, was ich immer dazu sage." er machte eine Pause. "Omi, in einer gut laufenden Beziehung hat niemand die Hosen an - die stören nur."
Marco klopfte seiner Oma leicht auf die Schulter, während die anderen am Lachen waren. Dann verließ er die Küche.
Mia die am essen war, fielen immer wieder die Augen zu. Marcel der die kleine auf dem Schoß hatte, grinste nur belustigt.
"Sag mal. Wenn du so gut mit Kindern umgehen kannst, Marcel. Wieso hast du eigentlich keine?", fragte Melanie ihn.
Marcel blickte verdattert zu ihr. "Ich bin ja auch erst fünfundzwanzig. Und außerdem hab ich bisher noch nicht die richtige gefunden."
"Aber könntest du dir schon mal vorstellen?", wollte Manuela wissen.
"Mit der richtigen schon. Es muss eben halt auch alles passen. Ich will ja nicht gleich in einer Beziehung rein flutschen und bam gleich hat sie einen Braten in der Röhre."
"Reinflutschen. Wie passend", bemerkte Emely lachend.
"Ja, das selbe haben Marco und Melanie auch gesagt", lachte Yvonne.
"Schiebe es auf den Schicksal", bemerkte Marco und kam zurück.
"Isso", lachte Melanie.
"Na, aber ich will noch irgendwann mal Patenonkel werden", sagte Marco zu Marcel.
"Es gibt auch noch Robin", bemerkte Marcel.
"Ja, auf den setze ich keine Hoffnung", warf ich ein. "Der sieht mir so aus, als ob er selbst mit Anweisung und Gebrauchsanleitung, ins falsche Loch gräbt."
Marco und Marcel fingen lauthals an zu lachen. Thomas stimmte meiner Vermutung zu.
"Sehr labilen Eindruck macht der Kerl", nickte er zustimmend.
Nach dem Essen ließ ich die anderen erstmal verdauen.
Marco sprach das Codewort aus.
"Papier-Massaker", sagte er und wir erwachsenen nickten nur. Damit machte ich mich auf dem Weg in den Flur. Ich schnappte mir Marco's ehemalige Sexklingel - Geschenk von Robin gewesen - und wollte gerade die Klingel läuten, als Marco zu mir kam.
"Was hast du denn?", fragte ich ihn grinsend.
Er hielt irgendwas grünes über unseren Kopf.
"Ein Mistelzweig, really?", fragte ich lachend.
Marco schielte nach oben und tat es ihm gleich.
"Nö, ein Brokkolizweig", lachte er.
"Was ist so schwer daran- egal, nervermind. Du bist mir einer."
"Ich bin dir einer, der ein Kuss von dir verlangt", grinste er und wackelte mit den Augenbrauen.
"Dann füge ich mir mal meinen Schicksal", lachte ich und küsste Marco kurz. "Merry X-Mas to you."
"Ich liebe dich", grinste Marco und drückte mir noch mal einen kleinen Kuss auf den Mund.
"Ich liebe dich auch", sagte ich.
"Ist das unsere Sexklingel?", fragte Marco perplex.
"Ja, die habe ich für heute nur mal in eine Bescherungsklingel umfunktioniert. Außerdem benutzt du die eh nicht. Ich brauche keine Klingel, damit ich weiß, dass du geil auf mich bist."
"Boah, wieso wurde ich mit guten Ohren bestraft?", fragte Martin - Yvonnes Ehemann, der nach uns schaute. "Ist das Brokkoli?"
"Ja, habe keinen Mistelzweig mehr gefunden. Nimm den. Yvonne wird sich über deine romantische Seite freuen."
"Du bist ein Idiot", lachte Martin und fing den Brokkolizweig auf. "Läute die Klingel. Nico will irgendwas auspacken. Er wollte schon Kane die Klamotten ausziehen."
Marco und ich mussten nur lachen.
"Dann Läute Mal", sagte Marco zu mir und ich machte es.
"Bescherung!", rief ich.
"Yelelelele!", jodelte Marcel.
"Ey, is der ein Araber?", fragte Oma Lotte.
"Portugiese, Schotte und Amerikaner."
"Boah, wie viele Väter hast du?"
"Einen. Der ist Amerikaner. Meine Mom ist Schottin und Portugiesin."
Knurrend läutete ich die Klingel noch mal.
"Verdammt noch mal. Es ist Bescherung!", rief ich sauer. Marco neben mir lachte sich ins Fäustchen.
"Na endlich", bemerkte Nico und kam als erster aus der Küche. Marco war nach oben gestürmt und gab noch mal den Weihnachtsmann Bescheid, dass er doch bitte runter kommen solle.
Gemeinsam gingen wir ins Wohnzimmer und mussten erstmal Kane und Nico zurück halten, die auf die Geschenke los stürmten.
"Nee", sagte ich und hob Kane hoch. Sofort setzte ich ihn auf der Couch ab und Mia und Nico wurden neben ihm gesetzt.
"Hohoho", hörte ich jemanden sagen. Natürlich war es Kloppo gewesen, der die Stimme vorstellte. Marco kam nach dem Weihnachtsmann rein und die Blicke der Kinder sprachen Bände.
"Mama, den gibt es ja doch", sagte Kane begeistert. Jürgen war ein wirklich dünner Weihnachtsmann aber es sah so aus als hätte Marco ihn ein Kopfkissen unter das Kostüm gesteckt. Herrjemine.
Er trug noch die Mütze und den Bart- seine Brille sowieso. Sonst würde er ja gegen die Türen laufen. Mia fing an zu schreien und zu weinen und wollte auf den Arm ihrer Mutter, während Nico von der Couch sprang und sich vor dem Weihnachtsmann stellte. Jürgen blieb stehen und blickte auf den Jungen herunter.
"Hohoho. Kleiner Junge, warst du denn auch schon brav?", fragte Jürgen ihn.
"Ja", nickte Nico.
Martin und Yvonne fügten das Gegenteil hinzu.
Jürgen stellte den Sack auf den Boden und kramte in den Sack nach Nicos Geschenk.
"Oh, was haben wir denn da", bemerkte der Weihnachtsmann und hielt Nico das Geschenk hin. Seine Augen leuchteten auf und er grinste, als er das Geschenk entgegen nahm.
"Danke", sagte Kane und lief zu seiner Mutter.
Yvonne schaute auf das Geschenk. Von Tante Melanie für Nico.
Jürgen oder der Weihnachtsmarkt wühlte wieder in der Tasche herum und zog ein Geschenk hervor.
"Hm, für wen ist das denn?", fragte Jürgen. Ha! Das war für mich. Er hielt es mir hin. Als ich es nehmen wollte, zog er die Hand zurück.
"Warst du denn auch schön artig?", forschte er nach.
"Artig ist mein zweiter Vorname", sagte ich.
Marco lachte nur. Ich bekam das Geschenk von Melli und öffnete es.
"Milchtütentaschen!", rief Kane.
"Das ist eine Tasse mit Mia drauf, du Keks", sagte ich und hielt ihm die Tasse entgegen.
"Oh", meinte Kane nur. Die anderen kleinen Geschenke - ich hatte geschaut, das jeder eins bekam- waren fast alle vergeben.
"Scheint so, als kommt das beste wieder zum Schluss", bemerkte Marco.
"Warst du artig, Bursche", meinte Jürgen und spielte mit der Rute herum.
"Immer doch", nickte Marco.
"Gar nicht wahr. Er lügt!", rief Kane und blickte zwischen den beiden hin und her.
"Das ist nicht wahr", meinte Marco.
"Kinder lügen nie Herr Weihnachtsmann", warf Marcel ein, der sich über die Uhr von Marco freute. Es war eine Hugo Boss Uhr.
"Das ist der dank?", fragte Marco seufzend.
"Sososo, der Papa war unfreundlich, also kriegt er auch welche mit der Rute", lachte der Weihnachtsmann.
"Ja nee is klar", meinte Marco nur und ließ die drei Rutenschläge auf den Hintern übergehen. Beim vierten sprang Kane auf und schrie den Weihnachtsmann an.
"Geh weg, Blödie!", schrie er und boxte Jürgen kurzerhand zwischen die Beine.
"Auauau!", jault Jürgen.
"Kane. Du kriegst keine Geschenke mehr", meinte Marco.
"Ja nee is klar", ahmte Kane seinen Vater nach.
Nachdem Jürgen gegangen war - er bekam ein kleines Dankeschön von Marco und mir, verduftete sich der Weihnachtsmann auch wieder und die anderen Geschenke konnten ausgepackt werden.
Ich hätte damit gerechnet das die Kinder sich in den Haufen Geschenkpapier stürzen, aber so war es nicht. Es war mal wieder Melanie gewesen die am Rad drehte.
Das letzte Geschenk. Das waren die Tickets für diesen Bieber in Vegas gewesen.
Ach über die Leinwand hat der Kerl sich so gefreut, bis Kane mit dem Kopf durchgelaufen war- Leinwand im Arsch. Marco sauer.
Gerade als ich Marco den Umschlag hinhalten wollte, reichte er mir auch einen.
"Ladies first", sagte Marco.
"Nee, fang du an."
"Macht schon!", knurrte Oma Lotte ungeduldig, die sich über etliche paar Socken freuen konnte.
Marco nahm meinen Umschlag und ich seinen. Ich forderte Marco mit einem Blick auf, den Anfang zu machen.
"Aaaaah! Wie geil! Zwei Tickets für Justin Bieber in Vegas!", kreischte er und sprang mir in die Arme.
Ich lachte nur.
"Danke. Danke. Danke. Danke. Danke", meinte er und drückte mir etliche küsse auf die Wange.
"Bitte", grinste ich.
"Du", sagte er und blickte auf dem Umschlag in meiner Hand.
Ich öffnete diesen und zog ein Foto hervor. Es war eher ein Ausdruck von einem Haus- also die Skizze vom Haus.
"Ha! Deshalb diese komischen fragen", bemerkte ich, als es klick machte.
"Das ist unser neues Heim", lachte Marco.
"Nein, wie geil", sagte ich begeistert und fiel meinen Freund um den Hals.
Gegen sieben machten sich dann auch die Gäste auf den Weg nach hause. Marco und ich wollten erst morgen alles auf räumen. Der Tag war viel zu anstrengend. Das sah man auch Kane an, der während er am Küchentisch saß und knetete im Sitzen einschlief. Ich trug ihn nach oben und zog ihn bis auf die Windel aus. Ne neue brauchte er auch. Ich wechselte ihm schnell eine im Schlaf und deckte ihn danach zu.
"Zwei Tage und wir machen Vegas unsicher", bemerkte Marco, als ich mich im Schlafzimmer auszog.
"Ja", meinte ich. "Das kann ja was werden."
"Ich werde Justin Bieber sehen. Ich werde Justin Bieber sehen", sang er vor sich hin und drehte sich im Bett hin und her.
Ich lachte nur. "Chill yourself out", grinste ich und hang das Kleid an den Kleiderbügel.
"Nee, geht nicht. Das ist immer noch Justin Bieber."
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