Kapitel 122
KAPITEL 122
~ Marco's Sicht ~
Ich wurde erst wieder wach, als ich das typische Geräusch von Rollen auf einen flachen Boden hörte.
Meine Augen kniff ich wieder zusammen, als ich in das grelle Licht an der Decke schaute, was an mir vorbei zog.
"Gut, du bist wach", bemerkte unser Team-Doc.
Wenigstens bekam ich wieder richtig Luft.
"Wir haben dich gerade geröngt-"
"Bin ich im-"
"Krankenhaus, ja. Wir tragen ja diesen Gerät nicht bei uns. Du hast dir eine Rippe gebrochen. Organe sind keine beschädigt. Du kannst froh sein, dass es nur eine Rippe ist. Morgen wird dir diese dann gerichtet."
"Ich muss hier bleiben?"
"Erstmal, ja. Wir sehen morgen weiter. Du wirst mit Tabletten vollgepumpt, damit du wenigstens die Nacht über durchpennst- das ohne Schmerzen."
"Hm", sagte ich und wurde wenig später in ein Einzelzimmer geschoben.
Das es ein Einzelzimmer ist, bemerkte ich erst, als ich alleine gelassen wurde und mich umschaute. Ich fuhr das Bett hoch und wimmerte vor Schmerzen. Man. Was eine Scheiße.
Auch noch diese bescheuerten Krankenhauskittel trug ich, die die am Arsch frei war und ich war nackt unter den Dingern.
Ohne scheiß. Ich hatte eine gebrochene Rippe und kein Pfeil im Arsch geschossen bekommen.
Das ging ja gar nicht von den Schmerzen her, weshalb ich das Bett wieder runter fuhr, damit ich gerade liegen konnte.
"Puuuh", murmelte ich und legte die Fernbedienung des Bettes wieder bei Seite.
Nachdem die Krankenschwester rein kam, wurde ich mit Tabletten vollgepumpt und schlief keine Minuten später ein.
Ich wurde wieder wach, als ich merkte, dass jemand meine Hand drückte und mir das Haar aus der Stirn strich. Da ich mit meinem Kopf zum Fenster gedreht wurde, sah ich, dass es schon hell war, als ich meine Augen öffnete.
"Hey, du", hörte ich May sagen und ich drehte meinen Kopf zu ihr.
Ein müdes Lächeln, schlich sich über meine Lippen. "Hi."
"Die Ärzte wollen mir nicht sagen, was mit dir los ist."
"Ich hab eine gebrochene Rippe, die heute noch gerichtet wird, damit sie wieder zusammen wachsen kann."
Ich hielt mir die Seite. Schon das reden tat mir weh.
"Das heißt, sie wird noch mal gebrochen?"
Ich nickte nur. "Das ist ja die Scheiße", nuschelte er.
Sie seufzte nur. "Ich bin ja da", sagte sie und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
"Es tut mir leid."
"Wieso entschuldigst du dich denn jetzt?"
"Das ich dir gestern so einen Schrecken eingejagt habe."
"Es hätte auch schlimmer ausfallen können."
"Stimmt. Ich kann froh sein, dass es nur eine Rippe ist."
"Ja, sei froh deswegen."
"Wieso hab ich eigentlich immer so ein Pech? Wieso verletze ich mich eigentlich immer wieder?"
"Wenn's dich beruhigt, Mario Götze hat sich gestern beim Training verletzt, nachdem er ausgerutscht ist und ein Spagat gemacht hat."
"Hm", meinte ich nur und ließ mich im Kissen zurücksinken, nachdem ich das Bett höher gestellt hatte.
"Anscheinend nicht", seufzte May. "Kane ist nach zehn Minuten eingeschlafen. Er hat sich wieder voll reingehangen. Klappte nicht wirklich."
"Auch gut."
"Er hat gefragt, wo du bist."
"Was hast du gesagt."
"Das du Aua hast und im Krankenhaus bist. Deine Mutter holt ihn nachher ab und bringt ihn hier her-"
"Willst du hier die ganze Zeit bleiben?"
"Ja, ich bin krankgeschrieben. Lange halte ich das nicht alleine im Haus aus. Und ich kann dich ja nicht alleine lassen."
"Ich hab nur eine gebrochene Rippe. Keine Schusswunde."
"Ey, über Schusswunden scherzt man nicht. Du hast die Narbe an meinem Oberschenkel gesehen."
"Was drückt man einen Marcel Fornell auch eine Waffe in die Hand?"
"Fehler macht man. Das kommt nicht wieder vor. Wie dem auch sei. Hast du schon gefrühstückt?"
"Nein, bin doch gerade erst wach geworden. Normalerweise fragen die einem immer am ersten Tag der einlieferung, was man will. Sieht so aus, als ob ich nichts kriege... Boah."
Wieder hielt ich mir die Seite.
"Hör auf. Streng dich nicht so an. Ich geh zum Bäcker. Die sollen nicht an dich herumquetschen und brechen, wenn ich nicht da bin. Irgendwelche Wünsche?" fragte May und stand vom Stuhl auf.
"Mettbrötchen, ohne Zwiebeln."
"Ja, man. Ich denke, darauf könnte ich auch mal wieder. Bin gleich wieder da."
May drückte mir einen Kuss auf dem Mund und stolperte über eine Reisetasche.
"Da sind Sachen von dir drinnen", sagte sie und ich war damit wieder alleine, als die Tür zu fiel.
Zwanzig Minuten war ich alleine, bis meine Freundin mit einer Bäckertüte wieder kam.
"Leckere Mettbrötchen- check. Opa der mir die Tüte aus der Hand reißen wollte- check", bemerkte May und machte die Tür wieder zu.
"Alte Leute riechen Mettbrötchen gegen den Wind", nuschelte ich und mein Magen knurrte laut auf.
May reichte mir ein Brötchen mit frischem Mett und ich biss hungrig rein.
Gott tat das gut etwas zu essen.
Schweigend saßen May und ich da, während wir die Brötchen vernichteten. May hatte für jeden von uns drei geholt. Man. Sie verdiente gerade ein Orden. Aber wie.
"Gott, ich liebe dich", stöhnte als mit vollem Mund.
May schmunzelte nur. "Weiß ich", sagte sie und zwinkerte mir zu.
"Was macht eigentlich deine Blase?", wollte ich wissen, nachdem wir zu Ende diniert hatten.
"Tut nicht mehr so dolle weh und außerdem muss ich nicht mehr so viel pissen wie eine mongolische Bergziege."
Ich lachte los und bereute es. Als mich ein Schmerz durchzuckte, hielt ich mir wieder die Rippenseite.
"Man", wimmerte ich.
Gleichzeitig klopfte es an der Tür und ein Mann in einem weißen Kittel kam rein.
"Du solltest dich schönen. Kein großes Gerede mehr. Nicke oder schüttel nur den Kopf."
"Guten Morgen, Herr Reus", meinte der Arzt und hielt die Akte in der Hand.
"Morgen, Dr-"
"Dr. Backdatt."
May presste die Lippen aufeinander und schaute an die Wand.
"So, wie fühlen Sie sich?"
"Als ob jemand meine Rippe zermalmt hat."
"Übertreiben Sie es nicht. Ist ja nur eine Rippe. Sie werden gleich eine Spritze bekommen, dann werden Sie in Behandlungszimmer geschoben und ich werde Ihn die Rippe brechen und richten."
"Na prima", seufzte ich.
Damit verließ er wieder das Zimmer.
"Herr Backdatt, die Muffins- back datt", meinte May.
Ich musste lachen, auch wenn es nicht gerade gut war. "Bring mich nicht zum lachen", sagte ich und hielt mir die Rippen.
"Pardon", sagte May und wir beide wurden schlagartig ernst, als die Krankenschwester mit einer Nierenschale mein Zimmer betrat.
Und ich fragte mich, woher die Alte ihre Lizenz dafür hatte, auf Menschen wie mich einzustechen. Sie haute mir die Nadel acht mal in eine Vene meines rechten Arms, die noch nicht mal zu sehen war. Ich sah es May an, dass sie gleich die Fassung verlieren wird.
Entweder schlägt sie die Krankenschwester krankenhausreif - praktisch dass wir schon da waren-, oder sie schiebt der Schwester die Spritze waagerecht, dahin wo keine Sonne scheint.
"Passiert Ihnen das oft?", fragte meine Freundin mit ruhiger Stimme nach, obwohl ich in ihren Augen den Countdown zur Explosion sehen konnte.
Wenn die Krankenschwester nicht gleich meinen anderen Arm nehmen wird- huiiiii, sie wird durch das Fenster fliegen. Aber wie. Vermutlich würde sie dann nicht unten auf den Boden aufkommen, sondern noch weiter nach Buxtehude fliegen, wenn May sie weggetreten hätte.
Auf jeden Fall versuchte Schwester Beate so hieß sie- sie sah auch aus wie Beate aus dieser RTL-Sendung, wo einsame Menschen, die aussehen wie gegessen, verdaut und wieder ausgeschissen ihre große Liebe suchen- es natürlich wieder am selben Arm.
Nein, das hab ich nur zitiert. Das kam von Marcel.
"Ich glaube, ich hole mal eine Kollegin", sagte die Frau und verließ das Zimmer.
"Meine Fresse. Hat Desinfektionsspray da und desinfiziert es noch nicht einmal", sagte May und riss dieses Band ab, für was man den Arm abklemmen konnte. Ich hab kein Plan wie das heißt. Ich kann ja auch nicht alles wissen. Schließlich bin ich Marco der Fußballer und nicht Doktor Marco.
"Was machst du?", fragte ich sie verblüfft.
"Siehste doch, ich lege dir den Zugang", meinte sie, klemmte mir mit dem Gurt den anderen Arm ab und führte die anderen Handgriffe durch.
"Ich verstehe nicht wieso sie den anderen Arm genommen hat, wenn bei deinem linken die Ader schon 'nimm mich' schreit", murrte sie und desinfizierte die Stelle über meine Vene.
"Herrjemine", sagte ich und blickte May fassungslos an, die mir ruhig und gelassen die Nadel in die Vene schob, als hätte sie das schon ihr Leben lang gemacht.
"Zugang gelegt", sagte sie und zog die leere Spritze vom kleinen Schläuchchen ab.
"Ich weiß auch nicht. Aber irgendwie will das-", sagte Beate und kam mit einer Kollegin ins Zimmer. "Okay, anscheinend doch."
"Das hat gerade eine andere Kollegin gemacht", log May und ich nickte nur zustimmend.
"Ach gut. Dann können wir Ihnen ja das Betäubungsmittel verabreichen", meinte Beate freudig.
Hoffentlich kriegte sie wenigstens das auf die Reihe. Und sie bekam es tatsächlich hin.
Mir wurde schon langsam ein wenig schwummrig. Das Betäubungsmittel wirkte. Jedoch sollte ich nicht ganz wegratzen, sondern bei Bewusstsein sein. Nur das ich halt die Schmerzen nicht spürte.
May hatte den Arzt gefragt ob sie mitkommen könnte. Der meinte nur und ich zitiere: "Ist Ihr Freund wirklich so ein Waschlappen?"
Dann zitiere noch mal meine Freundin: "Nee. Was sind Sie eigentlich so glücklich, Mr. I'm walking on sunshine?"
"Ich bin immer glücklich", bemerkte der Arzt daraufhin und zog dabei so eine Fresse wie die Merkel, deren Mundwinkel ja gen Abgrund rutschen. Man muss die Angi auf den Kopf stellen, damit sie lächelt.
Als ich wenig später im Behandlungszimmer war, wurde mir klar, was der Kerl für ein Problem mit mir hatte.
Er war Schalkefan. Das Wappen dieser Gestalten aus Herne West war sogar auf seinem Namensschild, weshalb ich so schlau geschlussfolgert habe.
Der traute sich was. Ehrlich.
Er war hier in Dortmund, ne, aber auch gut.
Mal ehrlich. Man kann doch beruflich und privates trennen, oder etwa nicht?
Die Beate wollte mir den Kittel hochreißen, aber ich konnte trotz Nakose reagieren. Ich trug ja nichts außer diesen Kittel.
"Was ist nun?", fragte der Dr. Backdatt mich.
"Es wäre nur cool, wenn man mir den Kittel auch anders-"
"Sind Sie etwa so ein Typ dessen Genital frei Leben muss. So ein Hippy?"
"Nein. Ich bin noch nicht dazu gekommen, mir einen-"
"Schlüpper anzuziehen?", unterbrach der Arzt mich. "Des sagen se alle."
"Ja, so is es nun mal", meinte ich.
Wenigstens verstand es Beate und zog an dem Band in meinem Nacken, sodass sie mir halb den Kittel ausziehen konnte.
Da lag ich also. Halbnackt auf einer Liege, mit einem unsympathischen Arzt, der mir sicherlich mit Vergnügen die eine Rippe noch mal brechen und richten wird. Na prima.
"Kann meine Freundin doch nicht irgendwie-"
"Gott, sind Sie eine Memme."
"Wenn Sie Schalker sind, was machen Sie denn hier?"
"Ich richte jetzt Ihre Rippe", meinte er und tastete mir seinen kalten Händen meine linke Seite ab.
"Ich. Will. Meine. Freundin."
"Gott, Beate, hol seine kleine Freundin."
"Klar", meinte sie und war aus dem Zimmer verschwunden.
Zehn Minuten vergingen, bis Beate mit May im Schlepptau wieder kam.
"Mensch, du bist doch auf Schmerzmitteln", sagte May und stellte sich neben mich.
Sofort schnappte ich mir ihre Hand, als ich wieder die kalten Finger an meiner Seite fühlen konnte.
"Ich weiß, dass ich gerade eine riesige Memme bin, aber, es ist mir egal", sagte ich zu May.
"Da ist sie", bemerkte Dr. Backdatt und schon knackte es.
Diese verfluchten Medikamente wirkten, aber auch einen Scheißdreck.
Ich zuckte fürchterlich zusammen, als meine Rippe knackte und schrie vor Schmerz auf.
"Ich glaube die Schmerzmedikamente scheint nicht so zu wirken!", bemerte Beate, nachdem mir die Tränen über die Wange liefen.
"Ach was!", fuhren May und ich die Krankenschwester an.
"Wir machen gleich noch mal ein Röntgen und dann sehen wir weiter", bemerkte der Arzt. "Sie haben es doch geschafft. Sie können aufhören zu heulen."
"Lecken Sie mich da wo die Sonne nicht hinscheint", bemerkte ich und zerdrückte May's Hand, da der Schmerz nicht abklingen wollte.
"Mit Vergnügen- nicht", sagte der Arzt und forderte Beate auf mich zurück aufs Zimmer zu schieben. Dann war der verschwunden.
"Ach du heiliger Nudelsalat", seufzte ich und rieb mir die Rippenseite.
"Boah. Nudelsalat. Könnte ich jetzt voll drauf", schmunzelte May verträumt.
"Ja, ich auch", seufzte ich und ließ mich zurück sinken. "Gott."
May streichelte mir kurz über den Kopf, ich wurde dann geröngt und dann zurück aufs Zimmer geschoben.
May wartete schon auf mich.
"Wo sind eigentlich meine Klamotten. Also Trikot und so?"
"Da in der Tüte", bemerkte May und holte eine Tüte aus dem Kleiderschrank.
"Achso", meinte ich und kuschelte mich in mein Kissen ein.
May suchte mir Shirt, Boxershorts und Jogginghose aus der Reisetasche und legte sie mir am Fußende des Bettes hin.
"Ich komm erst morgen wieder raus", erklärte ich ihr.
"Hätte ich mir denken können. Habe Sachen für drei Tage eingepackt", meinte sie und schmiss die Reisetasche in den kleinen Schrank.
"Ich verpasse das Derby", seufzte ich frustriert.
"Du kommst morgen wieder raus. Dann gehen wir Sonntag ins Stadion, oke?"
"Oki", sagte ich. "Wie viel haben wir gestern noch gespielt."
"Ihr habt gewonnen. Fünf zu null. Auba hat mal wieder einen Hattrick hingelegt."
"Nice", meinte ich zufrieden.
"Ja, du solltest deine Mom anrufen. Vor allen Dingen Melli."
"Mensch, die hat ja Geburtstag", sagte ich und May reichte mir ihr Handy. "Wo ist eigentlich meins?"
"Das ist deins."
Ich blickte darauf. "Och."
Nach dem ich bei meiner Schwester angerufen hatte und ihr zum 28. Geburtstag gratuliert habe, klopfte es der Zimmertür.
Es war der Dr. Backdatt gewesen, der mich nur schnell wissen ließ, das alles in Ordnung sei. Die Rippe sei gerichtet und sie würde wieder zusammenwachsen. Als ich fragte, ob ich heute schon gehen könne, meinte er nur, dass es Jacke wie Hose sei, ob ich heute oder morgen ging.
Er holte die Entlassungspapiere und die Medikamente die ich zu Hause nehmen soll.
"Ich falle einen Monat aus."
"Dann ist ja fast die Hinrunde für dich gelaufen", seufzte May.
"Ja, kann man nichts machen", sagte ich und stand vorsichtig vom Bett auf. Ich wollte meine Sachen schnappen und mich umziehen. May lachte nur.
"Mensch. Sexy, deine Rückenansicht."
"Immer!", schmunzelte ich und riss den Kittel von mir.
Man war das Schmerzhaft.
"Man, dass erste mal, dass ich dir die Buxe anziehe", bemerkte May und half mir dabei.
Ich lachte leise. "Ungewohnt. Du übst ja schon für die Zukunft, wenn der inkontineter Marco nach einer frischen Oppa-Windel verlangt."
"Klar, du wirst der Pflegefall und ich nicht, oder was."
May zog am Boxershortsbund und ließ die wieder los. Das Gummi knallte leicht gegen meine Haut.
May half mir noch weiter beim anziehen und blickte dann auf die blaue und angeschwollene Seite meiner Rippen.
"Autschi", seufzte sie und stülpte mir mein Shirt über meinem Kopf.
"Dich kann man leichter anziehen, als Kane."
"Ich find's ja immer genial, wenn sein Kopf nicht durch das T-Shirt will. Er kriegt Panik und fängt an zu heulen. Du zerrst daran, kriegst das T-Shirt über sein Kinn. Dann ist die Nase im weg."
"Was hast du für Medikamente bekommen?", fragte May belustigt.
"Ich weiß es nicht", meinte ich munter. "Hast du ein Filzi, oder so?"
"Ein bitte was?"
"Ein Filzstift", sagte ich und tippte auf May's Sommersprossen auf Nase und Wange herum.
"Wieso?"
"Malen nach Zahlen. In dem Fall malen nach Sommersprossen in deinem Gesicht."
"Nein."
"Ach, komm Zuckerpuppe."
"Nein."
"Ich liebe dich", trällerte ich.
"Das weiß ich."
"Ja, ich wollte das dir nur sagen. Du bist voll toll."
"Danke."
"Weißte was?"
"Nein."
"Dir kann man ohne Befürchtung auf den Arsch schlagen, ohne das deine Hüfte durch bricht."
"Danke."
"Ich liebe dich wirklich."
"Ich dich doch auch."
"Aaaw, du bist süß."
"Weiß ich."
"Kennst du eigentlich das Motorboot?"
"Motorboot?", fragte May und runzelte die Stirn.
Ich zog sie zu mir rüber, drückte mein Gesicht in ihren Ausschnitt und rieb mein Gesicht in schnellen Bewegungen dort drinnen.
Roddaroddaroddaroddaroddaaaadadadaaarrrrrrrrooodadaaa
May fing an zu lachen und drückte mein Gesicht weg.
"So hört sich doch kein Motorboot an", bemerkte sie und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
Sie kniff mir in die Wange und drückte mich zurück. "So, du Oberkörperfreier-Kautz. Die Ärmchen in die Ärmel und dann sind wir auch schon angezogen."
"Ja, May", seufzte ich.
Dann zog ich sie wieder zu mir und machte das Motorboot erneut.
"Oh man", lachte May nur und ließ es über sich ergehen.
Prrrrrrrrrffffff Prrrrrrrrrffffff
Prrrrrfff
"Herr Reus-"
Ich wich von May zurück und blickte peinlich berührt zu Beate.
"Die Entlassungspapiere und die Medikamente", sagte sie.
May nahm die Sachen entgegen, während ich mich weiter anzog.
May und ich standen am Range Rover und hatten die ganzen Sachen von mir im Kofferraum geschmissen.
Ich saß schon auf dem Beifahrersitz und kicherte die ganze Zeit, da das Fenster immer auf und zu ging, während meine Freundin mit meiner Mom telefonierte.
"Nee, Manu. Ich denke nicht, dass wir dann noch bleiben. Der ist so breit wegen der Medikamente, dass er nur Mist machen wird- oder das. Ja. Wir holen nur Kane von euch ab- ihr seid bei Melli. Ist ja kein Problem. Dann kommen wir dahin. Ja. Bin auch froh, dass es nichts schlimmes ist. Warte mal kurz. Schatz lässt du es. Wenn ich das mache, meckerst du rum."
"Yo", sagte ich und fuhr das Fenster wieder hoch.
May wandte sich wieder dem Telefonat zu.
Nach fünf Minuten, war das Gespräch vorbei.
"Wir fahren nach Melli und holen dort Kane ab."
"Ihr Geschenk?"
"Das geben wir ihr noch. Nur nicht heute. Du gehörst ins Bett."
"Mit dir- auf dir - in dir."
"Du sollst dich schonen. Das heißt erstmal kein Sex mehr."
"Boah, das is jetzt nicht dein ernst."
"Was- du sollst jede körperliche Anstrengung vermeiden. Sex gehört dazu."
"Na gut. Muss ja kein Sex sein. Du hast ja zwei paar Lippen. Die die man sieht und die die man nicht sieht. Außerdem bist du handwerklich geschickt."
"Im Ernst. Was sind das für Medikamente, ey."
"Und im mündlichen kriegse eh ne eins", brabbelte ich weiter.
"Danke, du übrigens auch", nickte May.
"Flinke Finger habe ich auch."
"Is jetz gut?", fragte sie genervt.
"Ja, oke. Wenn's sein muss."
"Es muss dringend sein."
Ich blickte auf meine Hand. "Du? Schatz?"
"Was ist denn?"
"Hab ich eigentlich fünf Finger an jeder Hand, oder vier Finger und einen Daumen an jeder Hand. Und wieso haben wir Menschen keine Schwimmhaut zwischen den Fingern. Wir wären voll die coolen Delphine."
"Weiß ich nicht."
"Wir sollten uns ein Aquarium mit Delphinen in den Garten stellen."
"Kein Schaf für mich. Kein Flipper für dich."
"Oh maaaaan", seufzte ich. "Delphine sind die schwulen Haie unter den Fischen."
"Wenn du meinst."
"Mööp-mööp- Möpse.", sagte ich und drückte zwei mal May auf die Brust.
"Au!", rief ich und rieb mir die Brustwarze, in die May gekniffen hatte.
"Keine Fummelei im Auto. Das ist seit der Koitus, Aston, Polizeiauto Sache verboten."
"Is ja gut", meinte ich und hörte nicht darauf.
"Du hast drei Sekunden, deine Hand aus meinem BH zu nehmen."
"Warm und mollig", seufzte ich.
"Kalt uns tot- das bist du gleich."
"Boah, zickig wie immer", sagte ich und zog meine Hand aus dem BH. "Hätte ich Brüste, ey, ich würde damit die ganze Zeit rumspielen."
"Würde mich bei dir nicht wundern."
"Naja. Ich hab ja einen Penis. Reicht auch aus."
"Jopp."
"Jipp", machte ich.
"Japp."
"Jupp", kam es von mir.
"Jepp."
"Jäpp."
"Jöpp."
"Jüpp."
"Wir sind da", bemerkte May und hielt wenig später an.
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