Kapitel 107
KAPITEL 107
~ May's Sicht ~
Robin betätigte die Klingel an der Wohnungstür der alten Frau, während Caro hinter uns beiden stand.
"Der Sohnemann der Kauls", bemerkte die alte Schreckschraube als sie die Tür aufriss. Kennt ihr die Katzenfrau aus den Simpsons? Sie stand hier gerade lebendig und menschlich vor mir, aber wenigstens konnte sie anständig reden, anstatt wirres Zeug von sich zu geben.
"Hi, Frau Schwarz, wir bräuchten dringen Ihre Hilfe", meinte Robin.
"Na gut, du hast ja was gut bei mir, da du meine Katze gefunden hast", meinte die Frau und trat bei Seite. Wir drei betraten die Wohnung und ich musste ehrlich nach der 20 Katze aufhören zu zählen und aufpassen, dass ich nicht in Katzenscheiße trat.
"Sie haben aber viele Katzen", meinte ich zu der Frau, als wir im Wohnzimmer- oder Land der Katzenbäume standen.
Da sah ich eine Garfieldkatze auf dem Katzenbaum sitzen.
"Sind dreißig Stück", antwortete die Frau und bat uns was zu trinken an.
Wir drei winkten dankend ab.
Ich war ehrlich noch nie Fan von Katzen gewesen, weshalb ich mich unbehaglich umschaute. Robin schien das ganze hier nichts auszumachen, während Caro es nicht anders wie mir ging.
"Dreißig?", hakte ich vorsichtshalber nach, als ich in einen Karton schaute, was mit Zeitungen ausgelegt war- da drinnen lag eine Katze, die aussah, als hätte sie welche ihrer Katzenfreunde gefunden, da sie zu dick war.
Die Katze blickte mich an und fauchte, ehe sie aufkreischte. Ich fuhr erschrocken zurück, da ich dachte, dass sie mich attackiert, aber sie hob nur ihr Bein an und ich wäre am liebsten umgekippt, da diese graue Katze mit den grünen Augen eine Babykatze rausdrückte.
"Einunddreißig", sagte ich und blickte zu Robin.
"Was?", fragte die Frau und ich zeigte auf die Katze.
"Fienchen? Du bist ja schon wieder schwanger. Das geht hier ab wie in eine Zuchtfabrik. Ich hatte anfangs nur eine und naja ist ein wenig außer Kontrolle geraten."
"Merke ich", murmelte ich.
"Was kann ich euch für einen Gefallen tun?", fragte die Frau und wandte sich von ihrer Katze wieder zu uns.
"Es gibt da ein Problem und wir hoffen, dass sie uns helfen können. Wir haben eine Katze verloren."
"Wenn sie abgehauen ist, kommt die schon wieder. Keine Panik", meinte die Frau.
"Verloren im Sinne von gestorben", warf sich Caro ein.
"Ach, das ist tragisch", meinte die Frau sichtlich erschüttert. "Kann ich euch umarmen. Das ist immer tragisch eine Katze zu verlieren und zu Katzenfreundin zu Katzenfreundin."
Sie streckte die Arme in meiner Richtung aus. "Sie haben Blut an ihren Händen, dass von ihrer Katze kommt, die nicht mal vor fünf Minuten eine Babykatze aus ihrer Katzenmumu gepresst hat", sagte ich und wich zurück. Stupste gegen einen Kratzbaum.
Als ich mich umdrehte, fauchte mich die Katze die da drauf saß an. Wenn man das überhaupt als Katze beschreiben kann. Die sah aus, als hätte man ihr die Haut abgezogen.
Ich stellte mich zu Robin, dieser weiter redete: "Ja, das war die Katze ihrer kleinen Schwester gewesen, die leider überfahren wurde."
"Diese Rabauken, die fahren wie sie wollen. Wenn ich die Person erwische, dann beschmeiße ich diese mit Katzenkot und Pisse", meckerte die alte Frau rum.
"Nicht, wenn ich ihnen vorher den Garr ausmache", flüsterte ich.
"Psst", machte Robin nur.
"Ich hab nicht die Kraft und kann das nicht über das Herz bringen, meiner Schwester zu sagen, dass Tinkerbell tot ist. Sie hatte die Katze noch nicht lange gehabt und da kommen Sie ins Spiel", redete Caro weiter. "Wir wollen eine ähnliche Katze anschaffen. Weiblich."
"Welche Rasse?"
"Garfield", meinte ich.
Frau Schwarz blickte mich an. "Hast du überhaupt eine Ahnung von Katzen?"
"Joah, nur das ich jetzt weiß, wie man die überfä-"
Robin und Caro warfen mir einen warnenden Blick zu und ich war ruhig.
"Anette hat leider noch keine Katzen geboren", meinte die Frau und zeigte auf die Garfieldkatze die mich anstarrte.
Ich starrte zurück. Katzen waren eingebildeter als sonst welche Menschen auf den Planeten.
Während Hunde sich freuten, wenn man nach Hause kamen, würden die auf der Couch sitzen und sagen - wenn sie reden können: "Ich sehe du bist zu Hause- mach mir was zu Essen!"
Hunde wären so: "OMG! DU BIST ZU HAUSE! SPIELEN! GASSI! SPIELEN! GASSI! MEINE HODEN JUCKEN WARTE MAL KURZ! OMG! MEIN FRAUCHEN IST WIEDER ZU HAUSE! ICH LIEBE DICH! STREICHEL MICH STREICHEL MICH!"
Wobei ich eigentlich jetzt Marco mit dem Hund da vergleichen könnte.
Na, auf jeden Fall blickten mich alle komisch an.
"Was hab ich gesagt?", wollte ich wissen.
"Wie Marco wohl als Hund wäre", meinte Caro verstört.
"Na, er würde sich den ganzen Tag die Eier lecken", lachte Robin.
Als merkte, dass keiner lachte hörte er auf und wandte sich wieder Frau Schwarz zu: "Sie haben echt viele Katzen. Können Sie uns nicht Anette geben?"
Und da rastete die Frau wirklich aus. "IHR NEHMT MIR NICHT MEINE KATZE WEG! IHR NEHMT MIR NICHT MEINE KATZE WEG! VERSCHWINDET AUS DEM HAUS! VERSCHWINDET! ODER ICH BRINGE EUCH UM! VERSCHWINDET! ABER SOFORT!"
Während die Frau Caro und Robin in Richtung Tür scheuchte, schnappte ich mir Anette und steckte sie unter meine Jacke, ehe ich hinter her flitzte.
"Sorry, das war nur eine Frage. Dann suchen wir wo anders", sagte ich zu der Frau.
Als ich aus der Wohnung draußen war, knallte die Frau die Tür zu.
Ich meinte hektisch zu den beiden, dass wir uns beeilen sollten hier weg zu kommen und die fragten mich immer wieder, was denn mein Problem sei.
Bis wir eben im Auto saßen. Ich saß auf dem Beifahrersitz und Robin auf der Rückbank- Caro fuhr.
"Darf ich euch vorstellen. Anette!", sagte ich und holte die Katze aus meiner Jacke raus.
"Du hast eine Katze in den Händen? Es gibt noch wunder", meinte Robin nur, während Caro mich fassungslos anblickt.
"Du hast ihr die Katze geklaut?", fragte sie mich.
"Die kann ja auch abgehauen sein. Das Fenster war offen", meinte ich und Robin nahm mir die Katze ab.
Ich drehte mich zu Robin der die Katze streichelte.
"Das ist die haarigste Pussy die ich jemals gestreichelt habe", meinte Robin grinsend.
"Robin!", meinte ich nur.
Caro schmiss Robin und meine Wenigkeit bei Marco vor der Tür raus, nachdem die Katze wegen Robin ausgeflippt und Amok gelaufen war.
Caro hatte nichts abbekommen. Robin und ich Kratzer an Armen und ich am Hals.
"Die wollte mir die Kehle durchschneiden", meinte ich außer mich und hätte die Katze fast aus dem fahrenden Auto geschmissen, aber Caro konnte noch eine Vollbremsung machen und mich aufhalten.
"Die Katze hat es gemocht", meinte Robin, als Caro weggefahren war.
Wir beide gingen zum Haus.
"Du hast ihr auf den Hintern gehauen, mehrmals."
"Ich beweise es dir, dass das ein schönes Gefühl ist."
"Hä?"
"Kitty. Kitty. Kitty, Kitty, Kitty", sagte er und haute mir bei den letzten dreien schneller auf den Po, als die anderen beiden davor.
"Geht's noch?", fragte ich ihn und schlug seine Hand weg.
Robin schnitt eine Grimasse und ging weiter.
"War aber echt irgendwie toll", gab ich dann doch zu.
Robin lachte nur. "Sag ich doch."
"Hoffe nur, dass das Marco nicht gesehen hat- sonst warst du einer seiner Freunde gewesen. Geschweige lebendig."
Gerade als ich die Tür aufschließen wollte, öffnete Marco die Tür.
"Ich dachte schon- uuh, Robin du auch?", stammelte Marco.
"Du bist nackt, wie schön", bemerkte ich, während Robin anfing zu lachen.
"Ist das eine Schleife?", fragte ich- und nein. Marco trug die Schleife nicht in seinem Haar, oder seinem Hals. Wo denn wohl natürlich?
"Zieh dir bitte was an, oder ich bespringe dich auf der Stelle", meinte ich trocken und betrat mit Robin das Haus. Robin knallte lachend die Tür zu.
"Ey, ich liebe dich, Marco", meinte Robin nur.
"Hehe, danke", sagte Marco und kratzte sich den Hinterkopf.
"Wo ist Kane?"
"Schläft?"
"Willst du noch hier rumstehen, oder die Mini und Micki Maus- Geschenkschleife nicht mal abmachen. Die schnürrt ein."
"Wäre ein Plan", sagte Marco und flitzte nach oben.
Ich fing auch an zu lachen und kriegte mich auch nicht mehr rein.
"Aaah! Kane geh ins Bett!"
"Aaaaah, Mama. Papa hat eine Schlange!", kreischte Kane.
Robin und ich schmissen uns vor lachen wirklich schon auf den Boden.
"Oh ihr seit so kindisch. Noch nie ein Penis gesehen?", fragte Marco und kam grimmig die Treppen runter- wenigstens angezogen.
"HAHAHAHA!", lachte Robin und blieb weiter auf den Boden liegen, während ich mich aufrappelte.
"Wo habt ihr meine bescheuerte Exfreundin gelassen? Eure neue beste Freundin?"
Ja, ich denke mal, dass Marco nur wegen der Sache gerade eben sauer war und das projizierte er wieder auf die Tatsache, dass ich mich heute mit Caro abgegeben hatte.
"Chill, die hat eine Katze und lässt uns hoffentlich in Ruhe", meinte ich und ging in die Küche, nachdem ich Schuhe und Jacke ausgezogen hatte.
"Was sind dass den für Kratzer?", bemerkte Marco und kam mir hinterher.
Robin blieb weiterhin lachend im Flur und kriegte sich gar nicht mehr ein.
"Wir wurden während der Autofahrt von einer Katze attackiert, aber bin in Ordnung."
"Die Katze wollte dir bestimmt die Kehle aufschlitzen, huh?", fragte Marco und hob mein Gesicht am Kinn an, damit er auf meinen Hals gucken konnte. "Meine Knutschflecke gefallen mir da besser."
"Das ist mir klar", meinte ich. "Wie verstört ist unser Sohn?"
"Er ist ins Bett gesprungen und sofort wieder eingeschlafen. Den Ausmaß der Katastrophe werden wir ja erst morgen sehen, sobald er wach ist und von mir schreiend wegläuft."
"Ach Quatsch", meinte ich. "Wie bist du eigentlich schon wieder auf die Idee mit der Schleife gekommen?"
"Wollte eben Sex", sagte Marco schulterzuckend.
Ich fing wieder an zu lachen. "Du bist doch bekloppt."
Marco grinste nur. "Zwischendurch mal."
"Du brauchst dir doch halb den Penis abbinden, nur um Sex mit mir zu kriegen."
"Ja, wollte nur mal gucken wie du darauf reagiert. Du stehst ja anscheinend nicht darauf, wenn ich mit dem vor deinem Gesicht rumwedel."
"Und das eine Mal, als du mir das Ding ins Gesicht geklatscht hast, als ich geschlafen habe, auch nicht."
"Dein Blick war aber auch göttlich", lachte er.
"Ihr fragt, ob Kane verstört ist?", meinte Robin und kam in die Küche. "Ich denke mal nicht nur, weil er seinen Vater nackt gesehen hat, sondern wegen euren Gesprächen."
"Bist ja auch noch da", bemerkte Marco nur.
"Ja, war eben so still."
"Mein Lachgetriebe ist kaputt. May fahr mich nach Hause."
"Wie wäre es mit bitte?"
"Wie wäre es mit nein?"
"Wie wäre es mit Taxi?", warf Marco ein. "Ich will mit meiner Freundin alleine sein."
"Dann ruf ich mir eben ein Taxi", meinte Robin und kam in die Küche zurück.
"Geht doch", grinste Marco zufrieden.
Nachdem Robin endlich mal verschwunden war, fiel Marco sofort über mich her und schleppte mich erstmal ins Wohnzimmer.
"Schlafzimmer?", meinte ich nur, als er mir die Klamotten von Leib riss.
"Zu weit weg- zu wenig Zeit", sagte er nur und schmiss sich mit mir auf die Couch.
"Oh mein Gott", sagte Marco und rollte sich keuchend von mir runter.
"Oh mein Gott, reicht dafür nicht mal aus", bemerkte ich.
Marco blickte entsetzt zu mir. "War ich so grottig?"
"Nein, ich meinte das im positiven Sinne, Schatz."
Das entsetzen in seinen Augen verschwand und er grinste breit. "Noch zehn Minuten und wir können in die zweite Halbzeit starten."
Ich lachte. "Ich hoffe danach gibt es noch Verlängerung?"
Er lachte ebenfalls und wischte sich den leichten Schweißfilm von der Stirn, ehe er mir kleine Küsse auf die Wange drückte.
"Das sind für dich zehn Minuten?", fragte ich ihn.
"Ich liebe dich", antwortete er nur.
"Kitty. Kitty. Kitty, Kitty, Kitty!", lachte ich und schlug Marco auf den nackten Hintern.
"Was war das?", fragte Marco mich irritiert und wich aus dem Kuss zurück.
"Das hat Robin bei mir gemacht?"
"Er hat dir auf den Hintern gehauen?"
Eifersüchtig kräuselte Marco seine Nase.
"Er meinte, dass sich das gut anfühlt."
"Ja, irgendwie schon", meinte Marco nachdenklich.
"Kitty. Kitty. Kitty, Kitty, Kitty", machte ich wieder, als er mich küssen wollte. Er hielt inne und blickte mich seufzend an.
"Wieso fühlt sich das nur so gut an?", fragte er mich dann.
"Weil eine Frau mit Brüsten dich berührt?", stellte ich frech die Gegenfrage und schlang meine Arme um seinen Nacken. "Ich liebe dich, King of Idiots."
"Ich liebe dich, Queen of Idiots", entgegnete Marco grinsend und presste seine Lippen wieder auf meine.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top