Kapitel 6
Percy's Sicht
Flashback
Meine Gesichtszüge waren kantiger und mein Gesicht war makellos. Die Farbe meiner Augen war gleich geblieben, aber wenn ich genau hinsah konnte ich Sterne am äußersten Rand meiner Iris sehen. Das war schon komisch genug, aber das Schlimmste waren meine Haare. Die sonst rabenschwarzen Strähnen waren jetzt schneeweiß. Am Haaransatz war es leicht silber und der Rest war weiß. Meine Haare waren auch etwas länger geworden. Entsetzt ließ ich den Spiegel fallen, auf dem Boden zerschellte er und Drew zischte wütend. Noch bevor irgendjemand etwas sagen konnte bildete sich über uns ein tiefschwarzes Portal. Eine Welle der Macht drohte mich um zu werfen, aus dem Augenwinkel sah ich dass es den anderen Campern nicht anders erging. Meine Aufmerksamkeit galt jetzt dem Mann der aus dem Portal trat. Chiron kniete sich im Bruchteil einer Sekunde hin. „ Heil dir, Lord Chaos, Erschaffer des Universums, der Urmaterie. ” Annabeth schnappte hörbar nach Luft, tat es aber Chiron gleich und kniete sich hin. Da ich eh schon saß beugte ich meinen Oberkörper nur leicht nach vorne. Chaos hatte wie ich schneeweißes Haar, aber seine Augen waren erstaunlich. Seine Iris war komplett weiß und sein restlicher Augapfel war schwarz, ab und zu konnte man die Sterne in seinen Augen funkeln sehen. Er trug einen schwarzen, bodenlangen Mantel mit Kometen und anderen Sachen darauf und zu meiner Verwunderung war er barfuß. „ Perseus Achilles Jackson, mein Sohn. Endlich bist du soweit mein Erbe anzutreten und mit mir auf dem Planeten Chaos verweilen. Eines Tages werde ich verschwinden und du wirst meinen Platz als Herrscher des Universums einnehmen. Deswegen wirst du mich jetzt begleiten. ” Während seiner Rede war es still, nichtmal Clarisse sagte etwas. Ich bin doch der Sohn des Poseidon ? Hilfesuchend sah ich erst zu Chiron, der mittlerweile wieder aufrecht stand und dann zu Annabeth. „ Ähm... Lord Chaos, ich glaube sie irren sich, ich bin ein Sohn des Poseidon und selbst wenn ich ihr Sohn wäre, würde ich auf der Erde bleiben wollen. ” Chaos legte den Kopf schief und starrte mich an, in seinen Augen lag ein Ausdruck den ich nicht deuten konnte. „ Du bist sicherlich nicht der Sohn des Poseidon, komm mit mir und ich erkläre dir alles. Und was hält dich hier auf der Erde ? Etwa deine Freunde oder etwas SIE ?” Beim letzten Wort zeigte er wütend auf Annabeth, die jetzt am ganzen Leibe zitterte. Sofort legte ich einen Flügel um sie und ich merkte wie sie sich ein wenig beruhigte. Chaos war aber noch lange nicht fertig. „ Hängst du so sehr an diesem Camp ?!? Weist du was, wenn ich das zerstöre was dir an der Erde liegt, MUSST du mitkommen. ” Ich kannte diesen Mann, der sich als mein Vater ausgab, zwar erst seit ein paar Minuten, aber ich hasste ihn jetzt schon. „ Du wirst hier keinen auch nur anfassen !” Meine Stimme hatte eine merkwürdigen Doppelklang, Chaos schien diesen Klang zu bemerken. „ Deine Fähigkeiten sind erstaunlich, ich kann mich dir fast nicht widersetzen. ” Er murmelte es eher zu sich selbst, fixierte mich danach aber mit einem eiskalten Blick. „ Du kommst mit !” Seine Stimme klang gepresst, als würde er seine Wut unterdrücken. Ich sah ihn mit meiner Wolfsstarre an. Chaos schnaubte verächtlich und war im nächsten Augenblick verschwunden. Ich wollte gerade erleichtert ausatmen, als ich einen leichten Luftzug an meiner Wange spürte. Ich war mir sicher, dass ich ihn vor meiner 'Verwandlung' nicht gespürt hätte. Ruckartig drehte ich meinen Kopf in die Richtung aus der die Luft kam. Annabeth, die kurz vorher noch neben mir saß war verschwunden ! Panik erfasste mich und ich sah mich suchend nach ihr um, bis mein Blick auf Chaos fiel, der jetzt mit pechschwarzen Flügeln, die meinen sehr stark ähnelten, in der Luft schwebte. In einer Hand hielt er ein langes, weißes Schwert und in der anderen, erschreckenderweise Annabeth. Chiron zog hinter mir scharf die Luft ein und mir kam ein übler Gedanke. Er würde doch nicht etwa... ?!? „ Jetzt schau genau zu, dann weißt du was passiert wenn du mir nicht gehorchst. ” Das alles sagte er mit einem sadistischen Grinsen im Gesicht. Wie in Zeitlupe sah ich wie er mit dem Schwert aus holte. Ich wollte schreien, irgendetwas tun, aber mein Körper bewegte sich nicht. Annabeth sah mich traurig an und formte mit den Lippen
'ich liebe dich' . Dann stieß Chaos ihr das Schwert mitten ins Herz, sie spuckte Blut und das Leben schwand aus ihrem Augen, jetzt hing sie schlaff in seinen Armen. Irgendjemand schrie verzweifelt, traurig und herzzerreißend, bis mir auffiel, dass ich so schrie.
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