Kapitel 57
Ich präsentiere... Teil 2 der Lesenacht !
Percy's Sicht
Es waren einige Wochen vergangen, verdiente Ruhe war eingekehrt und seit langem war ich richtig entspannt. Ich lag am Grund des Pools in meinem Stockwerk, das Tony mir nach meiner kleinen (oder eher großen) Beichte geschenkt hatte. Über mir spielten zwei Delfine, die ich zu mir teleportiert hatte. Ab und zu konnte ich ihr erfreutes Quieken in meinen Ohren hören, doch größtenteils war es still. So sehr ich die Pause auch genoss, ich wusste, dass Chaos bald wieder etwas tun würde und bevor er das schaffen konnte, mussten wir ihn besiegen. Aus meiner Konzentration gebracht brach ich durch die Oberfläche des nun unruhigen Wassers. Mit einem Satz zog ich mich aus dem kalten Wasser und ließ mich mit einer Handbewegung trocknen. Barfuß lief ich zu den Treppen, Natascha hatte nämlich vor ein paar Minuten zum Essen gerufen.
Als endlich alle am Tisch saßen, erlaubte uns Natascha zu essen. Eigentlich kochte sie nicht gerne, in den letzten Tagen hatte entweder ich gekocht oder Tony und Clint hatten Fastfood für uns alle bestellt, aber heute hatte sie irgendwie gute Laune und hatte eine unglaublich leckere Lasagne gekocht.
Schweigend liefen die gesamten Avengers, zu denen ich mich mittlerweile auch zählte, nach dem Essen zur großen Trainingshalle. Vor einer Weile kam Bruce die Idee, dass es ein Training sei, jeden Tag gegen mich zu kämpfen, immerhin konnte niemand von ihnen mich besiegen und man konnte Verbesserungen an seinem Kampfstil vornehmen. Mit einem lauten Krachen schlug Thor die Tür auf, er war anscheinend etwas zu übermotiviert. Für die anderen war es nämlich witzig gegen mich zu kämpfen, aber für mich war es nervig, nicht wirklich anstrengend, aber nervig. "Wer fängt heute an ?", fragte ich in die Runde und begann damit mich auf dem mit weichen Matten ausgelegten Boden zu dehnen. Mit einem Blick zur Seite schob Steve Thor zu mir und lächelte unschuldig. "Ich glaube er hat sich schon wirklich gefreut." Ein erschöpftes Seufzen verließ meinen Mund: jedes Mal wenn ich gegen Thor kämpfte, dauerte es eine Weile bis er einsah, dass er nicht gewinnen konnte. Steve lachte nur und zog mich dann auf die Beine, damit Bruce seine Sensoren an mir befestigen konnte. Diese Sensoren waren mit einem großen Monitor verbunden, der anzeigen konnte wie stark die Muskeln belastet wurden, wie schnell ein Reflex einsetzte und vieles mehr. Bruce hatte sich selbst die Aufgabe gegeben jeden Kampfstil von uns zu verbessern, nach unserer langen Trainingseinheit sollte jeder stärker herausgehen. Es dauerte einwenig bis Bruce alle Sensoren an Thor befestigen konnte, da dieser wie ein Flummi auf und ab sprang.
Genervt schob ich Thor vor mir in den abgesicherten Raum (Tony hatte ihn für mich bauen lassen). Hinter einem gespiegelten Glas saß Bruce vor seinem Monitor, so konnte er uns überwachen und im Notfall eingreifen. "Was ist die Bedingung heute ?", fragte ich, als mir einfiel, dass wir beschlossen hatten, dass ich mit einem Handicap kämpfen musste. "Keine Flügel.", ertönte Bruce's Stimme durch den Lautsprecher an der Wand. Bei seinen Worten verzog sich mein Mund zu einem erleichterten Lächeln, ein Kampf ohne Flügel ? Damit konnte ich leben.
"Seid ihr bereit ?", fragte Bruce und begann nach einem Nicken von uns mit dem Countdown. Sobald die letzte Zahl seine Lippen verlassen hatte, stürmte Thor mit gehobenem Hammer auf mich zu, er lernte wirklich nicht dazu... Um ihn zu provozieren schloss ich die Augen und wich seinem Schlag mit Leichtigkeit aus. Mit einem hohen Sprung entkam ich seinem zweiten Hieb nach mir und landete elegant auf einem Fuß hinter ihm. "Thor, weniger Kraft, mehr Schnelligkeit.", deutete Bruce an, aber wie ich Thor kannte würde er diesen Tip einfach gekonnt ignorieren. Also beschloss ich spontan diesen Kampf so schnell wie möglich zu beenden, mit einem Wirbel drehte ich mich herum und sah Thor direkt in die Augen, Manipulation war doch das lustigste Mittel um einen Kampf zu gewinnen. Stumm drängte ich Thor meinen Willen auf und beobachtete kurz darauf wie er laut lachend um mich herum lief und sich dann flach auf den Boden legte. "Ich gebe auf !", rief er, immernoch unter dem Einfluss meiner Manipulation.
Alle weiteren Kämpfe verliefen relativ ruhig, Bruce hatte viele neue Informationen bekommen mit denen er uns nach den Kämpfen einen langen Vortrag hielt. Ich musste irgendwann eingeschlafen sein, denn als Steve mich weckte war es bereits dunkel draußen. Mit einem dankenden Lächeln flüsterte ich ihm ein 'Gute Nacht' zu und tat dann so, als würde ich zu meinem Zimmer gehen, doch sobald Steve aus Sichtweite war, schlich ich mich in die große Bibliothek. Ich mochte es wirklich nicht die Avengers anzulügen, aber sie hätten sich mal wieder viel zu viele Sorgen gemacht, wenn ich ihnen gesagt hätte, dass ich Angst hatte, dass Chaos bald angreifen würde. Eigentlich hatte ich auch schon einen Plan wie wir Chaos loswerden konnten, ich hatte mich nämlich schon lange damit abgefunden, dass ich ihn nicht besiegen konnte und er nunmal unsterblich war. Es blieb also nur noch eine Möglichkeit: Ich musste ihn versiegeln. Und dafür brauchte ich nicht nur die passende Formel, sondern auch ein Gefäß, das stark genug war um ihn zu halten. Es würde nicht leicht werden zu finden was ich suchte, aber ich würde nicht aufgeben, für das Wohl meines Teams als auch für mein eigenes. Etwa beunruhigt war ich aber schon, ich hoffte einfach, dass ich keine göttliche Hilfe brauchen würde.
Müde versuchte ich meine Augen offen zu halten, ich saß an einem der größeren Tische der Bibliothek und hatte sämtliche Bücher gelesen, die mir hättten helfen können. Links von mir türmten sich die Bücher zur Decke hin und rechts von mir lag nur noch ein Buch, das ich durchlesen musste, es war aber eher ein Heft, als ein Buch. Es war ein wenig dünner als mein kleiner Finger und machte von der Größe auch niemandem Konkurrenz. Erschöpft rieb ich mir über die Augen, dieses kleine Büchlein war meine letzte Chance. Kraftlos hob ich das Heft hoch und sah es mir von allen Seiten an, der Einband sagte nichts aus, schlichtes, braunes Leder. Genervt schlug ich die erste Seite auf und überflog sie schnell. Dieses Buch würde sich als größere Hilfe herausstellen, als ich erwartet hätte.
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