Kapitel 43

Percy's Sicht

Ich war genervt, sogar mehr als nur genervt. Ich saß in einem mehr oder weniger weißen Raum, in dem nichts stand. Nichtmal etwas, um mich abzulenken und dabei dachte ich mein Kopf wäre etwas mehr gefüllt. Chaos hatte mich nämlich vor ein paar Minuten darüber informiert, dass ich mich in meinem Bewusstsein befand, da er momentan die Kontrolle übernehmen wollte. Natürlich hatte ich mich gewehrt, aber dann hatte er mich in meinem eigenen Kopf festgeklebt. Und das einzige Gute an diesem Ort war, dass ich sehen konnte, was Chaos so mit meinem Körper trieb. Er selbst hatte diese Sicht als Kinoleinwand beschrieben. Meiner Meinung nach etwas übertrieben, da meine Sicht eher der eines Fischauges glich. Bisher hatte er noch nichts wirklich schlimmes getan, na ja abgesehen von dem Loch in der Wand und dem Fuß des Piratens, den er etwas aus seiner Position gebracht hatte. Übel nehmen konnte ich es ihm aber nicht, da dieser Typ es einfach verdient hatte. Also ließ ich ihn machen und hielt vorerst meine Klappe. Erstaunlicherweise blieb ich trotz meines ADHS ruhig und dachte nach. Währenddessen war Chaos hinter dem fliehenden Piraten in den Gang getreten und scannte jetzt mit einer unglaublichen coolen Nachtsicht die Wände ab. „Hey Chaos... Hab ich die Nachtsicht auch, wenn du mal wieder aus meinem Körper raus bist ?", fragte ich laut in den Raum, war mir dabei aber nicht so ganz sicher, ob Chaos mich hören würde. Doch meine Bedenken waren umsonst, denn seine Antwort kam binnen Sekunden. „Ja, aber nur beschränkt, um sie wie jetzt einzusetzen musste du diese Dämonenform einnehmen.", klärte er mich in einem komischen klingenden Ton auf. Verstehend nickte ich, also musste ich bloss noch mehr so werden wie er. Ganz sicher nicht ! Wut kochte in mir hoch und nur mit sehr viel Selbstbeherrschung schaffte ich es den Mund zu halten. Chaos lief immer weiter in meine Falle, ich konnte nicht unaufmerksam werden !  Mein Plan war es nämlich, Informationen über Chaos herauszufinden, indem ich mich ihm langsam aber sicher näherte, bis er mir schließlich wieder soweit vertraute, dass er mir seine Schwächen verrät. Ein genialer Plan, wie ich fand. Nur hatte ich dabei nicht bedacht, dass ich mich in meinem Kopf befand und Chaos gerade meinen Körper besaß und somit logischerweise auch meinen Kopf. Und in meinem Kopf waren meine Gedanken, die er bis zum jetzigen Zeitpunkt immer mitgehört hatte... Was war ich bloss für ein Idiot... „Du glaubst doch nicht wirklich ich würde dir so einfach glauben ?", höhnte Chaos' Stimme. Schnaubend drehte ich den Kopf zur Seite und biss mir auf die Unterlippe. Um mich aus dieser Situation befreien zu können, musste ich mir wohl oder übel etwas anderes ausdenken. Vorteilhaft wäre dabei wohl etwas weniger denken, eigentlich möglich, aber für mich als Gott mit ADHS mehr als nur in weiter Ferne.

Nick Fury's Sicht

Keuchend lehnte ich mich an die Wand und versuchte mich so gut es ging auf den Füßen zu halten. Die Avengers standen nicht weit von mir entfernt und trotzdem starrten sie mich nur an, ohne auch nur darüber nachzudenken mir zu helfen. Wahrscheinlich lag es an dem Jungen mit ausgebreiteten Flügeln, der unmittelbar hinter mir stand. Ich konnte seinen Atem fast schon in meinem Nacken spüren und nur zu gut konnte ich mir seine roten Augen vorstellen, die mich wie hungrige Wölfe verfolgten. Ich schluckte schwer und humpelte etwas weiter nach vorne, um mein Rettungsteam auf mich aufmerksam zu machen. Ich brauchte ihre Hilfe. Und dann kam Leben in die Avengers, Natascha zog ihre Pistole aus dem Holster an ihrer Hüfte und zielte auf den Jungen, sie dürfte ihn auf keinen Fall töten, meine Experimente waren noch lange nicht vorbei und meine Verletzung würde mich nicht daran hindern weiter zu machen. Ich wurde wieder aus meinen Gedanken gerissen, als Steve an mir vorbei lief und sich mit einem Dolch bewaffnet auf Perseus warf. „Nicht töten !", rief ich noch über meine Schulter, als der chaotische Kampf begann. Perseus war im Nachteil, da er einerseits allein war und anderseits nicht genug Platz hatte, um zu fliegen. Trotzdem hatte ich kein gutes Gefühl dabei...

Erschöpft zog ich mich an der Wand entlang und stolperte anschließend zu Bruce, der der Einzige war, der sich nicht gleich in den Kampf gestürzt hatte. „Was ist denn mit Ihnen passiert ?", fragte er mich erschrocken und legte einen Arm um meine Schulter, um mich zu stützen. Doch statt zu antworten, warf ich ihm einfach nur einen Blick zu, der so viel bedeuten sollte wie als-ob-du-dir-das-nicht-denken-könntest... Ohne ein weiteres Wort zog er mich aus dem Gang raus und drückte mich dann vorsichtig zu Boden. Das hier war das erste und letzte Mal, in dem ich mich so von meinen Angestellte behandeln ließ. Aber da Bruce wenigstens wusste was er tat, ließ ich ihn machen. Nachdenklich legte er den Kopf schief und betrachtete meinen schmerzenden Fuß. „Das wird jetzt wirklich weh tun, aber da wir Ihren Fuß so schnell wie möglich behandeln sollten, muss ich ihn wieder einrenken.", murmelte er und hob den Kopf, um auf meine Einverständnis zu warten. Ich nickte bloss und schloss kurz die Augen, um mich auf den Schmerz vorzubereiten. Als ich die Augen wieder öffnete, hatte Bruce seine Hände schon auf meinen Fuß gelegt, was dazu führte, dass die erste Welle Schmerzen meine Wirbelsäule hoch schoss und mich schmerzerfüllt aufkeuchen ließ. Bruce flüsterte irgendetwas unverständliches, ehe er meinen Fuß ruckartig in seine ursprüngliche Position brachte. Ich biss mir so fest auf die Lippe, dass ich Blut schmeckte, doch das war mir im Moment egal. Vor Schmerzen war meine Sicht verschwommen und Bruce' Stimme drang auch nicht wirklich zu mir durch. Das Einzige, das ich noch wahrnahm war seine Hand, die mir vorsichtig einen Verband um den Fuß wickelte.

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