Hintergrundgeschichte [Teil 4]

Mit offenem Mund bestaunte Thor die Demonstration der Kräfte des Halbgottes. Dort wo noch vor ein paar Sekunden eine robuste Steinwand war, klaffte nun ein riesiges Loch. Kalter Wind peitschte dem Donnergott ins Gesicht und ließ ihn erschaudern. Und als ein Insekt in seinen Mund flog wurde er daran erinnert, dass er den Mund immer noch geöffnet hatte. Fast wie ein Roboter schloss sich sein Mund, aber sein erstaunter Ausdruck in den Augen blieb. Sein Idol hatte ihm so eben gezeigt was er drauf hatte und wieder einmal war er froh, dass sie auf der selben Seite standen. Er war zwar ein Gott und Percy nur ein Demigott, aber dennoch würde Percy den Donnergott in einem echten Kampf binnen Sekunden besiegen. „ Starr keine Löcher in die Luft. ”, kam es genervt von Percy, der Anlauf nahm und mit einem Satz aus dem Loch sprang. Thor lief entsetzt zum Rand des Vorsprungs und beugte sich vor um zu sehen was mit Percy passiert war.

Ein riesiger Wasserstrahl setzte Percy vorsichtig auf dem Boden ab und verschwand dann einfach, als sei nie etwas geschehen. Mit vor Staunen weit aufgerissenen Augen hob Thor seinen Bruder hoch und kletterte in Richtung Boden zu seinem Idol. Er hatte das Gefühl nur zu träumen und wollte nicht mehr aufwachen, denn wenn schonmal das Idol vor einem stand, sollte er sich auch ein Autogramm holen. Thor warf einen kurzen Blick auf seine Handflächen, die vom klettern ganz wund waren und wegen seiner Nervosität zitterten. Percy hatte währenddessen mit Argusaugen das Schlachtfeld betrachtet, die Monster schienen zu spüren, dass etwas nicht stimmte. Sie wurden schwerfälliger, starben ohne ein Zutun und achteten nicht mehr auf ihre Verteidigung. Mit einem zufriedenen Lächeln drehte sich der Halbgott zu Thor um und klopfte ihm auf die Schulter. „ Gut gemacht !” Nichtsahnend drehte sich Percy wieder um und wollte gerade weiterlaufen, als er eine Hand an seinem Handgelenk spürte. Thor hatte sich hin gekniet, was mit Loki in den Armen leicht suspekt aussah und hatte Percy am Gehen gehindert. „ Ehrenwerter Perseus, du hast mich gelobt.. Mich ! Einen niederen Gott und Ihr seit mein Idol. ”, begann Thor zitternd und etwas verunsichert, wie Percy reagieren wurde. Unbeeindruckt sah dieser zu dem knienden Gott und unterdrückte ein genervtes Seufzen. „ Thor, ist schon gut. Du kannst mich loslassen. ”, murmelte Percy und ging gar nicht auf den Kommentar mit dem Idol ein. Fast schon im selben Augenblick ließ Thor seinen Arm los und stand immer noch etwas zitternd auf. Diesmal schaffte Percy es nicht sein Seufzen zu unterdrücken, mit einem leisen Ausatmen hielt er Springflut vor sich und sah sich dann nach verbliebenen Monstern um, die er töten konnte. Auf dem gold glitzernden Schlachtfeld standen allerdings nur noch Krieger, die gegen die Monster gekämpft hatten. Sogar etwas enttäuscht ließ Percy seim Schwert sinken und schrumpfte es wieder zu seiner Kugelschreiberform, die er sich in die Tasche steckte. Unruhig trat Thor von einem Bein aufs andere, er hatte zwei Sorgen. Zum Einen wurden seine Arme langsam schwer, da Loki kein Fliegengewicht war und zum Anderen wollte er Percy etwas fragen. „ Ehrenwerter Perseus... Ich hätte da eine Bitte.” Percy nickte ihm zu, als Zeichen, dass er weiter reden konnte. „ Würden Sie mit mir befreundet sein ?” Ein lautes Klatschen ließ Thor's Kopf in die Höhe schnellen, Percy hatte sich die flache Hand gegen die Stirn geknallt und schüttelte leise vor sich hin murmelnd den Kopf. „ Können wir gerne, aber es gibt Regeln. Als aller Erstes: Hör auf mich zu Siezen und mich Perseus zu nennen, ich heiße Percy ! Und benimm dich in meiner Gegenwart so, als würden wir uns länger kennen, es ist nervig, wenn jemand neben dir die ganze Zeit nervös rumhüpft. ” Begeistert nickte Thor und schlug ihm grinsend auf die Schulter, wobei er eindeutig seine Kraft unterschätzte. „ Alles klar, Percy. ” Skeptisch hob Percy eine Augenbraue, dass das Eingewöhnen so schnell gehen würde hätte er nicht gedacht. Er lief nur kopfschüttelnd weiter und zog Thor mit sich mit, der doppelt so viel wog, da er immer noch Loki in den Armen hatte.

Mittlerweile keuchte Percy schon, denn mit zwei Männern am Arm läuft es sich nicht so gut. Dennoch lief Percy immer weiter und schleppte Thor und seinen Bruder schließlich in die Mitte des staubigen Schlachtfelds. Sobald Percy zum stehen kam, fiel der Donnergott wie ein Sandsack auf den Boden, etwas erschreckt drehte sich Percy zu dem nun liegenden Thor um. Dieser starrte mit großen Augen auf Percy's Arm, der Halbgott folgte seinem Blick und stellte mit erschrecken fest, dass er begann sich aufzulösen. Hektisch hob er den nun zur Hälfte verblassten Arm und griff mehrere Male dahin, wo noch vor ein paar Sekunden sein Unterarm gewesen war. „ Deine Beine !”, rief Thor panisch und machte den Halbgott so auf seine nicht mehr vorhandenen Beine aufmerksam. Immer wieder blitzten vor Percy's innerem Auge Bilder des Olymps auf und sein Körper löste sich ohne Halt weiter auf. „ Ich komme wieder in meine Welt, Thor !”, kam Percy der Geistesblitz. Verstehend und etwas enttäuscht nickte Thor und senkte den Kopf. Ein unangenehmes Schweigen breitete sich aus und als der Donnergott den Kopf wieder hob um seinen neu gewonnenen Freund zu verabschieden, blickte er auf den leeren Platz, auf dem bis vor ein paar Sekunden noch Percy stand. „ Ich hoffe wir sehen uns bald wieder... ”, flüsterte er leise, obwohl er wusste, dass niemand ihn hörte.

____________________________________

Ein etwas offenes Ende, denkt euch eine kleine Fortsetzung, die euch gefällt. Ab jetzt geht es wieder normal mit den Kapiteln weiter, also bereit euch vor XD

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top