Hintergrundgeschichte [Teil 3]

Thor landete sicher auf dem wirklich schmalen Felsvorsprung und kletterte dem jungen Halbgott so schnell wie möglich hinterher.

Dieser zwängte sich angespannt durch die Nische, bis er in einen Höhlen artigen Hohlraum kam. Staunend betrachtete Percy die vielen Stalaktiten, die von der Decke hingen und bannte sich, immer noch mit dem Blick nach oben, einen Weg zwischen den Stalagmiten hindurch. Erschrocken zuckte er zusammen, als ein eiskalter Wassertropfen ihm in den Nacken fiel, sofort war seine Anspannung wieder da. Eigentlich hätte er den Wassertropfen bemerken müssen, er war ein Sohn des Poseidon, also wieso hatte er ihn nicht bemerkt ? Irgendetwas war hier faul, er konnte es spüren. Mit Springflut vor sich lief er immer tiefer in die Höhle hinein und entdeckte schließlich ein schwaches Licht am Ende der mittlerweile engen Höhlenabzweigung. Ohne ein Geräusch zu machen, schlich sich der Halbgott weiter, bis er kurz vor dem kleinen Spalt aus dem das Licht kam halt machte. Angestrengt versuchte er etwas zu hören, hinter der brüchigen Wand an der er saß redeten zwei Männer miteinander. „ Loki wir haben nicht mehr viel Zeit, Thor und der Fremde sind auf dem Weg hierher. Es ist Zeit für einen Rückzug !", sprach eine deutlich verängstigte Stimme. Das Percy mit dem 'Fremden' gemeint war, war ihm schon klar. „ Schweig !", kam nach ein paar Sekunden der Stille wahrscheinlich von diesem Loki. „ Ich entscheide zu welchem Zeitpunkt wir uns zurückziehen ! Und dieser Zeitpunkt ist noch nicht gekommen !", rief er wutentbrannt und nach dem Geräusch zu urteilen, hatte er gegen irgendetwas geschlagen. Daraufhin herrschte eine bedrückende Stille, Percy musste aufpassen, dass er nicht zu laut atmete. In seinem Kopf schmiedete er schon einen Plan, er war zwar noch lange kein Kind der Athena wie sein Neunmalklug, aber was strategisches Denken anging, hatte er auch etwas drauf.

In der Zwischenzeit war Thor ebenfalls immer weiter in die Höhle geklettert, verzweifelte aber schon bei der ersten Abzweigung. Woher sollte er denn wissen welchen Weg Perseus genommen hatte ? Nachdenklich sah er sich die beiden Wege an. Der eine war komplett dunkel und als er angestrengt in die Dunkelheit starrte konnte er zwei rote Augen auf blitzen sehen, der andere war wie der Rest der Höhle zwar nicht sehr hell, aber auch nicht so dunkel wie die andere Abzweigung. Also entschloss sich Thor durch den helleren Gang zugehen. Vorsichtig lief er wieder los, ab und zu lief er in einen Stalagmiten hinein oder rutschte in einer Pfütze aus. Obwohl er ein Gott war, war er so tollpatschig, wie ein frisch geborenes Kalb.

Percy's Kopf drehte sich zum Gang aus dem er gekommen war. Er hatte ein nicht gerade leises Geräusch gehört, mit zusammen gekniffenen Augen spähte er in die Dunkelheit um kurz darauf einen blonden Haarschopf zu entdecken. „ Thor !", zischte Percy leise. „ Was machst du hier ?" Erschrocken hob der Donnergott den Kopf, der bis zu dem Zeitpunkt in einer Pfütze lag. „ Ich habe dich gesucht, ehrenwerter Perseus. ", flüsterte Thor zurück oder er versuchte es eher, als Donnergott war er es wahrscheinlich gewöhnt laut zu reden. Percy widerstand dem Drang sich die flache Hand gegen die Stirn zu schlagen und versuchte Thor beizubringen, das er leise sein sollte. Es war dem Halbgott ein Rätsel wieso dieser Loki und sein Untertane die beiden noch nicht bemerkt hatten. Ausnahmsweise mal leise schlich sich Thor neben Percy und lauschte seiner leisen Erklärung. Als der Name Loki fiel verfinsterte sich die Miene des Donnergottes. „ Mein Bruder. ", brachte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen heraus. Percy nickte nur und fragte erst gar nicht nach, er wusste wann jemand reden wollte und wann nicht.

Percy und Thor hatten sich auf einen Plan geeinigt. Thor würde mit Mjölnir die Wand einreißen und Percy würde in den Raum stürmen und Loki in Gewahrsam nehmen. Entschlossen nickte er dem Donnergott zu, ehe er leise von drei runter zählte. Thor holte schonmal mit seinem Hammer aus und als der Halbgott bei Null angekommen war, ließ er seinen Hammer in unmenschlicher Geschwindigkeit gegen die Wand knallen. Das Ergebnis war eine zertrümmerte Wand und ein bewusstloser Mann dahinter, der von einem Steinbrocken getroffen wurde. Bei dem Anblick ließ Percy sein Schwert sinken und begann lauthals zu lachen. Er hätte seinen Feind, den Befehlshaber einer ganzen Monsterarmee, für etwas zäher gehalten. Thor war da etwas anders, er schob die Reste der Wand vom Körper des Mannes und hob ihn hoch, also hatte er doch noch etwas Geschwisterliebe in sich, egal was dieser Loki getan hatte. Suchend sah sich Percy nach dem anderen Mann um, er war sich sicher zwei Stimmen gehört zu haben. Schlussendlich gab er das Suchen auf und kletterte über die Trümmerhaufen zurück zu Thor und seinem Bruder, auch wenn er kein gutes Gefühl dabei hatte.

Thor war sich nicht sicher was er fühlte. Auf der einen Seite war er froh, dass er Loki wieder bei sich hatte, aber auf der anderen, weitaus stärker vertretenen Seite spürte er tiefe Enttäuschung seinem Bruder gegenüber. Er hatte nicht nur ihn, sondern auch ganz Asgard den Rücken gekehrt und das war eigentlich unverzeihlich. Den Rest des Weges aus der Höhle raus schwieg der Donnergott und dachte nach. Ab und zu sah er aus dem Augenwinkel zu Perseus, dieser schien aber auch in Gedanken versunken zu sein. Mit Loki in den Armen war Thor vorsichtiger, er rutschte kein einziges Mal aus und konnte noch ganz knapp einem Stalagmiten ausweichen.

Schon bald kamen sie wieder zu der Nische, die den Eingang der Höhle darstellte. Erst da fiel ihm auf, dass sie Loki ja auch irgendwie dadurch bekommen mussten. Mit einem fragenden Gesicht drehte sich Thor zu Percy, der machte aber nur eine wegwerfende Handbewegung und richtete seine Handflächen auf das kalte Gestein. Für einen Augenblick vergaß Thor all seine Sorgen und starrte mit offenem Mund auf die Wand, er würde nun Zeuge der Kraft seines Idols werden. Konzentriert schloss der Demigott die Augen und bündelte das Wasser im Gestein auf einen Punkt. Mit einem ohrenbetäubendem Knall explodierte die Nische, Rauchschwaden verhinderten, dass Thor sehen konnte was nun passiert war. Aber als sie sich der Rauch verzog ließ Thor Loki vor Schreck und Bewunderung fallen.

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Es werden doch vier Teile der Hintergrundgeschichte werden... Geplant waren zwei und jetzt sind wir schon beim doppelten. ABER es wird wahrscheinlich wirklich nur vier Kapitel dazu geben. Ich weiß nicht ob diese Hintergrundgeschichte den Lesefluss stört, weshalb ich überlege sie in mein Buch 'Nominierungen und Sonstiges' zu verschieben. Da ich das aber selbst nicht einschätzen kann, frage ich euch:

Stört die Hintergrundgeschichte oder nicht ?

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