|4| Clint yeetet fast meine Seele aus meinem Körper //
,,Barton, was willst du?", fragte ich den Agent genervt, welcher in mein Zimmer geplatzt kam und damit meine Motivation zum Streichen meiner Wänden zerschmetterte. Clint blickte kurz verwirrt zu meiner knallbunten Wand, wandte sich dann aber mir zu, während ich gerade versuchte, die Farbe von meinen Fingern weg zubekommen, nachdem ich unbewusst an meinem Nagel gekaut und fast gekotzt hätte (Wandfarbe schmeckt wirklich nicht).
,,Bitte sag mir nicht, dass wir wieder trainieren gehen...", murmelte ich.
Ich war jetzt insgesamt zwei Tage hier und jeden Tag hatte mich Barton mit zum Training geschleppt, um mich dann mal ordentlich zu verprügeln, pardon, ich meinte trainieren.
Ich konnte es einfach nicht fassen, wie er dabei nicht zurückzuckte, ein Mädchen zu schlagen. Ok, das taten Kevin, John und Bob auch nicht aber trotzdem! Vielleicht mochte er meinen Vater wirklich nicht besonders.
Barton schüttele den Kopf.
,,Du bekommst neben dem Kampftraining nun auch Training für deine Kräfte."
Ich schaute ihn kurz genervt an. Ich war 100 prozentig fertig mit diesem Mist.
,,Ihr seid alle doch verrückt...", meinte ich, während ich aufstand.
,,Wo soll ich hin?", fragte ich dann anschließend.
,,In fünf Minuten komme ich dich abholen."
Ich nickte. Er wollte zum gehen ansetzten, stockte jedoch und drehte sich grinsend um.
,,Ach und, du hast überall Farbe im Gesicht."
,,Ok und tschüss!"
Schon schlug ich genervt die Tür zu.
Wieso verdammt dachte Fury, dass ich Kräfte hätte?
Weibliche Intuition, hörte ich eine leise Stimme im Kopf sprechen und musste losprusten.
Nach Stunden, so kam es mir vor, beruhigte ich mich und lief ins Bad, um mir die Farbe von der Haut zu waschen.
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,,Ok, einen Moment."
Ich trat verwirrt auf der Matte umher, auf die Zielscheiben zehn Meter vor mir blickend.
,,Sie wollen ernsthaft von mir, dass ich irgendetwas mit diesen Zielscheiben anstelle?", fragte ich diesen Agent Holden, der neben mir stand und dafür zuständig war, dass ich meine ,,Kräfte" zum Vorschein brachte.
,,Ohne wirklich zu wissen, was ich damit machen könnte?"
Agent Holden nickte.
,,Wir wollen ja zuerst einmal wissen, was genau Sie können."'
Ich musterte ihn mit zusammen gezogenen Augenbrauen und fuchtelte überfordert mit meinen Händen herum.
,,Nehmen wir einmal an, ich glaube euch die Geschichte mit meinen ,,Kräften". Was, wenn ich Sachen in Atom Raketen verwandeln kann? Oder in explosive Sachen im allgemeinen?"
Hinter Holden saß Barton auf einen der Bänke und kicherte, er war schon mein inoffizieller Aufpasser geworden, denke ich.
,,Dann ist jeder hier am Arsch. Besonders mein schönes Zimmer, in welches ich so viel Arbeit investiert habe!"
Holden seufzte genervt und legte seinen Kopf in den Nacken. Schon seit Minuten diskutierten wir schon nun und ich verstand einfach nicht, was meine, beziehungsweise Agent Holdens Aufgabe auf dieser verdammten Welt war.
,,Machen Sie einfach irgendetwas, versuchen Sie es wenigstens."
Ich schmollte und drehte mich zu den Zielscheiben.
,,Na gut. Aber nur weil Sie so nett gefragt haben.", murmelte ich trocken.
Demotiviert stellte ich mich in eine stabile Position und streckte meine Hand gen besagte Scheiben.
,,Piuu! Piuu!", ahmte ich Pistolenschüsse nach, während ich meine Hand zweimal zucken ließ, doch - oh, welch' Überraschung! - es passierte nichts. Nada. Niente. Riens.
Ich ließ meinen Arm sinken und drehte mich schulterzuckend zu Holden, ein selbstgefälliges Grinsen auf.
,,Nichts passiert. Also habe ich doch keine Kräfte."
Ich klopfte ihm auf die Schulter.
,,Tja, wie Schade. Ich gehe zurück in mein Zimmer. Geben Sie bitte Captain Einauge Bescheid und sagen Sie mir dann, wenn der Wagen vor der Tür steht."
Ich wollte gerade gehen, da wurde ich von Holden am Arm gepackt.
,,Nicht so schnell! Wir werden es so lange probieren, bis Ihre Kräfte sich zeigen."
Ich schnaubte wütend.
,,Ich habe keine Kräfte! Wieso merken Sie das denn nicht, verdammt nochmal!?"
Der Agent hob mahnend einen Finger.
,,Schreien Sie mich nicht-"
Hinter ihm erschien Barton, welcher beruhigend eine Hand auf Holdens Schulter legte.
,,Holden, gehen Sie, ich übernehme das."
Holden blickte ihn überrascht an.
,,Aber-"
,,Gehen Sie, Holden. Machen Sie eine Pause."
Nach kurzem Schweigen nickte er und lief aus dem Raum.
Ich schaute Barton genervt an.
,,Was willst du jetzt machen? Die ,,Kräfte" aus mir rausprügeln?"
Er zuckte mit den Schultern.
,,Das ist Plan B. Du kannst den Leuten ganz schön auf die Nerven gehen, musst du wissen. Zuerst versuchen wir es mit der einfachen Methode. Setz dich."
Die Stirn in Falten gelegt setzte ich mich im Schneidersitz auf die Matte. Clint machte es mir gleich. Nun saßen wir beide gegenüber im Schneidersitz.
,,Machen wir jetzt 'Backe Backe Kuchen'?"
Clint ignorierte meinen Kommentar und sprach weiter.
,,Schließe deine Augen und konzentriere dich."
Ich schaute ihn verwirrt an.
,,Auf was?"
,,Einfach auf alles. Konzentriere dich auf alles, was du wahrnimmst."
Ich schloss die Augen.
Wir schwiegen für einen Moment.
,,Ich nehme die Gesellschaft eines Idioten wahr...", kommentierte ich und öffnete belustigt die Augen, mein Grinsen wieder aufgesetzt.
Clint öffnete genervt die Augen, schloss sie jedoch kurz darauf wieder.
,,Versuche gleichmäßig zu atmen. Halte deinen Atem ruhig. Horche auf alles."
Seufzend machte ich wie mir befohlen und horchte für einige Minuten auf jedes kleinste Geräusch.
Das Rauschen des Lüftungsschachtes. Die leisen Schritte von anderen Agenten in diesem Gebäude, sogar dem Atem von Barton horchte ich.
,,Und jetzt gib deinen Gedanken freien Lauf. Denk einfach über das nach, was dir gerade in den Sinn kommt. Lass einfach alles fließen..."
,,Außer deine Blase.", rutschte es mir heraus.
Ohne es zu kontrollieren lachte ich wie eine Verrückte darauf los und konnte mich nicht mehr einkriegen. Ich wusste selber nicht genau, wieso das so lustig war. Vielleicht war es einfach der Stress in den letzten Tagen oder mein Bücherentzug. Es könnte auch eine Mischung sein. Wie sagte man so schön? Lache über die Witze von anderen, lache noch mehr über deine eigenen. Ok, das war von mir erfunden, aber auf jeden Fall kugelte ich vor Lachen mit Tränen in den Augen auf dem Boden umher.
Nach einigen Minuten - oder auch Sekunden - des akuten Lachanfalls wurde ich plötzlich gepackt und nach oben gezogen, wobei ich ein hohes Quietschen nicht zurückhalten konnte. Von einem Moment auf den anderen befand ich mich plötzlich im Würgegriff.
Barton hatte es wirklich gewagt.
,,Barton, was tust du da?", fragte ich, versuchend, nach Luft zu schnappen und mich gleichzeitig aus dem Griff zu befreien.
,,Da Plan A nicht geklappt hat, kommt demnach Plan B.", meinte er ruhig.
,,Du sagtest verprügeln und nicht würgen!", keuchte ich und zerrte an seinem Arm, doch es half nichts.
Was hatte er gesagt? Bald würde es zu einer Leben und Tod Situation kommen und ich hätte zu wissen, mich zu verteidigen. War das etwa jetzt?
Nein, er würde dich nicht umbringen, das darf er doch nicht und außerdem kennt er die Konsequenzen, schoss es mir durch den Kopf.
Aber was, wenn er es zu weit treiben würde?
Der Adrenalingehalt in meinem Körper wuchs und ich wurde immer hektischer.
Ich würde doch nicht in diesem professionellen Drecksloch sterben! Vorallem nicht neben diesem Typen!
,,Barton, lass mich...los!", hechelte ich, schwarze Punkte tanzten schon vor meinen Augen, der Druck in meinem Kopf schmerzte stechend.
Von Clint kam keine Antwort.
,,Barton...", flüsterte ich noch ein letztes Mal, meine Bewegungen wurden weniger aktiv.
Ich sterbe wirklich, dachte ich mir.
Doch plötzlich, wie aus dem Nichts, spürte ich etwas.
Und nein, es war nicht Bartons Arm, der auf meine Kehle drückte.
Es war etwas, das sich irgendwie fehl am Platz anfühlte, aber gleichzeitig fühlte es sich an wie zu Hause. Es war irgendwo in meinem Brustkorb.
Parasit, ging es mir zuerst durch den Kopf, aber ich warf die Theorie sofort bei Seite.
Das Gefühl wuchs heran und füllte schon fast meinen gesamten Körper. Ich schloss die Augen und wie aus einem Instinkt heraus tat ich kurz darauf das, für welches ich mich nie im Leben für fähig gehalten hätte.
Nein, es war nicht Justin Bieber hören. Dazu war niemand im Stande.
Mit einem heftigen Schlag - oder eher eine Energiewelle - katapultierte ich Barton einige Meter nach hinten, während ich auf den Boden krachte und hustend, auch genannt halb verreckend, nach Luft holte. Kurz darauf, immernoch benebelt, stand ich auf und lief mit wackeligen Schritten zum grinsenden Clint, der gerade aufstand. Kaum da konnte er reagieren verpasste ich ihm wütend eine Faust.
,,Wage es noch einmal, mich umzubringen und du erlebst was!", schrie ich ihn an während er einige Schritte zurück torkelte. Kurz danach grinste er schon wieder und blickte zu mir.
,,Wir machen Fortschritte! Du hast deine Kräfte entfesselt und du kannst endlich richtig zuschlagen!", meinte er als würde er ein Grundschulkind loben.
Ich blickte ihn ungläubig an.
,,Richtig zuschlagen? Richtig zuschlagen?! Ich zeig dir gleich, was richtig zu-"
Ich stockte, als alle meine wenigen Gehirnzellen wieder aktiv waren und ich realisierte, was ich da gerade gemacht hatte. Erschrocken riss ich meine Augen auf und trat einige Schritte zurück, auf meine zitternden Hände starrend.
,,I-...Ich war das?", flüsterte ich heißer.
Barton nickte begeistert, während ich weiter meine Hände betrachtete, entgeistert von dem, was gerade passiert war.
Mein Hirn war im Moment komplett überfordert. Es wusste nicht, was es tun sollte, da tat es wahrscheinlich das dümmste, was ihm gerade einfiel.
Ich drehte mich zu den Zielscheiben und schoss einen hellblauen - fast schon weißen - Strahl auf die mittlere der drei. Und das beunruhigende daran war, dass es aus meinen Händen kam. Die Zielscheibe gefror sofort zu einem Eisblock als der Strahl in berührte.
Keuchend trat ich zurück und starrte erneut auf meine Hände.
,,D-...Das kann nicht wahr sein..."
Clint stellte sich lächelnd vor mich.
,,Und wie! Dein Training ist hiermit beendet. Morgen trainieren wir dann erneut. Ich werde Fury über deine Fortschritte Bescheid geben."
Ich drehte mich zu Clint, mein Gesicht zeigte einen ernsten und bösen Ausdruck.
,,Von wo weißt du, dass ich dich nicht einfach töten werde?", versuchte ich ihm Angst zu machen.
Barton grinste.
,,Weil du-", er wuschelte mir kurz durch meine Haare ,,-deine Kräfte garnicht kontrollieren kannst!"
Er stolzierte selbstgefällig davon, während ich knurrend dastand und versuchte, meine Haare zu richten.
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,,Sie macht Fortschritte, Loki.", sprach Thor zu seinem Bruder, der in der Hulkzelle auf einer Bank saß, sein Buch zur Seite gelegt.
,,Und bald wird sie euer Untergang sein.", antwortete Loki mit einem missbilligendem Blick in Richtung Thor. Thor schüttelte den Kopf.
,,Nicht wenn ich an ihrer Seite stehe, als ihr Onkel und Mentor."
,,Habt ihr dem Kind denn schon erzählt, wer ihr Vater ist?", fragte Loki desinteressiert.
Erneut schüttelte der nordische Gott den Kopf.
,,Bald, wenn die Zeit reif dafür ist. Es scheint eh so, als wollte das Mädchen nicht wissen wollen, wer ihr Vater ist."
Loki schnaubte.
,,Loki, in dem Mädchen steckt viel Gutes, nur auf eine andere Art. Und das Gleiche denke ich bei dir. In dir steckt noch etwas Gutes, Bruder."
Mit diesen Worten verließ Thor den großen Raum, gab dabei seinem Adoptivbruder nicht einmal die Zeit sich darüber zu beklagen, dass er nicht Thors echter Bruder sei.
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Dieses Kapitel habe ich irgendwie in 1 1/2 Stunden mitten in der Nacht geschrieben und ich schlafe gleich ein. Es kommt mir so vor, als könnte ich müde besser schreiben, als wenn ich wach wäre...
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~ManiacLaughter
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