61.) Verlust (Nadia)
61.) Verlust (Nadia)
Als ich sah wie Juice das Haus verließ, war ich leicht sauer. Aber als Jax meinte, dass er nur Tara bis nach Hause folgt und gleich wieder da ist, war ich ein wenig beruhigt.
Ich reichte Gemma Abel wieder und setzte mich zu Dad.
"Ich hab nachgedacht." Sagte Dad zu mir.
"Die Jungs haben wir gesagt, dass Juice zwei Tage lang mit einem unbekannten Mädchen im Zimmer war..."
"Ja, das war ich." Antwortete ich.
Dad schluckte hart. "Beruhigend."
"Ich kann dir leider nicht sagen, dass ich noch Jungfrau bin."
"Ob du's glaubst oder nicht. Ich bin's auch nicht mehr." Lachte Dad und ich stimmte mit ein.
"Ich mag deine Haare." Bemerkte ein dickliches Mädchen, mit blonden Haaren und einer gewissen Ähnlichkeit zu Opie.
"Danke." Sagte ich irritiert.
"Bist du Friseurin?"
"Nein, aber das hat Floyd gemacht."
"Der alte Opa?" Fragte das Mädchen.
Ich nickte. "Wie heißt du denn?"
"Ellie Winston und du?"
"Nadia Kramer."
Ich hielt ihr die Faust hin und das Mädchen haute ihre dagegen.
Dad schnitt irgendwelche Grimassen und Ellie blickte ihn irritiert an.
"Ich hab's echt nicht mit Kindern in diesem Alter." Meinte Dad und stand auf.
"Das ist uns jetzt allen klar." Meinte Piney.
Ellie setzte sich neben mich. "Der Typ ist komisch."
"Ja, das ist mein Pop." Sagte ich und blickte zu Dad der in der Küche verschwand.
"Sorry. Wusste ich nicht."
"Nah, schon okay. Du hast damit recht." Gab ich zurück.
Piney und Op lachten nur.
Während ich die Haare von Ellie flochtete, tauchte endlich mal wieder mein Freund auf.
"So fertig." Sagte ich und zog noch mal am Zopfgummi.
"Danke, Nadia." Bedankte sich Ellie bei mir und ging zufrieden zu ihrer Mom, die so aussah, als ob sie gehen wollte. Auch Op und sein Sohn sahen startbereit aus.
Ellie umarmte mich zum Abschied und lief ihrer Mom und ihren Bruder hinter her.
"Sieht so aus, als ob Ellie dich leiden kann." Bemerkte Op und kniff mir in die Wange, dann ging auch er.
"Bringst du mich nach Hause?" Fragte ich Juice, der sich mit Gemma unterhielt.
"Aber natürlich." Sagte er und sprang sofort auf.
Gemma schaute mich an.
"Ich sags ihn." Flüsterte ich und folgte Juice nach draußen.
Bloß hatte ich keine Ahnung, wie ich das Juice sagen sollte, dass ich schwanger war und wir Eltern werden.
"Danke fürs nachhause bringen." Sagte ich und küsste Juice kurz, als wir an der Haustür standen.
"Dazu bin ich verpflichtet." Grinste er.
"Du... Ich muss dir was sagen." Murmelte ich leise.
Musste das sein, das jetzt gerade Juicys Handy klingelte.
"Sorry, Babe." Meinte er und blickte mich entschuldigend an, als er sein Handy aus der Hosentasche kramte.
"Was ist passiert?" Fragte er fassungslos. "Ja. Ich bin gleich da. Ja. Ja. Okay."
"Was ist los?" Fragte ich ihn als Juice aufgelegt hat.
"Ich komme später wieder und erkläre dir das alles in Ruhe."
Juice nahm mein Gesicht in seine Hände und drückte mir einen Kuss auf den Mund, dann war er verschwunden.
"Klar." Sagte ich und blickte in den leeren Flur.
Ich machte die Tür zu und ging in mein Zimmer. Wartend setzte ich mich auf mein Bett und zählte die drei Stunden bis mein Handy aufklingelte.
"Hey, ich stehe vor der Tür." Sagte Juice.
"Ja ich mach auf."
Ich legte auf und machte die Tür auf.
Juice umarmte mich sofort, also musste etwas passiert sein.
"Was ist passiert?" Wollte ich wissen und drückte Juice von mir weg. Fragend blickte ich ihn an.
"Opies Frau...Donna...wurde erschossen... Sie ist tot." Stammelte Juice und ich zog ihm in die Wohnung.
Ich sagte darauf nichts sondern fühlte mich hundeelend. Armer Op, arme Ellie und armer Kenny.
"Lass uns ins Bett gehen." Sagte ich, nachdem Juice mir alles genau erzählt hat.
Juice nickte müde und folgte mir ins Schlafzimmer. Es war einfach gerade ein schlechter Zeitpunkt Juice zu sagen, das ich schwanger bin. Es war einfach nur ein schlechter Zeitpunkt. Die Frau eines Sons wurde erschossen. Eiskalt in den Nacken. Einfach nur ein widerlicher Driveby, wurde anscheinend mit Op verwechselt, der das Auto eigentlich hätte fahren müssen.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fühlte ich wie gerädert und einfach nur schlecht. Ja, die morgendliche Übelkeit. Ich wollte ins Krankenhaus, mich untersuchen lassen, wie Tara es geraten hatte.
Ich befreite mich schnell aus Juice Armen und lief schnell zum Badezimmer. Ich riss den Klodeckel auf und übergab mich wie in letzter Zeit so oft, wieder.
Danach ging ich duschen. Als ich aus der Dusche rauskam, kam Juice aus dem Zimmer.
"Morgen." Sagte er und drückte mir einen Kuss auf den Mund.
"Morgen." Murmelte ich.
Dann zog er mich in eine Umarmung. "Ich muss los. Clay braucht mich."
"Klar, fahr ruhig." Meinte ich.
"Wolltest du mir gestern nicht was sagen?" Fragte er und blickte mich besorgt an.
"Hat sich schon erledigt. War nicht so wichtig." Entgegnete ich und küsste Juice noch mal.
"Okay." Sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, ehe er mich im kleinen Flur stehen ließ. Wenige Sekunden später fiel die Haustür ins Schloss.
Ich seufzte und machte mich weiter fertig, ehe ich zum Krankenhaus fuhr.
Es dauerte nicht lange, bis ich dran kam. Es wurde ein Ultraschall gemacht und ich konnte erst bei der Hilfe der Krankenschwester erkennen, wo da der Embryo ist. Sie hatten ein Bluttest gemacht, der in Ordnung war. Sie waren zufrieden mit mir und dem wachsenden Embryo.
Nach dem Krankenhaus, machte ich irgendwie die Adresse von Opie aus. Ich kaufte eine Barbiepuppe mit Cabrio und ein ferngesteuertes Rennauto, für Opies Kinder. Das kann ihn zwar nicht die Trauer nehmen, aber es war ein Stück Ablenkung.
Mit den beiden Geschenken, stand ich vor der Tür und klopfte an.
Eine ältere Frau mit Doppelkinn und großen Bauch, blonder Kurzhaarfrisur öffnete mir die Tür und blickte mich an.
"Was kann ich für dich tun, Schätzchen?" Fragte sie mich.
"Ich wollte nur noch den Kindern sehen..."
"Hm." Meinte sie und ließ mich rein. "Was hast du junges Ding mit SAMCRO zu tun?"
Ich stand in der Wohnküche und sah wie etliche Frauen am kochen waren.
"Mein Vater... Mein Freund." Antwortete ich.
Die Frau blickte komisch. "Opie ist mit den Kindern im Garten."
Ich nickte und die Frau zeigte mir den Weg raus zum Garten.
Op saß auf dem kleinen blauen Kinderstuhl und blickte zu seinen Kindern, die mit hängendem Kopf auf der Schaukel saßen und traurig aussahen.
Ich ging langsam auf Op zu und er stand auf. Ich stellte die Sachen auf den Tisch ab und umarmte Opie.
"Es tut mir unfassbar leid." Flüsterte ich, als wir beide uns aus der Umarmung lösten.
Opie setzte sich wieder auf den Stuhl und wusste nicht was er sagen sollte.
Ich setzte mich auf einem anderen Stuhl und blickte zu den Kindern.
"Wie geht's ihnen?" Fragte ich und blickte wieder zu Opie, der an seinem Bart herumzupfte.
"Ellie hat den ganzen Morgen geweint. Kenny hat es noch nicht verstanden." Murmelte Opie. "Ist eben mein Junge..."
"Wenn du was brauchst..."
"Ich weiß. Danke." Unterbrach Opie und blickte auf den Tisch.
"Ich weiß nicht, mag Ellie Barbies?" Fragte ich.
Opie nickte. "Den Geländewagen wollte Kenny schon immer haben. Danke."
"Glücksgriff." Nickte ich. "Soll ich bleiben und mich um die Kinder... Ich mein aufpassen. Eis essen, irgendwie ablenken?"
"Nein." Sagte Op. "Ich komme klar. Meine Mom ist da und... Ich schaffe das schon."
"Okay." Nickte ich.
"Die Beerdigung ist morgen. Du bist da. Ellie hat die ganze Zeit nach dir gefragt."
"Ich werde da sein. Versprochen." Nickte ich. "Ich sag den beiden mal hallo."
Opie nickte. "Mach das."
Ich stand vom Stuhl auf und ging zu den beiden Kids.
"Hey, ihr beiden." Sagte ich.
Kenny sagte: "Hallo", während Ellie schweigend auf den Boden blickte.
"Der Geländewagen ist er für mich?" Fragte Kenny, aber verzog keine Miene.
Ich nickte und Kenny sprang von der Schaukel, direkt zu den Geschenken.
"Ellie..." Sagte ich und blickte in das verweinte Gesicht von der Kleinen. "Es tut mir leid, was passiert ist."
"Sie kommt nicht mehr wieder, oder? Mama, kommt nicht mehr wieder?"
Ellie fing bitterlich an zu weinen und ich wäre in dieser Situation normalerweise überfordert, aber wieso auch immer war ich ganz cool.
"Sie ist im Himmel und wird immer auf deinen Bruder, dich und euren Dad herunterschauen- euch beschützen, wenn ihr in Schwierigkeiten seit... Komm her, Süße."
Ellie sprang von der Schaukel und mir direkt in die Arme. Sie vergrub ihren Kopf in meinen Schultern und ich umarmte sie. Beruhigend streichelte ich der kleinen Ellie über den Rücken.
"Ich hab dir etwas mitgebracht." Sagte ich und drückte das kleine Mädchen von mir weg.
"Was?"
"Komm. Ich zeigs dir."
Ich wischte Ellie die Tränen aus dem Gesicht und stand auf. Ellie klammerte sich an meiner Hand fest und ging mit mir zum Tisch.
Ich schnappte mir die Packung und reichte diese Ellie.
"Danke. Das wollte ich schon immer haben." Sagte sie und umarmte mich. Sie war fröhlich darüber, aber sie lächelte nicht sondern schaute immer noch traurig.
"Bleibst du und spielst mit mir?" Fragte Ellie mich und blickte zu mir.
Ich blickte zu Opie- der sich um seinen Sohn kümmerte. Er nickte.
"Klar." Sagte ich und wollte mich auf eines der Stühle setzen, doch Ellie schnappte sich meine Hand und zog mich nach drinnen, direkt in ihr pinkes Barbiezimmer.
Wir beide setzten uns auf die pinken Stühle an dem kleinen Tisch und packten das Auto und die Barbie aus der Packung.
Ich hatte mir die Brünette Barbie geschnappt, die mich darstellen sollte und Ellie sich die Blonde. Wir beide waren beste Freundinnen, die in dem Caprio auf einer Shoppingtour waren.
Aus Strohhalmen und Pappkartons bauten wir eine Boutigue. Die Strohhalme wurden zu Klamottenstangen, wo wir die ganzen Klamotten, mit aus Pappe gebastelten Bügelstangen drauf hängten.
Aus ein weiteren Stück Pappe bastelte ich eine Kassentheke die ich pink bemalte, während Ellie eine Hausfassade auf das große Stück Pappe malte.
"Wir könnten noch ein Kino bauen, oder eine Eisdiele?" Fragte ich und war in meinem kreativen Element.
Ellie nickte begeistert.
Wir schnappten uns noch mehr Kartons und machten uns daran ein Kino zu bauen. Ich schnitt mit einer Schere ein Loch in die Pappe, wo ich mein iPhone festklebte. Zwischenzeitlich hatte ich bei iTunes einen kleinen Film herunter geladen. Barbie als Meerjungfrau. Aus Taschentüchern bastelten wir die Vorhänge. Dann setzten wir die Barbies auf die Pappstühle und ich startete den Barbiefilm.
Ellie setzte sich neben mir und ich sagte, dass ich etwas zu trinken und zu Naschen holen würde. Und sie nickte nur.
"Hey, habt ihr was zu trinken für Ellie und mich?" Fragte ich die blonde dickliche Frau.
"Klar." Sie stellte mir zwei Becher hin und eine große Wasserflasche auf den Tisch. Dann noch einen Teller mit gesunden Knabberzeug: Möhrchen, Gurken, Tomaten, Äpfel und Bananen-Stücke.
Gerade als ich mit den Sachen zurück zum Zimmer ging, klopfte es an der Tür. Es war Jax, der verdattert zu mir blickte.
"He." Meinte ich.
"Hi." Entgegnete er und ich ging wieder in Ellies Zimmer.
Ich setzte mich wieder zu Ellie und wir wandten uns den Film zu.
Nach zwei Stunden beschloss ich mich auf den Weg zum Clubhaus zu machen.
Ich umarmte Ellie und meinte, dass wir uns morgen sehen werden, schnappte mir meine Sachen, sagte Opie und seiner Mutter Tschüss. Kenny lag auf der Couch und schlief.
Am Clubhaus angekommen, verschwand Clay in der Kapelle, während Juice an der Theke vor dem Laptop saß.
"Hey, wo warst du. Hab mir Sorgen gemacht. Ich hab versucht dich zu erreichen." Meinte Juice besorgt. Ich drückte ihm einen Kuss auf den Mund.
"Ich hatte den Flugmodus drinnen, weil ich in Ruhe mit Ellie 'nen Barbiefilm geschaut hatte."
Juice nickte. "Okay."
Ich legte meinen Arm auf seine Schulter und lehnte meine Stirn, gegen seinen Kopf.
"Was schaust du da?" Fragte ich Juice.
"Die Informationen über die Zeugin wurden veröffentlicht. Es ist ein Mädchen. Siebzehn Jahre alt."
"Und. Was macht dir deswegen Kummer?" Fragte ich weiter.
Juice ließ seinen Kopf hängen.
"Juice, weißt du wo Tig ist?" Fragte Jax und blieb bei uns stehen.
"Er ist auf den Weg zum sicheren Haus."
"Was ist los?" Hakte Jax nach.
"Die Info über den Zeugen wurde gerade veröffentlicht." Sagte Juice leise und blickte zu Jax. "Es ist ein siebzehnjähriges Mädchen, Jax."
Jax blinzelte verwirrt und ließ den Kopf hängen. "Heilige Scheiße." Murmelte er. "Wo sind sie?"
Er steckte die Waffe von der Kutte in den Hosenbund und drückte mir seine Kutte in die Hand, die er auszog.
"Was machst du da?" Fragte Clay. Juice drückte Jax einen Zettel in die Hand. "Jax, wo zum Teufel gehst du hin? Jax!" Brüllte Clay. Doch die Tür fiel zu und Jax war nach draußen gestürmt. Clay fluchte auf und verschwand in der Kapelle. Ich blickte zu Juice.
"Nimmst du mich morgen mit?" Fragte ich Juice.
"Zur Beerdigung. Ja. Ich wollte dich sowieso abholen. Es sind eine Menge Chapter da, die zur Beerdigung da sein werden."
Er drückte mir einen Kuss auf die Wange und ich nickte.
"Ich fahr nach Hause. Ist schon spät." Sagte ich.
"Soll ich mit?"
"Das musst du wissen." Murmelte ich.
Juice klappte den Laptop zu und drehte sich zu mir. "Was ist los?" Fragte er und legte die Hände auf meine Hüfte ab.
"Alles in Ordnung." Versicherte ich ihm. "Bin nur müde."
"Dann schlaf hier. Morgen früh, fahren wir zu dir und du kannst dich umziehen."
Ich nickte und küsste Juice kurz. Er schnappte sich meine Hand und zog mich in sein Zimmer.
Wir zogen uns die Klamotten aus und Juice gab mir ein Shirt von sich was ich überzog. Dann krabbelte ich zu ihm ins Bett und kuschelte mich an ihm.
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