[ XXXII - Der schon wieder ]
[ XXXII - Der schon wieder ]
„Du hast so viel verpasst, June. Das glaubst du gar nicht", und dann redete mich Lydia mit dem Sommerball voll, dass ich noch die kleine Party danach bei Jackson verpasst habe, wo es dann völlig eskaliert war. „Schade, dass du nach Hause bist. So ganz alleine."
„Ich hab das ganze Wochenende gebraucht, um meinen Filmriss los zu werden", stimmte Allison zu.
„Ich wurde nach Hause gefahren", meinte ich.
Lydia und Allison blickte mich an. „Der Camaro-Typ?", fragte Lyd mich.
„Ja, der Camaro-Typ."
„Hast du jetzt endlich deine Jungfräulichkeit verloren?"
„Nein, hab ich nicht. Und ich beabsichtige die auch nicht zu verlieren. Uhm, aber man tut Dinge wenn man besoffen ist, die man vorher nicht geplant hat."
„Was hast du getan?", fragte Allison mich.
„Ich hab ihn geküsst."
„Und?"
„Er hat's für einen kurzen Moment erwidert und mich dann abblitzen lassen. Er meinte, dass er das nicht ausnutzen will. Was auch immer das heißen mag."
„Was auch immer das heißen mag?", fragte Lydia und stellte sich vor mich. Sie legte ihre Hände auf meine Wange und blickte mich an. „Er wollte das nicht ausnutzen, weil du betrunken warst."
„War da Zunge?"
„Von mir aus ein bisschen", sagte ich.
„Melde dich ein paar Tage nicht bei ihm, so weckst du Interesse und dann kommt er wieder angekrochen."
Davon müsste Lydia ja Ahnung haben. Bestimmt hatte sie auch so Jackson rumgekriegt.
„Hm", meinte ich und ging in die Klasse.
In der Sportstunde saß ich am Lacrossefeld und schaute den Jungs beim spielen zu. Miss Russ war krank, was ich super fand.
„Hi", sagte ich zu Isaac, der sich neben mich setzte.
„Hey", meinte er.
Ich blickte auf seine Hand die im Verband war und seufzte nur. „Jacksons Gesicht, oder dein Vater?", flüsterte ich ihn zu.
„Mein Dad. Du willst meinen Rücken und meine Beine gar nicht sehen."
„So ein Schwein."
„June, bitte sag das niemanden, okay? Ich wollte es dir noch nicht mal sagen. Aber irgendwie tat es gut, dass ich mich ausreden konnte."
„Ich werde das niemanden sagen", sagte ich. „Aber länger ansehen, werde ich mir das auch nicht."
„Ich will aber nicht ins Heim."
„Das will ich auch nicht", sagte ich. „Wieso hast du Jackson eigentlich eine reingehauen?"
„Er hat mich fertig gemacht und ich hasse sowas."
„Ich wünschte ich könnte dir irgendwie mit deinem Vater helfen."
„Ich komm sicherlich schon mit ihm alleine klar."
„Wenn was ist, rede mit mir."
„Ja", nickte er nur und blickte auf das Feld, wo Finstock wieder die Spieler jagte und fertig machte.
Der Schultag verlief eigentlich heute ziemlich träge und langweilig. Zwischendurch wäre ich fast eingeschlafen, dann auch wieder nicht, weil Finstock wieder vertreten musste.
Nach der Schule war ich froh zu Hause zu sein. Ich saß in meinem Zimmer und machte gerade meine Hausaufgaben, während Tante Lucy einkaufen war. Ich war so vertieft in den Geschichtsaufgaben, dass ich es erst nach einer Minute mitbekam, dass Jemand bei mir klingelte.
Ich ließ alles stehen und liegen und ging zur Tür. Wenige Sekunden später hörte ich das Klackern von Absatzschuhen und Lydia kam die Treppen hoch.
„Hi?", fragte ich verdattert.
„Hallo", sagte sie. „Hast du Zeit."
„Ja."
„Shoppen?"
„Meinetwegen."
„Dann fahren wir ins Macy's. Super."
Während Lydia in der Umkleidekabine verschwunden war, schaute ich mich um. Irgendwie hatten es mir die neuen Sommerkleider angetan. Ich schnappte mir ein dunkelgrünes und ging damit in die Kabine, um das Kleid anzuprobieren.
„Hm", machte ich, als ich vor dem Spiegel stand und mir das Kleid an mir anblickte. Irgendwie komisch.
Als ich mich wieder drehte, riss ich meine Tasche vom Hocker. Ich hob die Tasche auf und wollte sie gerade zurücklegen, als ich von hinten gepackt und an meinem Hals an die Kabinenwand gedrückt wurde. Gleichzeitig wurde mir der Mund zugehalten, obwohl ich am liebsten geschrien und um mich geschlagen hätte. Mit weitaufgerissenen Augen, schaute ich in die blauen und funkelnden Augen von Peter. Meine Beine wurden weich wie Butter und fingen vor Angst an zu zittern.
Ich dachte der ist vor einem Monat beim Brand abgekratzt.
„Nur zur kleinen Information", flüsterte er mir zu. „Mein Neffe hat mich zwar getötet, ich habe meinen Alpharang verloren und der ganze Müll. Aber was ihr nicht wusstest, ist, dass ich eine kleine Begleitung gehabt habe, die ein bisschen Zaubern kann und mich mit einem kleinen Unsterblichkeitszauber belegt hat. Ergo, mein Neffe konnte kein Alpha werden und ich bin immer noch am leben."
„Hm", machte ich.
„Auf jeden Fall, bitte ich dich, dass du erstmal kein Wörtchen über mich verlierst, bis ich meinen Neffen einen kleinen Besuch abgestattet habe. Ein Wort zu irgendjemanden und ich beiße dich. Wenn du dich verwandelst, werde ich dich töten. Vermutlich in Stücke reißen. Wenn du das nicht überlebst, mir egal. Hauptsache ich hab meine Rache." Dann musterte er mich von oben bis unten. „Grün macht dich blass. Versuche es mal mit dunkelrot."
Ich konnte immer noch nichts sagen und starrte ihn einfach nur an. Dann ließ er mich endlich los.
„Und sobald ich Derek in Stücke gerissen und meinen Alphastatus erreicht habe, gehörst du mir June."
Dann verließ er die Kabine. Ich hielt mir noch den Hals und blickte Peter aus der Kabine hinter her. Er ging zu einer hübschen Blondine und redete mit ihr. Dann verließen die beiden den Laden. Ich verkroch mich wieder in der Kabine und suchte sofort mein Handy aus der Handtasche heraus, um Scott zu erreichen. Aber glaubst du der ging mal ran? Nee, vermutlich lag er wieder auf Allison, oder anders herum. Stiles konnte ich auch nicht erreichen.
Ich zog das Kleid aus und schlüpfte in meine Klamotten, ehe ich nach Lydia suchte.
„Kannst du mir einen Gefallen tun?", fragte ich sie.
„Brauchst du einen Tampon?", stellt sie die Gegenfrage.
„Nein, kannst du mich bitte zu Derek fahren. Ist dringend."
„Wen?"
„Den Camaro-Typen."
Lydia riss die Augen auf. „Wieso. Was hast du vor?", fragte sie mich.
„Das erkläre ich dir wann anders. Du brauchst mich da nur rausschmeißen."
„Herrgott. Gestern versetzt mich Allison wegen Scott und jetzt du wegen diesen Derek."
„Mach dir einen schönen Tag mit Jackson. Wir holen den Tag nach."
„Versprochen?"
„Versprochen", sagte ich.
„Das Haus ist niedergebrannt", meinte Lydia, als wir vor Dereks Anwesen hielten.
„Nein, dass sieht nur so aus", log ich. „Danke fürs fahren."
„Kein Problem. Herrgott, sicher, dass es nur so aussieht?", fragte sie und lehnte sich nach vorne, um besser aus dem Frontfenster zu blicken.
„Ja", sagte ich und wühlte in meinem Portmonee herum, da ich wusste, das da noch ein Gutschein für eine Gesichtsbehandlung für zwei Personen drinnen war. „Hier ein Gutschein. Der verfällt eh bald und ich hab dafür eh keine große Verwendung."
„Das ist der beste Wellnessladen in Beacon Hills. Danke, June", sagte sie freudig.
Nachdem Lydia verschwunden war, kaum auch endlich Derek aus dem Haus.
„Was machst..."
„Wir müssen dringend reden. Fahren wir zu mir." Ich schaute mich um und Derek blickte mich komisch an. „Was ist denn?"
Nachdem ich Derek bereits unterwegs davon erzählt hatte, dass ich auf Peter getroffen bin und er mit mir geredet hat, legte er einfach eine Vollbremsung auf der Straße hin und starrte mich an.
„Ich lüge nicht."
Derek fuhr weiter. „Eine Hexe?"
„Eine Hexe."
„Ich glaub mein Schwein pfeift", fluchte Derek.
„Was machen wir jetzt?"
„Anscheinend hat er einen Todeswunsch oder so."
„Und was ist, wenn die Hexe ihn wieder mit einem Zauber belegt hat?"
„Dann bringen wir die auch um. Oder ich. Keine Lust, dass noch mehr Blut an deinen Händen klebt."
„Und? Ich scheiß drauf. Asche zu Asche. Ich will länger mal meine Ruhe haben. Auch wenn ich über Leichen gehen muss."
„Wen sagst du das", stimmte Derek zu.
Da meine Tante eh in der Bar war, hatten Derek und ich die Wohnung für uns alleine. Wir dachten nach, wie wir jetzt weiter handeln würden.
„Ihn aufspüren?"
„Geht nicht. Das eine Mal, habe ich ihn auch nicht gerochen. Die hat bestimmt einen Zauber auf ihn gelegt, was ihn vorerst unstinkbar macht und glaub mir Peter stinkt."
„Glaub ich dir", meinte ich und ließ meinen Kopf auf den Schreibtisch fallen. „Keine Ahnung, ob die beiden mal zurückrufen, oder nicht. Mehr als eine Warnung auf ihre Mailboxen zusprechen kann ich auch nicht."
Derek und ich horchten gleichzeitig auf, als bei mir sturmgeklingelt wurde. Er horchte auf und ich blieb ruhig. Dann verdrehte er die Augen, so wie er die nur bei Stiles verdrehte.
„Stiles?", fragte ich.
„Stiles", nickte er und ging zur Tür.
„Ich habe was rausgefunden!", rief Stiles und kam ins Zimmer gelaufen. „Ihr wisst nicht wen ich gesehen habe."
„Peter?", fragten Derek und ich gleichzeitig.
„Woher?"
„Ich hab ihn auch schon gesehen."
"Und wo?"
"Als ich mich gerade in einer Umkleidekabine von einem Klamottenladen befunden hatte, stand er auf einmal mit drinnen und hat mich am Hals gepackt und mir erzählt, wieso er wieder da ist."
"Und das wäre?", fragte Stiles.
"Derek töten, damit er wieder zum Alpha wird und mich dann verwandeln..."
"Der lässt auch kein bisschen locker, oder? Es wird für ihn sowieso wieder tödlich ausgehen."
"Eben", meinte Derek. "Und wo hast du ihn gesehen?"
"In einem Motel mit einer Blondine. Etwas außerhalb von Beacon Hills. Dad und ich waren Angeln."
"Die Blondine hab ich vorhin auch gesehen", meinte ich. "Welches Motel?"
"Motel Noir."
"Prima. Der Name ist wahrscheinlich Programm."
"Macht mir ja gar nicht Angst", meinte Stiles. "Und nun?"
"Ruf Scott an. Wir statten meinen Onkel einen kleinen Besuch ab."
"Na super", sagte ich. "Wer geht dieses Mal drauf?"
"Der geistigbehinderte Werwolf und seine kleine Hexenfreundin", meinte Derek.
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