[ XLII - "Hau das Ding rein!" ]
[ XLII - "Hau das Ding rein!" ]
Ich saß gerade auf der Couch im Wohnzimmer, während meine Tante in ihrem Zimmer war und sich für das verdammte Date mit Peter fertig machte. Ich kam darauf immer noch nicht klar. Wieso ausgerechnet die beiden? Ich dachte, meine Tante kann ihn gegen den Wind nicht riechen. Ich meinte die ganze Werwolf-Sache. Ich wurde gerade die ganze Zeit von Lydia vollgesimst. Sie war sauer, dass ich nicht auf Allisons Geburtstagsparty kommen werde. Und sie schickte mir eine zehnminütige Sprachnachricht, wie sauer über mich war, dass ich ohne sie in Los Angeles war. Als ich ihr schrieb, dass wir irgendwann mal ihren Junggesellinenabschied dort feiern werden, hatte sie sich ein wenig beruhigt. Lydia nahm schon wieder eine Nachricht auf und ich bekam währenddessen eine weitere Nachricht. Von Derek, dass sie gleich vor der Tür stehen werden.
"Ich hab dir diesbezüglich sexuellen Handlungen..."
"Es wird nichts passieren", zischte ich genervt, als meine Tante, aus ihrem Zimmer kam. Ich schaute zu ihr und mein Mund klappte auf. "Ich höre meine Tante, aber sehe sie nicht." Ich schaute mich im Wohnzimmer um.
"Zu übertrieben?", fragte sie mich. Ich stand auf und blickte meine Tante an, die ein enges und weißes Sommerliches Kleid trug. Es war nicht übertrieben an ihr. Es schmeichelte einfach ihre Kurven. Sie sah bezaubernd an.
"Perfekt und wunderschön."
"Danke, Süße", sagte sie und drückte mich. "Man, du siehst aus, als hättest du einen Boxkampf hinter dir. Aber sieht nicht mehr so schlimm aus, wie vor ein paar Stunden."
"Uhm, darüber wollte ich mit dir noch reden", sagte ich. "Mir ist da was aufgefallen. Logan und ich waren noch nie großartig krank und wenn wir irgendwie Kratzer hatten, oder andere Verletzungen, waren diese schneller Geheilt, als wie bei anderen."
"Oh, man", meinte meine Tante. "Hört sich so an, als hättet ihr echt die Gene in euch. So ging es mir auch damals. Als die Gene ausgebrochen sind, verlief die Heilung schneller. Ich dachte, dass wenigstens die Menstruationsschmerzen besser werden. Aber dadurch sind die schlimmer geworden."
"Die Gene sind ausgebrochen?", fragte ich und runzelte die Stirn.
"Die brechen aus, wenn Werwölfe in der Nähe sind", sagte meine Tante und schlüpfte in ihre weißen Highheels.
"Dann muss das bei ja auch bald ausbrechen. Der Werwolf von vorhin an der Tanke."
Meine Tante runzelte die Stirn. "Hm, glaubst du doch wohl selber nicht", sagte sie. "Muss früher gewesen sein. Und außerdem rieche ich die Hunde gegen den Wind. Ob die in einem Pool mit Aftershave gesprungen sind, oder nicht."
"Okay."
"Das war eine Andeutung, June", sagte sie und blickte mich streng an. "Am Strand waren zwei dieser Wölfchen gewesen und heute Abend gehe ich mit einem aus."
"Okay, Lucy", sagte ich. "Ja, Derek und Peter sind welche. Und ich kann dir auch sagen, dass Scott auch einer ist."
"Das habe ich alles gerochen. Oder dieser Bruder, oder Cousin von Melissa. Genauso ein Köter. Wundert mich, dass Melissa keiner ist."
"Wenn du Werwölfe hasst, wieso gehst du mit einem aus und lässt deine Nichte mit einem alleine?"
"Hast du Peter gesehen? Der sieht sau gut aus. Mal ehrlich, wenn du in meinem Alter wärst, würdest du ihn auch nicht von der Bettkante schubsen."
"Vermutlich treten", verbesserte ich sie und konnte meinen unsicheren Blick nicht verbergen.
"Hm, ich kenne diesen Blick. Du hast noch eine Menge loszuwerden, oder?", fragte sie mich.
"Ja, eine ganze Menge, die sehr wichtig ist."
"Reden wir Morgen darüber?", fragte sie mich.
"Ja", nickte ich und schluckte.
"Wird das was Gutes und Schlechtes?"
"Ich hoffe nur nicht, dass du mich danach nicht hassen wirst", sagte ich.
"Oh man."
Es klingelte an der Tür und meine Tante und ich horchten auf. "Ein nervöser Herzschlag und ein ruhiger. Welcher wohl wegen mir ausgelöst wird?"
"Der halb tote Herzschlag?", fragte ich.
"Mach du die Tür auf. Ich gehe nur den elektroschockbetriebenen Keuschheitsgürtel holen."
"Ist das dein Ernst?", fragte ich und ging zur Tür.
"Du kennst meine Meinung zum Thema", sagte meine Tante und verschwand in ihrem Zimmer.
Ich öffnete die Tür und blickte in die Gesichter von Peter und Derek. "Kommt rein."
"Siehst ja schon ein bisschen besser aus, auch wenn du von Mr. Tyson erwischt wurdest", sagte Peter und trat in das Haus. "Was ein Haus."
"Schöner als du", bemerkte Derek und trat ebenfalls ins Haus.
"Was kann schon schöner als Peter Hale sein?", fragte Peter selbstverliebt. Am liebsten hätte ich diesen Idioten eine gescheuert, aber ich hielt mich zurück.
"Sackratten, AIDS, Flöhe, Hodenkrebs, Zahnverlust", zählte Derek auf und dann blickte er zu mir. "Nichts für Ungut."
"Hab nicht immer so eine große Klappe, sonst wirst du an letzteres leiden", meinte Peter zu Derek. "Und sie darf dir eine reinhauen."
"Nö, würde ich wenn nur bei dir machen", sagte ich zu Peter. "Lucy, wo bleibst du denn!"
"Komme ja schon", rief sie. Ich hörte Schritte. "Da bin ich ja schon."
"Lucy, du siehst wunderbar aus!", bemerkte Peter begeistert.
"Kann ich wohl zurückgeben", meinte meine Tante. Die beiden umarmten sich und gaben sich je einen Kuss auf die Wange.
Derek und ich würgten gleichzeitig gespielt auf.
"Okay, dann gehen wir mal", meinte Peter.
"Lasst das Haus stehen und bitte auch Mike Tyson. Macht euch Pizza, püriere es für meine Nichte." Meine Tante hielt inne. "Kleiner Scherz. Wir sind in ein paar Stunden wieder da."
"Und nur für den Fall", meinte Peter und hielt uns wirklich ein Kondomtütchen hin.
Ich knurrte nur und lief gleichzeitig rot im Gesicht an. "Dir das Ding über den Kopf zu stülpen, damit du erstickst?", fragt ich.
"Haha, nein, June. Ich denke, du weißt schon, was man damit macht."
"Wasserbomben?"
Peter drückte Derek das Kondom in die Hand.
"Wird nicht passen", sagte Derek trocken und warf seinen Onkel das Kondomtütchen an den Kopf.
Peter lachte nur. "Ganz der Vater", sagte Peter. Meine Tante hob das Ding auf und runzelte nur die Stirn. "Das brauchen die ganz sicherlich nicht." Dann haute sie den Schlüssel durch das Kondom. "Und wir gehen jetzt." Meinte Tante warf Derek aus dem Handgelenk das Tütchen an den Stirn und schnappte sich ihre Handtasche. "Bis nachher."
Und dann waren die beiden aus dem Haus verschwunden. Die Tür fiel zu und ich blickte zu Derek. "Dann hau mal das Ding rein."
"Hä?", fragte er und erinnerte mich gerade ein bisschen an einen Neandertaler.
"Was?", fragte ich.
"Was soll ich reinhauen?"
"Meinen Zahn? Was dachtest du denn?", fragte ich.
Dereks Wangen wurden rot und er wich meinen Blick aus. "Nichts. Alles gut", meinte er. "Dann hol deinen Zahn und dann gebe ich mein Bestes."
"Wie willst du das eigentlich machen?", fragte ich ihn, als ich aus dem Kühlschrank meinem Zahn holte. Da würde ich den nicht verlieren. Also. Ich ging ins Wohnzimmer und blickte zu Derek, der auf der Couch Handtücher ausbreitete und ich blieb stehen. "Was wird das."
"Ich hau das Ding rein", sagte er. "Wird beim ersten Mal immer blutig. Ich spreche da aus Erfahrung."
"Wir reden hier noch von meinem Zahn, oder?"
"Ja, wieso?"
"Die Zweideutigkeit spreng hier gerade alle Grenzen, Derek."
Er lachte leise. "Ich weiß. Zweideutigkeit und Sarkasmus ist eine meiner Lieblingssprachen."
"Glückwunsch", bemerkte ich. Ich legte meinem Zahn, welcher in einer Frischhaltetüte war, auf den Tisch und legte mich auf die Couch. Derek kniete sich neben mich und packte den Zahn aus.
"Dann mach ich mal einen auf Möchtegernzahnarzt."
"Ich vertraue dir schon."
"Danke."
"Irgendwie."
Derek verdrehte die Augen und fasste an meinem Kinn. "Mach mal deine Fressluke auf."
Ich öffnete meinen Mund und er drückte meine Oberlippe hoch. "Es heilt schon. Ich muss das wieder aufmachen."
"Das wird weh tun", sagte ich.
"Ich kann dir gleich ein bisschen den Schmerz nehmen."
"Das geht?"
"Klar." Er zog sich die Latexhandschuhe an und schien zu überlegen.
"Was?", fragte ich.
"Ich weiß nicht, wie ich das aufmachen soll. Meine Krallen wären ein bisschen zu widerlich."
"Küchenmesser", sagte ich.
Derek kam mit einem spitzen Messer wieder und ich machte wieder meinen Mund auf, als er sich neben mich kniete. Ich krallte mich an der Couch fest und war auf das Schlimmste gefasst. Und so war es. Ich spannte mich an und schrie auf.
"Ist vorbei", meinte Derek und schmiss das Messer auf dem Tisch. Kennt ihr das, wenn ihr euch wegen eines Kaugummis auf die Zähne beißt und ein Zahn dann absplittert? Und wenn ihr euch das Zahnfleisch anratscht, oder wenn es entzündet ist? Und wenn eure Weißheitszähnchen Probleme machen? Diese Schmerzen. Zählt alle mal zusammen, plus kleine Spritzen die in euer Zahnfleisch gehauen werden. Dann wisst ihr, wie ich mich fühle. Ich hatte den Geschmack vom Blut im Mund und wollte es einfach nur ausspucken. Derek reagierte schnell und hielt mir ein Handtuch hin, wo ich den Mix aus Blut und Sabber hinspucken konnte.
Diese Schmerzen waren so widerlich. Ich lehnte mich wieder nach hinten und versuchte nicht zu kotzen. Erschrocken fuhr ich auf, als Derek seine Hand auf meinem Mund legte. Fragend blickte ich ihn an.
"Ich nehme dir nur ein bisschen Schmerzen", sagte er. Und er hatte recht. Er nahm mir wirklich ein bisschen meine Schmerzen. Dann hielt er sich den Mund und zischte.
Ich nahm seine Hand von meinem Mund, damit er nicht die ganzen Schmerzen abbekam. Er blickte mich an. "Was ein widerlicher Schmerz", bemerkte er.
"Hau das Ding rein", meinte ich. "Ich will das endlich hinter mir haben."
"Sagst du das öfters?", fragte er belustigt.
"Nein", schmunzelte ich. Derek hielt in der einen Hand mein Zahn und mit dem Zeigefinger der anderen Hand, zog er meine Oberlippe hoch. Dann runzelte er die Stirn, ehe er lachte. "Tja, ich glaube, ich brauch dir das Ding nicht reinhauen, wenn da schon einer ist."
"Hm?", fragte ich.
"Dein Zahn wächst nach", bemerkte er.
"Ohne Scheiß, jetzt?", fragte ich und setzte mich auf.
"Nee, mit Scheiß", meinte Derek ironisch und verdrehte die Augen. Er wischte das Messer vom Blut weg und hielt es mir vor dem Mund. Ich blickte in den Spiegel, als ich meine Oberlippen hochzog. Und tatsächlich. Da woher nichts war, war ein kleiner weißer Strich. Mein Zahn wächst nach. "Da sparst du dir wohl in Zukunft die Zahnarztkosten", lachte Derek. "Und die blauen Flecke unter deinen Augen, gehen auch schon langsam weg. Was macht deine Nase?"
"Zwiebelt nicht mehr so schlimm, wie vorher", sagte ich.
"Dann ist gut."
"Stalker", meinte ich und stand auf.
"Stalker", ahmte Derek mich nach und stand auf. "Ich räume hier auf und du machst schon mal die Pizza. Die habe ich mir jetzt verdient. Ich habe in deinem Mund herumgestochert."
Ich blickte Derek an. "Besser, als wenn ich sagen würde, ich habe in eine deiner Körperöffnungen herumgestochert..."
"Genauso schlimm", sagte ich und ging in die Küche.
"Stimmt", hörte ich Derek sagen.
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