[ XI - Der Traum ]
[ XI - Der Traum ]
Ekelhafte Kälte setzte sich auf meiner ganzen Haut nieder. Ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper, meine Haare an Armen und im Nacken standen zu berge.
Meine Lippen und mein Körper zitterten, als ich sah, dass ich in einem Bachlauf stand- dem Bachlauf.
Ich hatte das Gefühl, dass ich immer und immer wieder Stromschläge bekam, die mich Zucken ließen.
Wimmernd und mit weit aufgerissenen Augen, blickte ich mich um. Ich wollte so gerne weglaufen- so sehr. Aber ich konnte außer meinen Kopf nichts bewegen. Ich war wie gelähmt. Nein, ich war gelähmt. Mein Blick wanderte wieder nach unten und ich musste mit entsetzen feststellen, dass ich komplett nackt war.
Ich riss meinen Kopf wieder nach oben, als ich ein Knurren aus einiger Entfernung war nahm. Es war dasselbe Knurren was ich vor ein paar Tagen im Wald gehört hatte. Das war dieses Etwas was diese Frau getötet hatte.
Ein warmer Atem kitzelte meinen Nacken und ich fing zu weinen. Keine Sekunden später stand der Kanuma vor mir. Er fletschte die Zähne und starrte mich mit seinen goldgelben Augen an.
„June!", hörte ich die Stimme meines Bruders rufen. Immer und immer wieder rief er nach mir und es wurde von Sekunde zu Sekunde immer lauter. Plötzlich machte er einen Satz nach vorne. Er riss seine riesige Schnauze auf, seine gelben riesigen Reißzähne blitzten im Mondschein und die langen Krallen stürzten sich direkt auf meinem Gesicht zu.
Kreischend fuhr ich hoch und setzte mich gerade hin. Die anderen Mitschüler, fuhren erschrocken zurück und einige kreischten ebenfalls.
Ich atmete immer wieder tief durch und schaute mich erschrocken um.
„Vielleicht sollte die mal die Finger von Drogen lassen", hörte ich einer meiner Klassenkameradinnen sagen.
Mit knallrotem Kopf, schnappte ich mir all meine Sachen, drängelte mich durch die Mitschüler und verschwand aus dem Klassenraum.
Ich saß wieder auf der Tribüne beim Lacrossefeld und dachte einfach nur nach. Was wenn mein Bruder, dass wirklich war.
„Geht's wieder?", fragte Stiles mich und setzte sich neben mich auf die Tribüne.
Ich blickte von meinen Füßen auf und direkt in sein Gesicht.
„Alles okay."
„Du warst gerade nicht ansprechbar. Entweder hattest du einen festen Schlaf, oder du warst weggetreten."
„Ich bin in Ordnung", versicherte ich ihn.
„Okay."
„Ich weiß gerade nicht, was hier los ist", platzte es aus mir heraus. „Ich hab das Gefühl, dass mein Leben gerade völlig durchdreht und ich einfach nur einen beschissenen Traum habe. Ich will einfach nur aufwachen und alles ist wie vorher."
„Das wird leider nicht passieren, June", sagte Stiles und suchte irgendwas in seinem Rucksack heraus. Dann hielt er mir einen Zettel hin, wo irgendeine Kopie drauf war.
„Hier, die alten Mythen des Kanuma."
Ich nahm den Zettel entgegen und blickte auf die Zeichnung. Die Zeichnung sah genauso aus, wie das Ding, was ich gesehen hatte.
„Im Jahr 1821, wurde der erste Kanuma gesichtet. Der soll der erste Kanuma in der Geschichte sein. Der junge Indianer wurde von einer Hexe verflucht, da er sie verarscht hat", las ich vor. „Hast du das zusammengefasst?"
„Ja."
„Okay", meinte ich und las weiter. „Durch seinen Hass auf Frauen tötete er wahllos Frauen, die ihren Mann betrogen und verwandelte die betrogenen Männer ebenfalls in Kaunas. Einige Männer überlebten den Biss, andere Männer verwandelten sich. Im Jahr 1830 wurden mehrere Hexen auf die Kanuma Aufmerksam und begannen mit freiwilligen Soldaten einen Kreuzzug. Man ging davon aus, dass alle Kanuma getötet wurden. In den Jahren darauf, wurden immer wieder welche gesichtet- auf der ganzen Welt. Ab den 19 Jahrhundert wurden nie wieder welche gesichtet. Man geht davon aus, dass sie sich zurückgezogen haben."
„Glaubst du das jetzt?", fragte er mich.
„Ich weiß es nicht. Wir sollten zurück. Wir haben Sport."
„Sport ist Mord", sagte Stiles. Ich stopfte den Zettel in meinen Rucksack und machte mich mit Stiles auf den Weg zurück zur Schule.
„Wann treffen wir uns heute Abend?", fragte Lydia mich, als ich auf den Weg in die Mädchenumkleide war.
„Können wir uns Morgen treffen?", stellte ich die Gegenfrage. „Da habe ich Zeit. Hast du schon angefangen?"
Lydia nickte. „Klar, dann Morgen. Was hältst du von Apfelkuchen?"
„Hört sich super an."
Ich verschwand mit meinem Rucksack in einer Toilettenkabine und wollte noch mal einen Blick auf meinen Unterschenkel blicken.
Als ich mir die lockere Hose ausgezogen hatte, blickte ich auf das Verband. Es war nicht durchgeblutet. Mehr oder weniger ein gutes Zeichen.
Was mir auffiel war, dass ich zwar immer noch Schmerzen hatte, aber nicht so schlimm wie vorher.
Vor allen die schwarzblaue Verfärbung um die Wunde verblasste immer mehr.
„Was?", murmelte ich, als ich den Druckverband ganz von meinem Bein riss. Der Kratzer war so gut wie verheilt.
Erschrocken fuhr ich zusammen, als es an der Tür klopfte.
„June, ich muss auch mal aufs Klo", hörte ich Lydia sagen.
„M-Moment", stammelte ich und machte trotzdem einen neuen Druckverband herum. Von meiner aufgerissenen Wunde, war fast nichts mehr zu sehen. Es heilte von unten und oben zog sich die Haut auch wieder zusammen.
Ich zog mir schnell meine lange Sporthose über und zog ab, ehe ich die Kabine verließ.
Lydia verschwand ungeduldig in der Toilettenkabine und ich suchte mir meinen Platz in der Umkleidekabine, um mich weiter umzuziehen. Ich schlüpfte in einen Sport-BH und zog noch ein enges T-Shirt rüber.
Während ich in der Schulturnhalle, wir Mädels und Jungs auf Miss Russ warteten, starrte ich vor mich auf den Hallenboden und fragte mich immer noch, was das mit dem Kratzer an meinen Unterschenkel sein kann. Wie konnte das so schnell heilen. Wie ging sowas?
Ich bitzelte verwirrt, als Miss Russ mit ihrer heißgeliebten Trillerpfeife die Sporthalle betrat und zu reden anfing. Ich nahm ihr Getratsche nur teilweise war, sie redete irgendwas von einem Streckenlanglauf, den die Schule veranstaltet, um unsere Noten zu verbessern.
„Da wir in letzter Zeit nur Mädchensport fabriziert haben, denk ich, dass es mal an der Zeit ist, auch mal was für die Jungs zu machen", meinte Miss Russ.
Während sich die Jungs freuten, waren einige der Mädchen ziemlich genervt.
„Ich war gestern noch bei der Maniküre. Kein Wrestling oder Football", meinte Lydia und hielt ihre Hand mit den neumanikürten Fingernägeln hoch.
Miss Russ schnitt nur eine Grimasse.
„Football! Das ist das Stichwort."
„Was?", fragten einige der Mädchen eine Oktave höher als sonst.
„Ach", murmelte ich.
„Das europäische Football", meinte Miss Russ.
„Soccer?", fragte Jackson.
„Genau."
Miss Russ klatschte in die Hände. „Gemischte Teams, wegen Gleichberichtigung und so."
„Darf ich wählen?", fragte Lydia und ihre Hand schoss nach oben. „Ich bin gut im kommandieren."
„Ich werde euch aufteilen. Damit es gerecht ist. Irgendwie."
Das Ende der Geschichte war, dass ich mit Lydia und Jackson in einem Team war. Natürlich auch noch andere. Das einzig Positive war, das Stiles noch in meinem Team war.
„Ich geh ins Tor!", sagte Danny zu uns und lief zum Tor am anderen Ende. Es waren kleine Tore, die eigentlich für Handball gemacht waren.
Im anderen Tor stellte sich Scott.
„Wie spielen wir?", fragte Jackson.
„So das wir Tore machen", sagte ich und verdrehte die Augen.
Im Spiel wurde ich ziemlich böse von den Füßen geholt. Irgendwer trat volle Kanne gegen meinen schmerzenden Unterschenkel.
„Au!"
„Alles okay bei dir?", fragte mich Erika Reyes.
Als dann auch noch Miss Russ mein Hosenbein hochziehen wollte, wich ich zurück. „Geht schon!"
„Sicher?"
„Ja", nickte ich und war innerlich am Fluchen. Ich hatte das Gefühl, dass die Wunde wieder aufgeplatzt war.
„Freistoß, Team Gelb!", meinte Miss Russ und pfiff.
„Wirklich, alles in Ordnung?", fragte Stiles mich, nachdem er mich hochgezogen hatte.
„Das gibt einen riesigen blauen Fleck", sagte Lydia, als sie an mir vorbei ging.
Miss Russ war so nett und wechselte mich dann doch aus, sodass ich aufs Klo verschwinden konnte. Sofort begutachtete ich meinen Unterschenkel. Puh. Noch mal Glück gehabt. Es war alles in Ordnung.
***
„Nicht nach Hause laufen!", keuchte Stiles, der mir hinter hergelaufen war. Ich war schon vom Parkplatz der Schule runtergehumpelt und blieb stehen.
„Neuigkeiten!", sagte er und legte eine Hand auf meine Schulter. „Es geht um deinen Bruder."
„Könnte ich vielleicht erstmal nach Hause?", fragte ich.
„Dafür hast du nachher Zeit", meinte Stiles ungeduldig und wollte mich zum Jeep zerren, aber ich riss mich aus seinem Griff los. „Mädchenprobleme", log ich und ließ Stiles einfach stehen.
„Nein!", rief er und eilte mir hinter her. „Das ist aber wirklich wichtig. Es geht hier schließlich um deinen Bruder."
„Wir besprechen das Morgen."
„JUNE!"
Er riss mich auf den Fußweg zurück und mein Herz machte einen Haussetzer. Der schwarze Camaro machte eine Vollbremsung auf der Straße und Derek blickte angespannt zu uns.
„Seid ihr blind?", fragte er uns, nachdem er das Fenster heruntermachte.
„Bisschen."
„Deine Mädchenprobleme müssen warten", sagte Stiles. „Melissa hat sicherlich irgendwo Tampons rumfliegen."
Mit knallrotem Kopf blickte ich zu Derek, der keine Miene verzog.
„Ich denke nicht, dass es deinen Vater stört, wenn du ein oder zwei Stunden später da bist", sagte Derek. „Wir treffen uns bei Scott."
Und dann saß ich da. Bei Scott im Zimmer und die drei Jungs blickten mich an.
„Okay, was haben die Drei Fragezeichen rausbekommen?", fragte ich.
Scott war kurz aus dem Zimmer verschwunden und ich blickte zwischen den beiden verbliebenen hin und her.
„Wie bereits erwähnt, geht es um deinen Bruder", fing Stiles an.
„Raus mit der Sprache. Habt ihr was herausgefunden?"
„Wo fang ich an", meinte Derek. „Die abgemurkste Blondine im Wald?" Ich nickte nur. „Hab ein bisschen Recherchiert. Die kommt aus Oregon und ich hab ein bisschen ihr Handy durchforstet. Die kannte deinen Bruder. Die beiden haben sich beim kleinen Wasserfall verabredet. Schien stress zwischen den beiden zu geben. Er war in sie verknallt, aber sie hat etwas mit einen anderen nebenbei gehabt."
„Und ihr denkt, er hat sie abgeschlachtet, als er dieses Dingsbums war, oder was?"
„Kanuma", meinte Stiles.
„Blödes Ammenmärchen. Die ganzen Legenden der Indianer sind sowieso erstunken und erlogen."
„Hier", meinte Derek und hielt mir einen Zettel hin. „So sieht das aus."
„Wie niedlich", bemerkte ich verdutzt und blickte auf das Foto.
„Du findest das mordende Ding niedlich?"
„Das ist eine Katze die auf einem Pferd sitzt und sich die Eier leckt", sagte ich trocken und hielt Derek den Zettel wieder hin.
„Oh, ja, sie hat den Zettel schon", sagte Stiles.
Derek verdrehte die Augen. „Sah es so aus, wie auf dem Bild."
„Jepp."
„Da haben wir's."
„So was gibt es doch nicht wirklich, oder?"
Wieso auch immer, kaufte ich den Typen das alles ab.
„Naja, es gibt so einiges, von denen keiner weiß", meinte Stiles und wurde von Derek unterbrochen.
„Das war's. Du kannst wieder gehen."
„Mein Bruder soll echt der Kanuma sein?"
„Zu hundert Prozent sind wir uns nicht sicher. Aber wir denken und glauben es", meinte Derek. „Ich überlege, wie wir an deinen Bruder rankommen um ihn zu stoppen und die Wahrheit zu erfahren."
„Hm", meinte ich und stand vom Bett auf.
„Hier", meinte Scott und hielt mir einen Tampon hin.
„Was soll ich damit?"
„Ich dachte, du hast ein Mädchenproblem?"
„Das war eine Lüge", seufzte ich und schnappte mir meinen Rucksack. „Wenn ihr eure drei Gehirnzellen angestrengt habt, gebt mir bescheid." Ich verließ das Zimmer und machte mich dann auf den Weg nach Hause.
„Wer von uns hat die drei Gehirnzellen?", fragte Stiles.
„Du schon mal nicht", meinte Scott. „Und sowas stopfen die sich da rein?"
„Ich bin umgeben von Idioten", brummte Derek.
Irritiert blickte ich in den Vorgarten von den Lahey's, wo Isaacs offener Rucksack lag. Daraus schaute eine MP3-Player und Kopfhörer. Ich schnappte mir die Tasche und klingelte an der Tür.
„Was denn?", fragte Mr. Lahey und riss die Tür auf. Grimmig blickte er mich an.
„Hi, uhm, ich hab Isaacs Rucksack in der Auffahrt gefunden und bevor ihn jemand klaut..."
„Danke", sagte er und riss mir das Ding aus der Hand.
„Sorry, für die Störung."
„Was auch immer", dann knallte er die Tür vor meiner Nase zu.
„Pisser", brummte ich und ging nach Hause.
Papa war nicht da. Er hinterließ mir einen Zettel, dass er auf der Arbeit ist. Zwischenzeitlich tauchte Lydia einfach bei mir auf, um weiterzuarbeiten. Sie hatte wie ich lange Weile und wollte mir einfach einen Überraschungsbesuch abstatten. Ich arbeitete an meinem Laptop und sie an ihrem Laptop.
„Grausam, dass sie diesen Kerl einfach nicht bekommen haben", sagte Lydia. „Und wenn, der ist doch sowieso schon lange tot."
„Asche zu Asche", murmelte ich. „Ich hab hier die Briefe von Jack The Ripper an die Polizei. Wohin damit?"
„Am besten immer nach der dazugehörigen Leiche und deren Todesberichten."
„Okay, dann so."
„Hast du schon was von deinen Bruder gehört?"
„Er ist immer noch in Oregon. Er will erstmal einen freien Kopf bekommen und dann taucht er hier wieder auf. Auch wenn uns McCall in den Rücken liegt. Dad und ich sagen aber nichts, dass er sich zwischendurch bei ihm meldet. Du auch nicht."
„Ich halte schon meinen Mund", versicherte Lydia mir.
Nachdem wir die PowerPoint-Präsentation sogar fertig bekommen hatten, fügten wir alles zusammen und speicherten die jeweils auf einem USB-Stick. Auf Lydias Lippenstift-USB-Stick und bei mir auf meinen normalen USB-Stick.
„So, ist schon spät und ich soll mich auch mal verpieseln."
„Willst du was vom Kuchen mitnehmen?", fragte ich sie.
„Nein, danke", sagte sie. „Den lasse ich dir und deinen Vater."
„Das ist lieb."
„Lieb sein kann ich gut", lachte Lydia. Ich schmunzelte.
„Ich bring dich noch zur Tür", sagte ich. „Okay, dann bis morgen."
„Bis Morgen, June."
Als Lydia weg war, saß ich in meinem Zimmer und wollte auf meine Wunde blicken. Ich war fassungslos. Der Kratzer heilte immer mehr.
„Was soll das?", fragte ich mich selber. Dann sprang ich noch unter die Dusche. Mit nassen Haaren und einem Handtuch um meinen Körper verließ ich das Badezimmer und lief in jemanden rein. Erschrocken fuhr ich zurück. Es war nicht Dad und es war auch nicht Logan. Nein, wieso auch immer stand Derek vor mir.
„Du willst mich doch verarschen. Wie bist du hier reingekommen?", fragte ich und hin und klammerte mich an meinem Handtuch fest.
„Dein Zimmerfenster war offen", sagte er trocken.
„Du kletterst einfach... wie geht das? Da ist noch nicht mal ein Baum, oder so was...", sagte ich und ging in mein Zimmer. Ich schaute aus meinem Fenster und schüttelte nur meinen Kopf.
„Ich hab die Muskeln nicht umsonst", antwortete Derek und kam mir hinter her ins Zimmer. „Ich hab ihn gesehen."
„Super, erzähl es mir gleich. Darf ich mich erstmal umziehen?"
„Klar", sagte er und drehte sich einfach mit dem Rücken zu mir.
Verdutzt blickte ich Derek an, schnappte mir Unterwäsche und Klamotten und ging dann ins Badezimmer. „Oder so."
Kaum war ich angezogen, fluchte ich auf, da ich mir eine kurze Schlafshorts rausgesucht hatte. Aber er wusste ja, dass ich eine Verletzung da hatte. Mehr oder weniger.
„Du hast ihn also gesehen?", fragte ich, als ich wieder in mein Zimmer kam. Derek, saß auf meinem Schreibtischstuhl und drehte sich gelangweilt hin und her. Ich machte die Tür zu und er wandte sich zu mir.
„Japp, hab ihn gesehen, wie er sich von Kanuma zurückverwandelt hat. Mehr Beweise brauchen wir doch nicht, oder? Er treibt sich in irgendeiner Hütte im Beacon Wood herum. Eine Stunde nördlich von meiner Unterkunft. Er sah ziemlich müde aus, vermutlich pennt er jetzt."
„Du willst dahin?", fragte ich.
„Mit dir. Wenn ich auftauche, gibt es Mord und Totschlag. Wenn er deine Stimme hört, bleibt er hoffentlich ruhig."
„Jetzt?"
„Ja."
„Mein Vater flippt aus, wenn ich nicht..."
„June!"
„Versteck dich", sagte ich.
„Okay", meinte Derek und kletterte einfach auf das Vordach. Wenigstens kam er nicht auf die Idee, sich unter meinem Bett zu verstecken, oder in meinem Schrank.
Ich schmiss mich in mein Bett und tat so, als ob ich schlafen würde.
„Oh", hörte ich Dad sagen, als er in mein Zimmer kam. Das Licht ging aus und die Tür wieder zu.
Kaum saß ich in meinem Bett, kletterte Derek wieder in mein Zimmer.
„Jetzt?", fragte ich wieder. Dieses Mal im Flüsterton.
„Die Zeit drängt, June", flüsterte er ebenfalls. „Sonst gibt es noch ein Opfer. Willst du das?"
Da musste ich nicht großartig nachdenken. „Nö."
Ich schnappte mir irgendwelche Sneakers, aus meinem Schrank in die ich schlüpfte. Mehr wollte ich nicht anziehen. Ich weiß auch nicht. Mir war zwar nicht warm und ich hatte keine Lust mich umzuziehen. Und keine Ahnung, ich wollte irgendwie gerade ein bisschen imponieren.
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