[ VII - Der Angriff ]

[ VII - Der Angriff ]

          

          

Ich kämpfte mich weiter durch den Wald, nachdem ich Karte und Kompass in meinem Rucksack gestopft hatte.

Der panische Gekreische der Frau kam immer näher und näher. Ich sprang über einen kleinen Bach. Auf einer etwas größeren Lichtung, sah ich die Frau panisch in meine Richtung laufen.

„Hilfe!", schrie sie völlig aufgelöst.

„He!", rief ich und stürmte auf die Frau zu. Mit Panik in den Augen, kam sie zu mir gestürmt und krallte sich an meiner Schulter fest. „Wir müssen hier weg. Sofort!", schrie sie mir ins Gesicht.

„Wieso?", fragte ich nur und wurde von der Frau über die Lichtung gezogen.

Als ich ein bedrohliches Knurren hörte, fuhr ich erschrocken zusammen. Das war ein Knurren wie von einer Raubkatze, oder einem Wolf. Vielleicht war es einfach nur ein Bär.

„Oh Gott. Es kommt! Wir müssen hier weg!"

Die Frau zerrte mich fünf Meter mit sich mit, ehe ich nach einem weiteren Knurren ebenfalls meine Beine in Bewegung setzte.

Ich zog die Frau in eine kleine Höhle, um dort erstmal Unterschlupf zu finden.

„Was für ein Ding?", fragte ich außer Puste.

„Ich weiß es nicht. Es ist scheißegruselig und will mich töten", flüsterte sie und blickte sich panisch um.

„Wie sah es aus?", hakte ich weiter nach.

„Schlimm."

„Genauer?"

„Es hatte riesige Reißzähne. Nicht menschlich."

„Nicht menschlich und Reißzähne? Vermutlich nur eine Raubkatze."

„Es hatte gelbe Augen."

„Raubkatze, sag ich dir doch. Ein Puma. Manche Raubkatzen haben gelbe Augen."

„Es war ein Monster!"

„Ey, hast du gekifft und verträgst das Zeug nicht?"

„Ich weiß, was ich gesehen habe!", schrie sie mich an und packte mich am Kragen. „Es wird uns beide umbringen, so wie es die Frau hier umgebracht hat."

„Du solltest dich einweisen lassen. Du bist doch nicht mehr normal", sagte ich und trat aus der Höhle raus.

„Nein, nicht!", schrie sie mich an. Ich blickte mich um. Hier war doch gar nichts und das Knurren war auch weg.

„Hier ist nichts", meinte ich und ging wieder in die Höhle, um die Frau dort rauszuzerren. „Ich bring dich zur Polizei, da kannst du deinen Rausch ausschlafen."

„Lass mich los!", kreischte sie und schlug wild um sich. Ich wich ihren Händen aus und blickte sie verdattert an. Die hatte doch echt was gekifft. Gras war es nicht. Entweder Haarspray oder ihre Schuhsohlen.

„Manche Leute vertragen Gras und manche wiederrum nicht", bemerkte ich.

„Ich hab nichts eingeworfen!", kreischte sie mich an.

Gleichzeitig fuhren wir beide wieder zusammen, als wieder dieses komische Knurren ertönte.

„Deine Schuld", wimmerte die Frau und blickte mich an. Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihr und schaute mich um. Ich hatte das Gefühl, dass Ding stand hinter mir. Aber da war nichts.

            Ein Kreischen neben mir ließ mich zusammen zucken. Als ich mich umdrehte, konnte ich nur noch die wild umhertretenden Füße der Frau sehen. Die Frau selbst wurde in die Luft gerissen. Sie wurde von riesigen Reißzähnen am Nacken festgehalten. Blut spritzte aus den Wunden und sie schrie wie am Spieß.

Keine Sekunden später hörte ich ein ekelhaftes Geräusch. Es hörte sich an, wie als ob eine dickliche Flüssigkeit durch eine Luftröhre gepustet wurde. Das panische Kreischen der Frau ebbte ab, ich sah wie sich eine dunkle Flüssigkeit über die hellgrauen Steine ihren Weg zum Boden bahnten.

Ich kreischte wirklich die ganze Panik und Angst aus mir heraus, als der leblose Körper der Frau achtlos neben mich auf den Boden geschmissen wurde.

            Voller Angst, starrte ich für drei Sekunden den riesigen Puma an, machte dann auf dem Absatz kehrt und stürmte einfach los. Das bedrohende Knurren hinter mir.

Plötzlich wurde ich zu Boden gerissen, landete auf dem feuchten Waldboden, ehe ich eine Böschung runter rollte und in einem kleinen Bachlauf liegen blieb. Mit meiner Stirn knallte ich auf einen fußballgroßen Stein. Ein bitterer Schmerz durchzog meine Stirn, bis in meinem Hinterkopf. Ich wollte aufstehen um hier wegzukommen, aber ich konnte mich kein bisschen bewegen. Ich konnte keinen einzigen Muskel in meinem Körper bewegen. Ich war wie gelähmt.

Reden konnte ich auch nicht. Meine Zunge war genauso taub wie mein restlicher Körper.

Das Knurren entfernte sich wieso auch immer, weiter von mir und ich blieb wie benebelt im Bachlauf liegen. Ich konnte immer noch keinen Muskel in meinem Körper bewegen. Selbst nicht mal meinen Kopf anheben, welcher im kalten Wasser lag. Ich schloss meine Augen und hoffte, dass das hier schnell vorbei war.

Ich rechnete damit, dass der Puma zurückkommen würde und dann war's dann ganz für mich gewesen. Immer wieder wurde mir Schwarz vor den Augen, bis ich es irgendwann aufgab und der Ohnmacht ihre Chance ließ.

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