[ LXV - Das Ultimatum ]

[ LXV - Das Ultimatum ]

Die nächsten zwei Tage vergingen, wie im Fluge. Heute war der Tag des Ultimatums. Die Argents müssen Beacon Hills verlassen. Heute noch. Ansonsten würde es den übrigen dreien genauso wie Kate und Allisons Mutter ergehen. Als Derek mich von zu Hause abholte, um mich zur Schule zu bringen, fuhren wir bei den Argents vorbei. Zu unserer Zufriedenheit, standen dort mehrere Umzugswagen und die Umzugshelfer trugen gerade ein paar Kartons heraus. Allison die auf der Veranda stand und alles Koordinierte, blickte in unsere Richtung und warf uns einen Blick zu, der sich gewaschen hatte.

Ich winkte ihr nur zu und wandte mich dann wieder zu Derek.

„Endlich", sagte ich.

„Wurde auch mal Zeit."

Die Schule war wie immer. Langweilig und zum kotzen, wie Derek es immer gepflegt sagte. Im Klassenraumwechsel, bekam ich an meinem Spind mit, wie Lydia mit einer mir noch bis dato unbekannten Person telefonierte.

„Wo wartest du auf mich? Im Büro des Coaches. Mensch, du kommst ja auf Ideen. Was ich anhabe? Hm. Das ist nicht besonders Jugendfrei."

Das merkwürdigste war, dass sie nicht mit Jackson telefonieren konnte.

Denn der stand hinten an seinem Spind und unterhielt sich gerade mit Danny. So, die Lydia hatte vermutlich eine Affäre. Die werde ich mal drauf ansprechen.

Lydia legte gerade auf und machte ihren Spind zu, als ich mich neben ihr stellte.

„Es ist nicht Jackson, der im Büro des Coaches wartet", sagte ich und lehnte mich an die Spinde an. Lydia, die ihren Lippenstift nachzog, blickte vom Spiegel auf und direkt zu mir.

„Was meinst du?", fragte sie mich und stellte sich extra dumm.

„Lüg mich nicht an, Lydia", sagte ich. „Wer ist die arme Sau?"

Lydia warf mir einen warnenden Blick zu und klappte ihren Pockettspiegel zu, den sie mit dem Lippenstift in ihrer Handtasche verschwinden ließ. „Nicht anlügen, Lydia."

„Allison ist eh weggezogen. Also ist es nicht mehr von Interesse, wenn ich sie frage, ob ich mit Scott vögel..."

„S-Scott?"

„Ja. Ich helfe ihn nur dabei, über Allison hinweg zu kommen. Und? Wir sind keine Heiligen, June. Als ob du nicht schmutzige Dinge mit Derek tust."

„Ja, hm. Du bist doch mit Jackson zusammen."

„Ach, mit Jackson läuft es eh nicht mehr so gut und mit Scott ist es was anderes. Er ist so wild und denn muss ich erstmal zügeln."

„Okay."

„Ja, er macht es wild und mit Gefühl und nicht so wie Jackson. Rein und raus und fertig."

„Okay", sagte ich wieder.

„Wieso rede ich überhaupt mit dir über mein Sexualleben, wenn ich keine pikanten Details von Derek und dir erfahre?"

„Ja, das ist immer noch Dereks und mein pikantes Sexualleben."

„Sind wir nicht Freundinnen?", frage Lydia mich.

„Teilweise."

„Mensch, June", seufzte Lydia. „Hattest du nicht dein erstes Mal mit Derek?"

„Ja, willst du dich nicht mit Scott treffen?", stellte ich die Gegenfrage.

„Bitte behalte das für dich", bat Lydia mich. „Ich bin noch am überlegen, wie ich Jackson abserviere."

„Ich sage nichts. Ist dein Liebesleben."

„Super. Wir sehen uns in der Pause. Halt mir ein Platz an deinem Tisch frei."

Sie richtete mein Haar und ließ mich dann am Spind stehen.

„Nicht erschrecken", sagte Derek belustigt und kniff mir in die Seite.

Ich fuhr zusammen und drehte mich in seinen Armen zu Derek um. „Ehrlich?", fragte ich.

„Ich hab gesagt, dass du dich nicht erschrecken sollst", lächelte er. „Was haben wir denn jetzt, Babe?"

„Amerikanische Geschichte."

„Amerikanische Geschichte, bäh, gibst du mir deine Strickjacke? Ist ein besseres Kissen."

Ich zog meine Strickjacke aus und gab diese Derek, welcher mich musterte. „Vielleicht sollten wir uns nachher auch im Büro des Coaches vergnügen."

„Das hast du wieder Mal mitbekommen?", fragte ich belustigt.

„Nicht von dir. Nur Scott. Der brüstet sich jetzt damit, dass er was mit Lydia hat."

„Psst", machte ich und hielt Derek kurz den Mund zu. „Das darf keiner weiter erfahren."

„Ja, wir halten ja schon die Klappe", nicke Derek und brummte genervt, als es wieder zum Unterricht klingelte. „Yeih, schlafen."

Und Derek schlief wirklich im Unterricht. Nur zehn Minuten, denn dann wurde er vom Lehrer wachgemacht, in dem gegen den Stuhl getreten wurde. Derek flog vom Stuhl und fuhr erschrocken auf. Ich sah es ihn an, dass er sich dadurch wieder provoziert fühlte. Aber als er zu mir blickte und er meinen warnenden Blick sah, rappelte er sich wieder auf und setzte sich auf seinen Platz zurück.

„Sorry", sagte er zum Lehrer.

„Erzähl mal. Wo waren wir denn gewesen?", wurde Derek gefragt.

„Das Donald Trump 2016 Amerika in ein Horrorstaat verwandeln wird."

„Inwiefern, soll Donald Trump ab 2016 Uncle Sam ruinieren?"

„In dem er Präsident wird", sagte Derek.

„Und mein Arsch ist Gott, Derek. Zu viele Lacrosseschläger an den Kopf bekommen?"

„Nein, nur der langweilige Geschichtsunterricht."

„Dein Weg führt dich jetzt direkt zum Direktor."

„Wohin auch sonst", sagte Derek ruhig und packte seine Sachen zusammen. „Wie dem auch sei. Soll ich dem Direx Grüße von Ihnen ausrichten?"

„Wenn du so nett bist... und wo sind jetzt Scott und Lydia?"

„Krank, oder so?", fragte ich.

„Ich hab die beiden vorhin noch gesehen", sagte Erika. „Die sind beide definitiv in der Schule."

„Naja, ich warte nur auf deren Ausrede. Eure Vermutungen zählen nicht großartig. Uhm. Machen wir mal im Unterricht weiter. So. Wo waren wir?"

„Irgendwas mit den Konföderierte krieg 1864 in Virginia", sagte Stiles.

„Danke, Stilinski." Und dann wurde weiter unterrichtet.

„Wie kommst du darauf, dass Trump in fünf Jahren die USA ruinieren wird?", fragte ich Derek, als er mich nach der Schule nach Hause fuhr.

„Keine Ahnung. Ich mag den Typen nicht. Und das was Trump ab 2016 ruiniert wird Dwayne Johnson wieder richten."

Ich lachte. „Du glaubst, dass Trump Obama ablöst und The Rock dann Trump. Wer kommt danach? George Clooney? Kanye West?"

„Mach dich ruhig drüber lustig, June", sagte Derek. „Und wenn es so ist, darfst du bis an den Rest meines Lebens meinen Camaro in einem Bikini putzen."

„Wow", meinte ich. „Abgemacht. Aber weißt du, was ich glaube wer früher oder später Präsidentin wird?"

„Hilary Clinton schon mal nicht."

„Nee, die will ich auch nicht als Präsidentin haben. Meinetwegen Obama bis er stirbt."

„Und es war klar, dass du eine Präsidentin haben willst."
„Was ist daran verkehrt Angelina Jolie als Präsidentin haben zu wollen?"

„Wieso sie?"

„Ich liebe sie."

Derek blickte mich komisch an. „Muss ich mir jetzt Sorgen machen? Stehst du auch ältere Frauen? Ist das ein Fetisch von dir, von dem ich noch nichts wusste?"

„Nein, ich liebe sie nicht in dem Sinne, man. Ich meine, als meine Kindheitsheldin. Ich bin mit den Tomb Raider spielen auf der Playstation 1 aufgewachsen. Mit ihren Filmen. Und sie ist so eine unglaubliche Frau. Vielleicht hätten Brad und sie mich auch adoptiert."

Derek klatschte sich nur die Hand an die Stirn. „Wenn du meinst. Wieso sollte sie Präsidentin der USA werden?"

„Sie ist eine wundervolle Frau, setzt sich für die Schwächeren ein und sie nutzt ihren Status als Schauspielerin nicht fürs Geld verdienen, sondern für die Hilfe anderer ein. Und sie würde als Frau sämtlichen Scheiß wieder richten, was die anderen Präsidenten vermurkst haben, welches Trump ja nur schlimmer machen würde."

„Ich hab nicht gesagt, dass ich für die Karottenfresse bin", sagte Derek. „Ich weiß, dass er früher oder später Präsident wird und unser Land in Schutt und Asche legt. Dann bin ich hier weg. Stolz für Uncle Sam hin oder her. Am liebsten soll 2012 noch einmal Obama gewählt werden und 2016 Dwayne Johnson antreten."

„Wir werden es ja sehen, was die Zukunft einen bringt", sagte ich und seufzte. „Ob die USA in ein paar Jahren völlig zusammenfällt, oder nicht."

„So oder so wird irgendwann die ganze USA zusammenfallen. Und nicht nur die USA. Die ganze Welt. Irgendwann gibt es einen Auslöser für den Dritten Weltkrieg und wir können dagegen nichts tun, außer unsere Zukunft bei jedem schlimmen Ereignis auf den Kopf zu drehen."

„Da hast du Recht", stimmte ich Derek zu.

Dieser hielt gerade vor meinem Wohnhaus und hinter dem Auto meiner Tante.

„Willst du noch mit hochkommen?", fragte ich ihn, als ich mich abschnallte und nach meiner Tasche im Fußraum griff.

„Nein, Dad wartet auf mich. Er hat sich an Moms Chilli versucht und wir sind seine Opfer."

„Wenn sein Chilli so schlimm ist, sollte er lieber wie du bei den Sandwiches bleiben."

„Stimmt auch wieder", sagte Derek. „Ich werde dich nachher aber nerven. Keine Panik."

„Und dann machen wir da weiter machen, wo wir im Büro des Direktors aufgehört haben", grinste ich und küsste Derek kurz. Er erwiderte den Kuss und in dem Kuss merkte ich, dass er sofort mehr wollte. Aber dann wich er zurück. „Hör auf damit", seufzte er nur.

„Mit was denn? Ich hab dich doch nur geküsst", lachte ich leise.

„Du machst mich damit kirre."

„Super", sagte ich küsste ihn wieder.

„June", er wich aus dem Kuss zurück. „Nachher."

Eindringlich blickte er mich an und ich nickte nur. „Wie schnell man dich ärgern kann."

„Ohja", nickte Derek und drückte mir einen Kuss auf den Mund. „Komm. Bevor ich kaltes Chilli essen muss."
„Bis nachher", sagte ich und stieg aus.

„Bis nachher, Babe", rief mir Derek hinter her. Ich machte die Tür zu und suchte meine Wohnungsschlüssel aus meiner Schultasche raus. Der brummende V8-Motor des Camaros entfernte sich immer weiter weg von mir, bis er um die Ecke verschwunden war.

„Bin wieder da", sagte ich, als ich die Wohnung betrat. „Und die wichtigste Frage des Tages, was gibt es zum Mittag?" Hm. Lucy war anscheinend nicht da. Ich pfefferte meine Tasche auf den Boden und schmiss dort meine Strickjacke rauf. Vermutlich war meine Tante wieder in der Stadt und da wollte ich mal so nett sein und schon mal irgendwas zu Essen zaubern. Also ging ich in die Küche und stellte mich an den Kühlschrank, den ich öffnete. Als ich es aus dem Flur rumpeln hörte, horchte ich auf.

„Lucy?", fragte ich und machte die Kühlschranktür wieder zu. „Bist ja doch da! Was wolltest du denn heute zu Essen machen? Nimm die Kopfhörer aus den Ohren, wenn du welche drinnen hast!"

Ich klopfte an die Zimmertür. „Und wenn du mal Männerbesuch hast, dann tut es mir leid, wenn ich jetzt einfach reinstürme."

Dann drückte ich die Türklinke runter und ging ins Zimmer meiner Tante.

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