[ LIV - "Silbdlsskugl" ]

[ LIV - "Silbdlsskugl" ]

Derek lag in seinem Bett, während ich auf dem Rand daneben saß und mir ein Druckverband in den brennenden Nacken drückte. Mein Blick wanderte von den blutigen und zuckenden Fingern von Derek, der immer wieder "Mom", am murmeln war, zu sein Gesicht, welches am schwitzen war. Ich fuhr ihm Durchs schwarze Haar und lehnte nich ein Stückchen nach vorne, um ihn einen Kuss auf die Stirn zu drücken. "Mom, nicht. Nein", murmelte er wieder. Dann fing er wie wild an zu zucken, ehe er anfing zu schreien und zu weinen.
"Hey, Derek", sagte ich und strich ihn behutsam über die Wange. Er griff sich an meinem Arm fest, als er die Augen nach weiteren Minuten endlich Aufriss. Leuchtend blaue Augen blickten mich. "Ich bin ja da", sagte ich und strich ihm weiter über die feuchte Wange. Er hörte auf zu zittern und zu zucken und blickte mich an. Für einen Augenblick leuchteten seine Augen noch in diesem intensiven Blau auf, ehe sie sich wieder braun färbten. Die letzten Tränen liefen ihn über die Wange. Er kniff die Augen zusammen und seufzte.
Dann setzte er sich auf und ohne was zu sagen, setzte ich mich näher an ihn heran und zog ihn in meine Arme. Der bleiche Derek vergrub sein Gesicht in meinem T-Shirt und schlang deine Arme um mich.
Wir beide sagten nichts und verharrten sicherlich eine halbe Stunde in dieser Position, bis ich das Schweigen brach.
"Willst du darüber reden?", fragte ich ihn.
"Du hast es genauso gesehen. Da gibt es nicht viel zu sagen", antwortete Derek leise.
"Außer, dass Kate Argent sterben wird", fügte ich hinzu.
"Ja", sagte Derek und wich von mir zurück. Dann stand er auf und blickte auf seine Handyuhr. "Du musst auch los. Du hast ja das Essen bei den Werwolfsjägern."
"Ja, dass kann ja was werden", sagte ich begeistert.
"Soll ich dich noch nach Hause bringen?"
"Nein, du ruhst dich erstmal ein bisschen aus und ich bin ja auch schon groß", sagte ich.
"Na gut. Schreib mir, wenn du zu Hause bist."
"Schreib ich dir schon", sagte ich und schnappte mir mein Handy, nachdem ich das Druckverband in den Mülleimer warf.
"Zeig mir mal deinen Nacken. Der wurde in den letzten Tagen dreimal von Wolfskrallen misshandelt, das verzögert dann die Heilung."
Derek stellte sich hinter mich und hob meinen Pferdeschwanz hoch. "Ich mach dir da schnell noch ein Druckverband drauf und ein Tipp, wenn du bei den Argents bist. Lass die Haare offen."
"War auch mein Plan", nickte ich und ließ Derek machen. Nachdem er mich verarztet hatte, zog er das Haargummi aus meinem Haar, welches auf meinem Rücken fiel.
Dann drehte er mich in seinen Armen zu sich hin.
"Ich könnte deine Tante schon wieder ärgern, in dem ich dich einfach bei mir lasse."
"Ihr versteht euch doch gerade so gut. Ich würde das nicht riskieren."
Derek dachte kurz nach. "Stimmt auch wieder", stimmte er dann zu und brachte mich dann zu Tür. Der kleine Abschiedskuss entwickelte sich schnell in einen leidenschaftlichen Kuss zwischen uns. Ich hätte Derek gerne noch länger geküsst, aber meine Tante ging mir schon auf die Nerven und bombardierte mich mit Nachrichten.
"Ich schreib dir", sagte ich und drückte Derek noch mal einen Kuss auf den Mund, ehe ich das Apartment verließ.

***
"Boah, June. Ich dachte schon, dass du hier gar nicht mehr auftauchst", sagte Lucy, als ich die Wohnung betrat. Ich machte die Tür zu und sah, wie sie sich Perlenohrringe in die Ohrlöcher steckte. Allgemein war sie gut gekleidet gewesen. Eine Bluse und ein Stiftrock und ihre Haare hatte sie zu einem strengen Dutt zusammengebunden.
"Raus aus den Pullover. Ich hab dir da schon ein Kleid hingelegt und Schuhe. Wann hast du das letzte Mal deine Haare gewaschen?"
"Heute morgen", sagte ich.
"Guck mich nicht so blöd an", hetzte sie und schob mich in Richtung meines Zimmers. "Die Argents haben Geld und sind immer top gestylt. Da müssen wir beide, die momentan von der Lebensversicherung deiner Mutter leben, ein bisschen mithalten."
"Okay", sagte ich und drehte mich zu Lucy die mich in meinem Zimmer stehen ließ. Ich blickte auf mein Bett, wo das dunkelblaue und knielange Kleid lag. Na dann. Ich schälte mich aus meinen Klamotten und schlüpfte in das Kleid und machte mich weiter fertig. Ich ließ meine Haare offen, damit Kate oder meine Tante nicht die Wunden und das Pflaster in meinem Nacken sahen.
Dann schlüpfte ich in die weißen Leinenschuhe. Ich wollte die Ballerina nicht anziehen. Die waren so verdammt eng. Ich legte noch Schmuck an. Ohrring, Kette und Armband. Auf Schminke hatte ich keine Lust. Diese Mühe für ein unbedeutendes Essen wollte ich mir auch nicht machen, zwei perfekte Lidstriche zu ziehen. Ich zog mir noch ein weißes Strickjäckchen über und verließ mit meinem Handy das Zimmer.
"Seh ich annehmbar aus?", fragte ich meine Tante, die sich gerade mit Parfüm eindieselte.
"Ausnahmsweise", sagte sie und schmiss ihr Parfümfläschchen in ihre Handtasche.
Dann schnupperte sie allen Ernstes an mir. "Ist auch noch in Ordnung", sagte sie. "Du kannst froh sein, dass die kein Werwolf riechen können. Du stinkst nach verschwitzten Werwolf."
"Danke", brummte ich nur. "Allison hat gemeint, dass Mom und Kate sich kannten."
"Ja. Wir drei waren echt super Freundinnen. Dann ist Kate mit ihrer Familie weggezogen. Und dann ich. Zwischen Kate und mir ist der Kontakt abgebrochen. Aber so wie Kate meinte, war sie bis kurz vor Wendys Tod noch im ständigen Kontakt."
"Aber die wissen nichts von diesem Werwolfdasein, oder?", hakte ich weiter nach.
Meine Tante blickte mich an. "Worauf willst du hinaus, Kleines?"
"Ich hab Kate gestern ja gesehen. Und die trug eine komische Kette. Da war ein Werwolf bei Vorbild abgebildet, der von Pfeilen gejagt wird."
"Ah, die Kette hat die aus dem Indianerreservat La Push. Das ist wieder eine andere Geschichte."
"Ich hab die verdammten Bücher gelesen. Binde mir hier doch keinen Bär auf", sagte ich.
"Bücher? Wovon redest du?"
"La Push und Werwölfe. Die Twilight-Saga? Mit dieser Bella und diesem Edward..."
"Oh mein Gott", meinte Lucy. "Seit wann bist du beim FBI?"
"Also hast du mich gerade angelogen?"
"Was willst du hören, June?"
"Die Wahrheit."
"Die Argents stammen einer langen Stammbaumkette von Werwolfsjägern ab. So wie Kate und ihr Bruder es eben sind."
"Wusste Mom davon?"
"Ich weiß es nicht, ob sie es wusste. Aber ich weiß, dass ich es weiß."
"Huh?"
"Hm?"
"Also du weißt es. Woher? Hat dir Kate das erzählt?"
"Kanumas und die Argents verbindet immer schon eine Sache. Seit Jahrhunderten. Werwölfe tot sehen."
"Du hast Kate aber nichts von Derek und Scott gesagt, oder?"
"Nein, hab ich nicht. Ich ziehe da keine Kinder mit rein", sagte Lucy und schüttelte ihren Kopf. "Die hat gehört, dass Peter wieder aus dem Krankenhaus raus ist und hier für Terror sorgt. Die will nur Peter. Wie gesagt, von den anderen beiden weiß sie nichts."
"Das bleibt auch so."
"Ich hab gesagt, dass ich Kinder daraus lasse. Und Derek zählt ja nun wieder dazu. Mehr oder weniger. Ich verstoße damit gegen das Bündnis zwischen den Argents und unsere Familie."
"Bündnis?"
"Werwölfe werden nie zu Freunden. Kate und ich haben es wie gesagt auf Peter abgesehen, der wieder wahllos unschuldige Menschen getötet hat. Und wir beide wollen nur, dass Allison und du irgendwann in unsere Fußstapfen trittst. Natürlich, wenn Derek Geschichte ist."
"Was ist, wenn ich das nicht will. Ich verspüre absolut keinen Hass gegenüber Werwölfen."
"Nein? Peter hat deinen Bruder verwandelt und deswegen ist deine Mutter gestorben. Du verspürst keinen Hass gegenüber Werwölfen?"
"Peter ja, er ist hier auch das Arschloch. Aber Derek und Scott. Nein."
Meine Tante nickte nur. "Na dann", sagte sie und schnappte sich ihre Autoschlüssel. "Fahren wir. Aber du sprichst Kate auf nichts an. Allison auch nicht. Sie hat bisher noch keinen blassen Schimmer, dass es Werwölfe und alles gibt."
"Ich bin schon leise", nickte ich.
Nachdem meine Tante in der Wohnung, dass Licht ausgemacht hatte und die Wohnungstür abschloss, machten wir uns auf den Weg zu den Argents.
Auf der Fahrt dort hin schrieb ich mit Derek und klärte ihn gerade über das Gespräch mit meiner Tante auf.

Derek: Kate wird so oder so dran glauben. An ihr klebt das Blut meiner Familie und Freunde. Deine Tante lassen wir in Ruhe.

Ich: Was ist mit den anderen Argents?

Derek: Solange uns die nicht auf die Schliche kommen. Ist alles gut. Bist du schon da?

Ich: Sitzen gerade noch im Auto auf den Weg dorthin. Was machst du?

Derek: Bin gerade auf den Weg zu Scott und Stiles. Die wollen auf irgendeiner neuartigen Konsole spielen. Es gab angeblich ein neues spiel, oder so. 🙄🤦🏻‍♀️

Ich: Hast du überhaupt eine Ahnung von Videospielen? 😂

Derek: Ich hatte einen alten Nintendo. Pikachu-Gelb.

Ich: Willst du mir gerade sagen, dass du immer gerne Pokémon gespielt hast?

Derek: Ja. Was ist daran so schlimm?

Ich: Gar nichts. Hab ich auch damals gespielt. 💁🏻

Derek: 💁🏻‍♂️

Ich: Wir sind da. Ich melde mich nachher. Oder wenn ich aufs Klo flüchte. 😁

Derek: Okay 🤦🏻‍♂️

Ich: Dein Lieblingsemojicon oder?

Derek: Ein bisschen. 😂

Ich steckte mein Handy weg und stieg mit meiner Tante aus dem Auto. Nachdem ich geklingelt hatte, zog meine Tante eine Flasche Wein aus der Handtasche.
"Auch das teure Zeug?", fragte ich.
"Mittelmäßig teuer. Der hat 200 Dollar gekostet. 250 aufwärts, war mir einfach zu teuer."
"Man muss sich ja auch irgendwie Prioritäten setzen", sagte ich.
Meine Tante und ich zogen gleichzeitig ein Lächeln auf, als uns die Tür geöffnet wurde.
"Kate", sagte Lucy freudig und umarmte sie.
"Hallo, du. Schön das ihr da seid", meinte Kate. Diese umarmte mich dann auch. "Süßes Kleid."
"Danke", sagte ich nur und trat mit meiner Tante ins Haus.
"Naja, mein Bruder und seine Frau hatten keine Lust, auf meinen Eintopf und sind in irgendeinem Sternerestaurant essen. Aber wenigstens leistet mir meine Nichte, neben unseren Gästen, Gesellschaft."
Nachdem Allison und ich und begrüßt hatten und die sich meiner Tante vorstellte, setzten wir uns an den Tisch, da der Eintopf schon fertig war.
Ich saß gegenüber von Allison an dem riesigen Tisch und meine Tante die neben mir saß, köpfte schon mit Kate gegenüber den Wein.
"Wollt ihr auch?", fragte Lucy.
"Wenn das mein Bruder mitbekommt."
"Einfach nur gut die Zähne putzen", winkte Lucy ab.
"Nee", sagte ich, als Lucy mir was einschenken wollte.
"Wieso nicht?", fragte Lucy mich.
"Ich mag den Suff nicht", ich stellte mein Glas weg und schnappte mir die Karaffe mit denn sprudellosem Wasser.
"Whisky? Vodka?", fragte Kate mich. "Corona?"
"Corona", nickte ich dankend.
"Ich nehme Wein. Bier ist so männermäßig", sagte Allison.
"Wein und Sekt ist so Tuntenmäßig...", rutschte es mir raus.
"June!", mahnte Lucy mich, während Kate am lachen war.
"Ich stimme deiner Nichte da in allen Belangen zu. Aber manchmal tut es auch ein Gläschen Rotwein."
Sie machte den Deckel vom gekühlten Bier ab und reichte es mir. Dankend nahm ich es an.
"Limetten haben wir leider nicht hier", sagte Kate und setzte sich wieder auf ihrem Platz.
"Nicht schlimm. Gekühlt geht Corona auch ohne Limetten."
"So ein einfacher Gast. Hatten wir lange nicht mehr", bemerkte Kate und hob den Deckel vom Topf hoch. "Mexikanischer Eintopf. Eines meiner Leibgerichte."
Und ich musste sagen, das der Eintopf gar nicht so schlecht schmeckte. Der schmeckte lecker. Während wir anm Essen waren, unterhielten wir uns um Gott und die Welt. Über alte Geschichten die meine Mom mit Kate und Lucy erlebt hatte. Allison und ich hätten uns mit vier Jahren sogar auf dem Jahrmarkt um einen Teddybären geprügelt.
Davon wusste ich gar nichts. Auch das Allison und ich als Kinder ziemlich gute Freundinnen waren. Selbst Allison konnte sich daran nicht mehr erinnern. Und dann wurde schnell von Kate das Thema gewechselt.
Ich zuckte wieder zusammen, als mein Handy das gefühlte hundertste Mal vibrierte. Meine Tante bekam das natürlich mit und schaute mich warnend an.
"Wo habt ihr denn hier die Toilette?", fragte ich, als ich meinen Mund mit der Serviette abwischte.
"Zurück auf den Flur. Die Tür gegenüber von der Treppe", sagte Allison.
Ich stand auf, entschuldigte mich kurz und ging in den Flur. Ich zog mein Handy aus der kleinen Tasche des Kleides und blickte auf den Bildschirm. Etliche Anrufe von Derek.
Nanu. Was hatte der jetzt?
Ich verschwand im Badezimmer und drehte das Wasser vom Wasserhahn auf, ehe ich meinen Freund zurück rief. Das erste Mal ging er ran und bekam nur June über die Lippen. Dann legte er wieder auf. Ich rief ihn wieder an. Immer und immer wieder. Immer noch nichts. Ich hinterließ ihm sogar eine Nachricht auf der Mailbox.
"June, was machst du denn da?", hörte ich Kate rufen, als ich Scott schrieb, dass irgendwas mit Derek ist.
"Kann nur pinkeln, wenn der Wasserhahn läuft!", rief ich zurück.
"Danke für die Info", sagte Kate nur.
Nachdem ich die Nachricht an Scott gesandt hatte, wartete ich auf eine Antwort.

Ich: Ist Derek bei dir?

Scott: Er ist hier noch nicht mal angekommen. Ich schau mal eben kurz bei Erik und Cora nach.

Ich: Danke.

Ich betätige die Spülung und drückte den Wasserhahn aus, ehe ich zurück in das Esszimmer ging. Auf den Weg dorthin, steckte ich mein Handy zurück in die Tasche. Die drei waren heiter am lachen. Wieder vibrierte mein Handy.
Da ich mir gerade solche Sorgen um Derek machte, zog ich es einfach hervor und blickte auf den Bildschirm. Eine Nachricht von Derek.

Derek: Silbdlsskugl

"June, packst du dein Handy weg?", fragte Lucy mich.
"Klar", murmelte ich und schrieb Derek "was?" zurück. Dann machte ich die Tastensperre rein und setzte mich wieder an den Tisch.
"Wie heißt der Kerl?", wollte Kate wissen.
"Nicht so wichtig", sagte ich.
"Ihr Freund spielt wie Scott Lacrosse. Er war bloß am Spieltag krank geworden. Hat den Couch vor die Füße gekotzt."
"Oh wow", meinte Kate und schnitt eine Grimasse, während ich das Bier halb austrank und Allison anblickte. Hoffentlich sagte sie nicht seinen Namen. Selbst meine Tante wirkte angespannt.
"Irgendwann sind Whittemore und Hale mit McCall auf den Platz und lassen die anderen Schulen im County blass aussehen."
Kate verschluckte sich leicht am Wein. "Hale?"
"Ja, Derek Hale."
Ich haute die ganze Bierflasche weg, während Kate zwischen Lucy und mir hin und her schaute. "Lucy, hilfst du mir mal kurz mit dem Nachtisch", bat Kate und stand auf. Lucy nickte nur und tat es Kate nach.
"Noch ein Bier, June?", fragte sie mich.
"Vodka", nuschelte ich nur.
     Während die beiden in der Küche verschwunden waren, schickte ich Scott einen Screenshot von Dereks komischer Nachricht.

Scott: Keine Ahnung. Ich frag Stiles. Der pennt aber vermutlich schon. Kann dauern.

Ich: Nee. Wir wissen nicht, was mit derek ist. Auf jeden Fall nichts gutes. Die Zeit drängt.

Scott: sieht Allison gut aus?

Ich: Das nächste Mal, wenn ich dich sehe, hau ich dich.

Scott: 😌 okay.

"Scott ist online, aber schreibt mir nicht sofort zurück", murmelte Allison. Sie hing ebenfalls am Handy. "Und schon ist er wieder offline."
"Meiner schläft schon", log ich. "Ich glaube, der will einfach nur fit für den Lauf morgen sein."
"Darauf freue ich mich kein bisschen."
"Es ist für die Heime hier Allison. Ist doch auch wieder was Gutes."
"Lydia und ich haben uns vorhin noch Sport-BH's gekauft. Partnerlook."
"Ah, hört sich super an."
"Jackson ist morgen auch wieder in der Schule. Darf aber nicht mitmachen. Sein Schädel brummt noch."
"Verständlich, wenn man eine Bowlingkugel in die Fresse bekommt."
"Wieso kann ich mich an nichts mit dir erinnern? Du kamst mir noch nicht mal ansatzweise bekannt vor."
Ich war genauso verwirrt wie Allison. "Ich weiß es nicht. Aber ich kann mich noch nicht mal daran erinnern, was ich gestern gegessen habe. Bei mir wundert es sich schon mal nicht."
"Und ich habe keine Periode."
"Danke dafür, dass du mich Up-to-Date hältst, Miss Argent."
"Gern geschehen, Miss Lowman."
Mein Handy leuchtete wieder auf. Eine Nachricht von Scott.

Scott: Stiles hat auch keinen Plan. Wir bleiben aber dran, dieses Wort zu erraten. 🙄

Ich ging aus dem Chat mit Scott raus und dachte nach. Was meinte Derek damit denn jetzt? Ich ging wieder auf Dereks Chat.
Silbdlsskugl
Was zur Hölle soll das heißen.
Silvesterböller. Silberfischchen. Silbengekotze. Silberkugel?
Silberkugel!

Ich: meinst du Silberkugel?

Ich war erstaunt das Derek mir zurück schrieb. Und irgendwie erleichtert.

Derek: Ja mit Wolfshut.

"June. Allison. Handy weg. Eure Liebschaften können auch mal auf euch warten."
Ich konnte gerade noch die Tastensperre reinmachen, da hatte mir Lucy das Handy aus der Hand gezogen und in ihre Tasche gesteckt. Boah. Nö.
Also auf jeden Fall war klar, dass es Silberkugel hieß. Und anscheinend sollte ich ihm eine Silberkugel besorgen. Bekomme ich schon hin.
"Hast du schon mal Kates Scharfschützengewehr gesehen? Das Ding ist eine Spezialanfertigung."
"Ich hab noch mehr. Oder wir."
"Darf ich die sehen."
"Aber gern."
Ich folgte Kate in den Keller, wo sie einen Raum betrat, den sich jeder Terrorist nur wünschte. Überall Waffen aller Art. Selbst Granaten. Während Kate den Pinn zu einem der Vitrinen eingab, schaute ich mich im Schrank mit den Patronen um. Und da sah ich die offene Packung mit den Silberkugeln, die Kate in ihrer Tasche hatte.
"Wieder falsch", murrte sie genervt und tippte ihn wieder ein. Ich blickte auf und in der Spiegelung der Scheibe, könnte ich den Zahlencode erkennen. Die macht es mir echt einfach, die hohle Nuss.
Nachdem sie mir eine alte Pistole aus dem zweiten Weltkrieg eines Verwandten zeigte, der damals in Paris lebte, versuchte ich den Code nicht zu vergessen.
Nach meiner geheuchelten Begeisterung für die Waffen und die Kette um ihren Hals, gingen wir nach einer halben Stunde auch wieder nach oben zu Allison und meine Tante, wo wir uns dann endlich den Nachtisch widmen konnten.
"Ich entschuldige mich noch mal", sagte ich und erhob mich wieder vorm Tisch. Dann verließ ich das Esszimmer. Anstatt auf das Gästeklo zu gehen, schlich ich mich die Treppen runter in den Keller. Ich öffnete die Tür zum Waffenraum und stellte mich an die Vitrine.
"2-19-22-0", murmelte ich vor mich hin und gab den PIN ein. Dann drückte ich auf ok. Das Ding piepte kurz und dann konnte ich den Schrank öffnen. Schnell schnappte ich mir eine der Silberkugeln und ließ diese in meinem BH verschwinden. Den Schrank machte ich wieder zu und dann ging ich aus dem Zimmer raus. Ich zog die Tür hinter mir zu und eilte die Treppen nach oben ins Badezimmer. Dort zog ich schnell die Spülung und betätigte den Wasserhahn, ehe ich zurück ging.
    Der Abend verlief noch ziemlich heiter. Wir spielten Activity und gegen 22 Uhr machten Lucy und ich uns auf den Weg nach Hause, wo ich auch mein Handy wiederbekam.
Ich versuchte Derek zu erreichen, aber der meldete sich nicht mehr. Selbst Scott wusste nichts, der mir sagte, dass Cora und Erik sich auch schon sorgen machten.

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