[ LII - Kommando-Kotzer ]

[ LII - Kommando-Kotzer ]

"June, guck nicht so, als hättest du einen Hund angefahren", sagte Cora zu mir, als wir auf den Weg zu der Tribüne waren. Derek war bereits murrend in der Kabine verschwunden, um sich, so wie er es sagte, seinem Schicksal zu fügen.
"Sorry."
"Verrätst du mir, was in deinem Kopf vorgeht?"
"Es ist halt nur wegen meiner Mutter", antwortete ich und seufzte. "Ich hoffte nur nicht, dass du mich jetzt irgendwie hasst. Oder Derek."
"Du hattest davon keine Ahnung, June. Du kannst nichts dafür, dass deine Mutter Geheimnisse vor dir hat. Und als ob dich mein Bruder deswegen hassen wird. Klar, dass ist jetzt erstmal schwer zu verdauen, aber er sieht es wie ich, dass hat er sogar als erstes von uns beiden gesagt, dass du nichts für die Taten deiner Mutter kannst. Sie hat gemeinsam mit Kate Argent das Feuer gelegt. Sie war die Böse und, sorry, wenn ich das jetzt sage, aber besser das sie tot ist. Sonst hätten es andere getan und das wäre sicherlich nicht so schnell von statten gegangen."
"Okay", murmelte ich. 
"June!", rief Allison die auf mich zu kam. "Da bist du ja endlich. Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr. Wen hast du denn da mitgebracht." Allison blickte zu Cora.
"U-uhm, ich bin..."
"Das ist meine Brieffreundin aus Texas. Cassie", sagte ich, als ich aus den Augenwinkel Kate sah, die mit Popcorn und Cola auf die Tribüne ging.
Cora legte einen Arm um mich herum. "Howdy."
"Ich hab schon einen Platz reserviert und meine Tante ist auch da."
"Ja, wir gehen uns nur eben was zum Futtern holen und sind gleich wieder da", sagte ich nett, während Cora immer noch nicht kapierte, was hier los ist.
Nachdem Allison uns beide stehen ließ, zog ich Cora zur Fressbude. "Du musst hier verschwinden", sagte ich.
"Du solltest abhauen. Cassie aus Texas? Geht's noch. Du weißt schon, dass ich Cora heiße, oder hast du ein Hirn, welches sich alle drei Sekunden neu startet?"
"Kate Argent ist hier und das war gerade ihre Nichte", sagte ich.

Cora verdrehte die Augen. "Und ich soll jetzt gehen, oder was?"
"Ich weiß nicht, was passiert, wenn sie dich sieht, oder du sie."
"Ich hab mich eigentlich sehr gut unter Kontrolle. Aber bei der. Ich weiß nicht." Cora dachte nach. "Ich verstecke mich einfach nur gut am Waldrand."
"Schon mal an Derek gedacht? Denkst du, die wird nicht hellhörig wenn ein Hale aufs Spielfeld kommt?"
"Lass dir schon mal eine Ausrede einfallen", sagte Cora und zog mich in Richtung Umkleidekabinen.
"Wir können doch da einfach nicht rein..."
Doch konnten wir, als Cora die Tür aufdrückte und wir einfach die nach Schweiß und Käsefuß riechende Jungenumkleide betraten. Jedoch die Falsche und die des Gegnerteams, welche Spieler teilweise nackt in der Gegend herumstanden.
"He, raus hier!", rief der Trainer uns zu. Ich packte mir Cora am Kragen ihrer Jacke und zog sie aus der Umkleidekabine heraus.

"Seid ihr behindert!", fragte Finstock uns. Er kam gerade mit dem Team, aus der anderen Umkleidekabine raus.
"Ist eine Taktik von Ihnen, Coach. Gegenspieler verwirren", sagte ich.
"Oh mein Gott, seht zu, dass ihr Land gewinnt, Ladies. Und wir vergessen das hier, wenn ihr mir poppendes Popcorn und colalige Cola am Rande des Spielfeldes bringt."
"Wir wollten nur kurz...", sagte ich und deutete auf Derek.
"Mir Popcorn und Cola holen. Looooos!"
"Dann geben Sie uns doch Geld", forderte Cora.
"Ich gebe es euch schon zurück, wenn ich Popcorn und Cola habe. Gehst du hier überhaupt auf die Schule?"
"Geht Sie das was an?"
"Nein."
"Da haben Sie Ihre Antwort."
    "Ich hasse ihn. Ich hab ihn keine fünf Minuten gesehen und ich hasse ihn. Ich mag den einfach nicht. Hab ich schon erwähnt, dass ich den nicht mag?", fragte Cora mich, als wir an der Schlange für Popcorn und Cola anstanden.
"Glaube nicht nein", sagte ich. "Soll ich dir mal was verraten? Ich mag den auch nicht."
Wir waren an der Reihe und ich bestellte Popcorn und Cola. Cora bezahlte.
"Ich mag den auch nicht", hörten wir Derek sagen. "Ihm geht's nicht zu schnell und da ich dein Freund bin, hat er mich geschickt."
Ich drückte Derek Cola und Popcorn in die Hand. "Kate Argent ist hier", sagte ich. "Willst du immer noch spielen?"
Er verdrehte die Augen. "Echt jetzt?"
"Ja."
"Kannst du auf Kommando kotzen, so wie früher?", fragte Cora ihn.
Ich runzelte nur die Stirn, während Derek mit der Schulter zuckte. 

"HALE!", bellte Finstock nach Derek. "Wo bleibt mein Futter?"
"Ich kann's versuchen", flüsterte Derek nur. "Hey, Coach, hier... oh..."
Ja, mein Freund konnte auf Kommando kotzen. Und wie er das konnte.
"Japp, kann er immer noch", nickte Cora und schaute in den Himmel.
"Oh Gott, Hale", würgte der Coach, während Derek am grinsend zu uns aufschaute. 
"Du hast Kotze im Mundwinkel", sagte Cora.
Derek lief rot an und wischte sich mit dem Trikot die Flüssigkeit aus dem Mundwinkel.
Dann zog er aus meiner hinteren Hosentasche ein Kaugummipackung heraus, wo er sich eines rauszog, aus der Folie holte und sich in den Mund steckte.
Ich würgte ebenfalls. "Nicht!", fauchte mich der Coach an, ehe mir die Popcorn und Cola in die Hand drückte und in einem Babywagen kotzte. Das Baby da drinnen schrie wie am Spieß auf.
           "Hab noch nie was Komisches erlebt wie heute. Selbst auf deinen Basketballspielen nie", sagte Cora, die auf der Rückbank saß und über das Popcorn und die Cola herfiel, die sie gekauft hatte. Derek saß hinter dem Steuer des Camaros, während ich auf dem Beifahrersitz saß.
"Hast du jetzt deinen Hunger wieder erlangt?", fragte Cora mich und hielt mir wieder die Tüte Popcorn hin. Ich rümpfte die Nase.
"Ich mag kein Popcorn."
"Bist du behindert?", fragte Cora.
"Cora", zischte Derek.
"Dann kannst du dich ja mit meinem Bruder zusammen tun."
"Popcorn ist widerlich", nickte Derek. 
"Mehr für mich", freute sich Cora.
       Als Derek vor meinem Wohnhaus hielt, fragte ich die beiden, ob die noch mit hochkommen wollten.
"Habt ihr Popcorn. Meins ist alle", sagte Cora.
 "Meine Tante isst auch kein Popcorn."
"Ich will mich euch nicht weiter aufdrängen. Macht euch einen schönen Abend zu Zweit", sagte Cora, nachdem wir ausgestiegen waren.
"Wir können doch alle einen Film gucken", schlug ich vor.
"Ich hab deine halbe Videothek gesehen, bis wir da auf einen gemeinsamen Nenner gekommen sind, ist das Tag auch schon wieder rum", meinte Cora. "Und ich hasse romantische Filme."
"Ich hab auch Actionfilme..."
"June, ich weiß, dass du gerade einen schönen Abend mit mir verbringen willst. Wer will das nicht. Aber ich sag jetzt zum letzten Mal, dass ihr beiden euch einen schönen Abend machen sollt. Ohne mich, die nervige Schwester und das Dritte Rad am Fahrrad."
Cora klopfte mir auf die Schulter und ich runzelte die Stirn.
"Da bin ich mal nett", sagte ich.
"Wir machen die Tage was."
Dann ließ sie Derek und mich einfach stehen. "Hoffentlich hat deine Tante nichts dagegen", sagte Derek, als wir vor der Wohnungstür stehen blieben.
"Quatsch, seitdem sie die Wahrheit kennt ist sie nicht mehr ganz so schlimm", sagte ich und schloss die Türe auf.
"Sie ist noch nicht mal da."
"Vermutlich in der Bar arbeiten", sagte ich. Ich schmiss die Schlüssel auf die Kommode und zog mir Schuhe und Jacke aus, während Derek die Tür zu machte.
"Du kannst ja schon mal in mein Zimmer und ein Film aussuchen", sagte ich zu Derek, als ich auf dem Weg zum Klo war. 
"Okidoke", nickte er und verschwand in meinem Zimmer, während ich im Badezimmer verschwand.
    Zehn Minuten später lagen wir beide in meinem Bett und schauten uns Tripple X mit Vin Diesel an. Derek mochte den Schauspieler einfach nur und da er momentan keine Lust auf Autorenn-Filme mit ihn hat, hat er das herausgesucht. Okay, ich lag. Derek saß. Ich hatte mich zwischen seinen Beinen gelegt und mich an seine Brust gekuschelt. Er hatte seine Arme vor meinem Bauch verschränkt und drückte mir zwischendurch immer wieder einen Kuss auf die Wange.
Nach einer halben Stunde merkte ich, dass Dereks Konzentration für den Film abgenommen hatte und meine Haare anscheinend interessanter waren. Immer wieder wickelte er eine Haarsträhne ein und ließ diese dann in meinem Gesicht fallen. Und immer, wenn meine Haare meine Nase berührten, wackelte ich mit dieser, was Derek zum lachen brachte. Langsam drehte ich mich zu ihm und betrachtete sein leicht blasses Gesicht. Auch er blickte zu mir. Dann grinste er schief. 
"Wie findest du den Film?", fragte ich dumm.
Derek lachte leise. "Die Frage ist jetzt nicht ernst gemeint oder?"
"Entschuldige vielmals. Du bringst mich meistens auch nur aus der Fassung."
"Manchmal und nur. Alles klar." Dann seufzte er. "Aber du bringst mich auch zwischendurch aus der Fassung."
"Na, dass ist super", lachte ich leise und drückte ihn einen kleinen Kuss auf den Mund, ehe ich mich wieder dem Film zu wandte.
Nachdem der Film vorbei war, krabbelte ich von Derek runter und setzte mich an die Bettkante.
"Es ist schon spät und ich muss auch ins Bett", sagte ich.
"Soll ich gehen?", fragte Derek und wollte gerade aufstehen.
"Du darfst ruhig bleiben."
Dann ließ er sich wieder ins Bett zurücksinken. Nachdem ich mir ein Top und eine Schlafshorts geschnappt hatte, wollte ich das Zimmer verlassen, um ins Badezimmer zu gehen.
"Wohin?", fragte Derek mich.
"Ins Badezimmer mich fertig machen."
"June, ich habe dich im Bikini gesehen. Was ist denn jetzt der Unterschied da?"
Da ich nicht gerade Lust auf eine sinnlose Diskussion mit Derek hatte, fügte ich mich meinem Schicksal. Als ich mir meine Klamotten auszog und nur noch in Unterwäsche vor ihm stand, konnte ich seinen Blick auf meinem Rücken spüren. Schnell zog ich mir die Shorts und das Top an un drehte mich wieder zu Derek, der schnell wegschaute.
"Alles klar bei dir?", fragte ich unschuldig und konnte mir ein Lachen nur mühsam verkneifen.
"Ehm... joah", nickte er unsicher und räusperte sich.

Lachend blickte ich ihn an und verließ dann das Zimmer, um mir im Bad die Zähne zu putzen. Gerade als ich mir wieder Zahnpasta auf die Bürste tat, kam Derek ins Zimmer. Ich verschluckte mich fast an der Zahnpasta, als ich realisierte, dass er nur in Boxershorts neben mir stand.
Ich weiß nicht, wie lange ich ihn angestarrt haben muss, auf jeden Fall wurde ich aus meiner Starre geholt, als er von hinten seinen Arme um meinen Bauch schlang und mich an sich drückte.
"Alles klar bei dir?", fragte er mich und drehte einfach den Spieß um.
"Ehm... joah."
Ich war erstaunt, dass ich meine Nervösität einigermaßen im Griff hatte, nachdem ich mich nach vorne gebückt hatte, um mir den Mund auszuspülen. Und was soll ich sagen, dass mit dem nach vorne über den Waschbecken bücken hatte ich mit Absicht gemacht, um zu sehen, ob ich ihn auch aus der Fassung bringen konnte. Und weil ich auch gucken wollte, wo meine Reize waren und wie Derek sonst so tickte. Kaum stand ich wieder gerade, zog Derek mich wieder zu sich. Er schob meine Haare auf die rechte Schulter und küsste meine linke Halsseite. 
Gänsehautschübe übernahmen meinen Körper, als er eine Stelle an meinem Hals traf, die bei mir alles aussetzen ließ. Mein Unterleib zog sich verschwörerisch zusammen und ich fragte mich nur, was dieser Kerl mit mir anstellte. Ich wischte meinen Mund an meiner Handfläche trocken und drehte mich in seinen Armen zu ihm. Sofort zog er mich in einen leidenschaftlichen Kuss. Er öffnete seinen Mund einen Spalt, sodass er mit seiner Zunge über meine Lippen fahren konnte. Ich öffnete ebenfalls meinen Mund und erwiderte das Zungenspiel.
Derek stöhnte, als ich ihn auf die Unterlippe biss. Sofort wanderten seine Hände meinen Rücken herunter, bis sie auf meinem Hintern lagen. Er packte zu und hob mich mit einem Ruck hoch. Ich schaltete sofort und schlang meine Beine um seine Hüfte. Dann stolperten wir zurück in mein Zimmer. Er ließ mich vorsichtig aufs Bett nieder und legte sich auf mich drauf. Während wir uns weiter am küssen waren, war Dereks Hand an den Trägern meines BH's gelandet, welches er über den Arm zog. Das gleiche wollte er auf der anderen Seite machen, als die Wohnungstür zuknallte. Erschrocken fuhren wir beide zusammen. Derek wollte  gerade seine Sachen zusammensammeln, als meine Tante im Zimmer stand.
"Wow, die Abwesenheit deiner Tante wird sofort ausgenutzt", bemerkte Lucy nur. Derek setzte sich nach einem "Hallo", auf dem Rand des Bettes und starrte die Wand an.
"Ich wollte irgendwas, aber ich hab's vergessen", meinte meine Tante und rümpfte die Nase. "Na dann, gute Nacht."
"Uhm, Nacht", sagte ich.
"Ja, Nacht", stimmte Derek zu.
Die Zimmertür ging zu und ich blickte zu Derek, der sich zu mir gedreht hatte.
"Peinlich?", fragte er mich.
Wir beide fingen gleichzeitig an zu lachen. "Ein bisschen", sagte ich und schnappte mir die Decke.
"Ja, wir sollten jetzt schlafen. Wir haben Morgen Schule", stimmte Derek dem zu. Wir beide legten uns nebeneinander ins Bett, nachdem ich den Fernseher ausgemacht hatte. Derek zog die Decke über uns und zog mich wieder in einen Kuss, den ich zu gerne erwiderte.

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